AktuellStudie zu Waldbränden in Indonesien
Versprechen in Rauch aufgelöstIn Indonesien brennen die Wälder. Große Konsumgüterhersteller wie Unilever und Nestlé beziehen Palmöl von an den Feuern beteiligten Erzeugern, zeigt ein neuer Greenpeace-Report.Greenpeace-Online, 4.11.19 Der Himmel über Zentral-Sumatra ist rot. Dichter Rauch liegt in der Luft. Denn an unzähligen Stellen brennen die Wälder in Indonesien. Die beiden Regionen Sumatra und Borneo, auch als Kalimantan bekannt, sind am schlimmsten betroffen. Offizielle Schätzungen gehen von insgesamt mehr als 300.000 Hektar Brandfläche aus - mehr als viermal die Größe Hamburgs. Der Qualm der Feuer nimmt den Menschen vor Ort die Luft zum Atmen. 2019 haben die Brände nach offiziellen Schätzungen indonesischer Behörden zu akuten Atemwegserkrankungen bei mehr als 900.000 Menschen in Indonesien geführt. UNICEF schätzt, dass knapp 10 Millionen Kinder in der Region dem Risiko lebenslanger Gesundheitsschäden ausgesetzt sind. Vor allem Jugendliche, ältere und kranke Menschen leiden unter dem dichten Rauch. Die Spur der Verantwortung führt zu großen Lebensmittelunternehmen Die Konsumgüterunternehmen Unilever, Mondelez, Nestlé und Procter & Gamble (P&G) stehen mit den katastrophalen Bränden in Indonesien in Verbindung. Das zeigt eine heute von Greenpeace International veröffentlichte Studie. Denn diese Unternehmen sowie führende Palmölhändler Cargill, Wilmar, Musim Mas und GAR kaufen Palmöl von Produzenten, auf deren Flächen eine Vielzahl von Feuern dokumentiert wurde. Warum sind diese Unternehmen besonders relevant? Unilever, Mondelez, Nestlé und P&G gehören zu den führenden Konsumgüterherstellern und weltweit größten Palmölabnehmern. Die Händler Cargill, Wilmar, Musim Mas und GAR kontrollieren mehr als drei Viertel des weltweit gehandelten Palmöls und liefern an unzählige weitere Verbrauchermarken. Sie haben sich alle verpflichtet, Waldzerstörung bis 2020 aus ihren Lieferketten zu beseitigen. Versprechen, die das Papier nicht wert sind, auf denen sie unterzeichnet wurden. Verpflichtungen, die sich im Rauch der Feuer in Luft auflösen. Was zeigt, dass freiwillige Selbstverpflichtungen nicht ausreichen und nur wirksame Gesetze dafür sorgen können, dass Firmen Umwelt und Menschenrechte achten. Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie?
Grün ist hier eigentlich nur die Farbe der Islamisten: In Südostasien hat die Natur kaum AnwälteAbholzung der Tropenwälder, Überfischung der Meere, Gewässerverschmutzung und Plastikberge in Südostasien regt das kaum jemanden auf. Das hat nur bedingt mit dem fulminanten Wirtschaftswachstum zu tun dafür sehr viel mit Korruption, Missachtung von Minderheitsrechten und autoritären Strukturen.Von Manfred Rist, Neue Zürcher Zeitung, 5.11.19 https://www.nzz.ch/meinung/suedostasien-die-welt-in-der-bruno-manser-verschwand-ld.1514965 » zurück |
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