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AKTION zu Palmöl-Erpressung

Indonesien erpresst die EU: Flugzeuge sollen Palmöl tanken

Will Indonesien die EU und USA erpressen? Wir kaufen eure Flugzeuge nur, wenn sie unser Palmöl tanken können, so kann man die Forderung zusammenfassen.

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 22.8.18

Indonesiens Handelsminister Enggartiasto Lukita verlange, dass die USA und die EU dort die Produktion von Flugbenzin aus Palmöl erlauben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das sei eine Bedingung für den Kauf von Flugzeugen der Hersteller Boeing oder Airbus.

Indonesischen Medien zufolge solle der Hersteller den Zuschlag bekommen, der die Forderung erfüllt. Boeing sei bereit, Flugzeuge so auszustatten, dass sie den Treibstoff Bioavtur verwenden können.

Handelsminister Lukita versucht offenbar, den Verkauf von Palmöl anzukurbeln. Im Juli hatte die EU beschlossen, Palmöl für Biosprit zum Jahr 2030 auslaufen zu lassen. Umweltschützer fordern den Palmöl-Bann seit langem.

„Palmöl ist eine Ursache für Regenwaldzerstörung. Millionen Kleinbauern werden vertrieben“, sagt Reinhard Behrend vom Verein Rettet den Regenwald e.V. Der Zeitrahmen bis 2030 sei viel zu lang, weil bis dahin weiter abgeholzt werde.

Die staatliche Fluggesellschaft Garuda hat offenbar eine Bestellung bei Boeing und Airbus ausgesetzt, angeblich aus Preisgründen. Die private Linie Lion Air setzt auf Palmöl-Flugbenzin und hat offenbar 50 Boeing 737 im Wert von 6,2 Millionen US-Dollar geordert.

Wie verzweifelt Indonesien um die EU als Absatzmarkt für Palmöl kämpft, zeigt eine Anekdote aus der ersten Jahreshälfte: Indonesien drohte, Fisch aus Norwegen zu boykottieren, falls die EU weniger Palmöl importiert – dabei ist Norwegen nicht in der EU.

Weder die Flugzeughersteller noch die beiden Airlines kommentierten den Reuters-Bericht.

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