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Aktuell

WWF und Werbestopper

Weniger Papierverschwendung, mehr Umweltschutz

Werbestopper unterstützt Aufforstungsprojekte des WWF

WWF Pressemitteilung, 13.9.16

Berlin/ Nürnberg - Die Herstellung und Verteilung vieler Tonnen ungelesener Werbepost geht mit einer immensen Verschwendung wichtiger Ressourcen einher: Millionen Bäume werden jedes Jahr gefällt, Unmengen an Wasser und Energie verbraucht, das Treibhausgas CO2 freigesetzt. Die Konsequenzen für Umwelt und Klima sind erheblich. Wer mithilfe des neuen Werbestopper-Service aktiv das Werbeaufkommen in seinem Briefkasten reduziert, engagiert sich nun doppelt für die Umwelt: Denn für jeden registrierten Nutzer pflanzt Werbestopper zusammen mit dem WWF einen neuen Baum in den Regenwaldgebieten Virungas und Boliviens.

"Beim WWF setzen wir uns gegen Ressourcenverschwendung und insbesondere auch gegen unnötigen Papierverbrauch ein. Das Einsparpotenzial bei unerwünschten Werbesendungen ist beträchtlich - hieraus ergibt sich eine große Chance für den Umwelt- und Klimaschutz", so Jörg-Andreas Krüger, Leiter des Bereichs Biodiversität beim WWF Deutschland. "Daher begrüßen wir die Markteinführung des neuen Werbestopper-Service und freuen uns über die Zusammenarbeit im Rahmen unserer Wiederaufforstungsprojekte."

Umweltschutz mit Werbestopper: einfach und effizient

Über 56 kg Werbepost gelangen jedes Jahr in den Briefkasten eines einzigen deutschen Haushalts. Insgesamt sind das über zwei Millionen Tonnen Papier, von denen der Großteil ungelesen im Müll landet. Um diesem unnötigen Papierverbrauch und den damit verbundenen ökologischen Konsequenzen entgegenzutreten, initiierte die Gesellschaft zur Durchsetzung von Verbraucher-Interessen GmBH (GDVI) den Onlinedienst Werbestopper.de. Dank Werbestopper.de können Verbraucher erstmals selektiv darüber entscheiden, welche Werbepost sie erhalten möchten und welche nicht - anstatt wahllos mit Werbung überhäuft zu werden. Der Service kann alle Arten von unerwünschter Briefkastenwerbung auf gesetzlicher Grundlage stoppen, noch bevor diese (unnötig) produziert werden.

"Wer Werbung proaktiv einspart, entlastet nicht nur seinen Briefkasten, sondern auch die Umwelt. Um diesen Zusammenhang aufzuzeigen, pflanzen wir für jeden registrierten Nutzer unseres Werbestopper-Service einen Baum in den WWF-Projektgebieten Virunga und Bolivien. So trägt jeder neue Anwender gleich doppelt zum Klimaschutz bei", meint Christian Geltenpoth, Geschäftsführer der GDVI. In Virunga und in Bolivien befinden sich zwei der für unser Klima wichtigsten Regenwaldgebiete der Erde.


Schwarzelühr-Sutter: Ressourceneffizienz ist der Schlüssel für nachhaltigen Klimaschutz

Chancendialog "Ressourcen" bei der Jahreskonferenz der Stiftung 2 Grad

BMUB Pressemitteilung, 8.9.16

Anlässlich der Jahreskonferenz der Stiftung 2 Grad stellt Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, das Ressourceneffizienzprogramm der Bundesregierung (ProgRess) vor und erläuterte die gemeinsamen Chancen für die Wirtschaft, den Klimaschutz und den Ressourcenschutz:

Schwarzelühr-Sutter: "Ressourceneffizienz ist der Schlüssel für nachhaltigen Klimaschutz. Nur mit einer globalen Ressourcenwende werden wir das 2-Grad-Ziel im Klimaschutz erreichen können. Unser Ziel muss es sein, die Anstrengungen zur Energie- und Materialeinsparung besser zu verzahnen."

Nach Berechnungen der OECD und des Weltressourcenrats könnte sich bis 2050 der globale Rohstoffverbrauch mindestens verdoppeln. Die Folgen für die Umwelt durch CO2-Emissionen und Biodiversitätsverlust wären gravierend. Daher hat die Bundesregierung 2012 ein umfassendes strategisches Konzept zur Steigerung der Ressourceneffizienz beschlossen: Das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess). Das Programm wurde Anfang des Jahres neu aufgelegt und enthält wichtige Maßnahmen, mit denen die Rohstoffgewinnung und der Materialeinsatz effizienter gestaltet werden können.

Schwarzelühr-Sutter: "Ressourceneffizienz kann für Unternehmen ein klarer Wettbewerbsvorteil sein. Der Materialeinsatz beim verarbeitenden Gewerbe in Deutschland macht im Durchschnitt über 40 Prozent der Kostenstruktur in deutschen Unternehmen aus. Daher bieten wir Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung konkrete Beratungsangebote an, um schonender und umweltverträglicher mit Energie und Rohstoffen umzugehen."

