Aktuell


Cancún-Klimakonferenz hat begonnen

Klimaschutz muss Fahrt aufnehmen

WWF fordert EU auf, Klimaschutzziele für 2020 ambitionierter zu gestalten

WWF Pressemitteilung, 29.11.10

Berlin - Ab heute verhandeln im mexikanischen Cancún Vertreter von 193 Staaten, um auf der UN-Klimakonferenz ein globales Abkommen auf den Weg zu bringen. "Nach den mageren Ergebnissen der letzten Verhandlungsrunde ist es wichtig, dem politischen Prozess wieder anzustoßen. Auch die EU steht hier in einer besonderen Verantwortung, dass der internationale Klimaschutz wieder Fahrt aufnimmt", unterstreicht Regine Günther vom WWF Deutschland. Sie fordert, die europäischen Klimaschutzziele bis 2020 von heute 20 Prozent auf mindestens 30 Prozent zu erhöhen.

Auf dem Klimagipfel in Mexiko werden die Delegationen aller Voraussicht nach keinen globalen Klimavertrag mit klaren Verpflichtungen schaffen. Der WWF weist darauf hin, dass die Diskrepanz zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der politischen Handlungsbereitschaft selten so groß war wie jetzt. Während die Hochrechnungen und Szenarien der Klimawissenschaftler immer belastbarere Daten liefern, die zeigen dass das Ausmaß des Klimawandels noch immer unterschätzt wird, stagnieren die internationalen Verhandlungen "Nach Kopenhagen gab es keine wesentlichen Fortschritte. In Cancún muss zumindest der Fahrplan bis zur Klimakonferenz in Südafrika 2011 verabschiedet werden." betont Regine Günther.

Nur wenn in Südafrika ein Abkommen beschlossen wird, lässt sich vermeiden, dass nach dem auslaufenden Kyoto-Protokoll ein klimapolitisches Vakuum entsteht. In einzelnen Themengebieten wie einem globalen Klimafonds sind formale Einigungen möglich. Der WWF tritt dafür ein, dass bei der Ausgestaltung dieses Klimafonds die Themenfelder Emissionsminderungen, Anpassung, Vermeidung von Entwaldung (REDD) und Technologie eigene so genannte "Finanzierungsfenster" bekommen. Um die Entwicklungsländer im ausreichenden Maße mit neuen zusätzlichen Finanzhilfen bei der Emissionsminderung und der Anpassung an den Klimawandel zu helfen, werden neue innovative Finanzierungsquellen benötigt. Die Mobilisierung zusätzlicher Mittel mit Hilfe innovativer Quellen müsse jetzt diskutiert und festgeschrieben werden.


GLOBAL 2000: Die Klimawaage hat klares Ungleichgewicht

Österreich muss Zusagen einhalten - Klimaopfer sind nicht VerursacherInnen des Klimawandels

GLOBAL 2000 Pressemitteilung, 30.11.10

Wien. Die Klimakonferenz in Cancun steht heute im Zeichen der Klimagerechtigkeit. Gleichzeitig erinnern in Wien vor dem Parlament AktivistInnen von GLOBAL 2000 anlässlich der Budgetrede von Finanzminister Pröll an die Verpflichtung Österreichs, den Ärmsten der Armen bei den Folgen des Klimawandels beizustehen. Mit einer überdimensionierten Waage versinnbildlichen die AktivistInnen die Ungleichheit zwischen Klimawandel-Verursachenden und Klimawandel-Leidtragenden. "Die globale Erwärmung, die wir heute beobachten,wurde vor allem vom industrialisierten Norden verursacht, die Folgen tragen zu einem großen Teil aber andere: Entwicklungsländer des Südens. Der größte Teil der historisch aufsummierten Emissionen stammt von den Industriestaaten - sie haben rund 75 Prozent der Emissionen in die Luft geblasen. Auch heute noch belasten sie das Klima stärker. Es ist eine Ungerechtigkeit, die sprichwörtlich 'zum Himmel stinkt', dass die Länder, die am wenigsten die Ursachen des Klimawandels zu verantworten haben, jetzt die sind, die am stärksten unter den Auswirkungen zu leiden haben", so Johannes Wahlmüller, Klimaexperte von GLOBAL 2000.

