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Holzeinschlagsziel der Bundesregierung

Holzeinschlagsziel der Bundesregierung

Bundesregierung konkretisiert Holzeinschlagsziel der Waldstrategie auf 100 Millionen Vorratsfestmeter
Mögliche Steigerung des Holzeinschlags bleibt im Unklaren


Pressemitteilung von Cornelia Behm, Sprecherin für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 3. November 201

Die Bundesregierung hat in einer Antwort auf Fragen der Sprecherin für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Behm, klargestellt, dass sich die in der Waldstrategie 2020 genannte Obergrenze des Holzeinschlags von 100 Millionen Kubikmetern pro Jahr in Vorratsfestmetern bemisst. Gleichzeitig nennt sie als Rohholzpotenzial in den deutschen Wäldern 101 Millionen Vorratsfestmeter bzw. 80 Millionen Erntefestmeter im Jahr, basierend auf der Waldentwicklungs- und Holzaufkommensprognose WEHAM.

"Angesichts dieser Zahlen wäre ein Holzeinschlagsziel von 100 Millionen Erntefestmetern, so wie es bisher vielfach verstanden wurde, unverantwortlich gewesen," kommentierte Behm diese Angaben. "Es ist gut, dass das jetzt ausgeräumt ist."

"Unvollständig und irreführend sind die Antworten jedoch bei den Angaben zum Holzeinschlag," kritisierte Behm. "Den sollte die Bundesregierung sowohl in Vorratsfestmetern als auch in Erntefestmetern angeben. Hier nennt die Bundesregierung aber nur den für Deutschland in der amtlichen Holzeinschlagstatistik erfassten Holzeinschlag der vergangenen fünf Jahre von im Schnitt 60 Millionen Erntefestmetern pro Jahr. So erweckt die Regierung den Eindruck, der Einschlag könne noch um rund ein Drittel auf 80 Millionen Erntefestmeter gesteigert werden.

Dabei unterschätzt die Holzeinschlagstatistik bekanntermaßen den Gesamtumfang des jährlichen Holzeinschlags. Bei der Bundeswaldinventur II wurde festgestellt, dass diese Statistik nur 70 Prozent der ermittelten Einschläge erfasst hatte, vermutlich aufgrund von Einschlägen von Privatwaldbesitzern und Selbstwerbern, die nicht in die Statistik eingegangen waren. Für einen angemessenen Vergleich wäre es demnach angebracht, die Zahlen aus WEHAM mit denen der Inventurstudie 2008 zu vergleichen. Dort ist die Rede davon, dass 93 Prozent des Zuwachses zwischen 2002 und 2008 durch Holzeinschlag und natürlichen Abgang abgeschöpft wurden."

"Die Bundesregierung sollte vor dem Hintergrund dieser Angaben schleunigst Klarheit darüber schaffen, welche Steigerung des Holzeinschlags sie tatsächlich noch für möglich hält," fordert Behm.




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