Aktuell


Start des Weltbiodiversitätsrats

Arche Noah auf Kurs bringen

Schutz der Vielfalt: Weltbiodiversitätsrat in Bonn nimmt seine Arbeit auf

WWF Pressemitteilung, 21.1.13

Der internationale Weltbiodiversitätsrat (IPBES) mit Sitz in Bonn trifft sich ab Montag zu seiner konstituierenden Sitzung. Die Umweltschutzorganisation WWF begrüßt angesichts des andauernden Raubbaus an der Natur die Einrichtung des Beratergremiums als „dringend notwendig“. Zugleich warnte der WWF davor, dass der IPBES unabhängig von der Politik sein müsse und sich nur an streng wissenschaftlichen Kriterien und Maßstäben ausrichten dürfe. „Es wäre fatal, wenn der Weltbiodiversitätsrat als politisches Instrument missbraucht wird. Ziel des IPBES muss es sein, der internationalen Staatengemeinschaft unabhängige und glaubwürdige Informationen über den Zustand und die Entwicklung der weltweiten biologischen Vielfalt zur Verfügung zu stellen“, fordert Günter Mitlacher, Leiter Biologische Vielfalt beim WWF Deutschland. Auf dieser Grundlage sollten die politischen Entscheidungsträger in nationalen und internationalen Gremien dann entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen.

Laut WWF schreitet der globale Verlust an biologischer Vielfalt noch immer dramatisch voran. Die Umweltschutzorganisation misst regelmäßig mit dem „Living Planet Report“ die Veränderungen der weltweiten Biodiversität und des menschlichen Konsums. Der Studie zufolge benötigt die Menschheit, sollte nicht umgesteuert werden, bis zum Jahr 2030 zwei Planeten, um den Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Umweltkatastrophen, Lebensraumzerstörung, Artenschwund und Wasserknappheit seien die dramatischen Folgen dieser Entwicklung.

„Globaler Naturschutz ist zwar leider viel zu oft eine Politik der kleinen Schritte, doch die Ergebnisse dieses wissenschaftlichen Gremiums sollen den politischen Entscheidungsprozess beschleunigen und zu mehr Effizienz führen“, sagt Mitlacher. Der IPBES könne, so die Hoffnung des WWF-Experten, erheblich zu einem besseren Verständnis der Werte von Biodiversität und Ökosystemleistungen für die Gesellschaft, Regierung und Wirtschaft beitragen und die Dringlichkeit zu deren Erhaltung und Schutz verdeutlichen. WWF fordert die internationale Gemeinschaft daher auf, die Beteiligung von Nichtregierungsorganisationen in allen Gremien zuzulassen und die ausreichende, öffentliche und transparente Finanzierung des IPBES sicherzustellen. Das sei von grundlegender Bedeutung, um zu gewährleisten, dass die Institution nicht als einseitig oder subjektive kritisiert werden könne.

IPBES

Der IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) ist als zwischenstaatliches Gremium für das Thema biologische Vielfalt konzipiert und vergleichbar mit dem Weltklimarat IPCC www.ipbes.net.

Living Planet Report

Der „Living Planet Report“ des WWF zeigt den Zustand der Ökosysteme durch Erfassung der Bestände von 9.000 Populationen und knapp 2.700 Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Amphibien und Fischen in aller Welt: http://www.wwf.de/themen-projekte/biologische-vielfalt


Erste Sitzung: Neuer Uno-Rat tritt zur Artenrettung an

(dpa) - 21. januar, 2013

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/uno-artenschutzrat-ipbes-haelt-erste-sitzung-in-bonn-ab-a-878827.html


"Menschheit benötigt bis 2030 eine zweite Erde"

Von Edgar Bauer, dpa, 21. Januar, 2013

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article113039742/Menschheit-benoetigt-bis-2030-eine-zweite-Erde.html


BRUNKHORST: Bonn wird zum Zentrum gegen das Artensterben

FDP-Bundestagsfraktion Pressemitteilung, 21.1.13

Anlässlich der ersten Plenarsitzung des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) in Bonn erklärt die Sprecherin für Naturschutz der FDP-Bundestagsfraktion Angelika BRUNKHORST:

Heute ist ein wichtiger Tag für den Artenschutz. Die erste Vollversammlung des neuen Weltbiodiversitätsrates der UN (IPBES) hat in Bonn begonnen. Damit kommen wir unserem Ziel, mehr gegen das Artensterben zu tun, einen wichtigen Schritt näher.

IPBES ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen das weltweite Artensterben. Nach dem Muster des erfolgreichen IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), der die Bedrohung des Klimawandels weltweit bewusst machte, soll der IPBES die Bedeutung der Biodiversität greifbarer machen.

Der Weltbiodiversitätsrat wird die wissenschaftliche Grundlage für politische Entscheidungen erarbeiten. Wir Liberale verbinden damit die Hoffnung, dass IPBES zum Sprachrohr der biologischen Vielfalt wird. Nur wer den Wert der biologischen Vielfalt erkennt, schützt sie. Hierfür werden wir Liberale uns weiter einsetzen.


WWF zum Beschluss über Finanztransaktionssteuer

Einnahmen für Nachhaltige Entwicklung, Umwelt- und Klimaschutz bereitstellen

WWF Pressemitteilung, 22.1.13

Berlin - Die Finanztransaktionssteuer (FTS) wird nach einem Beschluss der EU-Finanzminister am Dienstag, zunächst in elf europäischen Ländern eingeführt. Die Umweltschutzorganisation WWF begrüßte die Entscheidung. Zugleich müsse sichergestellt werden, so der WWF, dass Teile der Einnahmen für Nachhaltige Entwicklung, Umwelt- und Klimaschutz bereitgestellt werden.

Alois Vedder, Leiter Policy beim WWF Deutschland, erklärt hierzu:

„Die Einführung der Finanztransaktionssteuer, gegen teils erhebliche Widerstände, ist ein großer Erfolg der europäischen Zivilgesellschaft. Es muss jetzt jedoch sichergestellt werden, dass ein Großteil der Einnahmen für nachhaltige Entwicklung, Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt sowie dem Kampf gegen den globalen Klimawandel und dessen Folgen bereitgestellt wird.

Der WWF fordert, zwischen 30 und 50 Prozent der Mehreinnahmen für nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen. Außerdem müssen Maßnahmen finanziert werden, die eine schnelle und reibungslose Umstellung auf eine grüne, kohlenstoffarme Wirtschaft voranzubringen. Nur dadurch wird sichergestellt, dass die globale Finanzbranche ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leistet.

Der WWF ruft aber auch alle anderen Staaten auf, dem Beispiel Deutschlands und der anderen 10 Pionierländer zu folgen, damit es in möglichst naher Zukunft eine wirklich globale Wirkung entfalten kann.“




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