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SaarForst-Reform

Reform des SaarForst Landesbetriebes in Kraft getreten

Saarlands Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr Pressemitteilung, 08.09.2011

„Wir werden den SaarForst Landesbetrieb evaluieren mit dem Ziel, diesen organisatorisch auf die neuen Herausforderungen einzustellen. Dazu gehören unter anderem eine bürgernahe multifunktionale Aufgabenerfüllung.“ Diese Festlegung im Koalitionsvertrag von CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen wurde jetzt umgesetzt. Zum 1. September 2011 ist die Neuorganisation des SaarForst Landesbetriebes in Kraft getreten.

Damit wird der SaarForst organisatorisch auf die neuen Herausforderungen einer naturnahen, nachhaltigen Waldbewirtschaftung eingestellt. Insbesondere mit Blick auf Biodiversität, Klimawandel und die veränderten Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an den Wald waren neue Schwerpunktsetzungen erforderlich.

Ein wichtiges Ziel der Neuorganisation ist die Verbesserung der Bürgernähe. So wird die Zahl der Forstreviere auf 33 – zusammengefasst in sieben Kooperationen – erhöht. Die Kooperationen haben das Ziel, die künftigen Revierarbeiten gemeinsam zu koordinieren und umzusetzen. Die Reviere werden flächenmäßig kleiner, im Durchschnitt ca. 1.500 Hektar. Es wurden 5 Schwerpunktreviere gebildet, die sich zusätzlich zu den reviertypischen Aufgaben bestimmten Themen widmen sollen: Biosphären-, Regionalpark-, Naturpark-, Urwald- bzw. Prozessschutzrevier und das Revier Großrosseln als Themenrevier „Erneuerbare Energien“.

Die Revierleiter sind künftig wieder allumfassend in ihrem Forstrevier zuständig, von der Waldbewirtschaftung mit Bereitstellung von Stamm-, Industrie- bis Brennholz, über waldpädagogische Angebote, forstliche Dienstleistungen bis hin zur Jagd. Es wird künftig keine funktionale Trennung mehr von Produktions- und Dienstleistungsförstern geben, wie das von 2005 bis 2011 bestand. „Das Forstrevier als die Kernzelle der Waldbewirtschaftung ist wieder hergestellt. Die Förster sollen wieder als Ansprechpartner für die Saarländerinnen und Saarländer im Bürgerwald erreichbar sein“, hob die Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr, Simone Peter, bei der Vorstellung der Reform hervor.

Auch die Betriebszentrale wurde neu strukturiert. Die bisher getrennten Geschäftsbereiche Waldbau und Jagd sowie der Naturschutz wurden zusammengelegt. Die Dienstleistungen und Liegenschaften/Immobilien werden künftig in einem Geschäftsbereich bearbeitet, ebenso alle Verwaltungs-, Personal- einschließlich der Finanzaufgaben. Wegen der Bedeutung der Holzvermarktung und dem (Zukunfts)Bereich Energieholz einerseits und den steigenden Aufgaben der Forstplanung und des forstlichen Controllings andererseits erhalten diese Aufgabenbereiche den Status eigener Geschäftsbereiche.

Die Neuorganisation wurde seit Januar 2010 in einer Lenkungsgruppe unter Federführung des Ministeriums für Umwelt, Energie und Verkehr (MUEV) vorbereitet. In der Lenkungsgruppe waren neben Mitarbeitern des MUEV und der Betriebsleitung des SaarForst Landesbetriebes (SFL) auch Vertreter der Gewerkschaft IG BAU, des Bundes Deutscher Forstleute (BDF) und des Personalrates beim SFL vertreten. Externe Berater waren nicht eingebunden. Die Lenkungsgruppe wird bestehen bleiben, um die Entwicklung des SFL weiter zu begleiten.

Im Rahmen der Neuorganisation erhielt der SaarForst erstmals ein definiertes Betriebsziel, erarbeitet von der Lenkungsgruppe der Reform, unter Einbindung der Mitarbeiter. Schwerpunkte dieses Betriebszieles sind die Weiterentwicklung der naturnahen Waldbewirtschaftung und eine bürgernahe Bewirtschaftung des Staatswaldes.

Das bedeutet,
  • dass unter Beachtung rechtlicher Vorgaben der Erfüllung der Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger des Saarlandes Vorrang eingeräumt wird;
  • dass mit Blick auf die gewünschte naturnahe Waldbewirtschaftung die Erreichung ökologischer Ziele Vorrang vor der Erreichung ökonomischer Ziele hat; oberstes Ziel aber bleibt der Arbeits- und Gesundheitsschutz;
  • dass künftig nur Holzernteverfahren angewendet werden, die den Waldboden nicht schädigen. Der Einsatz hoch mechanisierter Holzernteverfahren soll auch aus arbeitsmarktpolitischen Gründen eingeschränkt und perspektivisch durch andere bewährte Verfahren ersetzt werden;
  • dass die Ansprechpartner im Staatswald, also die Förster, für den Bürger erreichbar sind;
  • dass den Bürgerinnen und Bürgern durch den SFL künftig stärker die Möglichkeit gegeben wird, durch einen allgemeinverständlichen „Waldkodex“ waldwirtschaftliches und jagdliches Handeln zu bewerten mit dem Ziel, sich stärker als bisher mit der Wald- und Jagdbewirtschaftung zu identifizieren.





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