AktuellZum Tag des Waldes/ Eröffnung Internationales Jahr der Wälder
Internationales Jahr der Wälder: Waldzerstörung stoppen, UN-Beschlüsse zum Waldschutz zügig umsetzenBUND Pressemitteilung, 21.3.11Berlin: Anlässlich der heutigen Eröffnung des „Internationalen Jahrs der Wälder“ durch Bundespräsident Christian Wulff hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Bundespräsidenten aufgefordert, sich stärker für den Schutz der Tropenwälder und den Erhalt von naturnahen Wäldern in Deutschland zu engagieren. Unter anderem müsse das Importverbot von illegal geschlagenem Holz in die Europäische Union endlich umgesetzt werden. Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND: „Die Wälder der Erde schrumpfen dramatisch, jedes Jahr werden weltweit 13 Millionen Hektar zerstört. Die Vernichtung der Wälder bedroht nicht nur die darin lebende Flora und Fauna, sondern gefährdet auch direkt das Klima und die Lebensgrundlagen von uns allen. Bundespräsident Wulff kann dazu beitragen, das weltweite Schwinden der Tropenwälder zu stoppen und den Schutz des Waldes in Deutschland voranzubringen. Er muss den Schutz des Waldes zu einer Herzensangelegenheit machen.“ Beispielsweise trage Deutschland als Hauptverbreitungsgebiet der Rotbuche eine besondere Verantwortung für den Erhalt und die Wiederherstellung naturnaher großflächiger Buchenwälder. Dafür müssten endlich weitere Schutzgebiete wie ein Nationalpark im Steigerwald eingerichtet werden. Ausgeweitet werden müssten die Buchenwald-Schutzgebiete in den Biosphärenreservaten Pfälzer Wald und Rhön. Alle Buchenwälder, die größer als 1000 Hektar seien und sich in Staatsbesitz befänden, sollten einer natürlichen Entwicklung überlassen werden. Endlich umgesetzt werden sollten auch die UN-Beschlüsse zum Schutz der Wälder, sagte Weiger. Bis 2020 müsse die Entwaldungsrate halbiert werden. Langfristig müsse die Entwaldung gänzlich gestoppt werden. Mindestens 17 Prozent der globalen Wälder, insbesondere jene mit herausragender Bedeutung für die biologische Vielfalt, seien in strengen Schutzgebieten zu sichern. Außerhalb von Schutzgebieten müssten die Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden. Zu den größten Tropenwaldvernichtern gehörten Palmöl-Plantagen, sagte der BUND-Vorsitzende. Riesige Flächen würden dafür abgeholzt. Mit natürlichen Wäldern hätten die darauf angepflanzten Palmen-Monokulturen jedoch wenig gemeinsam. Das aus ihnen gewonnene Palmöl finde sich in Nahrungsmitteln, Kosmetika und als sogenannter „Biosprit“ auch an deutschen Tankstellen. Ein Umdenken müsse es auch beim Papierverbrauch geben. Durchschnittlich verbrauche jeder Deutsche mit über 250 Kilo pro Kopf und Jahr zu viel Papier. NABU: Waldzerstörung ist eines der größten KlimaproblemeTschimpke: Druck auf den Wald nimmt auch in Deutschland zuNABU Pressemitteilung, 20.3.11 Berlin Zum internationalen Tag des Waldes an diesem Montag macht der NABU auf die katastrophale Situation der weltweiten Regenwälder aufmerksam und fordert auch für Deutschland einen rationelleren Umgang mit Holz. „Mit jedem Wimpernschlag verliert unser Planet riesige Flächen Wald“, sagt NABU Präsident Olaf Tschimpke. „Tatsächlich sind es 35 Fußballfelder pro Minute oder 356 Quadratkilometer jeden Tag. Diese immense Waldvernichtung verursacht rund 20 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, mehr als alle Autos und Flugzeuge der Welt zusammen.