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Waldbrände in Indonesien

"Unsere besten Verbündeten"

Mehr als 250.000 Unterschriften für den Erhalt von Wäldern und Torfmooren: In Paris erinnerten Greenpeace-Aktivisten Indonesien an seine Verantwortung fürs Weltklima.

Von Gesche Jürgens, Greenpeace-Online, 2.12.15

Über eine Viertelmillion Menschen unterschrieben die Petition an Indonesiens Präsidenten Joko Widodo (links im Bild). Sie fordern das Regierungsoberhaupt des Inselstaats auf, endliche wirksame Maßnahmen gegen die Abholzung von Regenwäldern und die Trockenlegung von Torfmooren zu ergreifen.

In Paris verhandelt die Staatengemeinschaft derzeit über ein globales Klimaabkommen. Neben dem dringend benötigten Umstieg auf 100 Prozent Erneuerbare Energien spielen die Wälder eine zentrale Rolle beim Klimaschutz. Indonesien trägt hier eine besondere Verantwortung – vor allem durch die großen Torfflächen, die riesige Mengen CO2 speichern. Die verheerenden Waldbrände in den vergangenen Wochen und Monaten katapultierten den Inselstaat zeitweise an die Spitze der Treibhausgas-Emittenten.

Auf dem Klimagipfel haben Annisa Rahmawati und Teguh Surya, Greenpeace-Experten für Wälder, die Gelegenheit genutzt, Indonesiens Präsident Joko Widodo persönlich zu konkreten Maßnahmen zu ermahnen. Mit ihrem Anliegen stehen sie nicht alleine – die beiden forderten dies im Namen der mehr als 250.000 Menschen, die in den vergangenen Wochen eine Greenpeace-Petition zum Schutz von Indonesiens Wäldern unterzeichnet hatten.

Schutzzusagen rechtlich verankern

In einer Rede am Montag versprach Widodo, keine weitere landwirtschaftliche Nutzung und Entwässerung von Torfmooren zuzulassen, zerstörte Gebiete zu renaturieren und bereits vergebene Nutzungslizenzen zu überprüfen. Ein wichtiges Signal – doch diese Versprechen sind wirkungslos, solange sie weder rechtlich verankert sind, noch Verstöße dagegen hart bestraft werden.

Teguh Surya sagte: „Präsident Widodo hat den ersten Schritt zu einem besseren Schutz der Torfmoore getan – doch darf er darüber die Wälder nicht vergessen. Wir vermissen die Zusage, auch die verbliebenen Regenwälder zu schützen.“

Forderung nach Transparenz

Seit 1990 verlor der Inselstaat rund 31 Millionen Hektar Wald, eine Fläche fast so groß wie Deutschland. Und es ist kein Ende dieser Entwicklung abzusehen – in keinem Land schwinden die Wälder derzeit schneller als in Indonesien. Die bestehenden Bemühungen der Regierung, beispielsweise das 2011 verhängte Moratorium für die Vergabe neuer Nutzungslizenzen für Urwälder und Torfmoore, greifen nicht.

Surya weiter: „Die Wälder und Torfmoore sind unsere besten Verbündeten beim Kampf gegen den Klimawandel. Wir brauchen daher Gesetze für ihren Schutz und harte Strafen für diejenigen, die sie weiterhin zerstören. Dazu gehört auch, dass es Transparenz darüber geben muss, wer welche Gebiete kontrolliert.“

Einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten derzeit Greenpeace-Aktivisten in einem Torfgebiet in Kalimantan, gemeinsam mit lokalen Gemeinden und Helfern. Sie stauen einen Entwässerungskanal auf, um so das Ablaufen des Grundwassers aus dem Gebiet und damit Feuer dort zukünftig zu verhindern.


Indonesiens Regenwald in Gefahr

Durch illegale Brandrodung wird in Indonesien oft Platz für Palmenölplantagen geschaffen. Umweltaktivisten wollen dies verhindern.

Von Roxana Isabel Duerr, Deutsche Welle, 4.12.15

http://www.dw.com/de/indonesiens-regenwald-in-gefahr/av-18896224


Klimaschutz: Wälder verbrennen für Palmöl

Von Verena Kern, Frankfurter Rundschau, 1.12.15

http://www.fr-online.de/klimawandel/klimaschutz-waelder-verbrennen-fuer-palmoel,1473244,32677186.html




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