Im "Kopenhagen Akkord", dem Abschlussdokument des vorhergehenden Klimagipfels, hatten die Industrieländer immerhin zugesagt, bis 2012 als sogenannte Schnellstartfinanzierung 30 Milliarden US-Dollar für Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen und den Regenwald-Schutz in Entwicklungs- und Schwellenländern bereitzustellen. "Auch Österreich muss nun die in Kopenhagen gemachten Zusagen einhalten und zusätzliche Mittel für Klimafinanzierung in Entwicklungsländern bereitstellen. Bis jetzt sieht es aber so aus, dass die Schnellstarfinanzierung durch die Industrienationen hauptsächlich durch die Doppelzählung alter Zusagen zustande kommt", kritisiert Wahlmüller.

ÖsterreicherInnen emittieren pro Kopf durchschnittlich zehnmal so viele Treibhausgase wie AfrikanerInnen. Für reiche Länder wie Österreich ist es deshalb eine historische Verantwortung, einerseits ihre Emissionen drastisch zu senken und gleichzeitig die Entwicklungsländer finanziell zu unterstützen. Es geht somit nicht um Almosen, sondern um den Ausgleich angehäufter Klimaschulden."Beim Klimaschutz darf daher nicht gespart werden", fordert Wahlmüller.

Johannes Wahlmüller ist der NGO-Vertreter innerhalb der österreichischen Delegation in Cancun. Der Klima-Blog findet sich unter:

http://www.global2000.at/site/de/aktivitaeten/klima/cancunblog/


Sorge um den Erfolg des Klimagipfels

Von Michelle Bayona, Greenpeace-Online, 1.12.10

Zwei Tage Weltklimakonferenz - Zeit für einen Anruf bei Martin Kaiser in Mexiko. Der Greenpeace-Leiter Internationale Politik ist vor Ort in Cancún. Im Interview berichtet er, was Greenpeace und heiße Luft - ausnahmsweise einmal - gemeinsam haben, warum die Nicht-Teilnahme der USA überall präsent ist und warum gerade Luftverschmutzer China in Sachen Klimaschutz voranschreitet.

Online-Redaktion: Martin, du bist seit einigen Tagen in Cancún. Was ist deine Rolle auf dem 16. Weltklimagipfel in Mexiko?

Martin Kaiser: Ich bin für Greenpeace vor Ort. Greenpeace hat Beobachterstatus, verhandelt also nicht. Ich nehme an den Reden in den öffentlich zugänglichen Verhandlungsrunden teil und versuche, diese zu interpretieren. Ich rede auf den Gängen mit den Delegierten und versuche, bestimmte Länder für unsere wichtigen Anliegen zu gewinnen.

Klare Botschaft an Cop16

Online-Redaktion: Pünktlich zum Start der Verhandlungen hat Greenpeace bereits ein deutliches Signal in Mexiko gesetzt. Was ist passiert?

Martin Kaiser: Mit der Botschaft "Rescue the Climate" ist ein Greenpeace-Heißluftballon über die Maja-Ruinenstadt Chichén Itzá geflogen. Unsere Aktion an einem nationalen Denkmal Mexikos macht deutlich, dass es bei der Frage des globalen Klimaschutzes um eine riesige Herausforderung und die Sicherung unserer Lebensgrundlagen geht. Klimaschutz geht alle Menschen an! Die Menschen, mit denen ich darüber gesprochen habe, waren begeistert von dem Bild und der Botschaft.

Nicht dabei und doch präsent: Die USA

Online-Redaktion: Nach Kopenhagen schlägt der Klimagipfel dieses Jahr deutlich kleinere Wellen. Sind die Teilnehmer dennoch zuversichtlich?

Martin Kaiser: Nein, die Stimmung ist extrem schlecht; das wird in vielen Gesprächen ersichtlich. Ausnahmslos sagen alle, dass sie sehr besorgt um den Erfolg dieser Klimaverhandlungen sind. Die USA sind auf mehrere Jahre blockiert - umso wichtiger, den politischen Raum ohne die USA jetzt zu definieren!

Online-Redaktion: 2012 läuft das Kyoto-Protokoll aus. Welche Schritte müssen auf der diesjährigen Weltklimakonferenz unternommen werden, um ein Folgeprotokoll zu ermöglichen? Welche Stolpersteine gilt es aus dem Weg zu räumen?