“ Vor allem in den Tropen gehen immer noch tagtäglich riesige Waldflächen durch Raubbau und die Ausweitung des Futtermittelanbaus und der Rinderzucht verloren. „Für viele Steaks auf unseren Tellern, werden am Amazonas viele Urwälder gerodet“, bringt es Tschimpke auf den Punkt. Doch nicht nur am Amazonas, auch in Deutschland verstärke sich der Druck auf den Wald. Grund dafür ist vor allem die ständig steigende Holznachfrage. In den vergangenen zehn Jahre hat sich die energetische Nutzung von Holz mehr als verdoppelt, berichtet NABU-Waldexperte Johannes Enssle. „Wenn das so weitergeht, rechnen Experten mit einer Holzversorgungslücke von rund 30 Millionen Kubikmeter bis 2020.“ „Die Verwendung von Holz als Energieträger ist nicht per se schlecht, doch sie muss sich an klaren Nachhaltigkeitskriterien orientieren“, fordert Enssle. Die bedingungslose Förderung der Holzenergie durch das erneuerbare Energiengesetz (EEG) muss grundlegend überdacht werden und für die Genehmigung von neuen Biomasse-Heizkraftwerken müssen unabhängige Analysen des Rohstoffpotenzials vorgelegt werden, fordert der NABU. Um zu verhindern, dass die Holzenergie bald einen ähnlich schlechten Ruf bekommt wie der Biokraftstoff E10, der nicht zuletzt wegen seiner zweifelhaften Umweltbilanz umstritten ist, sei aber noch mehr nötig: „Nur wenn wir mehr Geld in die energetische Gebäudesanierung stecken, sowie unseren Energiebedarf drastisch senken und noch mehr in die Solarthermie investieren, können wir mit gutem Gewissen auch mit Holz heizen“, sagte Enssle. Wälder sind mehr als nur ein Kohlenstoffspeicher!Klima-Bündnis Pressemitteilung, 18.3.11Der Schutz der Regenwälder als Beitrag zum Klimaschutz ist ein zentrales Ziel im Klima-Bündnis. Es ergänzt die Anstrengungen der europäischen Kommunen zur Reduktion von CO2-Emissionen auf lokaler Ebene. Die Tropenwälder leisten als Kohlenstoffspeicher einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Weltklimas. Die großflächige Waldzerstörung ist für fast ein Fünftel der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Waldschutz bedeutet aber mehr als nur die Sicherung eines CO2-Speichers, er sichert auch den Erhalt der Vielfalt an Leben. Indigene Völker haben diese Ökosysteme durch ihre Nutzungsformen vor der Zerstörung bewahrt, weshalb die Anerkennung und Respektierung ihrer Rechte ein direkter Beitrag zum Schutz der Regenwälder darstellt. Kritisch sieht das Klima-Bündnis die Einbeziehung der Wälder in den weltweiten Emissionshandel (REDD), da die Generierung weiterer Zertifikate - hier für das in Bäumen und Waldböden gebundene CO2 - es Unternehmen ermöglicht Treibhausgase so wie bisher zu emittieren. Mit der Einführung von REDD werden die CO2-Reduktionsziele zusätzlich aufgeweicht. Die in den Regenwäldern lebenden indigenen Völker befürchten, dass durch REDD die Bedrohung tropischer Wälder zunimmt. "Marktbasierte Klimaschutzinstrumente wie REDD bergen das Potential die Lage indigener Völker zusätzlich zu verschärfen. Ihre Rechte auf freie, vorherige und informierte Zustimmung lassen sich mit Waldschutz- und Kompensationsabkommen wie REDD nur schwerlich durchsetzen und entsprechend nimmt der Druck auf die Landrechte zu", erklärt Thomas Brose, Geschäftsführer des Klima-Bündnis. Als Alternative fordert das Klima-Bündnis, die waldreichen Länder dabei zu unterstützen, eigene Waldstrategien zu erarbeiten und mit effizienten Kontrollmechanismen umzusetzen. "Der Aufbau und die Stärkung indigener Organisationen ist ein wichtiges Instrument zur Anerkennung indigener Rechte und damit auch aktiver Regenwald- und Klimaschutz", so Silke Lunnebach, Referentin für die Kooperation mit indigenen