Aktuell


Welt-Biodiversitäts-Konferenz beginnt

Weltbiodiversitätskonferenz in Südkorea zieht Zwischenbilanz im Kampf für biologische Vielfalt

BMUB-Pressemitteilung, 6.10.14

Vom 6. bis 17. Oktober findet die Weltbiodiversitätskonferenz im südkoreanischen Pyeongchang statt. Die Konferenz spielt eine Schlüsselrolle für das 2010 international vereinbarte Ziel, den Verlust der Biodiversität bis 2020 zu stoppen. Mit dem vierten internationalen Bericht zur Lage der biologischen Vielfalt (Global Biodiversity Outlook) wird dort auch eine Halbzeitbilanz gezogen. Die deutsche Delegation wird angeführt von der Parlamentarischen Staatssekretärin im BMUB, Rita Schwarzelühr-Sutter, die am hochrangigen Segment der Konferenz teilnimmt.

Schwarzelühr-Sutter: „In einigen Bereichen haben wir global gute Fortschritte gemacht, etwa bei der Ausweisung von Schutzgebieten. Hier dürfen wir nicht nachlassen und setzen dabei auf eine konsequente Umsetzung der bestehenden europäischen Naturschutzrichtlinien. In vielen anderen Bereichen muss das Engagement jedoch deutlich verstärkt werden. Entscheidend für den Erhalt der biologischen Vielfalt ist zum Beispiel, dass Fischerei, Land- und Forstwirtschaft, aber auch unser Konsum ganz generell, nachhaltiger werden. Der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität müssen daher in allen relevanten Entscheidungsprozessen verankert werden, unter anderem bei der Erarbeitung der neuen globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.“

Im Jahr 2010 hatte die Vertragsstaatenkonferenz der Weltbiodiversitätskonvention (Übereinkommen über die biologische Vielfalt, CBD) in Nagoya einen strategischen Plan mit insgesamt 20 Zielen für das Jahr 2020 verabschiedet. Die diesjährige Konferenz soll nun eine Halbzeitbilanz ziehen und über Kurskorrekturen beraten.

Ein Schwerpunkt der Konferenz ist der Schutz der marinen Biodiversität. Ökologisch und biologisch bedeutende Meeresgebiete werden derzeit identifiziert und sollen in eine globale Datenbank aufgenommen werden. Erste Gebiete wurden bereits bei der Konferenz 2012 aufgenommen, weitere Aufnahmen werden für diese Konferenz angestrebt. Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz (BfN) unterstützen diesen Prozess über das Wissenschafts-Netzwerk „Globale Ozean Biodiversitäts-Initiative – GOBI“.

Zu den zentralen Themen der Konferenz gehört auch die Festlegung internationaler Finanzierungsziele für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt. Deutschland gilt dabei international als Vorreiter und gibt jährlich dauerhaft eine halbe Milliarde Euro. Gemeinsam mit dem Bundesentwicklungsministerium stellt das BMUB auf der Konferenz eine Bilanz des deutschen Engagements vor. Die Publikation „Biologische Vielfalt – Unsere gemeinsame Verantwortung“ bietet eine umfangreiche Übersicht der von Deutschland unterstützten Projekte zum Erhalt der globalen biologischen Vielfalt.

Folgende Dokumente mit weiteren Informationen finden Sie unter www.bmub.bund.de/N51184:

Hintergrundpapier zur Weltbiodiversitätskonferenz in Pyeongchang Strategischer Plan mit den globalen Biodiversitätszielen Publikation „Biologische Vielfalt – Unsere gemeinsame Verantwortung“

Den „Global Biodiversity Outlook“ des CBD-Sekretariats (Halbzeitbilanz) finden Sie nach Veröffentlichung am 6.10. unter http://www.cbd.int/gbo4/.


Weltbiodiversitätskonferenz in Pyeongchang (Südkorea) muss Erhalt der biologischen Vielfalt voranbringen

BUND Pressemitteilung, 6.10.14

Berlin/Pyeongchang: Anlässlich der Weltbiodiversitätskonferenz im südkoreanischen Pyeongchang hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Staatengemeinschaft aufgefordert, mit entschlossenen Maßnahmen den Schwund der Artenvielfalt zu stoppen.

