Aktuell


UN-Klimagespräche

Auf dem richtigen Weg

In Bonn gehen UN-Klimagespräche zu Ende
WWF: Der Weg in eine klimafreundliche Zukunft nimmt weiter Gestalt an


WWF Pressemitteilung, 18.5.17

In Bonn gehen am 18. Mai die Gespräche in Vorbereitung auf die Klimakonferenz COP23 der Vereinten Nationen im November zu Ende. Dazu sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz vom WWF Deutschland:

„In Bonn sind die Delegationen einen guten Schritt vorangekommen, um einen gemeinsamen Weg aus der Klimakrise auszuloten. Die politische Ungewissheit aus den USA hat die Verhandlungen nicht gelähmt, im Gegenteil: Die Beteiligten vor Ort haben sich mit großer Motivation dafür eingesetzt, Lösungen zu finden, um die Erderhitzung zu stoppen und unser aller Lebensgrundlagen zu schützen. Dazu gehört, die Regeln für das Pariser Klimaabkommen auszugestalten: Sie nehmen weiter Form an.

Auch außerhalb der offiziellen Verhandlungen stimmen verschiedene Initiativen etwa von Städten, Regionen, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen optimistisch. Dieses Engagement macht Mut, dass wir gemeinsam - Politik und Gesellschaft - die Klimakatastrophe noch aufhalten können.

Die Gespräche in Bonn waren dafür ein guter Anfang. In den kommenden Wochen und Monaten müssen wir diese Arbeit fortsetzen, etwa bei den Treffen der G7 und G20 und natürlich auf der großen Klimakonferenz COP23 im November. Ziehen wir dort an einem Strang, stehen unsere Erfolgschancen gut, auf eine klimafreundliche Zukunft hinzusteuern.“


Fortschritte bei Bonner Klimaverhandlungen trotz unklarer Rolle der USA

Germanwatch: Regierungen müssen nun beim Petersberger Klimadialog und G7-Gipfel Engagement zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens demonstrieren

Germanwatch Pressemitteilung, 18.5.17

Bonn. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch zieht eine positive Bilanz der Klima-Zwischenverhandlungen, die heute in Bonn zu Ende gehen. "Diese Verhandlungsrunde hat gezeigt, dass es der Staatengemeinschaft ernst ist mit der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens", sagt Lutz Weischer, Teamleiter Internationale Klimapolitik bei Germanwatch. "In konstruktiver Atmosphäre haben die Verhandler an den Umsetzungsregeln für das Paris-Abkommen gearbeitet, ohne sich von Spekulationen über die künftige Rolle der USA irritieren zu lassen. Besonders wichtig waren Fortschritte bei der Diskussion darüber, wie ab 2018 in einer ersten Zielerhöhungsrunde die nationalen Klimaziele überprüft und verbessert werden sollen." Es wurde vereinbart, mit schriftlichen Eingaben der Regierungen und Workshops die Diskussion in den nächsten Monaten weiter zu führen. Weischer kritisiert jedoch: "Nach bisheriger Planung sollen zivilgesellschaftliche Beobachter davon ausgeschlossen werden. Hier muss sich die Bundesregierung für eine Öffnung des Prozesses einsetzen."

Schon Anfang der kommenden Woche wird es in Berlin beim Petersberger Klimadialog die nächsten Klimagespräche geben, dann auf Ministerebene. Dieser Dialog, an dem auch einige der besonders verletzlichen Entwicklungsländer teilnehmen, ist ein wichtiger Zwischenschritt, bevor Regierungschefs Ende kommender Woche beim G7-Gipfel in Italien und im Juli beim G20-Gipfel in Hamburg klare Signale für eine schnelle und ehrgeizige Umsetzung des Pariser Abkommens senden können: "Die Regierungschefs müssen nun Bereitschaft zeigen, ab 2018 die nationalen Klimaziele nachzubessern, damit das globale Ziel in Reichweite bleibt: Die Erwärmung muss auf deutlich unter 2 Grad oder gar auf 1,5 Grad begrenzt werden", betont Weischer. Von den großen und reichen Ländern erwarte Germanwatch, dass sie sich verpflichten, bis 2018 auch ihre Pläne für den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas bis zur Mitte des Jahrhunderts vorzulegen. Die Industrieländer müssten außerdem die Finanzierung für die Bewältigung der nicht mehr vermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels in Entwicklungsländern auf eine verlässliche Basis stellen.


