Aktuell


Gorillas, Orang Utans und Elefanten

1.004 Berggorillas

Zensus belegt deutlichen Zuwachs bei stark gefährdeten Menschenaffen

WWF Pressemitteilung, 31.5.18

Berlin: Die Zahl der stark bedrohten Berggorillas steigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Bestandsuntersuchung im Grenzgebiet der Demokratischen Republik Kongo, Ruanda und Uganda. Wie der WWF mitteilte wurden im Gebiet rund um den Nationalpark Virunga insgesamt 604 Individuen gezählt und damit deutlich mehr als die 480, die noch in 2010 identifiziert werden konnten. Zusammen mit der Population im Bwindi Impenetrable Nationalpark in Uganda steigt damit die Zahl der weltweit wildlebenden Berggorillas auf insgesamt 1.004 Tiere. Die jetzt in Virunga gezählten Berggorillas leben in insgesamt 41 sozialen Gruppen, hinzu kommen 14 allein umherstreifende Männchen.

„Das sind fantastische Nachrichten für diese so stark bedrohten Tiere und zeigt, dass wir auch Arten am Abgrund noch retten können“, freut sich Dr. Ilka Herbinger, Programmleiterin für Zentral- und Westafrika beim WWF. „Gleichzeitig ist das Überleben der Berggorillas noch immer stark gefährdet. Die vielen Bedrohungsfaktoren bleiben bestehen, darunter die Wilderei, Krankheiten und der Klimawandel. Wir müssen außerdem sicherstellen, dass ihre letzten Rückzugsräume erhalten bleiben und sie im besten Fall ausbauen. Gerade über dem Nationalpark Virunga schwebt stetig das Damoklesschwert der Ölförderung.“ Der Zensus war ein Gemeinschaftsprojekt der Naturschutzbehörden der Demokratischen Republik Kongo, Ruandas und Ugandas sowie verschiedener Organisationen, darunter der WWF.


Stoppt Palmöl und Staudämme: Orang-Utans sterben sonst aus

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 28.5.18

Borneos Orang-Utans sind „critically endangered“. Die Tierart könnte in wenigen Jahren ausgestorben sein. Auch einer erst 2017 entdeckten Art auf Sumatra droht der Untergang. Die Orang-Utans können nur gerettet werden, wenn keine Wälder mehr vernichtet werden.

1973 lebten auf Borneo noch 288.500 Orang-Utans, 2025 werden es allenfalls noch 47.000 sein, schätzt die Weltnaturschutzunion (IUCN). Das ist ein Einbruch um 84 Prozent. Zahlenangaben über den Bestand der Tiere schwanken jedoch erheblich. Da Orang-Utan-Weibchen nur alle sechs bis acht Jahren ein Junges zur Welt bringen, ist der dramatische Rückgang selbst bei konsequentem Schutz nur schwer aufzuhalten.

Neben Jagd ist die Zerstörung und Zerstückelung des Lebensraums der Tiere die wichtigste Ursache. Auf Borneo werden große Regenwaldgebiete für Palmöl-Plantagen vernichtet. Ein großer Teil des Palmöls wird in Europa zu Biodiesel verarbeitet.

Auch die Orang-Utans auf Sumatra sind vom Aussterben bedroht (critically endangered). Besonders akut ist die Gefahr für den Tapanuli-Orang-Utan. Erst 2017 als eigene Art bestimmt, droht den 800 Tieren kurz nach der Entdeckung bereits die Auslöschung. Im Batang-Toru-Wald, wo die Art lebt, will die staatliche chinesische Sinohydro einen Staudamm für ein 510-MW-Kraftwerk bauen.

Laut IUCN ist die Lage der Orang-Utans jedoch nicht hoffnungslos. Studien zeigen, dass die Tiere besser in degradierten Wäldern überleben können als bisher angenommen. Diese Flächen müssen daher ebenso geschützt werden wie unberührte Regenwälder. Außerdem dürfen keine Wälder mehr vernichtet werden.


Mörderischer Trend: Wilderer töten Elefanten wegen deren Haut

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 28.5.18

Asiens Elefanten werden immer häufiger wegen ihrer Haut gewildert. Entscheidend dafür ist einem neuen Bericht zufolge die wachsende Nachfrage in China. Laut der Organisation Elephant Family nimmt in Myanmar Wilderei in erschreckendem Maße zu. Wurden 2010 lediglich 4 Kadaver gefunden, waren es sechs Jahre später 61. Die Mehrzahl davon war gewildert worden, viele auch gehäutet. (Vorsicht: Grausame Bilder verlinkt.) Wilderer sehen in Haut offenbar eine Einnahmequelle, nachdem der Elfenbeinhandel immer schärfer bekämpft wird.

Anders als bei der Elfenbeinwilderei, die in Asien männliche Tiere betrifft, werden für die Haut auch Kühe und Kälber getötet. Das macht die Entwicklung für das Überleben der Art noch bedrohlicher.

Die Elefantenhaut wird überwiegend zu Medikamenten und Schmuck verarbeitet und in China verkauft. Für die Studie hat Elephant Family under cover Handelswege recherchiert, Händler ermittelt und ist dabei auf spezialisierte Foren und Online-Handel gestoßen.

Zum Bericht




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