„Der in Südkorea veröffentlichte Zwischenbericht zum Stand der biologischen Vielfalt auf unserem Planeten zeigt, dass die Weltgemeinschaft weit davon entfernt ist, den Schwund der Arten und Lebensräume aufzuhalten“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Bei der Ausweisung von Schutzgebieten oder der Erstellung von nationalen Naturschutzplänen gebe es zwar Fortschritte. In den meisten Bereichen seien jedoch verstärkte Anstrengungen notwendig. „Um den Verlust der Arten und Lebensräume zu stoppen, ist nicht weniger als ein Paradigmenwechsel erforderlich. Weg von der Zerstörung der Natur, hin zum schonenden Umgang mit Wasser, Land, Energie, Rohstoffen, Pflanzen und Tieren“, sagte Weiger.

Die BUND-Expertin für internationale Biodiversitätspolitik, Nicola Uhde, appellierte an die deutsche Regierungsdelegation: “Die Bundesregierung muss ihre Position und ihren Einfluss nutzen, damit die Europäische Union sich in Pyeongchang für den Erhalt der biologischen Vielfalt stark macht und einen ambitionierten und verbindlichen Aktionsplan zum Schutz der Arten durchsetzt.“ Bei der Bereitstellung von Geldern für den Arten- und Lebensraumschutz spiele Deutschland inzwischen eine Vorreiterrolle. Die Bundesregierung müsse dies nutzen, um säumige Industriestaaten dazu zu bringen, ihre Finanzmittel bis 2015 zu verdoppeln, sagte Uhde.

Auch für den Schutz der Meere sei die Konferenz in Pyeongchang von herausragender Bedeutung. So gebe es Pläne zur Ausweisung von 160 Hochseeschutzgebieten. „Europäische Länder wie Portugal und Island bremsen die Ausweisung von Schutzgebieten, die deutsche Regierungsdelegation sollte diese Länder beim Artenschutz stärker in die Pflicht nehmen“, forderte Uhde.

Im sogenannten High-Level-Segment mit den anwesenden Staats- und Regierungschefs werde der BUND Deutschlands und Europas Naturschutz-Anstrengungen entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs, dem „Grünen Band“, vorstellen, kündigte Uhde an. Dieser Biotopverbund, der im früheren innerdeutschen Grenzgebiet entstanden sei, könne Korea als „Blaupause“ für ein ähnliches Schutzgebiet in der sogenannten demilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea dienen.


NABU fordert Aktionsplan zur Umsetzung weltweiter Naturschutzziele

Neue Science-Studie: Zustand vieler Arten verschlechtert sich weiter – Biodiversitätsziele bis 2020 in Gefahr

NABU Pressemitteilung, 2.10.14

Berlin/Pyeongchang – Zu Beginn der 12. UN-Konferenz zur Biologischen Vielfalt im südkoreanischen Pyeongchang (6.-17. Oktober) fordert der NABU eine drastische Beschleunigung und Ausweitung der weltweiten Naturschutzanstrengungen. Andernfalls seien die auf internationaler und EU-Ebene vereinbarten Biodiversitätsziele bis 2020 nicht zu erreichen.

„Auch wenn wir bei der Ausweisung von Naturschutzgebieten langsam vorankommen, und immer mehr Projekte zur Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme durchgeführt werden: Der Zustand von Tier- und Pflanzenarten verschlechtert sich weiter und manche Lebensräume, wie die Korallenriffe, stehen unwiederbringlich vor dem Aus", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Gründe seien die weiterhin ungebremste Ausbeutung der Natur durch den Menschen, untragbare Stickstoffbelastung durch die Landwirtschaft, die Überfischung der Meere und gescheiterte Reformen von schädlichen Subventionen, wie zuletzt geschehen im Fall der EU-Agrarpolitik.

