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Aktuell

Brasilien: Abholzung vervierfacht

Regenwald in Brasilien - Amazonas-Abholzung hat sich fast vervierfacht

Die "Lunge der Erde" wird kleiner und kleiner: Im brasilianischen Amazonas werden immer noch riesige Mengen Holz gefällt - ohne Rücksicht auf den Klimaschutz.

ZDF heute, 7. August, 2019

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/regenwald-in-brasilien-grosse-amazonasflaechen-gerodet-100.html


Aus dem brasilianischen Amazonas werden gravierende Abholzungszahlen gemeldet

Präsident Bolsonaro versucht die Realität zu verschleiern
Brasiliens Präsident entlässt lieber den Überbringer der schlechten Nachrichten, statt die Ursachen der steigenden Abholzung am Amazonas zu bekämpfen


Von Thomas Milz, Neue Zürcher Zeitung, 7.8.19

https://www.nzz.ch/international/amazonas-ld.1500129


Brasilien: Satellitendaten zur Regenwaldabholzung – Chefforscher verliert Job

Satellitendaten zeigen, dass die Regenwaldabholzung in Brasilien stark zunimmt: Präsident Bolsonaro spricht von einer Lüge, ein Institutschef wird entlassen.

Von Martin Holland, Heise-Online, 5.8.19

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Brasilien-Satellitendaten-zur-Regenwaldabholzung-Chefforscher-verliert-Job-4488373.html


Bolsonaros Kampf gegen die "Umweltpsychose"

Im Freihandelsabkommen zwischen EU und den Mercosur-Staaten wird Brasilien verpflichtet, die Regenwaldabholzung zu stoppen. Präsident Bolsonaro ist das egal.

Von Susann Kreutzmann, Der Standard, 5.8.19

https://www.derstandard.at/story/2000107043369/bolsonaros-kampf-gegen-die-umweltpsychose


Goldsucher bedrohen Indigene mit dem Tod

Laut Verfassung steht den Yanomami ihr Land exklusiv zu. Aber Goldschürfer dringen in ihr Territorium ein und bedrohen sie mit dem Tod. Nun rufen die Yanomami um Hilfe. Und hoffen auf Unterstützung aus dem Ausland.

Von Nadia Pontes, Deutsche Welle, 4.8.19

https://www.dw.com/de/amazonas-goldsucher-bedrohen-indigene-yanomami-mit-dem-tod/a-49845309


Drin ist, was draufsteht

Die massenhafte Nachfrage nach Soja zerstört Wälder in Brasilien. Das muss aufhören, sagen Greenpeace-Aktivisten – und protestieren auf der Weser an einem Futtermittel-Frachter.

Von Michael Weiland, Greenpeace-Online, 4.8.19

Der Frachter „Hiroshima Star“, unterwegs nach Brake in Niedersachsen, hat einen neuen Anstrich bekommen: Auf den Rumpf des Schiffes, das mit zigtausend Tonnen Soja aus Brasilien beladen ist, haben Greenpeace-Aktivisten heute Morgen den Schriftzug „Climate Crime“ gepinselt: Klimaverbrechen. Denn nichts anderes bedeuten die gewaltigen Importmengen des Futtermittels für den Fortbestand unserer Lebensgrundlagen.

Das hängt mit der Massentierhaltung von Rindern, Schweinen und Hühnern zusammen. 90 Prozent der weltweiten Sojaproduktion werden als Tierfutter verwendet – Soja für den menschlichen Konsum, etwa in Pflanzenmilch oder Tofu, macht nur einen Bruchteil des Anbaus aus. Für diesen Anbau zahlt die Menschheit einen hohen Preis: Ihm fallen in Südamerika riesige Waldflächen zum Opfer, die im Kampf gegen die Erderhitzung unverzichtbar sind.

Der Weltklimarat warnt

Die Konsequenzen für das Klima beschreibt der aktuelle Bericht des Weltklimarats IPCC. Die Delegierten tagen seit Freitag in Genf, um bis zum 8. August die Endfassung des Sonderberichts zu „Klimaschutz und Landsystemen“ vorzulegen. Die Bestandsaufnahme der rund 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschreibt die Folgen der weltweiten Landnutzung. Sie kommen zum Schluss: Das Roden von Wäldern und die nicht nachhaltige Landwirtschaft führen zur Erosion von Böden und der Bildung von Wüsten. Unterm Strich lässt sich rund ein Viertel der von Menschen verursachten Treibhausgase auf die Landnutzung zurückführen.

