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Röttgen: Staatengemeinschaft leitet überfällige Trendwende zum Schutz der biologischen Vielfalt einBMU Pressemitteilung, 29.10.10Bundesumweltminister Norbert Röttgen sieht in den Beschlüssen der 10. UN-Konferenz zum Schutz der biologischen Vielfalt (CBD) im japanischen Nagoya ein weltweites Aufbruchsignal. "In Japan hat die internationale Staatengemeinschaft die überfällige Trendwende eingeleitet, um den anhaltenden Raubbau an der Natur zu stoppen. Die ambitionierten Beschlüsse in den drei zentralen Bereichen konnten auch erreicht werden, weil die EU entschlossen vorangegangen ist", sagte Röttgen zum Abschluss der Konferenz am Freitag Abend. Der Bundesumweltminister hatte Anfang der Woche an der UN-Konferenz in Nagoya teilgenommen. Die Konferenz fasste Beschlüsse in drei zentralen Bereichen: Die Teilnehmer beschlossen eine neue Zielsetzung und eine ambitionierte Strategie für den globalen Schutz der biologischen Vielfalt von 2011 bis 2020, sie stellten verbindliche Finanzierungsziele für deren Umsetzung auf und verabschiedeten international verbindliche Regelungen für den Zugang zu genetischen Ressourcen und die gerechte Gewinnaufteilung aus deren Nutzung. Als "Durchbruch" bezeichnete Röttgen die Einigung auf ein Protokoll zur Regelung des Zuganges zu genetischen Ressourcen und der gerechten Gewinnbeteiligung bei der Nutzung dieser Ressourcen. Damit ist es nach 20 Jahren endlich gelungen, auch das dritte Ziel der Konvention über die biologische Vielfalt zu konkretisieren. Jetzt verfügt die internationale Staatengemeinschaft über ein wirksames Instrument zur Verhinderung von Biopiraterie, das sowohl den Entwicklungsländern als auch den Nutzerländern, insbesondere Industrieländern, einen verlässlichen Rahmen bei der Nutzung genetischer Ressourcen gibt. Für solche Fälle, die nicht eindeutig im Rahmen des neuen Instrumentes geklärt werden können, wurde die mögliche Einrichtung eines multilateralen Fonds im Protokoll verankert. Außerdem haben sich die Konferenzteilnehmer auf ein neues ambitioniertes globales Ziel für die biologische Vielfalt geeinigt: Bis 2020 sollen alle Staaten wirksame Maßnahmen ergriffen haben, um den Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen. Erreicht werden soll dieses Ziel durch die neue internationale Strategie, die 20 konkrete Unterziele enthält. Ein ehrgeiziger Plan zur Mobilisierung der erforderlichen finanziellen Mittel soll die Umsetzung begleiten. "Mit diesen wegweisenden Beschlüssen hat die Weltgemeinschaft die Richtung der internationalen Politik zum Schutz der biologischen Vielfalt für die nächsten 10 Jahre vorgegeben. Diese gilt es nun, mit Leben zu füllen", betonte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser, die den Bundesumweltminister seit Mitte der Woche auf der Konferenz vertreten hatte. Beim Thema Klimaschutz und Biodiversität ist eine Verknüpfung mit dem Waldschutz gelungen. Mit dieser Partnerschaft sollen die internationalen Klimaverhandlungen unterstützt werden, mit dem Ziel, Leitlinien zu entwickeln, mit denen die Entwaldung und zerstörerische Waldnutzung (sogenannter REDD-Mechanismus) gestoppt werden kann. Röttgen hatte in Nagoya bekannt gegeben, dass das Bundesumweltministerium für den Schutz der tropischen Regenwälder, die eine besondere Bedeutung für den Klimaschutz haben, zusätzlich 10 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Das Geld soll in einen Fonds der Weltbank fließen. Ebenso stellte die Konferenz in Nagoya die Bedeutung von Schutzgebieten für die Erhaltung der weltweiten Biodiversität heraus. Dafür muss eine ausreichende Finanzierung sicher gestellt werden. Hierbei kann besonders die globale Initiative LifeWeb eine wichtige Rolle spielen, die mit maßgeblicher Unterstützung Deutschlands auf der Vertragsstaatenkonferenz in Bonn 2008 geschaffen worden war. Die Konferenz einigte sich auf