ZertifizierungPressemitteilung 22.08.2001 FSC-Zertifikat für größten indonesischen Teak-Produzenten aufgehoben Pro REGENWALD: Ökologisch und sozial akzeptables Teakholz wird knapp Die Münchner Organisation Pro REGENWALD und WALHI (Indonesien's größter Umweltverband) begrüßen die Ankündigung der Zertifizierungsorganisation SmartWood, in Kürze das FSC-Zertifikat der indonesischen Firma Perum Perhutani für deren Teakplantagen aufzuheben [1]. Perum Perhutani [2] gehört zu den wichtigsten Teak- Lieferanten für deutsche und europäische Teakmöbelproduzenten bzw. -händler. Die Zertifizierung von Perum Perhutani nach den Kriterien des FSC für bessere Waldbewirtschaftung [3] war seit seiner Vergabe im Jahr 1998 höchst umstritten. Erst im Laufe des vergangenen Jahres gelang es, SmartWood ausreichende Beweise über illegale Einschlagstätigkeiten, über Missbrauch und Einschränkung der Rechte von Bewohnern in den Plantageneinzuggebieten, sowie über Umweltschädigungen vorzulegen. Anfang August forderten Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen, darunter Pro REGENWALD, in einem Brief an SmartWood die sofortige Aufhebung des Zertifikats für den indonesischen Teakproduzenten. Ein Großteil der in Deutschland verkauften Gartenmöbel sind aus Perum Perhutani-Holz gefertigt - viele tragen das FSC-Logo. Pro REGENWALD fürchtet, daß viele Verbraucher trotz des Siegels nicht das Produkt erhalten haben, das sie kaufen wollten: eines aus besserer und umwelterhaltender Produktion. László Maráz, Sprecher von Pro REGENWALD, sagt: "Die Aufhebung des Zertifikats wird den Zuständen gerecht. Bei der Firma gab es keine ausreichende Kontrolle über die Herkunft der Hölzer und eine Beibehaltung des Zertifikats hätte der Glaubwürdigkeit des FSC-System extrem geschadet. Wir werden jetzt natürlich auch genau untersuchen müssen, was aus dieser leidigen Geschichte zur Verbesserung des FSC-Systems gelernt werden kann." Longgena Ginting, der Kampagnenleiter von WALHI, sagt: "Angesichts der vollkommen außer Kontrolle geratenen großteils illegalen Holzfällerei, der Korruption und der ungeklärten Rechts- situation der Bewohner in Wald- und Plantagenregionen ist jede Zertifizierung von Waldbewirtschaftung in Indonesien höchst fragwürdig. Das Perum Perhutani Zertifikat hätte nie erteilt werden dürfen und seine Aufhebung war längst überfällig." [1] In einer Pressemitteilung vom 21.08 schreibt SmartWood: "The suspension is based on the noncompliance with certification conditions based on FSC principles and criteria as well as SmartWood standards. SmartWood believes that the long-term sustainability of the plantation resources is at serious risk. The suspension is effective as of October 19th". (siehe http://www.smartwood.org) [2] Perum Perhutani ist eine indonesische Staatsfirma, die rund 2 Millionen Hektar Plantagen (Teak, Kiefer, Rosenholz und Mahagoni) bewirtschaftet. Für fünf abgegrenzte Plantagen unter der Verwaltung von Perum Perhutani war das Zertifikat von SmartWood erteilt worden, die Fläche deckte rund fünf Prozent der Gesamtfläche der Firma ab. Die anstehende Aufhebung betrifft alle fünf Plantagen. [3] Das FSC (Forest Stewardship Council) wurde 1993 gemeinsam von Umweltverbänden und der Holzindustrie mit dem Ziel gegründet, ein weltweit akzeptiertes System zu entwickeln, welches Verbrauchern Information darüber vermittelt, welche Holzprodukte aus ökologisch akzeptablen, sozial förderlichen und ökonomisch nachhaltigen Quellen stammen. FSC entwickelte 10 'Prinzipien' und 56 spezifische 'Kriterien' für besseres Waldmanagement, die Firmen oder Waldbesitzer befolgen müssen, wenn sie ihre Produkte mit dem FSC-Siegel auszeichnen wollen. Das FSC wiederum akkreditiert sogenannte Zertifizierer - wie SmartWood - die als unabhängige Organsationen oder Firmen die tatsächliche Prüfung der Holzfirmen im Namen des FSCs durchführen. Weitere Infos: Alles Lüge: Plantagenteak jetzt doch aus Raubbau (News-Letter 16), zugänglich hier oder auf Wunsch per e-mail/fax . Pressemitteilung von SmartWood (auf Englisch) hier. |
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