Aktuell


Stiftung Warentest zu Spenden

Spendenorganisationen für Tier- und Umweltschutz: Nur wenige arbeiten wirtschaftlich und sind transparent

Stiftung Warentest Pressemitteilung, 21.11.13

Wer für den Tier- und Umweltschutz spenden möchte und sicher sein will, dass von jedem gespendeten Euro mindestens 65 Cent für den guten Zweck eingesetzt werden, sollte sein Geld zum Beispiel an den BUND, Greenpeace oder WWF Deutschland überweisen. Ebenso wie Atmosfair, der Deutsche Tierschutzbund und Provieh informieren diese Organisationen weitgehend, wohin die Spenden fließen, sie arbeiten wirtschaftlich und sind solide organisiert.

Bei vielen anderen Spendensammlern ist hingegen Vorsicht geboten. Der Test von 46 Spendenorganisationen aus den Bereichen Tier-, Natur- und Artenschutz zeigt, dass nur wenige wirtschaftlich arbeiten und transparent offenlegen, was mit dem eingeworbenen Geld passiert. Bei sechs Organisationen sollte man sich sehr gut überlegen, ob man spendet, denn sie geben mehr als 35 Prozent ihrer Ausgaben allein für Werbung und Verwaltung aus. Das ist nach Ansicht der Stiftung Warentest unwirtschaftlich. Nicht einmal die Hälfte von jedem gespendeten Euro kommt etwa bei Vier Pfoten den angegebenen Tierprojekten zugute.

19 der 46 Organisationen verweigerten auch auf Nachfrage jede Auskunft darüber, wie sie mit den Spendengeldern umgehen. Die Mitgliederversammlung müsse dem angeblich zustimmen oder der Aufwand sei zu groß, waren zwei exemplarische Ausreden. Jahresberichte gab es entweder nicht oder sie gaben ebenfalls keine Informationen über die Spendenverwendung.

Der ausführliche Test Spendenorganisationen erscheint in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 22.11.2013 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/spendenorganisationen abrufbar.


Stiftung Warentest bewertet WWF: effizient, transparent und gut organisiert

WWF erreicht höchste der vergebenen Bewertungsstufen

WWF Pressemitteilumng, 22.11.13

Nur sechs von 46 untersuchten Spendenorganisationen im Tier- und Umweltschutzbereich arbeiten laut einer Untersuchung der Stiftung Warentest „wirtschaftlich, sind transparent und gut organisiert“. Damit erreichte der WWF die höchste der vergebenen Bewertungsstufen.

„Vertrauen in uns und unsere Arbeit ist seit 50 Jahren essentielle Grundlage des WWF. Nun wurde das Vertrauen unserer über 430.000 Unterstützer noch einmal durch eine unabhängige und namhafte Institution bestätigt. Das ist Ansporn und Verantwortung zugleich“, sagte WWF-Vorstand Eberhard Brandes in Berlin. Mit der Bewertung durch die Stiftung Warentest dürfe sich der WWF bei Transparenz, Organisation und Effizienz zur Spitzengruppe im Bereich der Tier- und Umweltschutzorganisationen zählen, so Brandes.

„Klimawandel, Regenwaldverlust und Wilderei - die Bedrohung der biologischen Vielfalt ist so groß wie nie. Daher braucht es dringend eine starke Stimme aus dem zivilgesellschaftlichen Bereich. Nur durch die Unterstützung und den Rückhalt unserer Förderer und Partner können wir uns weiterhin für die Belange von Umwelt- und Artenschutz weltweit einsetzen“, sagte Eberhard Brandes. „Damit wir unsere Arbeit weiter ausbauen können, brauchen wir die Unterstützung und das Vertrauen von noch viel mehr Menschen in Deutschland.“

Durch beständige Optimierungen und Verbesserung habe der WWF seine Effizienz bereits in der Vergangenheit immer weiter steigern können, so Brandes. Daher trägt der WWF Deutschland auch seit November als erste und bisher einzige Natur- und Umweltschutzorganisation das Prädikat zertifiziertes Fundraising des TüV Thüringen. Zertifiziert wurde dem WWF die hohe Qualität beim Umgang mit Spenden und den Spendern. Die Prüfung betrachtet auch die WWF eigene Kontrolle der Fundraising-Arbeit und die entsprechenden Abläufe, die dafür sorgen, dass sich die Organisation in diesem Bereich kontinuierlich weiterentwickelt.

Hintergrund

Laut aktuellem Jahresbericht verzeichnete die Umweltstiftung WWF Einnahmen von weit über 50 Millionen Euro. Rund 438.000 Menschen haben damit dem WWF zu rund 60 Prozent der Gesamteinnahmen verholfen. Insgesamt wurden knapp 55 Millionen Euro für Projekte, satzungsgemäße Kampagnen und Aufklärungsarbeit, Fördererbetreuung und -gewinnung sowie allgemeine Verwaltung verwendet. Der Anteil der Ausgaben für die allgemeine Verwaltung lag bei fünf Prozent. Durch Optimierungen konnten hier Einsparungen in Höhe von rund 160.000 Euro realisiert werden.


Greenpeace von Stiftung Warentest zum Spenden empfohlen

Von Sara Westerhaus, Greenpeace-Online, 25.11.13

Stiftung Warentest hat 46 Organisationen aus den Bereichen Tier-, Natur- und Artenschutz sowie Umwelt- und Klimaschutz untersucht. Lediglich sechs dieser Organisationen arbeiten wirtschaftlich, sind transparent und gut organisiert, ergab die Untersuchung. Dazu zählt auch Greenpeace.

Stiftung Warentest untersuchte zusammen mit dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) die Kategorien "Wirtschaftlichkeit", "Transparenz" und "Organisation und Kontrolle" und empfiehlt unter anderem Greenpeace als Organisation, der man bedenkenlos spenden kann.

"Greenpeace hat sich zusätzlich den ethischen Regeln des internationalen Verhaltenscodex' der "INGO Accountability Charter" verpflichtet. Dazu gehört Transparenz genauso wie moralisch vertretbares Fundraising und ein professionelles Management ", so Gerhard Wallmeyer, Leiter des Fundraisings bei Greenpeace.

Transparent und gut organisiert

Um von Stiftung Warentest als wirtschaftlich eingestuft zu werden, dürfen höchstens 35 Prozent der Spendengelder in Verwaltung und Werbung fließen. Greenpeace legt jedes Jahr seine Bücher offen, um nachzuweisen, dass die Gelder ausschließlich für die in der Satzung festgelegten Zwecke eingesetzt werden. Die Einnahmen und Ausgaben werden in Jahresberichten veröffentlicht, in denen auch die Organisationsstruktur und das Gehaltsmodell für Angestellte offengelegt werden.

Stiftung Warentest bescheinigt, dass Greenpeace zu den Organisationen gehört, die Einnahmen und Ausgaben detailliert offenlegen, über die Wirkung der Projekte berichten und so organisiert sind, dass Korruption und Verschwendung vermieden wird.

"Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland spenden an Greenpeace und gewährleisten damit unsere tägliche Arbeit zum Schutz der Umwelt. Dabei lässt sich Greenpeace nicht sponsern, weder von der Industrie, vom Staat oder von Parteien. Das macht uns als Organisation völlig unabhängig von äußeren Einflüssen", so Gerhard Wallmeyer.




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