AktuellKlimaschutz-Index
Deutschland nur Mittelmaß im Klimaschutz-Index 2015Konsequente Umsetzung des neuen Klimaschutzaktionsplans kann Deutschland künftig zurück in die Spitzengruppe führenDänemark und Schweden international Vorreiter Pressemitteilung Germanwatch und Climate Action Network Europe (CAN-E), 8.12.14 Lima/Berlin (8. Dez. 2014). Vor allem wegen bislang steigender CO2-Emissionen aus der Kohleverstromung verharrt Deutschland im Mittelfeld des Klimaschutz-Indexes. In der 10. Auflage des von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch erstellten Vergleichs der 58 größten CO2-Emittenten liegt Deutschland, das in den ersten acht Indizes von 2005 bis 2013 immer unter den Top Ten landete, erneut nur auf Rang 22. "Das sogenannte Energiewende-Dilemma - also der starke Anstieg der Kohleverstromung bei gleichzeitigem Ausbau der Erneuerbaren Energien - zerstört bislang Deutschlands Klimabilanz", erklärt Jan Burck von Germanwatch, Autor des Index, bei der heutigen Vorstellung des neuen Index bei der Weltklimakonferenz in Lima. "Das Dilemma ließe sich mit politischen Weichenstellungen zur Verringerung der Kohleverstromung auflösen. Das gerade vom Kabinett im Klimaschutzpaket angekündigte Gesetz würde bis 2020 die Emissionen des Stromsektors deutlich senken. Bei Verabschiedung des Gesetzes und konsequenter Umsetzung des Gesamtprogramms hat Deutschland gute Chancen, im nächsten Klimaschutz-Index wieder einige Plätze zu klettern. Schon jetzt hat die Bundesregierung mit diesem Programm ein Zeichen gesetzt, das in Lima auf ein sehr positives Echo gestoßen ist." Der Klimaschutzaktionsplan konnte im Index noch nicht berücksichtigt werden. Insgesamt sieht Germanwatch trotz der weltweit weiter wachsenden CO2-Emissionen positive Anzeichen für mehr Klimaschutz, allerdings noch nicht im ausreichenden Ausmaß. "Ein Jahr vor dem wichtigen Klimagipfel in Paris sehen wir eine Reihe positiver Signale für mehr Klimaschutz weltweit", sagt Burck. "Das Wachstum der Emissionen verlangsamt sich und die Erneuerbaren Energien boomen wegen sinkender Kosten weltweit - vor allem auch in China, dem größten CO2-Emittenten. Die Kohle kommt weltweit unter Druck. Jetzt kommt es darauf an, dass der Klimagipfel von Paris 2015 ein klares Signal an Investoren, Nationalstaaten und Bürger sendet - anders als das schwache Ergebnis der Klimakonferenz in Kopenhagen 2009." An der Spitze des neuen Index liegen drei EU-Staaten, in denen unter anderem der Boom bei den Erneuerbaren zu sinkenden Emissionen geführt hat: Dänemark, Schweden und Großbritannien (Plätze 4-6). Da jedoch noch immer kein Land genug tut, um das weltweite Zwei-Grad-Limit nicht zu überschreiten, blieben die Plätze 1 bis 3 unbesetzt. Gemischtes Bild bei den EU-Staaten Insgesamt gibt die EU jedoch ein gemischtes Bild ab. "Während einige EU-Staaten eine gute Platzierung geschafft haben, liegen zum Beispiel Bulgarien (Rang 41) und Polen (40) wegen ihres Widerstands gegen mehr Klimaschutz auf nationaler und EU-Ebene weit unten", sagt Wendel Trio, Direktor von CAN Europe. "Die Klimaziele der EU für 2020 und 2030 reichen nicht aus, um unter dem Zwei-Grad-Limit zu bleiben. Wir brauchen im kommenden Jahr dringend Nachbesserungen: Ein Ende der Subventionen für fossile Energieerzeugung sowie einen deutlichen Schub für mehr Energieeffizienz bis 2020 und eine grundlegende Reform des EU-Emissionshandels." Außerhalb der EU verbesserten sich vor allem Marokko (Rang 9) wegen seines großen Engagements beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und Mexiko (18) wegen sehr guter Noten für die internationale Klimapolitik. Schlusslichter unter den Industrienationen sind Kanada (Rang 58) und Australien (60). Die neue konservative australische Regierung hat alle Klimaschutzbemühungen der Vorgängerregierung wieder aufgehoben. Gemeinsam mit Kasachstan (59) und Saudi-Arabien (61) bilden diese Staaten das Schlussquartett im Klimaschutz-Index. "Die Natur verhandelt nicht"Während die Menschen auf den Philippinen noch mit den Folgen des Taifuns kämpfen, geht die Klimakonferenz in Lima ihrem Ende entgegen. Nun stehen mutige Entscheidungen an.Von Gregor Kessler, Greenpeace-Online, 8.12.14 Bewässerungssysteme? Straßen? Oder doch Ufo-Landebahnen? Die mysteriösen Linien der peruanischen Nazca-Ebene stacheln seit ihrer Entdeckung vor 90 Jahren die Fantasie von Geologen und Touristen gleichermaßen an. Weniger Rätsel bereitet dagegen das Ende der Nazca-Kultur, die diese riesigen Scharrbilder vor mehr als 1000 Jahren in den Wüstenboden grub: Der regionale Klimawandel ließ die Nazca aussterben. Eine Warnung der Geschichte, an die heute zwanzig Greenpeace-Aktivisten erinnern. In riesigen Lettern schrieben die Umweltschützer „Zeit für Veränderungen: Die Zukunft ist erneuerbar!“ neben die Linien-Bilder. Die Forderung richtet sich an die Teilnehmer der parallel in Lima stattfindenden Weltklimakonferenz, die in die entscheidende Woche geht. „Heute bedroht der von Menschen gemachte Klimawandel nicht nur einzelne Regionen, sondern unser aller Zukunft“, so Martin Kaiser, bei Greenpeace Leiter der internationalen Klimapolitik und derzeit in Lima. „Die Natur verhandelt nicht. Jetzt müssen in Lima die Weichen gestellt werden für eine Energiezukunft, die zu 100 Prozent auf Erneuerbaren Energien basiert.“ Taifune als Folge des Klimawandels Wie dringend solche weitreichenden Entscheidungen sind, hat gerade erst der Taifun Hagupit auf den Philippinen deutlich gemacht. Im stärksten Sturm, der das Land in diesem Jahr heimsuchte, verloren bislang 21 Menschen ihr Leben, 900.000 mussten evakuiert werden. Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem das südostasiatische Land während der Klimaverhandlungen von einem schweren Taifun verwüstet wird. „Die Philippinen leiden Jahr für Jahr unter den Folgen des Klimawandels“, so Kaiser. „Für die Menschen dort sind Gegenmaßnahmen, wie die Klimakonferenz sie beschließen kann, keine Wortklauberei sie sind eine Frage des Überlebens.“ Heute reisen viele Minister sowie Staats- und Regierungschefs nach Lima, um bis zum Ende der Woche über die Blaupause eines neuen Weltklimavertrags zu verhandeln. Der soll Ende kommenden Jahres in Paris unterschrieben werden und dabei helfen, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Wissenschaftler sehen diesen Wert als die Grenze zu einem unkalkulierbaren Klimawandel. Ohne zusätzliche Maßnahmen wird sich die Erde jedoch auf mindestens 3,6 Grad erwärmen. Was dann passieren kann, mussten die Nazca bereits vor mehr als 1000 Jahren erleben. Damit wir es nicht ebenfalls erfahren, müssen in Lima bis Ende der Woche mutige Entscheidungen getroffen werden. Folgen des Klimawandels: Europa muss sich auf immer mehr Hitzewellen einstellen(dpa) - 8. Dezember, 2014http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_72096072/klimawandel-europa-muss-sich-auf-immer-mehr-hitzewellen-einstellen.html » zurück |
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