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Indigenenschutz in Peru

Indigene verklagen Regierung wegen fehlenden Schutzes für Unkontaktierte

Survival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 9.2.17

In Peru verklagt eine indigene Organisation die Regierung. Sie wirft ihr vor unkontaktierter Völker nicht vor Eindringlingen und Ölerkundungen geschützt zu haben.

Der peruanische Indigenen-Verband AIDESEP zieht gegen Perus Kultusministerium vor Gericht, das seiner gesetzlichen Pflicht nicht nachkomme, fünf indigene Schutzgebiete zu schaffen, bzw. diese zu kartieren. Den hier lebenden stark bedrohten unkontaktierten Völkern versage der peruanische Staat den Schutz.

2007 hatte Peru dem kanadischen Ölunternehmen Pacific E&P die Genehmigung erteilt, Erkundungen in Yavari Tapiche vorzunehmen, wo ein indigenes Schutzgebiet eingerichtet werden sollte. AIDESEP fordert dessen Schaffung seit 14 Jahren und Survival International führt die globale Kampagne für das Recht unkontaktierter Völker an, selbst über ihre Zukunft zu entscheiden.

Aktivist*innen befürchten, dass die unkontaktierten Indigenen in der Gegend ausgelöscht werden könnten durch gewalttätige Eindringlinge und durch eingeschleppte Krankheiten, gegen die sie keine Abwehrkräfte besitzen. Angestellte des Ölunternehmens könnten in Kontakt mit den Indigenen kommen. Außerdem werden im Rahmen der Erkundung Tausende von unterirdischen Sprengungen durchgeführt, die die Jagdbeute der Indigenen verscheuchen.

Das Volk der Matsés, das in der Nähe des geplanten Schutzgebietes lebt, kritisiert das Versagen von Perus Regierung, den Ölerkundungen einen Riegel vorzuschieben. Kürzlich erklärte ein Mann auf einem Treffen des indigenen Volkes: „Ich will nicht, dass meine Kinder durch das Öl zerstört werden (…) Deshalb setzen wir uns zur Wehr (…) und sind als Matsés zusammengekommen. Die Ölunternehmen (…) beschimpfen uns, aber wir werden nicht stumm zusehen, wie sie uns auf unserem Land ausbeuten. Wenn es sein muss, werden wir im Krieg gegen das Öl sterben.“ Auch ORPIO, eine weitere indigene Organisation, klagt wegen der Bedrohung durch die Ölerkundung.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, prangert an:„Unkontaktierte Völker sind die bedrohtesten Gesellschaften unseres Planeten, doch der peruanische Staat hält die Profite von Ölunternehmen offenbar für wichtiger als die Menschenrechte oder das Land und Leben der Indigenen. Dass die Regierung bei der Schaffung der indigenen Schutzgebiete versagt, ist nicht nur eine Katastrophe für die Umwelt, sondern könnte ganze Völker für immer auslöschen.“




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