Völkern. "Daher unterstützt das Klima-Bündnis indigene Organisationen in der Amazonasregion in Südamerika." Weitere Maßnahmen zum Tropenwaldschutz finden in Europa statt: Klima-Bündnis-Kommunen verpflichten sich auf Tropenholz aus Raubbau zu verzichten und die EU hat eine Initiative gegen illegales Tropenholz (FLEGT) gestartet. "Allerdings ist der Rechtsrahmen, für den sich die EU im Gesetz entschieden hat, unzureichend. Legal ist, was im Land des Holzeinschlags als legal gilt. Indigene Rechte und Konflikte um Landrechte in Tropenländern spielen keine Rolle in den Betrachtungen der EU", kommentiert Dr. Andreas Kress, Referent für Wald und Tropenholz im Klima-Bündnis. "Sollte der Einsatz von Tropenholz notwendig sein, darf nur zertifiziertes Holz mit dem FSC-Siegel eingesetzt werden, das auch soziale Kriterien berücksichtigt." Schließlich schützen Städte und Gemeinden in Deutschland auch als Waldbesitzer das Klima und nehmen bei der Bewirtschaftung eine Vorbildfunktion für die private Forstwirtschaft ein. Aktuelle Studien zeigen, dass der Erhalt von älteren Wäldern mit hoher biologischer Vielfalt auch dem Klima nützt, da auch alte Waldbestände weiterhin Kohlenstoff anreichern. Bei aus der Nutzung genommenen Waldflächen bildet Deutschland im internationalen Vergleich aber das Schlusslicht. "Bund und Länder müssen daher schnell ihren Beschluss umsetzen und geeignete Rahmenbedingungen schaffen, damit bis 2020 fünf Prozent der Waldfläche der Natur gehören", fordert Kress. Das Thema Tropenwald wird auch auf dem Programm der Internationalen Jahreskonferenz "Erfolgreich wirtschaften - mit Klimaschutz!" vom 4. bis 7. Mai 2011 in München stehen. Das Klima-Bündnis hat dazu Vertreter indigener Organisationen eingeladen, die über die aktuelle Situation im Amazonasgebiet berichten werden. Über 5.000 Veranstaltungen in Deutschland zum Waldkulturerbe bringen den Wald zu den MenschenBundespräsident Christian Wulff, Prof. Klaus Töpfer und Bundesministerin Ilse Aigner eröffnen Internationales Jahr der Wälder in BerlinBMVEL Pressemitteilung, 21.3.11 Bundespräsident Christian Wulff, Prof. Klaus Töpfer und Bundesministerin Ilse Aigner eröffneten heute in Berlin das von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Jahr der Wälder 2011. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltungen erläuterte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner die multifunktionale Bedeutung des Waldes: "Der Wald leistet einen wertvollen Beitrag für Klima, Umwelt und Biodiversität. Parallel dazu ist die Forst- und Holzwirtschaft in Deutschland Arbeitgeber für rund 1,2 Millionen Menschen und die Wälder sind beliebte Erholungsorte für viele Menschen. Dies zeigt, dass wir den Wald brauchen, aber der Wald braucht auch unseren Schutz". Die zahlreichen Anforderungen führen aber auch zu Zielkonflikten, so Aigner in ihrer Rede weiter. Es sei daher notwendig, eine tragfähige Balance zwischen den unterschiedlichen Ansprüchen zu bewahren. "Der Schutz des Waldes und die Nutzung des Waldes müssen miteinander im Einklang stehen. Dies gilt national genauso wie international. Wir wollen, dass die Wälder und ihre vielfältigen Funktionen uns auch in Zukunft erhalten bleiben", sagte Aigner. Bundesministerin Aigner zeigte sich aufgrund der zahlreichen anwesenden Partner aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zuversichtlich, dass es im UN-Jahr gelingt, die Aufmerksamkeit auf den Wald zu lenken und die Bedeutung des Waldes herauszustellen. Über 650 Akteure aus Bund, Ländern und