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Regenwaldvernichter Andritz AG

Andritz AG: Kein Profit auf Kosten der Umwelt!

Greenpeace, GLOBAL 2000 und ECA Watch bei Aktionärsversammlung

Greenpeace, GLOBAL 2000 und ECA Watch Pressemitteilung, 26.3.10

Graz - Zwanzig AktivistInnen von Greenpeace, GLOBAL 2000 und ECA Watch protestierten heute vor der Hauptversammlung der Andritz AG, während kritische AktionärInnen in der Versammlung Auskunft über die ökologischen Kosten verlangten, die das Unternehmen zur eigenen Gewinnmaximierung verursacht. In Gestalt von über drei Meter hohen Bäumen zeigte Greenpeace die Zerstörung der Urwälder durch die Andritz AG im Amazonas auf. Außerdem wiesen überdimensionale Bilder aus dem Amazonasgebiet, das durch das derzeit geplante Belo Monte-Projekt bedroht wird, auf das Ausmaß der Zerstörung hin. Auf dem Transparent der Umweltaktivisten stand zu lesen: Andritz AG - Kein Profit auf Kosten der Umwelt!

Grund für den Protest sind die umstrittenen Projekte der Andritz AG, wie der Ilisu-Staudamm in der Türkei, der Belo Monte-Staudamm in Amazonien und die Zellstofffabrik in Tasmanien, für die 200.000 Hektar Wald gerodet werden sollen. "Die Andritz AG verhält sich skrupelloser als andere Firmen. Das hat sie schon beim Ilisu-Projekt in der Türkei unter Beweis gestellt", stellt ECA Watch-Sprecher Ulrich Eichelmann fest. "Während sich nach dem Ausstieg der europäischen Exportversicherungen Banken und andere Baufirmen zurückzogen, verkündete Vorstandschef Wolfgang Leitner stolz, dass die Andritz AG weiterhin im Rennen um den Auftrag bliebe, egal ob internationale Standards erfüllt würden oder nicht. Über 60.000 Vertriebene, 400 Kilometer zerstörte Flüsse und der Untergang von Hasankeyf spielen für die Andritz AG offenbar keine Rolle, Hauptsache der Profit stimmt", empört sich Eichelmann.

Im Zuge der Auslandsprojekte der Andritz AG kommt es immer wieder zu massiver Umweltzerstörung. So will sich die Andritz AG auch an dem umstrittenen Belo Monte-Projekt in Amazonien beteiligen. Am Xingu, einem Zufluss des Amazonas, soll der drittgrößte Staudamm der Welt entstehen. "Die Andritz AG nimmt für die Steigerung ihres Profits die Rodung des Urwaldes, die Umsiedlung und Enteignung von Menschen und die Ausrottung ganzer Tier- und Pflanzenarten in Kauf. Sieht so der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt aus, für den sich der Vorstand der Andritz AG seit Jahren lobt?", wundert sich Greenpeace-Sprecher Niklas Schinerl. "Um diesen verantwortungsvollen Umgang unter Beweis zu stellen, reicht es nicht aus, den Jahresbericht auf Umweltpapier zu publizieren", so Schinerl weiter.

"Belo Monte ist ein Gewaltakt gegen die indigenen Völker des Xingu-Flusses: Das Kraftwerk bedroht ihre traditionelle Lebensweise, bedroht ihr Überleben. Ein österreichisches Unternehmen wie die Andritz AG darf sich an diesem höchst problematischen Projekt nicht beteiligen", zeigt sich Herbert Wasserbauer von der Dreikönigsaktion bestürzt. Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar unterstützt seit vielen Jahren die indigenen Völker Brasiliens bei ihrem Kampf ums Überleben.

Obwohl eine brasilianische Expertengruppe bereits bestätigt hat, dass das bisherige Vorgehen bei der Information der betroffenen Bevölkerung gegen geltendes brasilianisches Recht verstoßen würde, soll das Projekt weiter durchgezogen werden. Die indigene Bevölkerung, die massiv betroffen ist, hat dagegen Widerstand angekündigt. "Das Projekt Belo Monte gefährdet die Lebensgrundlage der indigenen Bevölkerung massiv. Jeder Euro eines potenziellen Gewinns der Andritz AG würde mit einem Stück Regenwald erkauft. Wir werden die Beteiligung einer österreichischen Firma an solchen Machenschaften jedenfalls nicht einfach hinnehmen", kündigt Birgit Zimmerle, Regenwald-Campaignerin von GLOBAL 2000, an.

"Wir fordern die Andritz AG und deren Vorsitzenden Wolfgang Leitner auf, sich sofort aus den umstrittenen Projekten wie dem Ilisu-Staudamm in der Türkei, der Zellstofffabrik in Tasmanien oder der geplanten Beteiligung am Bau des Belo Monte-Staudammes in Amazonien zurückzuziehen", fordern die Aktivisten einhellig. Überdies beantragten die VertreterInnen der Organisationen, die zum Teil selbst Aktionäre der Andritz AG sind, bei der Hauptversammlung, dass das Unternehmen einen Fonds für die Opfer ihrer umstrittenen Auslandsprojekte einrichtet.


Andritz im Visier von NGOs

Greenpeace, Global 2000 und ECA Watch kritisieren Kraftwerks-Projekte, "Stop the bomb" greift Andritz wegen Iran-Connection an

Der Standard, 26. März 2010

Wien - Der Grazer Maschinenbauer Andritz sieht sich derzeit mit massiver Kritik seitens gleich mehrerer NGOs konfrontiert. Umweltorganisationen nutzten die am Freitag in Graz stattfindende Hauptversammlung des börsenotierten Unternehmens, um auf die "ökologischen Kosten" aufmerksam zu machen, die das Unternehmen "zur eigenen Gewinnmaximierung" verursache.(...)

http://derstandard.at/1269448278482/Kraftwerke-Iran-Projekte-Andritz-im-Visier-von-NGOs







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