AktuellIndigene in Indien (2)
Tiger-Reservat: Indigenes Volk soll gehen, aber Uran-Suche genehmigtSurvival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 15.6.17Indische Behörden drohen einem indigenen Volk damit, es aus einem Tiger-Reservat zu vertreiben im Namen des Naturschutzes. Zugleich aber wurde in dem Schutzgebiet nun die Erkundung von Uran-Vorkommen genehmigt. Der Schritt hat Aktivist*innen entsetzt, die den Behörden „Heuchelei“ vorwerfen. Angehörige der Chenchu im Tiger-Reservat Amrabad hoffen darauf, auf dem Land bleiben zu dürfen, von dem sie leben, und das sie seit Jahrtausenden bewirtschaften. Die Indigenen erklärten: „Die Forstbehörde will uns von hier vertreiben. Wir wollen aber nirgendwo anders leben. Wir schützen unseren Wald. Wenn wir ihn verlassen, ist es, wie einen Fisch aus dem Wasser zu nehmen: Er wird sterben ( ) Doch für ihren Profit trennt die Regierung die Chenchu von ihrem Wald. Das ist, wie Kinder von ihren Müttern zu trennen.“ Eine Chenchu-Frau aus dem Dorf Pecheru. Die Dorfbewohner*innen wurden in den 1980er Jahren vertrieben, als ihr Land zu einem Tiger-Reservat erklärt wurde. Die Chenchu berichten, dass von den 750 Familien, die einst in dem Dorf lebten, nach der Vertreibung nur 160 Familien überlebten. Viele verhungerten. Tiger-Reservat Nagarjunsagar-Srisailam. Eine Chenchu-Frau aus dem Dorf Pecheru. Die Dorfbewohner*innen wurden in den 1980er Jahren vertrieben, als ihr Land zu einem Tiger-Reservat erklärt wurde. Die Chenchu berichten, dass von den 750 Familien, die einst in dem Dorf lebten, nach der Vertreibung nur 160 Familien überlebten. Viele verhungerten. Tiger-Reservat Nagarjunsagar-Srisailam. „Die Regierung verkauft den Wald an Bergbau-Unternehmen. Wenn wir aufs Flachland umziehen müssten, würden wir alkoholsüchtig. Wir würden trinken und sterben. Die Chenchu wird es dann nur noch auf Fotos und in Videos zu sehen geben.“ „Wir leben im Wald und wir werden im Wald sterben. Der Wald ist unsere Mutter und unser Leben. Die Natur ist unser Leben, ohne Natur können wir nicht leben.“ Indiens Behörden rechtfertigen die Zwangsvertreibung der Indigenen, die sowohl gegen indisches als auch gegen internationales Recht verstößt. Sie behaupten, die Anwesenheit von Menschen in dem Reservat sei für die Tiger schädlich. Gleichzeitig dürfen in Indien zahlende Reisende viele der Tiger-Reservate besuchen. Auch wurden bereits Straßenbau, Rohstofferkundung und sogar Bergbau zugelassen. Hintergrund-Informationen:
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