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Aktuell

Urwald in Thüringen?

BUND Thüringen stellt klare Forderungen an die Einrichtung neuer Waldwildnisgebiete

Nutzungsfreistellung von 2.500 ha im Possenwald muss jetzt zügig erfolgen

BUND Thüringen Pressemitteilung, 14.3.17

Erfurt. Anlässlich des forstpolitischen Kolloquiums zum Thema „Nutzungsfreie Wälder in Thüringen“ stellt der BUND Thüringen seine Forderung an die Thüringer Landesregierung klar. Die Nutzungsfreistellung der verbleibenden knapp 7.000 ha Wald muss laut Koalitionsvertrag zügig umgesetzt werden. Hier kommen für den Umweltverband nur große zusammenhängende Waldflächen in Betracht, wie auch der Possenwald bei Sondershausen. Dort muss laut BUND Thüringen zeitnah die Ausweisung als Waldwildnisgebiet erfolgen.

„Wir freuen uns, dass Ministerin Keller mit dem forstpolitischen Kolloquium endlich den Weg frei macht, für das 'Wie' der Schaffung weiterer Waldwildnisgebiete in Thüringen“, so Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Aber die Nutzungsfreistellung muss in großflächigen Waldgebieten erfolgen, da sich nur dort die Natur langfristig von menschlichen Eingriffen erholen kann. Ebenso muss der dauerhafte Schutz der 'Urwälder' gewährleistet sein.“ Von den im Koalitionsvertrag festgelegten 25.000 ha zur Nutzungsfreistellung wurde durch den aktuellen Bestand an Nationalparks und Biosphärenreservaten bereits mehr als die Hälfte umgesetzt. Auch zur verbleibenden Fläche kamen bereits Vorschläge von ThüringenForst. Deshalb versteht Vogel die Aufregung nicht: „Wir reden nur noch über knapp 7.000 ha. Das ist aus forstwirtschaftlicher Sicht eine zu vernachlässigende Fläche, die weder national, noch international zu einer Versorgungslücke führen wird.“

Auch das Argument, man könnte Waldwildnisgebiete nicht betreten, kann Vogel entkräften: „Das Beispiel des Nationalparks Hainich zeigt eindrucksvoll, welchen touristischen Stellenwert ein 'Urwald' für eine Region haben kann. Pro Jahr kommen hier mehr als 150.000 Besucher, die das Waldgebiet selbstständig erkunden. Waldwildnisgebiete regen also eher zum Erwandern an, als dies zu untersagen.“

Aus Sicht des BUND Thüringen bietet sich vor allem der Possenwald bei Sondershausen auf einer Fläche von 2.500 ha als Waldwildnisgebiet an. Aus ökologischer Sicht könne er als 'Urwald von morgen' maßgeblich zum weltweiten Erhalt der Rotbuchenwälder und ihrer biologischen Vielfalt beitragen. Und aus gesellschaftlicher Sicht böte die breite Unterstützung der Bevölkerung die Grundlage für eine nachhaltige touristische Entwicklung der Region.

Vogel: “Die Reaktion auf unsere gemeinsame Petition stärkt den Menschen aus der Region den Rücken. Mit 2.575 Unterstützern war sie die erfolgreichste in der Geschichte der Petitionsplattform des Thüringer Landtages. Jetzt muss die Politik die Forderung aus der Bevölkerung endlich erhören und das Waldwildnisgebiet im Possenwald zügig in die Tat umsetzen.“


Forstministerium sperrt sich gegen Waldwildnis auf dem Possen

Umweltressort und Naturschützer sehen nur in großflächiger Stilllegung Chance für urwüchsigen Rotbuchenwald

Thüringer Allgemeine, 15. März, 2017

http://sondershausen.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Forstministerium-sperrt-sich-gegen-Waldwildnis-auf-dem-Possen-620120505


Forst fürchtet Jobverluste durch Possenwildnis

Ohne Ausgleich der Verluste lehnt Forstministerium Stilllegung ab. Zweifel an Gewinn durch zusätzliche Touristen

Thüringer Allgemeine, 16. März, 2017

http://sondershausen.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Forst-fuerchtet-Jobverluste-durch-Possenwildnis-1029303323




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