AktuellVor dem nächsten Klimatreffen
Aufwärmtraining für ParisUN-Zwischenverhandlungen müssen Vertragsentwurf zum Klimaabkommen schärfenWWF Pressemitteilung, 29.5.15 Kommende Woche treffen sich in Bonn Regierungsvertreter aus mehr als 190 Staaten, um den Entwurf eines neuen globalen Klimaabkommens weiter auszuarbeiten, der Ende des Jahres in Paris verabschiedet werden soll. Die Verhandlungsführer stehen vor der Aufgabe, den aufgeblähten Textentwurf stark zu straffen und dabei viele Konfliktpunkte bereits heute auszuräumen. „Die Staaten müssen schon im Vorfeld der Paris-Konferenz strittige Kernpunkte bereinigt haben, damit nicht zu viele lose Enden für die letzten Verhandlungsrunden übrig bleiben, die dann nicht mehr zusammengebunden werden können,“ sagt Regine Günther, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF. Es gehe darum, die Emissionen so schnell wie möglich ambitioniert zu mindern und dies durch einheitliche Standards für die Berichterstattung und zur Kontrolle der CO2-Emissionen überprüfbar zu machen. Eigentlich hätten die Mitgliedsstaaten bis Ende März ihre geplanten nationalen Emissionsreduktionsziele beim UN-Klimasekretariat einreichen sollen. Auch wenn nur wenige diese Frist beachtet haben, sei unübersehbar, dass die vorliegenden Beiträge ungenügend seien, um die notwendige Begrenzung der globalen Erwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu halten. Um das zwei Grad-Limit nicht zu überschreiten, sei es auch notwendig, dass die Industriestaaten stärker mit Entwicklungsländern zusammenarbeiteten, um deren Bevölkerung, Wirtschaft und Infrastruktur vor den Risiken des Klimawandels zu schützen und deren Energieversorgung rascher auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien umzustellen. Zusätzlich bräuchten die Entwicklungsländer Hilfe bei der Umsetzung des Waldschutzinstrumentes REDD+. Dazu sollten ihnen neben Finanzmitteln auch Technologien bereitgestellt werden, um sich besser an den Klimawandel anzupassen und die Länder bei bereits erlittenen Schäden und Verlusten unterstützen zu können. Des Weiteren fordert der WWF, dass das Abkommen einen Mechanismus zur kontinuierlichen Verschärfung der Klimaziele erhalte. „Mit den bislang angekündigten Emissionsminderungen steuern wir auf eine globale Erwärmung von über drei Grad zu. Dies ist vollkommen unakzeptabel“, so Günther. Bundeskanzlerin Merkel sieht der WWF in der Pflicht, Glaubwürdigkeit bei der Erreichung der deutschen Klimaschutzziele zu demonstrieren. Unausweichlich hierfür wäre ihre Unterstützung für das neue Klimaschutzinstrument, mit dem die Stromproduktion in uralten und schmutzigen Braunkohlekraftwerken gedrosselt werden kann. In Bonn und Elmau Klimaziele nachbessernKanzlerin Merkel muss Klimabeitrag deutscher Kohlekraftwerke unterstützenBUND Pressemitteilung, 31.5.15 Bonn/Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des am Montag (1.6.) in Bonn beginnenden Treffens zur Vorbereitung der Weltklimakonferenz von Paris (COP21) und des bevorstehenden G7-Gipfels aufgefordert, die von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel vorgeschlagene Klimaabgabe auf alte Kohlekraftwerke öffentlich zu unterstützen. "Die Kanzlerin muss endlich aus der Deckung kommen. Nur wenn die Stromerzeugung in klimaschädlichen Braunkohlekraftwerken vor 2020 stark gedrosselt wird, erreicht Deutschland die versprochene Reduzierung seiner CO2-Emissionen um 40 Prozent", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. "Deutschland und die anderen führenden Industrieländer müssen mehr für den Klimaschutz tun. Ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen geht auf das Konto der G7. In Elmau müssen sie den Ausstieg aus fossilen Energien bis 2050 beschließen", forderte Weiger. Die Erderwärmung könne nur dann im gerade noch tolerierbaren Bereich gehalten werden, wenn die G7 den Umbau des Energiesektors, den Abschied von fossilen Brennstoffen und die effiziente Nutzung von Energie engagiert umsetzen, so der BUND-Vorsitzende. "Die bisher von der Schweiz, Kanada, USA, Mexiko, Norwegen und der EU abgelieferten Klimaschutzpläne für das Paris-Abkommen genügen nicht, um die Erderwärmung ausreichend zu beschränken. Die Bundesregierung muss in Bonn dafür sorgen, dass die Industriestaaten ihre Klimaschutzpläne deutlich nachbessern. Es müssen konkrete Maßnahmen zur drastischen Verringerung der Treibhausgase in den nächsten fünf Jahren umgesetzt werden", sagte Weiger. Der bisher ausgehandelte Klimaschutzvertrag für Paris enthalte bereits einige wichtige Elemente, die in Bonn bestätigt werden müssten, so die BUND-Klimaexpertin Ann-Kathrin Schneider. Festgeschrieben werden müssen ein Limit für die Erderwärmung von 1,5 Grad, der Ausstieg aus fossilen Energiequellen bis Mitte dieses Jahrhunderts und ein geeignetes Verfahren, wie die CO2-Reduktionen gerecht auf alle Staaten verteilt werden können, forderte Schneider. Der Klimaschutzvertrag müsse auch klar benennen, wie groß die Lücke zwischen der erreichbaren CO2-Verringerung aus den nationalen Klimaschutzplänen der Staatengemeinschaft und der global maximal zulässigen Treibhausgasemission sei. Nur so werde die UN in die Lage versetzt, nötige Nachbesserungen bei den nationalen Klimaschutzplänen einzufordern. UN-Konferenz in Bonn zur Vorbereitung des Weltklimagipfels(dpa) - 2. Juni, 2015http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Umwelt/UN-Konferenz-in-Bonn-zur-Vorbereitung-des-Weltklimagipfels_article1433222836.html Im Treibhaus der KlimapolitikDie sechs grössten europäischen Erdöl- und Gasunternehmen treten die Flucht nach vorne an: Sie sprechen sich wegen des Klimawandels für Preise für CO2-Emissionen und für stabile Rahmenbedingungen aus.Neue Zürcher Zeitung, 1.6.15 http://www.nzz.ch/meinung/reflexe/im-treibhaus-der-klimapolitik-1.18553415 Bedroht der Klimawandel die Finanzmärkte?Vorsicht bei Investments in Unternehmen, die unter der Klimapolitik leiden könnten: Die Bundesregierung mahnt Banken, sich mit den Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen. Andernfalls, so fürchten manche, droht eine Finanzkrise.Von Andreas Mihm, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1.6.15 http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/energiepolitik/klimaschutz-bedroht-der-klimawandel-die-finanzmaerkte-13622446.html Bonner Klimaverhandlungen: Druck auf zögernde Industriestaaten wächst, Klimaschutzbeiträge vorzustellenGermanwatch hofft auf zusätzlichen Schub durch Signal beim G7-GipfelGermanwatch Pressemitteilung, 29.5.15 Bonn. Ab Montag treffen sich Regierungsvertreter aus aller Welt anlässlich der knapp zweiwöchigen UN-Klimaverhandlungen in Bonn. Den regelmäßigen Bonner Verhandlungen kommt dieses Mal aus zwei Gründen besondere Bedeutung zu: Zum einen bleibt nur noch ein halbes Jahr bis zum Beginn des wichtigen Klimagipfels in Paris und zum anderen fällt der G7-Gipfel, der sich die Klimapolitik als einen Schwerpunkt gesetzt hat, in die Mitte der Verhandlungen. "Der Klimagipfel in Kopenhagen scheiterte 2009 auch, weil es vor der Verhandlungsrunde damals keinen