Kommunen sowie Verbände aus Naturschutz, Wirtschaft und Gesellschaft beteiligen sich an der Kampagne des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Diese tragen im Laufe des Jahres mit rund 5.000 Veranstaltungen dazu bei, dass das Internationale Jahr der Wälder bundesweit zu den Menschen kommt und zahlreiche Möglichkeiten bietet, das Thema Wald, Naturgut und Waldkulturerbe neu zu entdecken. Schirmherr des Internationalen Jahres ist Bundespräsident Christian Wulff. Die bundesweiten Aktivitäten stehen dabei unter dem Motto "Entdecken Sie unser Waldkulturerbe!". Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr der Wälder erklärt, um auf die besondere Verantwortung der Menschen für den Wald hinzuweisen. So werden jährlich rund 13 Millionen Hektar Naturwald insbesondere in den Tropen zerstört. Dies ist mehr als die gesamte Waldfläche in Deutschland. In Deutschland hingegen wächst die Waldfläche kontinuierlich. So vergrößerte sich die Waldfläche in Deutschland innerhalb der letzten 50 Jahre um eine Million Hektar auf aktuell rund 11,2 Millionen Hektar Wald. Unter www.wald2011.de finden Sie weitere Informationen sowie eine Übersicht der Veranstaltungen. Bundesregierung hat kein schluessiges Konzept fuer eine nachhaltige WaldpolitikSPD-Bundestagsfraktion Pressemitteilung, 21.3.11Anlaesslich des heutigen Internationalen Tag des Waldes erklaert die zustaendige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion Petra Crone: Die Bundesregierung hat kein schluessiges Konzept fuer eine nachhaltige Waldpolitik. Vor drei Jahren wurde die Waldstrategie 2020 gross angekuendigt, in mehreren Konferenzen diskutiert und am Ende kommt nichts heraus. Das hat der deutsche Wald nicht verdient. Die Leistungen fuer die Gesellschaft werden zu wenig honoriert. Die Bundesregierung kann keine Antwort auf die Schluesselfragen fuer unsere Waelder angesichts des Klimawandels geben. Ministerin Ilse Aigner ist nicht in der Lage, einen gesellschaftlichen Konsens ueber zentrale Punkte herzustellen: Wie kann Holz unter Beachtung der oekologischen und sozialen Funktionen des Waldes produziert werden? Wie sehen intelligente Klimamassnahmen in der Waldbewirtschaftung aus? Wie stellen wir sicher, dass der deutsche Wald auch in Zukunft eine CO2- Senke bleibt? Die SPD-Bundestagsfraktion fordert erneut, die gute fachliche Praxis im Bundeswaldgesetz als Mindestanforderung an die Bewirtschaftung zu verankern. Die Verknuepfung mit bestehenden Nationalen Strategien ist unerlaesslich. Die Biologische Vielfalt ist auch fuer den Wald von zentraler Bedeutung. Eine zukuenftige und wegweisende Waldpolitik besteht nach Auffassung der SPD-Bundestagsfraktion aus einer finanziell effektiven und die Biodiversitaet schuetzenden Foerderung. Die Orientierung am Gemeinwohl darf in Zukunft kein Hemmschuh mehr fuer forstwirtschaftliche Produktion sein, vielmehr muss das Gegenteil begruendet werden. Auch fuer diesen Komplex muss eine Waldstrategie 2020 Loesungsansaetze praesentieren. Happach-Kasan: Im „Jahr der Wälder“ den Wald in den Mittelpunkt rückenFDP-Bundestagsfraktion Pressemitteilung, 21.3.11BERLIN. Zum heute beginnenden „Jahr der Wälder“ erklärt die forstwirtschaftliche Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Christel HAPPACH-KASAN: Der Wald hat eine große gesellschaftliche Bedeutung. Das gilt besonders für das Waldland Deutschland. Allerdings: Laut einer Studie der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald aus 2009 weiß nur jedes fünfte Kind, wie eine Linde oder ein Eichelhäher