Ein konkretes Unterstützungsangebot für Unternehmen ist das vom Bundesumweltministerium geförderte VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE). Beim VDI ZRE bekommen kleine und mittlere Unternehmen umfassende Informationen zu Umwelttechnologien und material- und energieeffizienten Prozesslösungen an die Hand.

Zudem fördert das BMUB im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms innovative Umwelttechnologien, darunter ressourceneffiziente Produktions- und Verarbeitungsprozesse.


Umweltverbände kritisieren Verpackungsgesetz als Rückschritt für den Umweltschutz

Gemeinsame Pressemitteilung von BUND/NABU/DUH/DNR, 1.8.16

Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund Deutschland (NABU), die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) kritisieren den aktuellen Entwurf des Verpackungs­gesetzes als ambitionslos und kontraproduktiv für den Umweltschutz. In wesentlichen Punkten falle das geplante Gesetz hinter die siebte Novelle der Verpackungsverordnung zurück. Weder die Ausweitung der Wertstofferfassung durch Einführung einer Wertstoff­tonne noch wirksame Maßnahmen zur Abfallvermeidung und Verbesserung der Recyclingqualität würden berücksichtigt.

In einem gemeinsamen Forderungspapier sprechen sich die Umweltverbände dafür aus, das Verpackungsgesetz durch ein ökologisches und verbraucherfreundliches Wertstoff­gesetz zu ersetzen. Umweltministerin Barbara Hendricks müsse das Wertstoffgesetz umsetzen, um endlich die Weichen auf eine ökologische Kreislaufwirtschaft umzustellen.

Noch immer landen zu viele Produkte, beispielsweise Bratpfannen oder Plastikspielzeug, im Restmüll und werden verbrannt. Dadurch gehen jährlich rund 450.000 Tonnen Wertstoffe für ein umweltfreundliches Recycling verloren. Das neue Verpackungsgesetz enthalte keine wirksamen Maßnahmen, um dem entgegenzuwirken. Es verfehle daher eines seiner zentralen Ziele sowie des Koalitionsvertrags der Bundesregierung, in dem die Weiterentwicklung der haushaltsnahen Wertstoffsammlung von Verpackungen auf stoffgleiche Produkte vereinbart worden sei.

Statt konsequent auf Abfallvermeidung zu setzen, werde durch die Maßnahmen im Verpackungsgesetz teils sogar das Gegenteil erreicht, kritisieren die Verbände. So sei die Schutzquote für abfallarme Mehrweggetränkeverpackungen ersatzlos gestrichen worden. Auch die im Kreislaufwirtschaftsgesetz festgelegte Abfallhierarchie werde nicht umgesetzt und der staatliche Mehrwegschutz damit faktisch eingestellt. Die Verbände sehen darin eine Kapitulation von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks vor der einwegorientierten Getränkeindustrie und den Discountern. Es werde gar nicht erst versucht, die bislang in der Verpackungsverordnung vorgegebenen Mehrwegquoten durchzusetzen.

Im Verpackungsgesetz fehlen aus Sicht der Verbände auch wirksame ökonomische Anreize, wie eine Ressourcensteuer oder die ökologische Ausgestaltung der Lizenzentgelte, damit weniger Material verbraucht und das Abfallaufkommen verringert wird. Durch den Konkurrenzkampf der dualen Systeme untereinander sei das Inverkehrbringen von Verpackungen in der zurückliegenden Dekade günstiger statt teurer geworden. Weder die ressourcenschonende Nutzung von Recyclingmaterial noch der Verzicht auf Verpackungen würden ausreichend belohnt.

Ein weiterer Kritikpunkt der Umweltverbände ist die niedrige Recyclingquote für Kunststoffverpackungen, die im Gesetzentwurf mit nur noch 63 Prozent deutlich hinter der bislang vom Gesetzgeber vorgeschlagenen Quote von 72 Prozent zurückbleibt. Durch den zunehmenden Einsatz von Verbundverpackungen aus unterschiedlichen Materialien werde das Recycling immer schwieriger. Dass im Gesetz ernsthafte Anreize für eine Verbesserung der Recyclingqualität und des Ökodesigns von Verpackungen fehlen, bewerten die Umweltverbände daher als fahrlässig.

Als besonders bedenklich bezeichnen die Umweltschutzverbände, dass die Kontrolle zur Lizenzierung von Verpackungen auf eine zentrale Stelle übertragen werden soll, die vom Handel und der Industrie geleitet wird. Eine zentrale Stelle mit Register- und Kontrollfunktion, die eine ordnungsgemäße Lizenzierung und Entsorgung von Verpackungen gewährleisten soll, müsse unter staatlicher Kontrolle bleiben, fordern die Verbände.




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