Martin Kaiser: Im Kyoto-Protokoll haben die USA kein Stimmrecht. Die USA sind zudem durch ihre innerpolitische Situation verhandlungsunfähig. Jetzt muss die Europäische Union die Initiative ergreifen und auf den Verhandlungsprozess einwirken, sodass ein verbindlicher Fahrplan zur Weiterentwicklung des Kyoto-Protokolls zustande kommt.

Grundpfeiler für den Erfolg

Online-Redaktion: Du hast in deinem Blog Grundpfeiler für den Erfolg des Weltklimagipfels festgelegt. Welcher Aspekt liegt dir besonderes am Herzen?

Martin Kaiser: Ohne eine drastische Minderung der Emissionen muss man sich erst keinen Gedanken um den Urwald- oder Katastrophenschutz machen. Es besteht die Gefahr, dass die Welt zukünftig geprägt von Überschwemmungen und Trockenperioden ist. Die Urwälder würden verschwinden. Umso wichtiger, dass die Länder die Öl - und Kohleindustrien viel deutlicher rechtlich in die Schranken weisen und sich hier in Cancún auf das Ziel einer Erwärmung von maximal zwei Grad festlegen.

Entscheidende Teilnehmer: China und Deutschland

Online-Redaktion: China gab kürzlich zu, größter CO2-Verschmutzer weltweit zu sein. Was bedeutet das für die Konferenz?

Martin Kaiser: Länder wie China und Indien spielen eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen. China hat auf nationaler Ebene im Bereich Energieeffizienz bereits die Weichen für die Zukunft gestellt. Aber: China muss noch mehr tun, Kohlekraftwerke nicht mehr bauen und in einen internationalen Vertrag eingebunden werden. Wir werden weiter China auffordern, aus der Kohletechnologie auszusteigen.

Online-Redaktion: Der deutsche Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) wird in der zweiten Konferenzwoche in Cancún erwartet. Was forderst du von der deutschen Beteiligung?

Martin Kaiser: Es reicht nicht aus, dass der Umweltminister anreist und blumige Reden hält. Es kommt darauf an, mit Rückendeckung des Wirtschaftsministeriums und der Bundeskanzlerin Deutschland und Europa zu einer Region zu führen, die auf grüne Technologien statt auf Kohle und Atom setzt. Das ist wichtig, um Deutschland hier glaubwürdig zu vertreten und eine neue Dynamik zu entfalten.

Zudem dürfen die Entwicklungsländer bei der Vorbereitung eines Klimaschutzfonds nicht hinters Licht geführt werden. Die Finanzhilfen müssen Neue sein. Sie müssen klar die Anpassung an den Klimawandel, Treibhausgasminderung und Urwaldschutz aufgreifen und nicht einer versteckten Forderung klimaschädlicher Produkte dienen.

Online-Redaktion: Vielen Dank!




Montag, 29. November, 22:02 Uhr

Delegierte beginnen Gespräche auf Weltklimakonferenz in Cancún

Cancun (dapd). Im mexikanischen Cancun hat am Montag die 16. Weltklimakonferenz begonnen. Der mexikanische Präsident Felipe Calderon forderte die 15.000 Delegierten bei der Eröffnungszeremonie dazu auf, nationale Interessen zurückzustellen, um den Klimawandel gemeinsam zu bekämpfen. "Die Atmosphäre kennt keine staatliche Souveränität", sagte Calderon.(...)

http://de.news.yahoo.com/17/20101129/tsc-delegierte-beginnen-gespraeche-auf-w-f908cce.html


UN-Klimakonferenz beginnt im mexikanischen Cancún

AFP, 29.11.10

http://de.news.yahoo.com/2/20101129/tpl-un-klimakonferenz-beginnt-im-mexikan-ee974b3_2.html


Montag, 29. November, 20:15 Uhr

Bundesregierung lehnt "Klimapolitik der unterschiedlichen Geschwindigkeiten" ab

Berlin (dapd). Trotz gedämpfter Erwartungen an die Weltklimakonferenz in Cancún hofft Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) auf eine umfassende Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. "Unsere Verhandlungsposition ist, dass wir ein Paket brauchen", sagte er am Montag in Berlin. Nur so sei sichergestellt, "dass sich alle bewegen". Überlegungen zu einer "Klimapolitik der zwei Geschwindigkeiten" wies Röttgen zurück.(...)