aussieht. Hier gilt es gegenzusteuern. Das Jahr der Wälder ermöglicht uns, die Bedeutung des Waldes für Mensch, Natur und Wirtschaft stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Diese Gelegenheit dürfen wir nicht ungenutzt verstreichen lassen. Die geplante „Waldstrategie 2020“ weiter zu verzögern, wäre eine vertane Chance. Wir setzen uns im Jahr der Wälder dafür ein, die geplante Waldstrategie zu verabschieden. Sie ist ein gutes Instrument, die Bedeutung unserer Wälder für die Stärkung der Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft herauszustellen. Eine überlegte Waldstrategie kann eine Brücke zwischen den Ansprüchen der Holz- und Forstwirtschaft und den Erfordernissen von Natur- und Klimaschutz bauen. Wir müssen klar machen, wie wir den unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden wollen und wo welche Anforderung Priorität hat. Dabei muss sichergestellt sein, dass die Rechte der Waldbesitzer gewahrt bleiben. Das Cluster Forst und Holz trägt entscheidend zur wirtschaftlichen Stärkung der ländlichen Räume bei. Mit 1,2 Millionen Beschäftigten und einem Umsatz von rund 170 Milliarden Euro hat es eine erhebliche Bedeutung. Es ist nicht einfach, weder politisch noch in der forstwirtschaftlichen Umsetzung, die sehr unterschiedlichen Anforderungen an unsere Wälder miteinander zu vereinbaren. Die deutschen Forstwirte erledigen ihren Job jedoch hervorragend. Das gilt für Privatwälder genauso wie für Wälder in öffentlicher Hand. Dank ihrer Arbeit ist der deutsche Wald in einem guten Zustand. Nachhaltigkeit (er)leben - Deutsche Forstwirtschaft weltweit anerkanntInternationales Jahr der Wälder zum Dialog mit der Forstwirtschaft nutzenDFWR Pressemitteilung, 21.3.11 Berlin, 21.03.2011 Zum heutigen nationalen Auftakt des „Internationalen Jahres der Wälder 2011“ begrüßt der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR e. V.) das Engagement von Bundespräsident Wulff und Bundesministerin Aigner bei der zentralen Eröffnungsveranstaltung in Berlin und lädt zum Dialog mit der Forstwirtschaft ein. „Die Menschen hierzulande, die unsere Wälder nachhaltig bewirtschaften und so für künftige Generationen erhalten, haben diese Aufmerksamkeit verdient!“ so DFWR-Präsident Georg Schirmbeck, MdB, zum Auftakt in Berlin. „Kein anderer Wirtschaftszweig hat die Nachhaltigkeit, das Denken in und für Generationen und den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur so verinnerlicht wie die deutsche Forstwirtschaft.“ Weltweit genießt die deutsche Forstwirtschaft höchste Anerkennung und dies nicht nur in Fachkreisen. Forstleute aus Deutschland sind international auf allen Ebenen als Berater geschätzt. Ihre hervorragende wissenschaftliche Ausbildung an den deutschen Hochschulen verbunden mit praktischer Erfahrung in nachhaltiger, multifunktionaler Waldbewirtschaftung, die die Belange des Umwelt- und Naturschutzes integriert, sind beste Voraussetzung, regional angepasste Methoden zum Schutz der Wälder vor Raubbau, Übernutzung und dem Verlust der Biodiversität in den kritischen Regionen unserer Erde umzusetzen. Immer deutlicher tritt dabei zu Tage, dass Schutz und Nutzung sich nicht ausschließen müssen. Im Gegenteil: In den überwiegenden Fällen sind die Menschen vor Ort existentiell auf Einkommen und Wertschöpfung aus der Nutzung der Wälder angewiesen. „Dies darf jedoch nicht zu Lasten der natürliche Ressourcen gehen und setzt die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien voraus.