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Holzindustrie gegen Senne-Nationalpark

Unseriöse Stimmungsmache

Holzindustrie wettert gegen Senne-Nationalpark

NABU Pressemitteilung, 8.2.11

Anlässlich der heutigen Pressemeldung der holzverarbeitenden Industrie in Ostwestfalen zu den Plänen für einen zweiten Nationalpark im Raum Senne-Egge/Teutoburger Wald wirft der NABU NRW den holzverarbeitenden Unternehmen der Region Stimmungsmache vor. Mit falschen Behauptungen würde hier versucht, eine Planung zu verhindern, die sowohl der Region, dem Bürger als auch dem Klimaschutz nutzen würde. Dazu stellt Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW, richtig:

Die Behauptung der Glunz AG ´Wälder werden für die Bürger weitgehend gesperrt´ ist falsch. Stattdessen sei es in einem Nationalpark nach dem Gesetz sogar gewünscht, dass der Bürger die Natur im Nationalpark erlebt. Wandern sei erlaubt, Wegegebote seien dabei heute schon in den meisten Waldflächen - da Naturschutzgebiete - zu beachten. Auch die Rechte zum Holzsammeln würden in einem ausgewiesenen Nationalpark weiter gewährleistet.

Unbegründet sei zudem die Befürchtung der traditionell in Ostwestfalen ansässigen Unternehmen der Holzindustrie, dass ihr Hauptrohstoff in einem existentiellen Maß gefährdet sei. Vielmehr würde aufgrund des geplanten Umbaus der Nadelholzbestände in naturnahe Laubbestände im Nationalpark Senne-Egge/Teutoburger Wald, die Rohstoffversorgung mit Nadelholz durch eine gezielte Übernutzung in den nächsten Jahrzehnten nicht ab- sondern zunehmen. Außerdem habe der Kreistag Lippe im Rahmen der geänderten Gebietskulisse für den Nationalpark Senne-Egge/Teutoburger Wald bereits Ende letzten Jahres eine erneute vertiefende Betrachtung der Auswirkungen auf den Holzmarkt zugesagt. Dann wäre die Firma Glunz gefordert, offenzulegen, wie viel sie tatsächlich aus der aktuellen Planungskulisse an Holz bezieht.

Und auch durch die mantraartige Wiederholung, ein Nationalpark leiste keinen Beitrag zum Klimaschutz, werde diese Behauptung nicht richtig. Diese These sei schlichtweg falsch und wissenschaftlich bereits mehrfach widerlegt, zuletzt nach 10jähriger Forschung im Hainich durch das renommierte Max Planck-Institut Jena: „Bereits jetzt können wir sagen, dass auch alte, nicht bewirtschaftete Wälder bedeutende Kohlenstoff-Senken darstellen.“ Dies belege erneut, dass sogar das Gegenteil der Fall sei, Wälder ohne forstliche Eingriffe reicherten noch über Jahrhunderte hinweg Kohlenstoff in oberirdischer Biomasse und im Waldboden an und entlasten damit das Klima. Mit ihren Behauptungen versuche die Holzindustrie nur wie schon vor ihr der Waldbauernverband die aktuellen Planungen zu einem zweiten Nationalpark in Ostwestfalen bereits im Keime mit Pseudo-Klimaschutzargumenten zu ersticken.




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