http://de.news.yahoo.com/17/20101129/tsc-bundesregierung-lehnt-klimapolitik-d-f908cce.html


Bundesregierung dringt auf Entscheidungen bei Klimakonferenz

AFP, 29.11.10

http://de.news.yahoo.com/2/20101129/tpl-bundesregierung-dringt-auf-entscheid-ee974b3_3.html


1. Dezember, 2010

Klimaerwärmung ist verantwortlich für zunehmende Zahl der Hitzerekorde

Köln (dapd). Die Zahl der Hitzerekorde in Europa und Nordamerika ist in den vergangenen 30 Jahren deutlich angestiegen - und zwar infolge des Klimawandels und nicht, wie mehrfach diskutiert, aufgrund eines natürlichen Statistikeffekts. Das haben die beiden deutschen Physiker Joachim Krug und Gregor Wergen von der Universität zu Köln jetzt in einer umfassenden Studie gezeigt.(...)

http://de.news.yahoo.com/17/20101201/tsc-klimaerwaermung-ist-verantwortlich-f-aae7dd7.html


1. Dezember, 2010

Weltklimarat fordert mehr Geld für Forschung

Cancun (dapd). Der Chef des Weltklimarats hat die Forschung zum Klimawandel als nicht ausreichend bezeichnet. Die Regierungen weltweit müssten mehr Geld auszugeben, damit erforscht werden könne, wie schnell sich die Erde in den kommenden Jahrzehnten erwärme, erklärte der Vorsitzende des Weltklimarats (IPCC), Rajendra Pachauri.(...)

http://de.news.yahoo.com/17/20101201/tsc-weltklimarat-fordert-mehr-geld-fuer-f908cce.html


30. November, 2010

Mexikanischer Präsident hofft auf Sinneswandel in Washington

Cancun (dapd). Der mexikanische Präsident Felipe Calderon hofft im Kampf gegen den Klimawandel auf einen Sinneswandel der Republikaner in den USA. Die Partei werde hoffentlich früher oder später merken, wie wichtig der Schutz des Klimas für die Zukunft sei, sagte Calderon in Cancun der Nachrichtenagentur AP.(...)

http://de.news.yahoo.com/17/20101130/tsc-mexikanischer-praesident-hofft-auf-s-ebff22e.html


30. November, 2010

Der doppelte Euro

Berlin (dapd). Am Ende der Klimakonferenz in Kopenhagen im vergangenen Dezember stand ein Versprechen: In den Jahren 2010 bis 2012 wollen die Industrieländer den Entwicklungsländern mit insgesamt 30 Milliarden US-Dollar unter die Arme greifen. Bis 2020 soll diese Hilfen dann auf jährlich 100 Milliarden US-Dollar steigen. Für die Bundesrepublik sicherte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bis 2012 1,26 Milliarden Euro zu - rund 420 Millionen Euro pro Jahr. Seit einem Jahr wird nun darüber gestritten, ob die zugesicherten Gelder auch tatsächlich fließen - auf der Klimakonferenz in Cancún spielen die Finanzzusagen erneut eine Rolle.(...)

http://de.news.yahoo.com/17/20101130/tsc-der-doppelte-euro-f908cce.html


USA vermelden bei Klimakonferenz Annäherung mit China

AFP, 30.11.10

http://de.news.yahoo.com/2/20101130/tpl-usa-vermelden-bei-klimakonferenz-ann-ee974b3.html


Trittin bezeichnet Merkel als Bremserin bei Klimagesprächen

AFP, 30.11.10

http://de.news.yahoo.com/2/20101130/tpl-trittin-bezeichnet-merkel-als-bremse-ee974b3_1.html


Cancun muss das Klima retten

In Mexiko wird erneut um das Erreichen des Zwei-Grad-Ziels gerungen

Von Georg Ehring, Deutschlandfunk, 29.11.10

Außer Absichten und reuevollen Demutsbekundungen der Staatengemeinschaft bleibt nur die mehr oder weniger umstrittene Erkenntnis: Steigt die globale Temperatur um zwei Grad, hat die Menschheit ein Problem. Was kann Cancun dagegen tun?(...)

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1328870/




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