Gegen diese rücksichtslose Ausbeutung protestieren die Greenpeace-Aktivisten heute auf der Weser. Am Anlegeplatz in Brake weisen zusätzlich Banner der Umweltschutzorganisation auf das Klimaverbrechen Soja-Importe hin. Die Lösung sei eigentlich einfach, sagt Dirk Zimmermann, Greenpeace-Experte für Landwirtschaft: „Nur wenn wir deutlich weniger Fleisch essen, können wir den Klimanotstand noch abmildern.“ Neben der Verbraucherverantwortung gibt es allerdings auch den bundespolitischen Handlungsdruck: „Die Bundesregierung muss mit Anreizen für die hiesige Landwirtschaft zu einer artgerechten Haltung mit deutlich niedrigeren Tierzahlen kommen.“

Einfuhr von Soja stoppen

Der aktuelle Greenpeace-Report „Hooked on Meat“ belegt die Auswirkungen des weltweit wachsenden Fleischkonsums, der die Soja-Produktion allein in Brasilien in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als vervierfacht hat. Die auf Massentierhaltung ausgerichtete industrielle Landwirtschaft ist für zwei Drittel der Waldzerstörung in Südamerika verantwortlich. Darum fordert Greenpeace von der deutschen Bundesregierung, die Einfuhr von Soja aus Waldvernichtung umgehend zu stoppen. Treibhausgasintensive Massentierhaltung und die Zerstörung von Ökosystemen kann sich der Planet, der mitten in der Klimakrise steckt, nicht leisten.


Polizei greift Kinikinawa-Gemeinde in Brasilien an

Survival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 2.8.19

Laut Berichten haben schwer bewaffnete Polizisten das indigene Volk der Kinikinawa auf seinem Land im mittleren Westen Brasiliens angegriffen, die Gemeinschaft terrorisiert und mehrere Menschen verletzt.

Videomaterial zeigt die Polizei, die in mehreren Fahrzeugen und einem Hubschrauber ankommt, und einen Kinikinawa-Mann, der mit Kopfverletzungen blutet. Er sagte: „Ich vergieße Blut auf meinem Land. Wir werden nicht aufhören zu kämpfen.“

Gestern (1. August 2019) besetzten die Kinikinawa ein Stück ihres angestammten Landes wieder, das ihnen vor Jahren gestohlen wurde, um Platz für Viehzüchter zu schaffen. Kurz darauf kam die Polizei und griff sie an.

Es wird angenommen, dass die Polizei keine offizielle Anordnung eines Richters hatte, die Kinikinawa aus dem wiederbesetzten Gebiet zu „entfernen“, sondern stattdessen auf Befehl eines örtlichen Bürgermeisters und Viehzüchters handelte.

Eine zugespielte Sprachmitteilung scheint den Bürgermeister zu enthüllen, der unmittelbar vor dem Angriff sagt, dass die Kinikinawa „vertrieben werden, freiwillig oder gewaltsam“ und andere darüber informiert, dass es „zwei Busse gibt, um 90 Polizisten mitzunehmen, 40 sind bereits dort, so dass die [Kinikinawa] vertrieben werden … Das sind gute Nachrichten und die Regierung muss eine Haltung einnehmen und allen, die in diesem Land leben, Frieden und Ordnung bringen“.

Die benachbarten Guarani haben eine Erklärung veröffentlicht, in der sie ihre Wut darüber zum Ausdruck bringen, dass „die Rancher und die Polizei illegal handeln und die indigenen Völker angreifen. Seit Jahrzehnten fordern wir unser Land zurück, wie es das nationale und internationale Recht vorschreibt, aber wir wurden ignoriert. Unser Land wird immer noch von Viehzüchtern und Politikern überfallen und besetzt, also besetzen wir unser Land wieder. Wir werden uns widersetzen und auf den Krieg der Viehzüchter gegen uns, die indigenen Völker, reagieren“.

Präsident Bolsonaro hat der indigenen Bevölkerung Brasiliens praktisch den Krieg erklärt. Die Zahl der Landinvasionen und Angriffe auf sie ist seit seinem Amtsantritt am 1. Januar 2019 sprunghaft gestiegen. Indigene Völker in ganz Brasilien und ihre Unterstützer*innen auf der ganzen Welt kämpfen gegen diesen Genozid #StopBrazilsGenocide.




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