Klimastabilisierung: Bäume pflanzen reicht nicht

Pressemitteilung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, 18.5.17

Der Anbau von Pflanzen und das Speichern des von ihnen aus der Atmosphäre aufgenommenen CO2 ist kein brauchbares Mittel zur Stabilisierung unseres Klimas, wenn fossile Brennstoffe einfach unvermindert weiter verfeuert werden. Die Plantagen müssten im Fall eines solchen Versagens der Emissionsreduktion so groß sein, dass ihre Fläche entweder den Großteil der natürlichen Ökosysteme oder aber viele für die Nahrungsproduktion benötigte Felder und Äcker verschlingen würde. Sehr wohl aber kann der Anbau von Biomasse auf gut ausgesuchten Flächen und mit verstärkter Bewässerung oder Düngung eine Klimapolitik unterstützen, welche zugleich den Ausstoß von Treibhausgasen rasch und drastisch verringert.

„Wenn wir weiter Kohle und Öl verbrennen und dann später unser Handeln bedauern, wäre die Menge von Treibhausgasen, die wir zur Klimastabilisierung wieder aus der Atmosphäre herausholen müssten, riesig – das wäre nicht zu schaffen,“ sagt Lena Boysen vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Leit-Autorin der in einem Journal der American Geophysical Union erscheinenden Studie. Pflanzen saugen CO2 aus der Atmosphäre, um den Kohlenstoff in ihre Wurzeln, Stämme und Blätter einzubauen. Diese low-tech Option zur Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre könnte kombiniert werden mit High-Tech Speicherung, etwa unterirdisch.

Drei Szenarien: Business-as-usual, Paris-Abkommen, oder ehrgeizige CO2-Reduktion

„Sogar wenn wir wachstumsstarke Pflanzen wie Pappeln oder Elefantengras nutzen könnten und die Hälfte des in ihnen enthaltenen CO2 speichern könnten,“ so Boysen, „würde im Business-as-usual Szenario fortgesetzter unbeschränkter Emissionen die schiere Größe der Pflanzungen verheerende Auswirkungen auf die Umwelt haben.“ Die Wissenschaftler berechneten, dass in diesem Fall die hypothetisch benötigten Anbauflächen fast vollständig die natürlichen Ökosysteme rund um die Welt vernichten würden.

Wenn die CO2-Emissionen hingegen mittelmäßig stark verringert werden, entsprechend den bisherigen Ankündigungen der Nationalstaaten beim Klimagipfel von Paris, müssten die Biomasse-Pflanzungen bis Mitte des Jahrhunderts ebenfalls enorm sein. In diesem Szenario würden sie natürliche Ökosysteme auf fruchtbarem Boden in einem Umfang ersetzen, der einem Drittel aller heute existierenden Wälder entspricht. Alternativ müsste mehr als ein Viertel der heute für die Landwirtschaft genutzten Flächen in Biomasse-Plantagen umgewandelt werden – was ein erhebliches Risiko für die Ernährungssicherheit wäre.

Nur ehrgeizige CO2-Reduktionen und Fortschritte in den landwirtschaftlichen Methoden in den nächsten Jahrzehnten könnten scharfe Konflikte über die künftige Landnutzung vermeiden. Aber sogar in diesem Szenario einer offensiven Klimastabilisierungspolitik könnte nur der starke Einsatz von Bewässerung, Düngung und einer weltweiten Speichermaschinerie, die mehr als 75 Prozent des aus der Luft geholten CO2 erfasst, die durchschnittliche Erwärmung auf weniger als 2 Grad C begrenzen. Hierzu müsste es deutliche Verbesserungen bei Anbau, Ernte, Transport und Nutzung der Biomasse geben.

