Aktuell


Weltklimabericht

NABU: Aktueller Weltklimabericht gibt keinen Anlass zur Entwarnung

Tschimpke: Neue Bundesregierung muss Klimaschutz wieder Priorität einräumen

NABU Pressemitteilung, 26.9.13

Berlin – Angesichts des aktuellen Berichts des Weltklimarates IPCC fordert der NABU von der neuen Bundesregierung mehr Priorität für den Klimaschutz. In dem Bericht werden die neuesten Erkenntnisse der Klimaforschung seit 2007 zusammengestellt. „Wer auf Entwarnung beim Treibhauseffekt gehofft hat, wird enttäuscht. Der Mensch ist eindeutig für den bereits stattfindenden Klimawandel verantwortlich. Auch wenn die Erwärmung der Landflächen zeitweise langsamer vorangeht, so sind die Auswirkungen des ungebremsten CO2-Anstiegs in der Atmosphäre drastischer als bislang angenommen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Vor allem der Anstieg des Meeresspiegels und die Versauerung des Meerwassers durch den Eintrag von Kohlendioxid wurden in der Vergangenheit unterschätzt. Sollte sich dadurch der Säuregehalt der Meere bis Ende des Jahrhunderts stärker erhöhen als in den letzten 20 Millionen Jahren, verlieren insbesondere kalk- und schalenbildende Tiere wie Korallen, Schnecken und Muscheln - auch in der Nord- und Ostsee - ihre Lebensgrundlage.

Ein ungebremster Klimawandel hätte zudem verheerende Folgen für die Volkswirtschaften in Deutschland und Europa. „Aktiver Klimaschutz bietet mehr Chancen als Risiken. Die künftige Bundesregierung muss daher die Energiewende auch im Hinblick auf die größere Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen, weniger Umwelt- und Gesundheitsbelastungen sowie neue Arbeitsplätze verlässlich fortführen“, forderte Tschimpke. Ein grundlegender Neustart des europäischen Emissionshandels sei längst überfällig und eine schnelle Einigung auf verbindliche Klima- und Energieziele in der EU bis 2030 unverzichtbar.

Die wichtigste Botschaft des neuen Weltklimaberichts sei aber, dass eine Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs um maximal zwei Grad weiterhin möglich ist. „Bei der kommenden Weltklimakonferenz in Warschau muss die internationale Staatengemeinschaft zeigen, wie sie umsteuern will. Ziel muss es sein, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase wirksam zu verringern“, forderte NABU-Klimaexpertin Tina Mieritz. Neben dem sparsameren und intelligenten Einsatz knapper Ressourcen müsse vor allem der naturverträgliche Umstieg auf erneuerbare Energien weltweit entschlossen vorangebracht werden. Außerdem müssen Ökosysteme wie Wälder und Moore geschützt werden, die eine wichtige Funktion als CO2-Speicher haben und zugleich Lebensraum für viele Arten bieten.


"Neuer Klimabericht wird ein Weckruf sein"

"Der neue Klimabericht wird ein Weckruf sein", sagt die UN-Klimachefin Christiana Figueres vor den Vereinten Nationen und schlägt Alarm. Das Problem sei zu lange unterschätzt worden.

(dpa) - 26. September, 2013

http://www.n24.de/n24/Wissen/d/3584148/-neuer-klimabericht-wird-ein-weckruf-sein-.html


Vereinten Nationen gelingt wichtiger Fortschritt für Klimaschutz und Entwicklung

UN geben Startschuss für gemeinsame Entwicklungs- und Umweltagenda

Germanwatch Pressemitteilung, 26.9.13

New York/Bonn. Bei einer Sonderveranstaltung der 68. UN-Vollversammlung in New York gelang es in der Nacht, den Verhandlungsprozess zur neuen Entwicklungsagenda zu vereinbaren. „Dies ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer der Nichtregierungsorganisation Germanwatch. „Die Staaten haben sich nun verpflichtet, gemeinsame Entwicklungs- und Umweltziele für die globale Entwicklungsagenda nach 2015 zu entwickeln. Angesichts ökologischer Krisen, die Entwicklung insbesondere für die Ärmsten zunehmend bedrohen, muss die Entwicklungs- und Umweltagenda zusammen gedacht werden. Gerade der Klimawandel ist eine zentrale Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsherausforderung und damit das stärkste Argument gegen die Etablierung von zwei konkurrierenden Prozessen“, erläutert Bals.

Germanwatch begrüßt deshalb das Ziel, die Prozesse für die Millenium-Entwicklungsziele und die Nachhaltigkeitsziele zusammenzulegen. Bals gibt aber zu bedenken: "Die Armutsbekämpfung darf dabei nicht unter die Räder kommen. Die Verteidigung der Menschenrechte - die auch das Recht auf ausreichend Nahrung und Trinkwasser umfassen - sowie die Beachtung der Grenzen des Planeten sind die zwei harten Leitplanken, an denen sich die neuen Ziele orientieren müssen."

2015 will die Staatengemeinschaft auch ein neues Klimaabkommen beschließen. „Um das Klimaabkommen erfolgreich abzuschließen, ist auch die Führung von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon notwendig“, sagt Sönke Kreft, Teamleiter Internationale Klimapolitik bei Germanwatch. "Wir begrüßen daher, dass er die Staats- und Regierungschefs noch einmal nachdrücklich aufgefordert hat, bis zur nächsten UN-Vollversammlung 2014 nationale Klimaschutzziele auszuarbeiten“. Damit sind auch Deutschland und die EU in der Verantwortung, zügig ein 2030-Ziel für Klimaschutz, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz auszuarbeiten.

Die UN haben zudem die Verpflichtung der Industrieländer bekräftigt, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) in die Entwicklungszusammenarbeit zu investieren und dabei 0,15 bis 0,2 Prozent für die ärmsten Länder der Welt aufzuwenden. Germanwatch begrüßt dies als klare Zurechtweisung gegenüber mehreren Industrienationen, die sich von dem Ziel verabschieden wollten. Auch in Deutschland wird das für das Jahr 2015 gesetzte Ziel nicht erreicht werden. Dagegen heißt es im Protokoll der UN-Sitzung: "Wir werden die noch nicht erfüllten Aufgaben erledigen und auf die neuen Herausforderungen antworten." Ludger Reuke, Germanwatch-Referent für Entwicklungspolitik, fordert: "Nun müssen den Worten Taten folgen."




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