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Straßenbau in Niedersachsen

NABU Niedersachsen: Wunschkonzert an Straßenneubauprojekten darf nicht fortgesetzt werden

„Projektliste des Landes bedeutet gewaltige Natureingriffe“

NABU Niedersachsen Pressemitteilung, 9.8.12

Hannover – Die heute (9. August) von der niedersächsischen Landesregierung ins Internet gestellte Projektliste zur Neuaufstellung des Bundesverkehrswegeplans ist nach Ansicht des NABU Niedersachsen die Fortsetzung eines Wunschkonzerts der letzten Jahrzehnte. Dazu erklärte der Sprecher des NABU Niedersachsen, Ulrich Thüre:

„Mit weit über 200 Straßenprojekten geht die Landesregierung ins Rennen um den neu zu erstellenden Bundesverkehrswegeplan. Von einer Vorauswahl kann keine Rede sein. Man muss sich fragen, ob die Landesregierung schon mal von der Schuldenbremse gehört hat. Diese Straßenbauprojekte sind unfinanzierbar, lassen keine Systematik erkennen und würden enorme Eingriffe in niedersächsische Naturräume bedeuten. Insbesondere die bereits jetzt diskutierte Parallelautobahn zur BAB A2 durch das Weserbergland ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Landesregierung verkehrspolitisch in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hängen geblieben ist. Damit würde eine weitere, derzeit von Autobahnen noch vergleichsweise unzerschnittene Region gewaltigen Natureingriffen unterzogen.“

Der NABU Niedersachsen forderte die Landesregierung auf, einen transparenten Prozess der Öffentlichkeits- und Verbandsbeteiligung zu starten, dabei eine deutliche Priorisierung von Verkehrsprojekten vorzunehmen und die Notwendigkeiten des Klimaschutzes, des Lärmschutzes und der Luftreinhaltung zu akzeptieren. Ein „weiter so“ darf es nach NABU-Auffassung in der Verkehrspolitik des Landes Niedersachsen nicht geben. In den nächsten Jahrzehnten müsse die Verkehrswende gelingen. Jetzt weitere Autobahnen und neue Bundesstraßen zu planen, wäre so, als ob man dutzende Kohlekraftwerke bauen und trotzdem an die Energiewende glauben würde. Besonders gelte es, die Möglichkeiten der moderneren Telematik zu nutzen, Standstreifen bei Bedarf freizugeben sowie eine Verlagerung von Transporten auf die Schiene und Wasserstraßen intensiver umzusetzen.




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