weitere Schritte zum Ausbau eines globalen Netzes von Meeresschutzgebieten. Vorschläge für ökologisch und biologisch bedeutsame Meeresgebiete, sowohl innerhalb als auch außerhalb nationaler Hoheitsgebiete, sollen auf regionaler Basis erarbeitet und nach Annahme durch die nächste Vertragsstaatenkonferenz der Generalversammlung der Vereinten Nationen übermittelt werden. "Auch beim Meeresnaturschutz sind wir ein gutes Stück voran gekommen und haben ein wichtiges Signal gesetzt", so Heinen-Esser. Am Rande der Konferenz wurde der Abschlussbericht der TEEB-Studie vorgestellt, die 2007 unter maßgeblicher Beteiligung Deutschlands auf den Weg gebracht worden war. Ziel der Studie ist es, den ökonomischen Wert der biologischen Vielfalt und die Kosten der Naturzerstörung zu untersuchen und darzustellen. Der Abschlussbericht ist eine Zusammenfassung aller Einzelberichte, die bisher veröffentlicht wurden. An den Beispielen eines natürlichen Ökosystems (Wald), einer menschliche Siedlung (Stadt) und eines Wirtschaftszweigs (Bergbau) wird dargestellt, wie die in der Studie beschriebenen wirtschaftlichen Konzepte und Instrumente dabei helfen können, den Wert der Natur bei Entscheidungen auf allen Ebenen einzubeziehen. In Nagoya wurde das Sekretariat der CBD beauftragt, einen Vorschlag ausarbeiten, wie die drei großen UN-Umweltkonventionen (Biodiversitätskonvention, Klimarahmenkonvention, Wüstenkonvention) besser zusammenarbeiten können. UN-Vertragsstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt (CBD): Lichtblicke aus dem Land der aufgehenden SonneWWF-Pressemitteilung, 29.10.10Berlin, Nagoya Die Konferenz über den Erhalt der biologischen Vielfalt (CBD) hat wichtige Blockaden für den Schutz der Natur aus dem Weg geräumt. Der WWF ist mit dem Ergebnis der Verhandlungen zufrieden. „Auch wenn bei internationalen Verhandlungen meist der Langsamste das Tempo vorgibt, sind wir einen wichtigen Schritt vorangekommen“, fasst Eberhard Brandes Vorstand des WWF Deutschland die Ergebnisse der Konferenz zusammen. Es seien ehrgeizige Ziele formuliert worden. Jetzt gehe es darum, sich energisch auf den Weg zu machen, um diese Ziele auch bis 2020 zu erreichen. Als wichtigsten Fortschritt bewertet der WWF die Einigung über das so genannte ABS-Protokoll (Access and Benefit Sharing), also den gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung von natürlichen Ressourcen. „Es ist entscheidend, dass Länder mit einem großen Naturreichtum auch an den Schätzen ihrer Tiere und Pflanzen beteiligt werden“, so der WWF. Pharma-, Chemie- oder Medizinfirmen müssen künftig die Herkunftsländer an den Gewinnen beteiligen, wenn sie deren natürliche Ressourcen nutzen. Positiv sei auch, dass das Protokoll Krankheiterreger einschließe. In Notfällen, etwa dem Auftauchen neuer Epidemien wie der Vogelgrippe, können neue Medikamente entwickelt werden, um schnell reagieren zu können. Im Nachhinein müsse aber ein Vorteilsausgleich erfolgen. „Das ABS-Protokoll wird zwar nicht rückwirkend gelten, aber immerhin müssen Firmen bei der Neuentwicklung von Medikamente mit bereits genutzten Rohstoffen Verträge mit den Herkunftsländern oder lokalen Gemeinschaften abschließen“, erläutert Brandes. Die Konferenz konnte sich auch beim Strategischen Plan auf Ziele einigen. So sollen vermehrt Schutzgebiete an Land und vor allem auf hoher See ausgewiesen werden. Für den WWF ist es entscheidend, dass die Staatengemeinschaft sich darauf geeinigt hat, schädliche Subventionen bis 2020 abzubauen, zu reformieren oder zu beenden. Der WWF verweist darauf, dass weltweit Jahr für Jahr 670 Milliarden Euro an Staatshilfen in Branchen fließen, die wesentlichen Anteil an der Zerstörung der Natur haben. Es sei höchste Zeit, dass diese fatale Fehlentwicklung gestoppt werde. Die Vergabe der Mittel müsse an ökologische Kriterien geknüpft werden. Nur so lasse sich eine nachhaltige Wirtschaftsweise fördern und