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EU beschließt Regenwald-Vernichtung

Die EU beschließt die Vernichtung der Regenwälder

Alle Studien, Appelle und das Nein der EU-Parlamentarier zu Palmöl in Autotanks wurden ignoriert: Am 14. Juni fiel in Straßburg die Entscheidung, das tropische Pflanzenöl als „Bioenergie“ weiterhin bis 2030 zuzulassen. „Damit wird die Artenvielfalt aussterben, die Wälder endgültig verschwinden“, sagt der indonesische Umweltschützer Romes Irawan Putra.

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 15.6.18

In den frühen Morgenstunden des 14. Juni 2018 haben die EU und ihre 28 Mitgliedsländer einne folgenschwere Entscheidung für die Wälder der Erde gefällt. Nach monatelangen Verhandlungen haben sie sich über die künftige erneuerbare Energien-Politik geeinigt. Der Beschluss kommt einem Aufruf zur Abholzung der Wälder der Erde gleich.

Noch mehr Holz und Biomasse soll in den Wäldern der Erde geschlagen werden, um unseren ungeheuren Energiekonsum zu befriedigen. Selbst die Baumstubben und Wurzeln sollen mit Baggern aus den Waldböden gerissen werden, um damit Strom- und Wärme in Kraftwerken zu erzeugen oder Pellets für den Ofen Zuhause. Das ist eine reine Plünderung.

Auch beim Palmöl ist der EU-Deal eine Katastrophe. Die Biospritindustrie und Kraftwerksbetreiber können bis 2019 die Importe des billigen Palmöls weiter erhöhen. Erst ab 2023 sollen sie dann schrittweise reduziert werden bis auf Null in 2030.

Damit haben die Palmölindustrie und ihre Kunden weitere 12 Jahre Zeit, auf Kosten der Regenwälder Geschäfte zu machen, die verbliebenen Urwälder für Ölpalmplantagen abzuholzen, die letzten Orang-Utans zu vernichten sowie den Menschen ihr Land und ihre Lebensgrundlagen zu rauben.

Bereits jetzt importieren die EU-Länder 8 Prozent (5,1 Mio. t) der weltweiten Palmölproduktion (65 Mio. t) für Biosprit und zur Strom- sowie Wärmeerzeugung. 61% der Palmölimporte der EU landen in den Tanks unserer Autos und in Kraftwerken. Die EU ist damit der Motor der Regenwaldabholzung in Südostasien.

„Die EU-Entscheidung ebnet korrupten Politikern und Firmen den Weg, wieder mehr Wald zu zerstören und mehr Ölpalmen anzupflanzen,“ erklärt Franky Samperante von der Umweltstiftung Pusaka in Indonesiens Hauptstadt Jakarta. Pusaka ist Partner von Rettet den Regenwald und engagiert sich vor allem in der indonesischen Provinz Papua für Menschenrechte und Natur, die seit Jahren unter der massiven Ausbreitung von Palmölplantagen und Bergbau leiden.

„Es ist eine gefährliche Entscheidung, Palmöl weiter als erneuerbare Energie anzuerkennen,“ kritisiert auch Romes Irawan Putra von der UmweltorganisationKaliptra Andalas in der Provinz Riau auf Sumatra.„Die Konflikte hier in Indonesien werden eskalieren, die Konzerne noch mehr Land beherrschen. Die Artenvielfalt wird aussterben, die Wälder endgültig verschwinden und Indonesiens Anteil an der Klimaerwärmung noch größer.“

Mit einem offenen Schreiben an die EU und die indonesische Regierung hat Kaliptra Andalas Ende Mai 2018 zusammen mit 236 indigenen Gruppen, Kleinbauernvereinigungungen und Umweltorganisationen das Ende von Biosprit aus Palmöl gefordert. „Die Natur und ihre Ressourcen werden wirtschaftlichen Interessen geopfert, und das Leben gerät aus dem Gleichgewicht“, so Romes Irawan Putra. „Jetzt müssen wir uns an die einzelnen Staaten wenden und verlangen, den Regenwald nicht für Palmöl zu opfern.“

Rettet den Regenwald fordert die deutsche Bundesregierung auf, die Verbrennung von Palmöl in unseren Autos und Kraftwerken unverzüglich zu verbieten. Wenn die EU die Auswirkungen ihrer fatalen Biospritpolitik ignoriert, dann muss die Bundesregierung handeln und darf die Bürger nicht weiter zu ungewollten Komplizen der Regenwaldzerstörung machen.


Die EU treibt die Energiewende voran

Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am EU-weiten Verbrauch auf 32% steigen und Palmöl aus dem Tank verschwinden. Auf diese Vorgaben haben sich Unterhändler der EU-Organe verständigt.

Von René Höltschi, Neue Zürcher Zeitung, 14.6.18

https://www.nzz.ch/wirtschaft/die-eu-treibt-die-energiewende-voran-ld.1395018


EU-Einigung für 32% Erneuerbare Energien bis 2030 bedeutet weiteres beschleunigtes Aufheizen der Erde

Sonnenseite, 15. Juni, 2018

http://www.sonnenseite.com/de/politik/eu-einigung-fuer-32-erneuerbare-energien-bis-2030-bedeutet-weiteres-beschleunigtes-aufheizen-der-erde.html


Nach Protesten von Umweltschützern: Frankreich will Palmöl-Importe begrenzen - in der ganzen EU

Für Palmöl werden in den Tropen noch immer Regenwälder abgeholzt und obwohl das allgemein bekannt ist, steigen die Importe des Öls in Europa sogar noch. Frankreich will dem jetzt einen Riegel vorschieben – am liebsten gleich auf dem ganzen Kontinent.

Von Christoph Sackmann, FOCUS, 13.6.18

https://www.focus.de/finanzen/news/umweltschutz-nach-protesten-frankreich-will-palmoel-importe-begrenzen-in-der-ganzen-eu_id_9091618.html




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