AktuellWaldzustandsbericht
Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlicht die Ergebnisse der WaldzustandserhebungZustand der Buchen hat sich 2011 verschlechtertFichte und Kiefer nahezu unverändert Deutliche Erholung der Eichen-Bestände BMELV Pressemitteilung, 2.2.12 Der Zustand des Waldes in Deutschland hat sich 2011 im Vergleich zum Vorjahr leicht verschlechtert. Das geht aus der jüngsten Waldzustandserhebung hervor, die das Bundeslandwirtschaftsministerium am Donnerstag in Berlin veröffentlicht hat. Demnach zeigten 35 Prozent aller Bäume leichte Schäden an der Baumkrone (Schadstufe 1). Im Vorjahr waren es in dieser Kategorie noch 39 Prozent der Bäume. Deutliche Kronenverlichtungen (Schadstufe 2 bis 4) sind mittlerweile bei 28 Prozent der Bäume festzustellen, das entspricht gegenüber 2010 einem Anstieg um fünf Prozentpunkte. Bei 37 Prozent der Bäume gab es keine Schäden (2010: 38 Prozent). Die Verschlechterung ist vor allem auf die starke Zunahme der Verlichtung bei der Buche zurückzuführen. Hauptursache hierfür ist die üppige Bildung von Früchten. Dieser natürliche Prozess dient der Fortpflanzung, bremst aber den Holzzuwachs und führt zu einer vermehrten Baumkronenverlichtung. Über 90 Prozent der Buchen im fortpflanzungsfähigen Alter trugen 2011 Bucheckern. Durch die Beteiligung fast aller Bäume an Blüte und Fruchtbildung ergeben sich besonders viele Möglichkeiten zur Neukombination des Erbguts, was für die Anpassungsfähigkeit künftiger Waldgenerationen an Klimaveränderungen von großer Bedeutung ist. Auch viele andere Baumarten haben 2011 reichlich Früchte bzw. Samen getragen. Ein Drittel der Landesfläche in Deutschland besteht aus Wald (11,1 Millionen Hektar). Die häufigsten Baumarten in Deutschland sind die Nadelbäume Fichte (28 Prozent) und Kiefer (24 Prozent), gefolgt von den Laubbäumen Buche (15 Prozent) und Eiche (10 Prozent). Alle vier Baumarten nehmen zusammen rund drei Viertel der Waldfläche ein. Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung im Einzelnen: Die Einschätzung der Kronenverlichtung erfolgt im Vergleich zu einem voll benadelten bzw. voll belaubten gesunden Baum der jeweiligen Art in mehreren Stufen. Die Schadstufen 2, 3 und 4 werden der Kategorie „deutliche Kronenverlichtungen“ zugeordnet. Das entspricht einer Kronenverlichtung von mehr als 25 Prozent. Schadstufe 1 mit Kronenverlichtungen zwischen 11 und 25 Prozent gilt als Warnstufe. Schadstufe 0 umfasst alle Bäume mit weniger als zehn Prozent Kronenverlichtung. Bei den Hauptbaumarten ergaben sich im Einzelnen folgende Entwicklungen:
Weitere Informationen einschließlich der Landesberichte hier. Waldzustandsbericht: Buchen geht es so schlecht wie nie zuvorstrong>Politik muss endlich handeln und Schadstoffe aus Landwirtschaft und Verkehr reduzierenBUND Pressemitteilung, 2.2.12 Berlin: Das Bundesagrarministerium hat heute den Waldzustandsbericht 2011 veröffentlicht. Danach hat sich vor allem der Zustand der Buchen alarmierend verschlechtert. So übertrifft der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen bei Buchen mit 57 Prozent den bisherigen Höchststand von 2004. Nur noch 12 Prozent im Jahr 2011 waren ohne Verlichtung. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): "Ausgerechnet den Buchenwäldern, die letztes Jahr noch von der UNESCO als Weltnaturerbe ausgezeichnet wurden, geht es so schlecht wie nie zuvor. Dies zeigt in erschreckendem Maße, wie wenig sich die Politik um die Naturschätze in Deutschland kümmert. Buchenwälder sind als CO2-Speicher für das Klima und aufgrund ihrer Artenvielfalt von unschätzbarem Wert. Ministerin Aigner darf den Zustand der Wälder nicht weiter schönreden sondern muss endlich die Ursachen für die Schäden klar benennen und handeln." So sei die vom Ministerium positiv dargestellte verstärkte Fruchtbildung bei den Buchen, die zur verstärkten Kronenverlichtung führe, ein Alarmsignal. Die Häufigkeit dieser starken Fruchtbildung nehme in den letzten Jahren zu. Ursachen dafür seien der vermehrte Stress durch Wetterextreme und die hohe Belastung durch Ammoniak und Stickoxide aus Landwirtschaft und Verkehr. Weiger: "Ministerin Aigner kann und muss in ihrer eigenen Verantwortung den Wäldern selbst helfen, indem sie endlich die industrielle Tierhaltung in Deutschland beendet, die für 80 Prozent der Ammoniakemissionen verantwortlich ist." » zurück |
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