Alle Möglichkeiten nutzen, statt auf die beste zu warten

„Als Wissenschaftler betrachten wir alle möglichen Zukünfte, nicht nur die wünschenswerten“, sagt Ko-Autor Wolfgang Lucht, am PIK Ko-Chef des Forschungsbereichs Erdsystemanalyse. „Was passiert im schlechtesten Fall, einem breiten Versagen bei der Reduktion der Emissionen? Würde der Einsatz von Biomasse uns dennoch die Stabilisierung des Klimas ermöglichen? Die Antwort ist: Nein. Es gibt keine Alternative zur drastischen Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen. Geschieht dies, dann können Pflanzungen eine begrenzte, aber wichtige Rolle spielen – wenn sie gut gemanagt werden.“ Die Wissenschaftler haben die Machbarkeit von Biomasse-Plantagen und den Entzug von CO2 aus der Luft mit Blick auf die Biosphäre untersucht. Hierfür haben sie Computersimulationen der globalen Vegetation eingesetzt.

Bislang wurden Biomasse-Plantagen als Mittel zur CO2-Aufnahme aus der Atmosphäre als ein vergleichsweise sicherer, bezahlbarer und effektiver Ansatz gesehen. „Unsere Arbeit zeigt, dass der Entzug von CO2 über die Biosphäre nicht als letzte Notlösung für die Klimakrise genutzt werden kann. Stattdessen müssen wir jetzt sofort alle verfügbaren Maßnahmen nutzen, statt auf die bestmögliche Lösung zu warten“, sagt Ko-Autor Tim Lenton von der britischen Universität Exeter. „Weniger fossile Brennstoffe zu nutzen ist die Vorbedingung, wenn wir das Klima stabilisieren wollen. Aber wir müssen zusätzlich eine Reihe von Optionen nutzen, von der Wieder-Aufforstung bis hin zu Veränderungen beim Pflügen in der Landwirtschaft, von effizienteren Bewässerungssystemen bis hin zur Verringerung von Lebensmittelverschwendung.“

„In dem Klima-Drama, das sich gegenwärtig auf dieser großen Bühne abspielt, die wir die Erde nennen, ist das Entziehen von CO2 aus der Luft nicht der große Held und Retter, nachdem alles andere fehlgeschlagen ist. Es ist eher ein Nebendarsteller, der schon vom ersten Akt an mitspielen muss, während die Vermeidung von Emissionen die Hauptrolle spielt“, sagt Ko-Autor Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des PIK. „Das ist die gute Nachricht: Wir wissen, was wir tun müssen – rasch die Nutzung fossiler Brennstoffe beenden und ergänzend eine große Bandbreite an Techniken zum CO2-Entzug aus der Atmosphäre einsetzen. Wir wissen, wann wir es tun müssen – nämlich jetzt. Und wenn wir es tun, dann ist es möglich, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen und damit den größten Teil der Klimarisiken noch zu vermeiden.“


EU geht in die Klimaoffensive

Bei den Klimaverhandlungen in Bonn stand anfangs die zukünftige Klimapolitik der Trump-Regierung im Mittelpunkt des Interesses. Am letzten Tag trumpft die EU dann aber auf und schmiedet eine Allianz, der mehr als die Hälfte aller Länder angehört.

Von Sandra Kirchner und Christian Mihatsch, klimaretter.info , 18.5.17

https://www.klimaretter.info/politik/hintergrund/23137-eu-geht-in-die-klimaoffensive


Vorbereitungen für die Weltklimakonferenz im November in Bonn sind auf einem guten Weg

BMUB Pressemitteilung, 18.5.17

Die Vorbereitungen für die 23. UN-Klimakonferenz (COP 23) vom 6.-17. November sind in vollem Gange und verlaufen bisher nach Plan, so dass die notwendige Infrastruktur bereitstehen wird und alle erforderlichen Vorkehrungen für eine Konferenz getroffen sind, die dazu beitragen kann, die Ziele und Ambitionen des Pariser Übereinkommens weiter voranzubringen.

