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Aktuell

Waldbrände in Amazonien (7)

Brasilien weicht Brandverbot wieder auf

Wegen verheerender Waldbrände hatte die Regierung Brasiliens das Abbrennen von Flächen während der Trockenzeit im ganzen Land verboten. Wenige Tage später nimmt sie einen Teil der Vorgaben wieder zurück.

(AFP/dpa) - 1. September, 2019

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/brasilien-schraenkt-brandverbot-auf-amazonas-region-ein-a-1284702.html


Bolsonaro lässt Amazonas-Gipfel sausen

Der Druck auf Brasiliens Präsidenten wächst weiter: Wegen der verheerenden Feuer im Amazonas-Gebiet haben die regionalen Regierungen nun ein Treffen in Kolumbien einberufen. Doch Jair Bolsonaro sagt seine Teilnahme ab.

(AFP/dpa) - 3. September, 2019

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_86380284/waldbraende-brasiliens-praesident-bolsonaro-laesst-amazonas-gipfel-sausen.html


Bolsonaro macht sich immer unbeliebter

Polarisieren gehört zur Strategie des ultrarechten Präsidenten Jair Bolsonaro. Jetzt zeigt sich aber: das ist ein riskantes Spiel. Die Brasilianer lehnen seine radikalen Aussagen zunehmend ab, die Umfragewerte sinken stetig. Besonders seit der Regenwald in Flammen steht, hat seine Beliebtheit gelitten.

Von Clara Pfeffer, n-tv, 3. September, 2019

https://www.n-tv.de/politik/Bolsonaro-macht-sich-immer-unbeliebter-article21248387.html


Brände wecken Sorgen vor voranschreitender Entwaldung des Amazonas-Regenwaldes

Im brasilianischen Regenwald könnte ein Teufelskreis in Gang kommen, der die CO2-Senke rapide verkleinert. Laut Forschern bleibt nur noch ein kleiner Puffer.

Von Sascha Mattke, Heise-Online, 3.9.19

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Braende-wecken-Sorgen-vor-voranschreitender-Deforestation-des-Amazon-Regenwaldes-4511657.html


"Arten werden aussterben": Biologen zeichnen düsteres Bild zu Amazonas-Bränden

Im Amazonas-Regenwald brennt es seit Wochen. Das ist nicht nur eine Katastrophe, weil der Regenwald große Mengen CO2 speichert und sich, einmal abgebrannt, nicht mehr einfach erholt. Der tropische Wald ist auch das Zuhause von etlichen Tierarten, die sonst nirgendwo auf der Welt leben.

Von Lisa Kleine, FOCUS-Online, 31. August, 2019

https://www.focus.de/wissen/natur/tiere-und-pflanzen/riesige-artenvielfalt-durch-diese-braende-werden-arten-aussterben-das-sagen-biologen-zur-amazonas-flammenhoelle_id_11088259.html


Kann man den verbrannten Regenwald wieder aufforsten?

(RTL) - 30. August, 2019

https://www.rtl.de/cms/braende-im-amazonas-laesst-sich-der-verbrannte-regenwald-in-brasilien-wieder-aufforsten-4395666.html


Experte: Es dauert Jahrzehnte, bis der Regenwald sich wieder erholt

Die Löscharbeiten im Amazonas-Gebiet seien "nur ein Tropfen auf den heißen Stein". Brasilien will indes Brandrodungen in der Trockenzeit verbieten

(APA) - 29. August, 2019

https://www.derstandard.de/story/2000107923345/experte-es-dauert-jahrzehnte-bis-der-regenwald-sich-wieder-erholt


Erklärt: Der Amazonas produziert nicht 20 % unseres Sauerstoffs

Es gibt viele gute Gründe, sich um den Zustand und die Zukunft des Regenwaldes zu sorgen. Unsere Atemluft gehört aber nicht dazu.

National Geographic, 3. September, 2019

https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2019/09/erklaert-der-amazonas-produziert-nicht-20-unseres-sauerstoffs


Wo die Umwelt-Gangster wüten

n Brasiliens Amazonasgebiet herrscht ein brutaler Krieg um nutzbares Land, um die letzten Edelholz-Vorkommen. Kleinbauern können sich nur behaupten, wenn sie gegen die Großgrund-Mafia aufrüsten. Gibt es einen Ausweg?

Von Jens Glüsing, SPIEGEL-Online, 2.9.19

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/brasiliens-amazonas-wo-die-umwelt-gangster-wueten-a-1284599.html


Biologin über Amazonasbrände: „Unser Verbrauch ist zu hoch“

Den eigenen Lebensstil im Auge behalten: Warum Europas Ratschläge für den Schutz des Amazonas unglaubwürdig sind, erklärt die Biologin Jutta Kill.

Interview von Heike Holdinghausen, taz, 31.8.19

https://taz.de/Biologin-ueber-Amazonasbraende/!5619405/


Die Vernunft der Brandstifter

Alle schimpfen über den Feuerteufel Bolsonaro. Aber solange wir unser Agrarsystem nicht ändern, ist es logisch, den Amazonas niederzubrennen.

Von Bernhard Pötter, taz, 30.8.19

https://taz.de/Brennende-Amazonas-Waelder/!5621856/


Amazonas-Brände: Frankreich fordert weniger „Soja-Abhängigkeit“

Von Aline Robert, EURACTIV, 2. September, 2019

https://www.euractiv.de/section/landwirtschaft-und-ernahrung/news/amazonas-braende-frankreich-fordert-weniger-soja-abhaengigkeit/


Brasiliens Präsidentensohn: Nicht für Hilfe prostituieren

(dpa) - 30. August, 2019

https://www.lahrer-zeitung.de/inhalt.waldbraende-am-amazonas-brasiliens-praesidentensohn-nicht-fuer-hilfe-prostituieren.c3cb13d5-5a7f-4b2a-9b7c-11f7437987ba.html


Gen-Soja gegen Gürteltier

Der Cerrado ist die artenreichste Savanne der Welt. Noch. Denn riesige Agrarbetriebe zerstören das brasilianische Ökosystem für ihre Profite.

