AktuellDeutsch-bras. Wald- und Klimaschutz-Erklärung
Hendricks begrüßt gemeinsame Klimaschutzerklärung mit BrasilienRückenwind auf dem Weg zum Klimagipfel in ParisBMUB Pressemitteilung, 21.8.15 Bundesumweltministerin Barbara Hendricks begrüßt die zwischen Deutschland und Brasilien erzielte Übereinkunft zum Klimaschutz. "Die gemeinsame Klimaerklärung von Bundeskanzlerin Merkel und der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff markiert einen Wendepunkt. Erstmals bekennen sich ein Industriestaat und ein Schwellenland gemeinsam zum ehrgeizigen Ziel der Dekarbonisierung der Weltwirtschaft im Laufe dieses Jahrhunderts. Die Erklärung bringt den notwendigen Rückenwind auf dem Weg zum Klimagipfel in Paris. Sie ist ein weltweites Signal, dass wir die Einhaltung der Zwei-Grad-Obergrenze ernst nehmen." Die deutsch‑brasilianische Erklärung zum Klimaschutz enthält im ersten Teil gemeinsame Ziele für das Klimaschutzabkommen, das Ende dieses Jahres in Paris verabschiedet werden soll. Beide Länder sprechen sich für ein effektives Abkommen aus, das von den Mitgliedstaaten eine regelmäßige Verstärkung der Anstrengungen fordert. Eine kohlenstoffarme Entwicklung in Entwicklungsländern soll auch durch verstärkte Süd‑Süd‑Partnerschaften finanziell unterstützt werden. Im zweiten Teil werden konkrete Zielsetzungen und Kooperationsvereinbarungen festgehalten, um die dringend erforderliche Transformation hin zu einer klimaneutralen Welt voranzutreiben. Bundesumweltministerin Hendricks, die an den deutsch‑brasilianischen Regierungskonsultationen teilnahm und bereits im Vorfeld mit ihrer brasilianischen Kollegin Isabella Texeira verhandelt hatte: "Unsere Länder haben ein klares Signal zur Unterstützung für ein ambitioniertes Abkommen in Paris und für künftige Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel gesetzt. Jetzt geht es darum, die Ziele umzusetzen und mit Leben zu füllen." Die Erklärung setzt besonders in den Bereichen Waldschutz und erneuerbare Energien Akzente. Durch die Reduzierung der Entwaldung vor allem im Amazonas leistet Brasilien einen wichtigen Beitrag zum globalen Klimaschutz. Seine Erfolge im Waldschutz will Brasilien ausbauen, indem es das weltweit größte Schutzgebietssystem für Tropenwälder im Amazonas auf über 60 Millionen Hektar ausweitet, gezielter gegen die illegale Entwaldung vorgeht und effektiv den Aufbau von 12 Millionen Hektar Wald landesweit fördert. Im Energiesektor kündigt Brasilien eine deutlich stärkere Rolle für erneuerbare Energien an. Deren Anteil soll über die bereits vorhandene Wasserkraft hinaus gesteigert werden, also insbesondere im Bereich Wind- und Solarenergie. Die deutsch‑brasilianischen Regierungskonsultationen fanden in diesem Jahr zum ersten Mal statt und unterstreichen die Bedeutung der Zusammenarbeit der beiden Länder. Im Klima- und Biodiversitätsschutz können Deutschland und Brasilien auf eine erfolgreiche Geschichte gemeinsamer Zusammenarbeit zurückblicken. Am Rande der Konsultationen wählten Fachleute der Deutsch‑Brasilianischen Klima‑Arbeitsgruppe neue Klimaschutzprojekte aus. Das BMUB wird im Rahmen seiner Internationalen Klimaschutzinitiative Neuvorhaben mit einem Gesamtumfang von 32,4 Millionen Euro in Brasilien fördern. Dies ist ein weiteres Signal für die enge, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit beider Länder im Klimaschutz. Globale Herausforderungen gemeinsam mit Brasilien bewältigenWichtiges Signal vor den entscheidenden Nachhaltigkeits- und Klimaverhandlungen in New York und ParisBMZ Pressemitteilung, 20.8.15 Deutschland wird mit Brasilien auch weiterhin umfangreich beim Klimaschutz zusammenarbeiten. Im Fokus der Neuzusagen in Höhe von über 500 Millionen Euro für die kommenden beiden Jahre stehen die Förderung von erneuerbaren Energien und der Tropenwaldschutz. Das ist das Ergebnis der Regierungsverhandlungen zur Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung in Brasilia. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, das 90 Prozent der globalen Klimamittel der Bundesregierung umsetzt, sieht darin ein starkes Signal für die weiteren Verhandlungen über neue Nachhaltigkeitsziele der Weltgemeinschaft im September in New York und die angestrebten Klimaziele im Dezember in Paris. Brasilien hat als größtes Schwellenland und einem Anteil von über 60 Prozent am tropischen Regenwald eine ganz besondere Bedeutung. Die gemeinsamen Projekte sollen Brasilien unter anderem bei seinem Ziel unterstützen, die Entwaldung bis 2020 auf Null zu reduzieren. Die am Rande der deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen unterzeichnete Vereinbarung sieht Förderprogramme für emissionsarme und erneuerbare Energien vor sowie für eine nachhaltige und klimafreundliche Stadtentwicklung, zum Beispiel den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Megacities. 80 Prozent der CO2-Emmissionen entstehen in Brasilien im Verkehrssektor. Außerdem arbeiten Deutschland und Brasilien beim Tropenwald- und Ressourcenschutz in Amazonien eng zusammen. Neben der Ausweitung der Schutzgebiete dort, geht es auch um Projekte zur Entwaldungsbekämpfung, zur Registrierung der Landnutzung und der Wiederaufforstung. Brasilien verfügt in diesen Bereichen über umsetzungsstarke Durchführungsinstitutionen und bringt hohe Eigenbeiträge ein. Im Bereich Energien werden in der Finanziellen Zusammenarbeit ausschließlich Entwicklungskredite vergeben. Brasilien ergänzt diese mit Eigenbeiträgen bis zu 50 Prozent. Die neue Entwicklungsvereinbarung des BMZ für die nächsten zwei Jahre enthält Zusagen in Höhe von 551,5 Millionen Euro, davon sind 525 Millionen Euro Entwicklungskredite. Worten müssen Taten folgenWWF begrüßt deutsch-brasilianisches Bekenntnis zum Wald- und KlimaschutzGefahren für Amazonas-Regenwald nicht gebannt WWF Pressemitteilung, 21.8.15 Berlin - Der WWF zieht eine positive Bilanz der ersten deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen. Insbesondere die Vereinbarungen beider Länder für den Klimaschutz und den Erhalt der tropischen Wälder stoßen bei den Umweltschützern auf Zustimmung. „Die Regierungserklärung klingt gut. Jetzt müssen die Worte mit Leben gefüllt werden. Merkel und Rousseff haben ein klares Bekenntnis für die Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien abgelegt. Hieran müssen sie sich messen lassen. Der WWF wertet die Erklärung als positives Signal für die anstehende UN-Klimakonferenz in Paris das Tempo beim Klimaschutz zu erhöhen“, sagt Christoph Heinrich, Geschäftsführer Naturschutz beim WWF Deutschland. Weiterhin lobt der WWF das Engagement Deutschlands beim Schutz des Regenwaldes im Amazonas. Die Zusage der Bundesregierung über rund 52 Millionen Euro für das weltgrößte Tropenschutzprogramm ARPA („Amazon Region Protected Areas Programme“) setze am richtigen Punkt an. „Es ist eine der wichtigsten globalen Herausforderungen für den Klima- und Artenschutz, die Abholzung im Regenwald zu stoppen. Die Übereinkunft von Brasilien und Deutschland kann als Vorbild dienen für die Vereinbarkeit von wirtschaftlicher Entwicklung und Umweltschutz“, so Christoph Heinrich. Grund zur Euphorie gibt es laut WWF jedoch nicht: An der existenziellen Gefährdung des Amazonas ändere das aktuelle Abkommen nichts. Stattdessen müsse nach wie vor mit einer Aufweichung des Waldschutzes gerechnet werden. Grund sei die mächtige Lobby der Agrar-, Bergbau- und Energieindustrie. Eine derzeit im Unterhaus diskutierte Verfassungsänderung und ein neues Bergbaugesetz sollen staatliche Schutzgebiete und indigene Territorien für die wirtschaftliche Ausbeutung öffnen. Angesichts der deutlichen Mehrheit der Befürworter der Reformen im Parlament sei deren Durchsetzung alles andere als unwahrscheinlich. Erst kürzlich veröffentlichten die Umweltschützer einen Bericht, wonach beim zuständigen brasilianischen Ministerium bereits rund 33.000 Anträge für Bergbaukonzessionen in Schutzgebieten und indigenen Territorien vorliegen. Mit den geplanten Gesetzesänderungen könnten diese weitgehend durchgewunken werden. Von den 105 von Deutschland mitfinanzierten ARPA-Gebieten seien rund zwei Drittel von den