Im Mittelpunkt der Eröffnung am Montag steht die Vorstellung des Vierten Weltberichts zur Lage der Biologischen Vielfalt (4th Global Biodiversity Outlook, GBO4). „Diese umfangreiche Bilanzierung wird den Vertretern von über 190 Regierungen ihr bisheriges Versagen vor Augen halten, aber an einigen Stellen auch beweisen, dass entschlossenes Handeln die Natur retten kann“, so Konstantin Kreiser, NABU-Experte für Internationale Biodiversitätspolitik, der vor Ort die zweiwöchigen Verhandlungen begleiten wird. Schon am heutigen Donnerstag veröffentlicht das renommierte Wissenschaftsjournal Science eine umfangreiche Studie hierzu, zu der auch die NABU-Dachorganisation BirdLife International beigetragen hat.

Anders als ihre Vorgängertreffen in Japan (2010) und Indien (2012) werde sich diese Weltnaturschutzkonferenz weniger um das Aushandeln von neuen Vorhaben drehen, sondern vielmehr um die Frage, wie die Regierungen dazu gebracht werden können, die vereinbarten Ziele auch in ihren Ländern zu erreichen. Hierzu verlangt der NABU die Verabschiedung eines konkreten Fahrplans mit messbaren Zwischenschritten bis 2020.

Die Entwicklungsländer werden in Korea vor allem darauf pochen, dass die Industriestaaten bis 2015 die internationalen Naturschutzhilfen verdoppeln. Obwohl dies auf der letzten Konferenz 2012 vereinbart worden war, ist hiervon noch nicht viel zu sehen - Deutschland ist hier unter den wenigen Ländern, die ihr Soll erfüllen. Die Entwicklungsländer müssen ihrerseits beweisen, dass sie die Gelder auch abrufen und effektiv einsetzen - und auch selbst Anstrengungen für den Schutz der Artenvielfalt unternehmen.

Weitere Fortschritte müssen im Meeresschutz erreicht werden - per Beschluss müsse der Weg für die Ausweisung von über 160 ökologisch und biologisch bedeutsamen Meeresgebieten (so genannten EBSAs) geebnet werden. Neben Peru entpuppen sich auch einige europäische Länder wie zum Beispiel Portugal und Island hierbei wegen nationaler Fischereiinteressen als Bremser.

Der NABU begrüßt, dass in Pyeongchang auch die erste Konferenz der Vertragsparteien stattfinden kann, die das verbindliche „Nagoya-Protokoll“ gegen Biopiraterie ratifiziert haben - darunter leider nicht Deutschland. Konstantin Kreiser: „Es ist bedauerlich, dass es der Bundesregierung bisher nicht möglich war, das Protokoll zu ratifizieren. Wir hoffen sehr, dass die vermutlich zugrunde liegenden Ressortstreitigkeiten bald ausgeräumt werden können, damit Deutschland diesen wichtigen Vertrag umsetzt. Denn die Herkunftsländer von genetischem Material müssen nicht nur der Nutzung zustimmen, sondern auch an den Profiten beteiligt werden, die auch deutsche Unternehmen damit erzielen.“


UN mahnt größere Anstrengungen für den Schutz der Biovielfalt an

(dpa) - 6. Oktober, 2014

http://www.greenpeace-magazin.de/tagesthemen/einzelansicht/artikel/2014/10/06/un-mahnt-groessere-anstrengungen-fuer-den-schutz-der-biovielfalt-an/


Ernüchterung beim Artenschutz

Bei einer Konferenz in Pyeongchang wird Bilanz gezogen, wieviel für den Artenschutz getan wird, zu dem sich die Weltgemeinschaft vor einigen Jahren verpflichtete. Vor hohen Erwartungen sei gewarnt.

(AFP) - 6. Oktober, 2014

http://dw.de/p/1DQDG


UN-Umweltschützer schlagen Alarm wegen Mangroven-Vernichtung

(dpa) - 29. September, 2014

http://www.ad-hoc-news.de/un-umweltschuetzer-schlagen-alarm-wegen--/de/News/39195589


Mehr Kontrolle bei Handel mit genmanipulierten Organismen geplant

(dpa) - 29. September, 2014

http://www.ad-hoc-news.de/mehr-kontrolle-bei-handel-mit-genmanipulierten-organismen-geplant--/de/News/39195557




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