Greenpeace-Online, 30.8.19

Jeden Morgen, wenn Jossone Lopes Leite das Haus verlässt, begleitet ihn die Angst. Werden sie wiederkommen? Seine Familie bedrohen? Sein Vieh töten? Sie: Das sind die Sicherheitsleute von Agronegócio Estrondo – einem gigantischen Agrarbetrieb im Herzen Brasiliens, der mit einer Fläche von 305.000 Hektar größer ist als Luxemburg.

Mit seinen Feldern dringt Estrondo immer tiefer in die brasilianische Savanne – den Cerrado – vor. Und raubt damit Kleinbauern wie Jossone Lopes Leite, die das Land seit Generationen bewirtschaften, die Lebensgrundlage. Wer der Mega-Farm im Weg ist, lebt gefährlich: Im Januar schossen Estrondos Wachposten dem 38-jährigen Lopes Leite ins Bein, weil er ihrem Land zu nahe kam. Eine tiefe Narbe erinnert den Familienvater an die Attacke.

Landraub, Zwangsarbeit und illegale Abholzung

Estrondo macht häufig mit illegalen Machenschaften von sich reden: Betrug, Landraub, Zwangsarbeit und immer wieder Gewalt gegen die einheimische Bevölkerung – die Liste der Vergehen ist lang. Greenpeace-Recherchen belegen zudem, dass Estrondo im großen Stil Wald und Savanne vernichtet. Mehr als 100.000 Hektar Natur wurden seit dem Jahr 2000 abgeholzt, um Platz für Rinderfarmen, Mais- und vor allem Soja-Plantagen zu schaffen.

Dass sie damit den Cerrado unwiederbringlich zerstören, nehmen die Großgrundbesitzer in Kauf. Der Cerrado ist die artenreichste Savanne der Welt und nach dem Amazonas-Regenwald das wichtigste Ökosystem Brasiliens. Hier leben mehr als 11.000 Tier- und Pflanzenarten, darunter so seltene Exemplare wie Riesengürteltiere, Ameisenbären und Jaguare. Der Cerrado hat bereits 88 Millionen Hektar – fast die Hälfte seiner ursprünglichen Fläche – an die Agrarindustrie verloren. Wenn der Kahlschlag in diesem Tempo voranschreitet, könnte er in wenigen Jahrzehnten ganz verschwunden sein.

Waldzerstörung für Tierfutter

Mit Konsequenzen müssen die Umweltzerstörer kaum rechnen. Denn die brasilianische Regierung hält ihre schützende Hand über die Landwirtschafts-Lobby. Und auch internationale Konzerne machen gern Geschäfte mit Betrieben wie Estrondo: Nach Greenpeace-Recherchen beziehen die Agrar-Handelsriesen Cargill und Bunge in großem Maße Soja von der Skandal-Farm – allen Umweltverbrechen und Menschenrechtsverstößen zum Trotz.

Doch was passiert eigentlich mit dem Soja, für das in Brasilien, aber auch in Argentinien und Paraguay mit staatlicher Billigung Wälder und Savannen abgeholzt werden? Ein Blick auf die Lieferkette verrät: Nahezu 90 Prozent werden als Tierfutter verwendet. Beispiel Cargill: Der Milliardenkonzern ist der weltweit größte Hersteller von Rinderhackfleisch und beliefert die Fast-Food-Ketten McDonald’s und Burger King genauso wie die Lebensmittelkonzerne Danone, Nestlé und Unilever.

Konzerne: Freiwillige Selbstverpflichtung nicht eingehalten

Besonders schlimm: Bereits 2010 hatten sich diese Firmen gemeinsam mit Hunderten weiteren Konzernen dazu verpflichtet, Produkte aus Waldvernichtung bis 2020 aus ihren Lieferketten zu verbannen. Doch bis jetzt, kurz vor Ablauf der Frist, haben die Unternehmen so gut wie keine Maßnahmen umgesetzt, um den Kahlschlag zu stoppen. Zu diesem Ergebnis kommt der Greenpeace-Bericht „Countdown to Extinction“, für den wir mehr als 50 Händler, Produzenten und Konsumgüterhersteller befragt haben.

Darum nimmt Greenpeace jetzt die Bundesregierung in die Pflicht. Sie muss endlich ein Gesetz auf den Weg bringen, das die Unternehmen verpflichtet, Menschenrechte und Umweltstandards zu achten – über die gesamte Lieferkette vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Frankreich hat bereits 2017 ein solches Lieferkettengesetz beschlossen.

Gemeinsam gegen die Abholzung

Damit Deutschland schnellstmöglich nachzieht, hat sich Greenpeace mit 30 Organisationen zusammengeschlossen, um gemeinsam Druck auf die Bundesregierung zu machen. Zugleich ist Greenpeace auch in Brasilien aktiv, wo Kolleginnen und Kollegen per Hubschrauber, mit GPS-Geräten und Drohnen die fortschreitenden Abholzungen dokumentieren. Die gesammelten Daten sind Gold wert – können sie doch in Gerichtsprozessen gegen Farmen wie Estrondo als Beweismaterial verwendet werden. Denn im Kampf gegen die mächtigen Konzerne können die kleinen Bauern wie Jossone Lopes Leite jede Hilfe brauchen.




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