“ erklärt Schirmbeck. Während in Deutschland die nachhaltige Bewirtschaftung gesetzlich vorgeschrieben und darüber hinaus bereits über 70 Prozent der Waldfläche freiwillig, durch unabhängige Dritte zertifiziert sind, liegt dieser Wert weltweit bei nicht einmal 10 Prozent. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf!“ so Georg Schirmbeck, „Wir können weder zulassen, dass weltweit die Artenvielfalt weiter schwindet, noch darauf verzichten, nachhaltig nutzbare Ressourcen auch stärker zu nutzen.“ Nach den dramatischen Ereignisse in Japan gilt es stärker als bisher alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Materialien und Energieträger auf Basis endlicher Rohstoffe oder risikogefährdeter Technologien zu ersetzen. Der nachhaltigen Nutzung nachwachsender Rohstoffe und hier nicht zuletzt dem Rohstoff Holz als Bau-, Werkstoff und Energieträger kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. „In allen Wirtschaftsbereichen gilt es jetzt, den abstrakten Begriff der Nachhaltigkeit in seiner umfassenden Bedeutung konkret, praktisch und frei von Ideologien und falscher Romantik umzusetzen.“ so der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates. Die deutsche Forstwirtschaft produziert auf einem Drittel der Landesfläche Deutschlands bedeutendsten nachwachsenden Rohstoff. Sie gilt dabei als vorbildlich. Denn wie kaum ein anderer Wirtschaftsbereich verbindet sie ökologische, ökonomische und soziale Aspekte und entwickelt notwendige Lösungsansätze zur Bewältigung neuer Herausforderungen wie beispielsweise dem Klimawandel - ständig weiter. Nur so gelingt es, den wachsenden Anforderungen der Gesellschaft an den Wald, seiner Bedeutung als wichtiger Rohstofflieferant und Lebensraum für Tiere und Pflanzen gerecht zu werden. Wer das Prinzip der Nachhaltigkeit verstehen und in seinen drei Dimensionen begreifen will, dem bietet die deutsche Forstwirtschaft hervorragende Einblicke in die praktische Umsetzung dieses zunächst abstrakten, aber für die Zukunft der Menschheit grundlegenden Prinzips. Das Internationale Jahr der Wälder bietet zahlreiche Gelegenheiten, sich bei den Experten und Waldbesitzern vor Ort über Vorteile und Leistungen nachhaltiger Forstwirtschaft zu informieren und in den Dialog mit der Forstwirtschaft einzutreten. „Ich wünsche mir sehr, dass insbesondere auch in den Schulen die Themen Nachhaltigkeit und Forstwirtschaft stärker als bisher aufgegriffen und in den Lehrplänen verankert werden. Die deutsche Forstwirtschaft lädt dazu ein, Nachhaltigkeit vor Ort spannend und in all seinen Facetten zu erleben.“ so Georg Schirmbeck abschließend. Wirtschaftliche Funktionen des Waldes müssen gestärkt werdenDeutsche Bauernverband Pressemitteilung, 21.3.11Anlässlich der zentralen Auftaktveranstaltung zum Internationalen Jahr der Wälder 2011 am 21. März fordert der Deutsche Bauernverband (DBV) ein stärkeres Bekenntnis der Bundesregierung für die nachhaltige Waldnutzung durch Forst- und Landwirte. Jeder Zweite Landwirt bewirtschaftet zum Beispiel auch Wald. Angesichts weltweit knapper werdender Rohstoffe und wachsender Anforderungen an den Klimaschutz komme es mehr denn je auf eine effiziente Nutzung der bedeutendsten Biomasse Deutschlands, dem deutschen Wald, an, ohne die seit Jahrhunderten gepflegten Grundsätze der nachhaltigen Waldnutzung aufzugeben. Der DBV warnt bei der anstehenden „Waldstrategie 2020“ der Bundesregierung vor weiteren Eingriffen in die Eigentumsrechte der Waldbesitzer. Erst die Nutzung des Waldes durch viele tausende gut ausgebildete Forst- und Landwirte habe die heute schützenswerte