Die Delegierten werden in modernsten Konferenzeinrichtungen tagen können, es wird zahlreiche Dienstleistungen sowie Ausstellungen, Konzerte oder andere kulturelle Ereignisse geben, die auch von den Bonner Bürgern genutzt werden können.

Um eine dynamische und erfolgreiche Konferenz zu ermöglichen, gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen dem UN-Klimasekretariat (UNFCCC), das die Konferenz ausrichtet, der Bundesregierung, der nordrhein-westfälischen Landesregierung, der Bonner Stadtverwaltung und der Regierung Fidschis, die die Präsidentschaft der Konferenz übernimmt.

Am letzten Tag der Vorbereitungskonferenz für die COP23 in Bonn sagte UNFCCC-Exekutivsekretärin Patricia Espinosa: "Ich möchte der künftigen Präsidentschaft Fidschi herzlich für ihre Führungsrolle danken, Deutschland für die ausgezeichnete Unterstützung, dem Land Nordrhein-Westfalen für den Rückhalt und der Stadt Bonn für die Bemühungen, die Konferenz zum Erfolg werden zu lassen. Wir fühlen uns außerordentlich geehrt, diese Konferenz ausrichten zu dürfen und sind fest entschlossen, starke positive Ergebnisse zu erzielen, die den Klimaschutz weltweit voranbringen. Darüber hinaus soll es eine umweltfreundliche Konferenz werden und ein Ereignis, das die Verhandlungen und die vielen geplanten Veranstaltungen mit einem positiven Geist beflügelt."

Die Chefunterhändlerin der COP23-Präsidentschaft, Botschafterin Nazhat Shemeem Khan, brachte den Dank Fidschis für die Unterstützung und Ermutigung zum Ausdruck, die das Land bisher durch UNFCCC, die deutsche Regierung und die jetzige Präsidentschaft der im letzten Jahr in Marrakesch abgehaltenen Klimakonferenz (COP 22) erfahren hat: "Im Nachgang zu der im Mai in Bonn abgehaltenen Klimakonferenz ist klar geworden, dass weithin der Wunsch besteht, die Dynamik der Umsetzung des Pariser Abkommens aufrecht zu erhalten. In der Zusammenarbeit mit unseren Partnern wollen wir diesen gemeinsamen Enthusiasmus nutzen, um auf der 23. Klimakonferenz und darüber hinaus ehrgeizige Ziele anzustreben. Die Tatsache, dass der Gedanke des "Talanoa", des Geschichtenerzählens und Dialogs, schon jetzt immer mehr die Verhandlungen und Beratungen durchdringt, ist für uns besonders ermutigend. Wir sind der festen Überzeugung, dass dieser integrative, respektvolle und beteiligende Ansatz zu einem Entscheidungsprozess führt, der den globalen Klimaschutz voranbringt."

"Talanoa" ist ein Begriff der pazifischen Inseln, der sich auf das Erzählen von Geschichten, die Weitergabe von Ideen und das Gespräch zwischen Menschen bezieht und das Erreichen von Konsens zum Ziel hat. Auch der Name einer der Hauptkonferenzbereiche ist ein Begriff aus der Kultur Fidschis.

Der UN Klima-Campus

Es wird eine "Bula-Zone" geben, bestehend aus dem WCCB, dem UN-Campus und einem erweiterten Bereich hinter dem Gebäude der Deutschen Welle. Das Wort "Bula" entstammt der Kultur Fidschis und ist gleichermaßen eine Grußformel und ein Segenswunsch für Gesundheit und Glück.

Die "Bonn-Zone" wiederum erstreckt sich über den Parkbereich der Rheinaue. Hier werden Veranstaltungen zum Klimaschutz stattfinden, einige hochrangige Treffen, Side Events und Ausstellungen, die vom UNFCCC und der deutschen Regierung ausgerichtet werden. Hier werden auch Veranstaltungen in den Delegationspavillons stattfinden.

Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, erklärte, dass Deutschland sich geehrt fühle, drei große internationale Konferenzen zum Klimaschutz auszurichten bzw. zu unterstützen, nämlich den Petersberger Klimadialog, den G20-Gipfel und die COP23: "Im Rahmen unserer G20 Präsidentschaft bemühen wir uns, die Umsetzung des Pariser Abkommens voranzutreiben und konzentrieren uns dabei ganz besonders auf die verletzlichen kleinen Inselstaaten. Es ist uns eine große Freude, Fidschi als erstem kleinem Inselentwicklungsland, das die Präsidentschaft einer Weltklimakonferenz übernimmt, bei der Durchführung der Konferenz technisch zu unterstützen. Wir freuen uns darauf, ein neues und innovatives Konzept für internationale Konferenzen vorzustellen: eine Konferenz - zwei Zonen. Mit diesem Konzept heben wir die Bedeutung der nichtstaatlichen Akteure hervor, die mit ihren Aktionen die offiziellen Verhandlungen der Regierungen ergänzen."

In Bonn haben sich insgesamt bereits etwa 20 UN-Organisationen angesiedelt, die mit dem Thema Nachhaltigkeit befasst sind. Weiterhin hat Bonn Erfahrung mit der Ausrichtung von Großveranstaltungen, wenngleich noch nicht mit einer Konferenz dieses Ausmaßes. Der Oberbürgermeister von Bonn, Ashok Sridharan erklärte: "Bonn war Gastgeberstadt der Klimakonferenzen 1999 und 2001 und wir sind stolz darauf nun erneut Treffpunkt für eine Weltklimakonferenz zu sein. Dieses Mal ist die Herausforderung wesentlich größer: Die erwartete Teilnehmerzahl wird alles übertreffen, was Bonn bisher erlebt hat. Für uns ist das eine große Chance: Der Name Bonns wird zwei Wochen lang in den Nachrichten der Welt präsent sein. Wir dürfen auch die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen einer solchen Konferenz nicht außer Acht lassen. Gleichzeitig ist es aber auch eine Herausforderung: Wir werden alles dafür tun, dass sich die Delegierten aus aller Welt hier in der deutschen Stadt der Vereinten Nationen willkommen fühlen."

Er fuhr fort: "Die Konferenz wird uns darüber hinaus eine hervorragende Gelegenheit bieten, um zu zeigen, dass Bonn die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz ernst nimmt. Wir haben vor, auch die Bonnerinnen und Bonner mit den Themen der Konferenz vertraut zu machen und sie einzubeziehen, wo das möglich ist, denn sie werden auch mit einigen Einschränkungen umgehen müssen. Der heutige Bundespräsident hat Bonn einmal als "Welthauptstadt der Nachhaltigkeit" bezeichnet. Ich bin sicher, diesem Ruf wird die Stadt alle Ehre machen."

Die Stadt Bonn und die gesamte Region führen zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung der Nachhaltigkeit durch. So wird die Stadtverwaltung zusätzlich zu einem bereits heute gut funktionierenden und integrierten System des öffentlichen Nahverkehrs zusätzliche Straßenbahnen und Busse für einen reibungslosen Zugang zum Konferenzgelände einsetzen. Die Deutsche Bahn baut gerade mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen eine neue Haltestelle (UN-Campus) ganz in der Nähe des Konferenzgeländes.

Um das übergeordnete Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, werden die im Zusammenhang mit der Konferenz erzeugten Treibhausgasemissionen soweit irgend möglich reduziert werden. Unvermeidbare Emissionen werden unter anderem mittels der UN-Initiative Climate Neutral Now ausgeglichen. Hierzu gehören zum Beispiel Emissionen aufgrund von Reise- und Anfahrtswegen, die den Löwenanteil an der Gesamtbilanz ausmachen.


