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Amselsterben in NRW

NABU ruft zur Meldung kranker und toter Amseln in NRW auf

Usutu-Virus breitet sich weiter aus und bedroht nun auch Amselbestände in Nordrhein-Westfalen

NABU in NRW Pressemitteilung, 2.8.12

Düsseldorf – Im vergangenen Sommer trat der tropische Usutu-Virus, der durch Stechmücken auf Vögel übertragen wird, erstmalig in Deutschland auf. Dies machte sich durch ein regional massives Amselsterben bemerkbar. Da Usutu-Viren in Stechmücken überwintern, ging der NABU auch für dieses Jahr von neuen Infektionen aus. Vor kurzem meldete das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg (BNI) nun erneute Aktivitäten des Virus in der bisherigen Ausbruchsregion. Erstmals wurde aber auch ein zweifelsfreier Usutu-Nachweis für NRW geführt. Eine tote Amsel aus Siegen war mit dem Virus infiziert. Um die Ausbreitung der Infektion insbesondere auch in NRW weiter verfolgen zu können, ruft der NABU die Bevölkerung daher erneut auf, tote oder kranke Amseln zu melden.

Gleichzeitig ruft der NABU dazu auf, tot gefundene Amseln, die vermutlich einer Krankheit zum Opfer gefallen sind, so rasch wie möglich zur Untersuchung einzusenden. Denn der virologische Nachweis von Usutu-Viren in tot aufgefundenen Amseln oder anderen Vögeln sei besonders wichtig. Diese Untersuchungen nehmen das Bernhard-Nocht-Institut sowie manche Untersuchungsämter kostenlos vor. Das BNI sammelt bundesweit alle Untersuchungsergebnisse und wertet sie aus.

Die Meldung kranker oder toter Tiere sollte möglichst mit genauen Angaben zu Fundort, Funddatum und den näheren Umständen des Fundes erfolgen. Tote Vögel sollten baldmöglichst eingesammelt und frischtot eingeschickt werden. Dabei sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
  • Obwohl nach aktuellem Wissenstand keine Infektionsgefahr von den Vögeln ausgeht, wird zum Hantieren mit toten Vögeln das Verwenden von Handschuhen oder einer umgestülpten Plastiktüte sowie eine anschließende Händereinigung empfohlen.
  • Idealerweise sollten die Vögel mit einem Tiefkühlakku versehen und gut gepolstert versendet werden. In den Sommermonaten ist eine Isolation mit Styropor sinnvoll. Es empfiehlt sich besonders vor Wochenenden die Einsendung vorab mit dem BNI oder den Untersuchungsämtern telefonisch abzustimmen.
  • Und hierhin können die toten Tiere geschickt werden: Berhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI), Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Bernhard-Nocht-Straße 74, 20359 Hamburg, Tel. 040-42818-959, Fax 040-42818-941.
In der Regel nehmen zudem die Untersuchungsämter aller Bundesländer die Tiere an und leiten diese weiter. Privatpersonen können den Amtstierarzt des Kreises aufsuchen, der üblicherweise die toten Vögel über die Amtsstelle an das jeweilige Untersuchungsamt leitet.

Der weitere Verlauf des Usutu-Ausbruchs lasse sich nur schwer abschätzen, so der NABU, da die Vermehrung und Verbreitung der Viren vor allem von der Witterung in den Sommermonaten abhänge: je wärmer der Sommer umso mehr Viren, Stechmücken und infizierte Vögel seien zu erwarten. Andererseits sei damit zu rechnen, dass die Vögel zunehmend Resistenzen gegen diesen neuen Virus entwickeln. Kurzfristig würden die Amselbestände dann zwar deutlich schrumpfen, nach einigen Jahren hätten sie sich aber wieder erholt. Ein Aussterben der Amseln sei daher nicht zu befürchten.




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