Vielfalt an Arten und Biotopen hervorgebracht und nur mit ihnen könne diese Vielfalt auch erhalten werden. Der DBV fordert daher die Bundesregierung auf, bei dem guten Ansatz einer zukunftsgerichteten Waldstrategie 2020 auf die richtigen „Player“ zu setzen und die Zukunft der modernen nachhaltigen Waldwirtschaft zusammen mit ihren Bewirtschaftern anzugehen. Zwei Drittel der heimischen Wälder sind heute bereits mit mindestens einer Schutzkategorie wie beispielsweise Naturparke, Naturschutz- oder FFH-Gebiete belegt, die im wesentlichen den Schutz und den Erhalt zusätzlich unterstützen sollen. 70 Prozent der rund 11 Millionen Hektar Wald sind nach Grundsätzen nachhaltiger Forstwirtschaft von unabhängigen Dritten zertifiziert und dokumentieren damit die nachhaltige Waldbewirtschaftung. Aber auch ohne dieses in Europa einmalige Beispiel von Maßnahmen zur nachhaltigen Bewirtschaftung hat die deutsche Forstwirtschaft bewiesen, dass sie verantwortungsvoll mit dem Wald umgeht und gleichzeitig ein ganzes Bündel an Dienstleistungen der Gesellschaft unentgeltlich zur Verfügung stellt. Wald ist auch Erholungsraum und ökologisch wertvoller Lebensraum, Klimaschutzregulator, Trinkwasser- und Luftfilter. Vor allem schafft der Wald aber Wertschöpfung und 1,2 Millionen Arbeitsplätze und ist damit eine wichtige Voraussetzung für lebenswerte ländliche Räume. Zwischen Wurzel und Wipfel: Zahlen aus dem Reich der WälderWWF-Fakten zum Tag des Waldes am 21. MärzWWF Pressemitteilung, 18.3.11 Berlin - 3,9 Milliarden Hektar Wald gibt es heute noch auf unserer Erde ein Hort für viele geheimnisvolle Bewohner, faszinierende Rekorde und seltene Pflanzenarten. Immerhin zwei Drittel der 1,3 Millionen bekannten Tier- und Pflanzenarten leben im Wald. Insgesamt werden sogar 9,5 Millionen Spezies in Wäldern vermutet, die bislang noch unentdeckt zwischen Wurzel und Wipfel leben. Die Wälder der Erde sind daher ein wahrer Fundus für Wundersames. Einige spannende Zahlen hat der WWF zum Tag des Waldes am 21. März zusammengestellt: Etwa 160 Millionen Hektar Wald gibt es in der EU, das entspricht mehr als der Fläche Deutschlands, Frankreichs und Spaniens zusammen. Allerdings macht dies gerade einmal vier Prozent der weltweiten Waldfläche aus. Deutschland hat laut jüngster Bundeswaldinventur 11,075 Millionen Hektar Wald zu bieten, etwa ein Drittel der Fläche. Davon sind 59% Nadelwälder und 41% Laubmischwälder. Weniger als 1% gelten als geschützte „Wildnis“. Das waldreichste Land der Erde ist Russland, mit rund einem Viertel aller Wälder. Das größte zusammenhängende Waldgebiet der Erde ist eine boreale Waldfläche in Sibirien mit einer Größe von über 800 Millionen Hektar. Das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet der Erde befindet sich im Amazonas-Becken. Pro Jahr werden weltweit im Durchschnitt 13 Millionen Hektar Wald abgeholzt. Pro Minute ist dies eine Fläche von rund 35 Fußballfeldern. Während eines 90minütigen Fußballspiels wird demnach eine Waldfläche von 3114 Fußballfeldern vernichtet. Seit 1960 wurden Tropenwälder in der Größe von halb Europa vernichtet, 645 Millionen Hektar. Die Zerstörung der Wälder bedroht rund 80 % der gefährdeten Säugetier- und Vogelarten. Außerdem gefährdet sie uns Menschen: Laut UN hängt die Existenz von 60 Millionen Menschen direkt von Wäldern ab. Wälder sind von unschätzbarem Wert: Sie speichern Wasser, liefern Sauerstoff und Ressourcen frei Haus und regulieren das Klima. Sie sind eine echte Wirtschaftsmacht: Das im Jahr 2005 weltweit industriell eingeschlagene