Stiftungen aus aller Welt initiieren G20-Plattform für Klimaschutz und Nachhaltigkeit

„Brücke zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft“

WWF Pressemitteilung, 17.5.17

Mehr als 30 Stiftungen aus acht Ländern haben sich zu einer einzigartigen Allianz für mehr Klimaschutz und eine globale Energiewende zusammengeschlossen. Das teilten sie heute anlässlich des Deutschen Stiftungstags in Osnabrück mit. Die so genannte Foundations-Plattform (F20) versteht sich als Brücke zwischen den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20), der Privat- und Finanzwirtschaft und Zivilgesellschaft. Ziel der Stiftungsplattform ist, die Umsetzung der Agenda 2030, Klimaschutzprojekte und den Ausbau von Erneuerbaren Energien voranzubringen sowie die starke Rolle von zivilgesellschaftlichen Organisationen dabei zu betonen. Zusammengezählt haben die Stiftungen ein Kapital von einem zweistelligen Milliarden Betrag (US Dollar).

Zu den Unterstützern der Plattform gehören unter anderem die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Stiftung Mercator, die Michael-Otto-Stiftung, die European Climate Foundation, die Stiftung 2°, der World Wide Fund For Nature (WWF), der Rockefeller Brothers Fund (USA), die Shakti Foundation (Indien), CTeam (China) oder die Avina-Foundation aus Südamerika.

„Die globale Transformation, auf die sich Staaten weltweit im Paris-Abkommen geeinigt haben, fordert alle gesellschaftlichen Bereiche. Auch Stiftungen sind gefragt: als Geldgeber und Brücke zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft“, sagte Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zukunftsfähigkeit, und ein Sprecher der Initiative.

Prof. Dr. Werner Wahmhoff, Leiter des Arbeitskreises Umwelt beim Bundesverband Deutscher Stiftungen sowie stellvertretender Generalsekretär der DBU: „Wir haben als Stiftungen die Möglichkeit als Impulsgeber mitzuwirken und wollen durch eigenes Handeln sowie durch Themen- und Schwerpunktsetzung Vorbild für andere sein sowie Orientierung und Motivation geben. Das können wir erreichen, wenn wir im Netzwerk mitwirken und die Richtung vorgeben zu einem ambitionierteren Handeln vieler gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und letztlich politischer Akteure, wenn es zum Beispiel um Dekarbonisierung und die Umsetzung der internationalen Nachhaltigkeitsziele (SDG) innerhalb planetarer Grenzen geht.“

Dr. Lars Grotewold, Leiter des Bereichs Klimawandel bei der Stiftung Mercator: „Es geht nicht mehr darum „Ob“, sondern „Wie“ die globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 auf Grundlage des Pariser Klimaabkommens und der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen erreicht werden können. Dazu brauchen die Staaten ambitionierte Dekarbonisierungsstrategien mit klaren Zielen und Umsetzungsplänen. Die G20-Staaten als Verursacher von drei Vierteln der globalen Treibhausgasemissionen müssen in enger Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft voranschreiten.“

Stefan Schurig, Vorstandsmitglied der Stiftung World Future Council: „Nur wenn die Regierungen und die Zivilbevölkerung an einem Strang ziehen, können wir in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Soziales nachhaltig etwas verändern – und so dem Ziel einer globalen Energiewende ein Stück näher kommen.“

Am 4. Juli 2017 – drei Tage vor dem eigentlichen G20-Gipfel – wird im Hamburger Rathaus die zentrale Veranstaltung der Stiftungsplattform stattfinden. Geladen sind rund 600 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft und Politik. Die Bundeskanzlerin ist zu der Veranstaltung eingeladen. Es sprechen darüber hinaus der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz, der britische Ökonom Sir Nicholas Stern, die Soziologin Auma Obama, der Autor und frühere Berater der US-Regierung, Amory B. Lovins sowie der chinesische Unternehmer Wang Shi.

Die F20-Konferenz in Hamburg ist der Startschuss für eine langfristige Kooperation. Den Stiftungen geht es darum, den G20-Prozess über Hamburg hinaus kontinuierlich zu begleiten, weitere Stiftungen können sich jederzeit anschließen. Die Namensgebung (F20) ist angelehnt an die offiziellen G20-Dialogprozesse.




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