die Leistungen der Natur für die Menschheit sichern. Offen blieb in Nagoya die Frage, wie viel Geld benötigt wird, um den Zielkatalog bis 2020 umzusetzen. Forderungen in Höhe von mindestens 30 Milliarden bis zu 300 Milliarden Euro pro Jahr wurden laut. Bis zur nächsten Konferenz 2012 in Indien wird zu ermitteln sein, wie viel Geld bereits ausgegeben, viel benötigt wird und wo das zusätzliche Geld herkommen soll. Japan hat als Startgeld zwei Milliarden US-Dollar für die biologische Vielfalt in den nächsten drei Jahren bereitgestellt. Wichtiger Fortschritt in NagoyaWeltnaturschutzkonferenz will Maßnahmenpaket zum Erhalt der biologischen VielfaltBUND Pressemitteilung, 29.10.10 Berlin/Nagoya: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bezeichnete die bisher bekannt gewordenen Ergebnisse der UN-Naturschutzkonferenz im japanischen Nagoya vorsichtig als „Möglichkeit für einen Durchbruch zum Erhalt der biologischen Vielfalt“. „Wir sehen hoffnungsvolle Signale, dass die Weltgemeinschaft das Ruder zur Rettung der biologischen Vielfalt noch herumreißen kann. Ein besonders wichtiger Fortschritt sei der Beschluss, weltweit bis spätestens 2020 alle umweltschädlichen Subventionen zu beseitigen. „Damit wird der Naturzerstörung mit Hilfe von Steuergeldern endlich ein Ende gesetzt“, so der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Auch die Absicht, die Überfischung der Meere bis 2020 zu stoppen, sei sehr zu begrüßen, ebenso wie das Vorhaben, die Überdüngung landwirtschaftlicher Flächen zu beenden und wertvolle Lebensräume wie zum Beispiel Moore wieder herzustellen. „Die von den Teilnehmerstaaten gefundene Regelung zum gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung genetischer Ressourcen ist überfällig, um der Biopiraterie endlich ein Ende zu setzen. Wenn internationale Pharmakonzerne, darunter auch deutsche, durch die Nutzung der Biodiversität artenreicher Länder und des traditionellen Wissens indigener Völker Milliarden verdienen, müssen die Länder des globalen Südens künftig an den Gewinnen beteiligt werden. Das ist gerecht und nützt dem Schutz der Tiere, Pflanzen und Lebensräume in diesen Regionen“, sagte Weiger. Auch der Beschluss, neue Meeresschutzgebiete auszuweisen, sei ein großer Erfolg. Die Länder des Südens hätten ihre Zustimmung zum sogenannten Strategischen Plan für den Schutz der biologischen Vielfalt zu Recht von der Finanzierungsfrage abhängig gemacht. Die Bereitschaft Japans, in den nächsten drei Jahren zwei Milliarden Dollar für den Erhalt der biologischen Vielfalt bereit zu stellen sei vorbildhaft und habe zu dem Erfolg der Verhandlungen beigetragen. Diesem Beispiel müssten die anderen Industrienationen noch folgen. Bis zur nächsten Vertragsstaatenkonferenz 2012 in Indien müssten nun mithilfe eines konkreten Fahrplans der Bedarf und die bereits vorhandenen Ressourcen zum Schutz der biologischen Vielfalt ermittelt werden. Auf dieser Grundlage müsse dann in zwei Jahren über die erforderlichen Finanzmittel entschieden werden. Nicola Uhde, BUND-Naturschutzexpertin: „Die Gräben zwischen den Ländern des globalen Nordens und des Südens müssen endlich überbrückt werden. Der globale Artenschwund und die Zerstörung der Ökosysteme sind nur aufzuhalten, wenn die Weltgemeinschaft bei der Rettung der biologischen Vielfalt an einem Strang zieht.