Holz hatte einen Wert von annähernd 77 Milliarden Euro. Der Wert weiterer Waldprodukte wird für das Jahr 2005 auf etwa 14 Milliarden Euro geschätzt. Der tatsächliche Wert dürfte weitaus höher liegen, weil sie kaum statistisch erfasst werden. Der älteste Baum der Welt ist eine 9.550 Jahre alte Fichte im schwedischen Dalurna. Der höchste Baum der Erde, ein 115,5 Meter hoher Mammutbaum (Sequoia sempervirens), steht im kalifornischen Redwood Nationalpark. Die Mexikanische Sumpfzypresse (Taxodium mucronatum) in Santa María del Tule im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca trägt den Titel des dicksten Baumes der Welt mit beeindruckenden 14.05 Metern Durchmesser. Als voluminösester Baum der Welt gilt der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Sequoia-Nationalpark in Kalifornien mit 1.489m³. Sein Gewicht wird auf 1.385 Tonnen geschätzt, sein Alter auf 2.500 Jahre. Gleich zweimal vergeben ist die Kategorie des winterhärtesten Baumes der Welt: Die Dahurische Lärche (Larix gmelinii) und die Ostasiatische Zwergkiefer (Pinus pumila) widerstehen beide Temperaturen bis zu −70°C. Wald schützen kann jeder hier einige WWF-Tipps zum Papiersparen:
Auf dem Weg zum kahlen PlanetenWWF enthüllt Waldverlust-Ticker in LeipzigDeutscher Papierkonsum trägt Mitschuld am rasanten Waldschwund WWF Pressemitteilung, 16.3.11 Leipzig - Die Uhr tickt: Jede Minute verschwinden rund um die Welt 35 Fußballfelder wertvoller Wald. Sehen kann dies ab sofort jeder am Leipziger Hauptbahnhof: Eine große digitale Uhr zählt die in diesem Jahr vernichtete Waldfläche weltweit. Unter dem Zähler prangt in großer Schrift der Satz: "Innerhalb der nächsten 20 Stunden verlieren wir Wald von der Größe Leipzigs." Anhand alltäglicher Beispiele erklären Infografiken und Texte auf der Rückseite des Tickers, in welchen Produkten Wald zu finden ist und wofür die gigantische Zahl von 35 Fußballfeldern Wald pro Minute verschwindet. Der Waldverlust-Ticker steht bis zum 24. März in Leipzig und macht anschließend auf anderen Bahnhöfen Deutschlands Station, als nächstes in Hannover und Dresden. Der WWF betont, dass der rasante Waldverlust auch auf das Konto Deutschlands geht. "Wir Deutschen verbrauchen jedes Jahr allein 20 Millionen Tonnen Papier", sagt Philipp Göltenboth, Leiter des Waldprogramms beim WWF Deutschland. "Pro Kopf sind das im Durchschnitt 235 Kilo pro Jahr für Küchenrollen, Pappbecher, Werbeprospekte, Druckerpapier und Taschentücher. Damit liegt Deutschland EU-weit an der Spitze." Nicht nur die Papierindustrie sorgt für den Waldschwund. Der Wald bleibt auch auf der Strecke, um den wachsenden Bedarf an Fleisch, Futtermitteln, Holz und Bioenergie zu decken. An die Stelle von natürlichen Wäldern rücken Agrarflächen und Plantagen. Allein 30 Kilo Werbeflyer landen nach WWF-Analysen jährlich in deutschen Briefkästen - eine Papierflut, die nicht sein müsste. Gleiches gilt für Tissueprodukte wie Taschentücher und Toilettenpapier. Davon verbrauchen deutsche Haushalte jährlich eine Menge in der Größenordnung von sieben Milliarden Papier-Küchenrollen. "Papier sparen und Wald schützen ist einfach", sagt WWF-Papierexperte Johannes Zahnen. "Wir könnten bundesweit jedes Jahr sechs Milliarden Pappbecher sparen, wenn wir unseren Kaffee unterwegs aus einer Tasse trinken würden. Das sind rund eine halben Million Bäume, die nicht gefällt werden müssten." An diesem unnötigen Papierverbrauch können wir alle was ändern, so der WWF-Experte. » zurück |
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