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NP Pfälzerwald?

Pfälzerwald optimal als Buchen-Nationalpark geeignet

Von Marissa Erbrich, Greenpeace-Online, 31.1.12

Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz will einen Nationalpark einrichten und hat fünf Gebiete in das Auswahlverfahren aufgenommen. Greenpeace hat sie in einem Kurzgutachten bewerten lassen. Das Ergebnis: Am besten geeignet für einen Buchen-Nationalpark ist der Pfälzerwald.

Der Pfälzerwald bietet überdurchschnittlich große zusammenhängende Flächen und gehört weitgehend dem Land Rheinland-Pfalz. Eine 2400 Hektar große nutzungsfreie Kernzone besteht bereits. Damit bietet der Pfälzerwald optimale Voraussetzungen für einen künftigen Nationalpark.

"Es ist dringend nötig, alte Laubwälder zu schützen", sagt Martin Kaiser, Waldexperte von Greenpeace. "Die Einrichtung eines Nationalparks wäre für Rheinland-Pfalz ein Meilenstein, um bis 2020 zehn Prozent der landeseigenen Waldfläche aus der Nutzung zu nehmen. Damit zeigt das Land, dass es seiner internationalen Verantwortung nachkommen will."

Weitere Gebiete bedingt oder nicht als Nationalpark geeignet

Als zweites mögliches Gebiet kommt der Soonwald in Frage. Ein über 5700 Hektar großes Natura 2000-Gebiet könnte der Kernbereich eines Nationalparks sein. Eine weitere Teilfläche im Binger Wald mit sehr hohem Laubwaldanteil wurde als gut geeignet eingestuft. Allerdings engen stark befahrene Verkehrsstraßen das Gebiet deutlich ein.

Die zwei von der Landesregierung vorgeschlagenen Flächen im Hoch- und Idarwald bieten nach den Ergebnissen des Gutachtens schlechte Voraussetzungen für einen Nationalpark. Der Nadelholzanteil ist hier vergleichsweise hoch, Straßen und Siedlungen zerschneiden die Flächen. "Die Ausweisung eines Buchen- oder Laubwald-Nationalparks macht auf derart beeinträchtigten Flächen keinen Sinn", so Kaiser.

Der Bereich um den Truppenübungsplatz Baumholder hat das zuständige Umweltministerium wegen der militärischen Nutzung schon ausgeschlossen. "Eine fachliche Begutachtung der Gebiete und der Ausschluss ungeeigneter Flächen wäre im Vorfeld des Regionenwettbewerbs sinnvoll gewesen", sagt Norbert Panek, Diplom-Ingenieur und Autor des Gutachtens.


AKTION zu Buchenwäldern in Bayern.


Ministerin Höfken begrüßt Interesse des Landkreises Birkenfeld an einem Nationalpark Hunsrück

Rheinland-Pfalz Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Pressemitteilung, 31.1.12

Umweltministerin Ulrike Höfken freut sich über das Interesse an einem möglichen Nationalpark im Hochwald, das der Kreistag Birkenfeld gestern einstimmig bekundet hat: „Die Akteure der Region Birkenfeld haben die großen Chancen erkannt, die ein Nationalpark für den Tourismus und die Entwicklung der regionalen Wirtschaft mit sich bringen würde. Vorbildlich ist, wie intensiv, konstruktiv und kreativ das mögliche Projekt vor Ort diskutiert wird, wie sich die Menschen einbringen und Ideen entwickeln.“ Die Interessensbekundung sei ein bedeutender Schritt in Richtung Nationalpark. In den kommenden Monaten werde die Landesregierung den Dialog mit den Verantwortlichen der Region und auch der Bevölkerung intensivieren.

Der Hoch- und Idarwald im westlichen Hunsrück ist eine von fünf Regionen in Rheinland-Pfalz, die aus Sicht der Landesregierung die Voraussetzungen für den geplanten Nationalpark erfüllen. Im vergangenen Dezember hatte bereits der Rhein-Hunsrück-Kreis sein Interesse an einem Nationalpark im Soonwald bekundet. „Die Neugier der Bürgerinnen und Bürger ist groß, das spiegelt sich auch in den zahlreichen Fragen wider, die über das Nationalpark-Telefon, die neue Homepage oder per E-Mail an uns heran getragen werden“, sagte Ministerin Höfken. Auf diese Weise würden auch Missverständnisse und Falschinformationen ausgeräumt, etwa was die Bewegungsfreiheit der Menschen innerhalb des Schutzgebietes oder die Brennholzversorgung betrifft. Höfken: „Wandern, joggen, radfahren oder reiten ist im Nationalpark erlaubt. Bei so genannten Besucherlenkungsmaßnahmen geht es nicht darum, die örtliche Bevölkerung einzuengen. Vielmehr sollen zusätzliche Besucher so durch den Wald geführt werden, dass ihnen attraktive und naturverträgliche Routen zugänglich sind.“ Bestehende Premiumwanderwege, wie etwa der Saar-Hunsrück-Steig, blieben erhalten. Die Brennholzversorgung der örtlichen Bevölkerung werde auf jeden Fall sichergestellt bleiben.

Ministerin Höfken trat auch den Stimmen entgegen, die vor Kosten eines Nationalparks warnen: „Der Nationalpark wird neue Einnahmen generieren und Arbeitsplätze schaffen. Für die Betreuung des Gebiets werden wir auf bestehende Strukturen von Landesforsten zurück greifen, das heißt, hier werden keine wesentlichen Zusatzkosten entstehen.“ Die Ministerin zeigte sich überzeugt davon, dass der Nationalpark ein Gewinn für alle sein wird. „Für die Menschen soll ein attraktives Stück Wildnis entstehen, das gleichzeitig ein großer Beitrag zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt ist.“ Der Hunsrück biete hierfür sehr gute Ausgangsbedingungen. Das konstruktive und gemeinsame Handeln der Region zeige zudem, dass diese sich den Nationalpark als Impuls für die Zukunft wünsche. Ulrike Höfken: „Wir sollten bei der Gebietswahl auch bedenken, wo der Nationalpark für die Regionalentwicklung besonders effektiv wirken kann.“

Dem von Greenpeace erhobenen Vorwurf, der Hoch- und Idarwald sei wegen des geringen Buchenwaldanteils und querender Straßen nicht geeignet, trat Ministerin Höfken entschieden entgegen: „Die gesamte Suchkulisse ist so groß, dass durchaus große Buchenwaldgebiete identifiziert werden können, die als Nationalpark gut geeignet sind.“




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