Bergbauplänen betroffen. Brasiliens wundersamer WaldschutzDie Zerstörung des Regenwaldes schreitet voran, doch das Tempo verlangsamt sich. Brasilien feiert den rasanten Rückgang der Abholzungsraten im Amazonas. Doch Kritiker wollen den Erfolgsmeldungen nicht glauben.Von Astrid Prange, Deutsche Welle, 21.8.15 http://www.dw.com/de/brasiliens-wundersamer-waldschutz/a-18664651 Brasilien erfüllt schon jetzt Zielvorgaben zur CO2-Reduzierung bis 2020Von Gabriela Bergmaier Lopes, Brasilien Magazin, 21.8.15http://brasilienmagazin.net/gesundheit-umwelt/20240/brasilien-erfuellt-schon-jetzt-zielvorgaben-zur-co-reduzierung-bis-2020/ Merkel gibt sich als UmweltvorreiterinFür Kanzlerin Merkel war der Besuch in Brasilien ein Erfolg. Kurz vor der Klimakonferenz in Paris sicherte sie der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff Unterstützung bei der Amazonas-Aufforstung zu. Und Rousseff konnte die Innenpolitik für kurze Zeit beiseite stellen.Von Julio Segador, Deutschlandfunk, 21.8.15 http://www.deutschlandfunk.de/brasilien-merkel-gibt-sich-als-umweltvorreiterin.1773.de.html?dram:article_id=328879 Brasilien will Abholzung des Regenwaldes beendenORF, 20. August, 2015http://orf.at/stories/2294693/ Ruhe für den Regenwald geplantBrasilien will den Raubbau des Regenwalds beenden und erneuerbare Energien ausbauen. Dafür kommt Geld aus Deutschland.Von Beate Willms, taz, 21.8.15 http://www.taz.de/!5221924/ Deutschland unterstützt Zentralamerika beim Wiederaufbau von WäldernBMUB Pressemitteilung, 21.8.15Mittel- und südamerikanische Länder haben den Wiederaufbau der Wälder in Zentralamerika erstmals zu einem gemeinsamen politischen Ziel erklärt. Auf einer internationalen Waldkonferenz in El Salvador vereinbarten die Umweltminister zentral- und südamerikanischer Länder, ihre Zusammenarbeit mit diesem Ziel zu verstärken. Die Konferenz fand im Rahmen der "Bonn Challenge" statt, einer vom Bundesumweltministerium initiierten globalen Aktionsplattform zum Wiederaufbau von Wäldern, und wurde von Umweltstaatssekretär Flasbarth gemeinsam mit der Umweltministerin von El Salvador eröffnet. Flasbarth kündigte eine weitere Unterstützung der Länder Zentralamerikas beim Schutz der Wälder an. "Nach einem Jahrhundert der Zerstörung von Wäldern gilt es, diese Entwicklung nun wieder umzukehren. Wir wollen im Rahmen der Bonn Challenge bis zum Jahr 2020 gemeinsam weltweit 150 Millionen Hektar Wälder wiederaufbauen." Flasbarth begrüßte, dass im Rahmen der Regionalkonferenz die Länder Zentralamerikas zugesagt haben, weitere 5 Millionen Hektar an Wäldern wiederaufzubauen. Die Wälder Zentralamerikas haben eine extrem hohe Biodiversität: Auf weniger als ein Prozent der Landfläche der Welt befinden sich hier mehr als acht Prozent der Weltbiodiversität. Gleichzeitig ist dieser einzigartige Lebensraum durch eine Zerstörung von jährlich rund 280 000 Hektar Wald bedroht. Dies entspricht der Fläche des Saarlands. Das BMUB unterstützt den Wiederaufbau von Waldlandschaften in Zentralamerika über seine Internationale Klimaschutzinitiative (IKI). Die "Bonn Challenge" ist die bedeutendste internationale Initiative zum Wiederaufbau von Wäldern. Sie liefert wichtige Impulse zum weltweiten Klima- und Biodiversitätsschutz und schafft über den Wiederaufbau von Wäldern neue Lebensgrundlagen für die Menschen insbesondere in Entwicklungsländern. Das Bundesumweltministerium hat über seine Internationale Klimaschutzinitiative seit 2011 Entwicklungsländer bei der Umsetzung der Bonn Challenge mit insgesamt rund 50 Millionen Euro unterstützt. Wiederaufforstung durch ÖkolandbauDeutschland und Brasilien haben diese Woche eine engere Zusammenarbeit beim Klimaschutz vereinbart. Der Regenwald, der jahrzehntelang gerodet wurde, soll wieder aufgeforstet werden. Welche Vorteile das bringt, zeigt ein Besuch bei Kakao-Bauern im Norden des Landes.Von Mario Osava und Susanne Schwarz, Klimaretter.info , 23.8.15 https://www.klimaretter.info/umwelt/hintergrund/19062-wiederaufforstung-durch-oekolandbau » zurück |
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