“ NABU: Durchbruch in NagoyaWeltnaturschutzkonferenz endet mit Rettungspaket für die biologische VielfaltNABU Pressemitteilung, 29.10.10 Nagoya - Nach einem äußerst zähen und zeitweise dramatischen Verhandlungsmarathon, der mehrmals kurz vor dem Scheitern stand, haben die Staaten der Welt heute um halb zwei Uhr morgens Ortszeit einen Durchbruch für den Schutz der biologischen Vielfalt erzielt. Das Nagoya-Paket ist geschnürt und wurde soeben von den 193 Vertragsstaaten verabschiedet. Das Paket besteht aus einer insgesamt ambitionierten Naturschutzstrategie für 2020, einer Einigung auf einen verbindlichen Vertrag gegen Biopiraterie (ABS-Protokoll) und einem Plan zur Bereitstellung von Finanzen für Entwicklungsländer. Der NABU, seit über zwei Wochen vor Ort in Nagoya, begrüßte den Erfolg als einen Meilenstein im internationalen Naturschutz. „Nach der kalten Dusche von Kopenhagen ist die Hoffnung zurückgekehrt, dass die Regierungen der Welt doch noch gemeinsam wichtige Beschlüsse für die Rettung des Planeten treffen können“, so Olaf Tschimpke, Präsident des NABU. „Das Paket von Nagoya ist geschnürt - dies ist ein ambitionierter Rettungsplan für die biologische Vielfalt, der jetzt sofort umgesetzt werden muss, auch bei uns in Deutschland“ sagte Tschimpke. „So muss zum Beispiel umgehend das Ziel 6 des Strategischen Planes umgesetzt werden, das bis 2020 eine nachhaltige Landwirtschaft fordert - unter Rücksichtnahme auf die Belange des Naturschutzes.“ Der NABU würdigte insbesondere den Einsatz der Bundesregierung, insbesondere des Bundesumweltministeriums und des EU-Umweltkommissars, die sich bis zur letzten Minute für eine ambitionierte Strategie und ein Zustandekommen des Nagoya-Pakets einsetzten. „Aber auch die Entwicklungsländer haben sich sehr bewegt - es ist also insgesamt ein sehr guter Moment für den internationalen Naturschutz“, so Tschimpke. Es wurde entschieden, die nächste COP 2012 in Indien abzuhalten. UN-Konferenz einigt sich auf 20-Punkte-Plan zum ArtenschutzAFP, 29.10.10http://de.news.yahoo.com/2/20101029/tsc-un-konferenz-einigt-sich-auf-20-punk-c2ff8aa.html 29. Oktober, 2010 Teilnehmer der Artenschutzkonferenz in Japan ringen bis zuletzt um KompromissTokio (dapd). Bei der UN-Konferenz zur Artenvielfalt in Nagoya hat es kurz vor Ende der Verhandlungen in wesentlichen Punkten keine Einigung gegeben. Beobachter befürchteten am späten Freitagabend (Ortszeit) bereits ein Scheitern der zweiwöchigen Besprechungen. Strittig war bis zuletzt vor allem die Frage nach einer gerechten Verteilung der Profite aus genetischen Ressourcen.(...)http://de.news.yahoo.com/17/20101029/tsc-teilnehmer-der-artenschutzkonferenz-4e0be13.html Durchbruch beim Naturschutzgipfel: Das Ende der FroschzählereiEin Kommentar von Christian Schwägerl, SPIEGEL-Online, 29.10.10Mit diesem Erfolg hatten nur wenige gerechnet: Der Uno-Gipfel in Nagoya hat ein ehrgeiziges Artenschutzprogramm beschlossen, die Entwicklungsländer gestärkt. Die Naturschützer schaffen so den Sprung aus der Nische - und beanspruchen zu Recht, die Regeln der Wirtschaft umzuschreiben.(...) http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,726248,00.html Erfolg im Kampf gegen die BiopiratenDie Entwicklungsländer ringen den reichen Staaten bei der UN-Konferenz zum Artenschutz Zugeständnisse ab.Von Judith Raupp und Jeanne Rubner, Süddeutsche Zeitung, 29.10.10 Mehr Schutz für bedrohte Arten und gerechtere Anteile an den ökologischen Reichtümern der Erde: Darauf hat sich die Weltgemeinschaft am Freitagabend geeinigt. Doch bis zum Schluss der UN-Konferenz über den Artenschutz im japanischen Nagoya, die nun nach zwei Wochen zu Ende ging, hatten die Fachleute über Details verhandelt. Zum guten Schluss verkündete Japans Umweltminister Ryu Matsumoto die Übereinkunft und sprach von einem erfolgreichen Treffen.(...) http://www.sueddeutsche.de/wissen/artenschutz-erfolg-im-kampf-gegen-die-biopiraten-1.1017727 29.Oktober, 2010 Dem Regenwald droht der KollapsNagoya/Berlin (dpa) Nirgendwo auf der Welt verliert die Natur so viele Arten wie in den Tropen, warnt die Weltnaturschutzunion IUCN in einem Bericht zur UN-Konferenz für biologische Vielfalt, die heute in Japan endet. Der amerikanische Mediziner Eric Chivian vergleicht das Ausmaß des heutigen Artensterbens mit dem vor rund 65 Millionen Jahren.(...)http://www.suedkurier.de/news/panorama/panorama/Dem-Regenwald-droht-der-Kollaps;art410967,4552321 » zurück |
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