ausverhandelten Vertragstext gab. Diesmal soll der Text bis Oktober im Wesentlichen stehen, sechs Wochen vor dem Klimagipfel", betont Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. "Daher erwarten wir in Bonn zum einen substanzielle Fortschritte beim Vertragstext. Zum anderen sollten bis jetzt zumindest schon alle Industriestaaten ihre Klimaschutzbeiträge für Paris vorgestellt haben. Da fehlen zum Beispiel noch die Ankündigungen von Japan und Australien." Langfristziel: Ausstieg aus fossilen Energien bis Mitte des Jahrhunderts Ein halbes Jahr vor Paris gibt es zwar einen Vertragsentwurf, dieser ist aber noch weit entfernt von einem internationalen Rechtsdokument. Weltweit mehrten sich zuletzt jedoch Zeichen, die zu Hoffnung Anlass geben: Erneuerbare Energien werden wettbewerbsfähig. Erstmals sind 2014 die weltweiten CO2-Emissionen trotz anhaltenden Wirtschaftswachstums nicht gestiegen. Zudem hat China zum ersten Mal weniger Kohle verbrannt als im Jahr zuvor. „Das Ergebnis von Paris muss den weltweiten Trend zu klimafreundlicher Entwicklung stabilisieren und beschleunigen“, sagt Bals. "Die weltweite Energiewende ist machbar." Dies könne aber nur gelingen, wenn in Paris das klare Langfristziel ausgesprochen wird, bis Mitte des Jahrhunderts aus den fossilen Energien auszusteigen. Ein erstes solches Signal kann nicht in Bonn, aber schon am 7. und 8. Juni beim G7-Gipfel in Elmau gesetzt werden. Christoph Bals: „Die G7 muss ein Zeichen für den Ausstieg aus den fossilen Energien bis Mitte des Jahrhunderts setzen." Deutschland tritt neuer Weltbank-Initiative für einen globalen CO2-Markt beiBMUB Pressemitteilung, 29.5.15Mit einer neuen Initiative will die Weltbank die Entwicklung und Einführung von effektiven CO2-Bespreisungssystemen weltweit voranbringen. Deutschland tritt der sogenannten „Carbon Pricing Leadership Coalition“ als Regierungspartner bei. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks nahm eine entsprechende Einladung der Weltbank an. Hendricks: „Für den Schutz des Weltklimas müssen wir weltweit Investitionen in klima-freundliche Technologien lenken. Der effizienteste Weg dahin führt über marktbasierte Instrumente: CO2 muss möglichst weltweit einen Preis bekommen. Ich bin zuversichtlich, dass die neue Vorreiterkoalition der Weltbank diese bestechende Idee erfolgreich verbreiten wird.“ Teilnehmer der Weltbank-Koalition sind bisher etwa 50 Vertreter des Privatsektors und mehr als zehn Regierungen. Bis zur ersten Jahresversammlung im Oktober 2015 sollen noch 20 weitere Regierungen gewonnen werden, um einen positiven Impuls für die Weiterentwicklung des globalen Kohlenstoffmarkts vor der UN-Klimaschutzkonferenz in Paris zu senden. Die Initiative knüpft an die Erklärung „Putting a Price on Carbon“ an, die die Weltbank im Rahmen des UN-Klimasondergipfels im September 2014 in New York präsentiert hatte. Diese Erklärung haben insgesamt 74 Staaten darunter auch Deutschland sowie 23 subnationale Regierungen und mehr als 1000 Unternehmen unterschrieben. Aufbauend auf diesem breiten politischen Zuspruch möchte die Weltbank mit der „Carbon Pricing Leadership Coalition“ nun Regierungen, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen-bringen, um weitere Fortschritte zu erzielen. So soll die neue Weltbank-Koalition Leitlinien für eine erfolgreiche CO2-Bepreisung entwickeln und den Austausch zwischen Regierungen und Privatwirtschaft organisieren. Deutschland wird sich aktiv an der Arbeit beteiligen. » zurück |
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