AktuellMerkel: 5% der Wälder zu Wildnis
Merkel will fünf Prozent der Waldfläche als Wildnis sehenFünf Prozent der Waldfläche in Deutschland sollen nach dem Willen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Wildnis werden(dpa) - 19. Mai, 2013 http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Wald-Forst/Merkel-will-fuenf-Prozent-der-Waldflaeche-als-Wildnis-sehen_article1368956551.html BN kritisiert Ausweisungsverbot kommunaler NaturwälderBayern hebelt international verbindliche Artenschutzkonvention ausBUND Naturschutz in Bayern Pressemitteilung, 15.5.13 Der BUND Naturschutz in Bayern (BN) übt massive Kritik am Bayerischen Forstministerium, weil es Kommunen untersagen will, auf ihren Flächen Naturwälder auszuweisen. Obwohl nach internationalen Vorgaben wesentlich mehr Staats- und Kommunalwälder als Urwälder von morgen geschützt werden sollen, versucht das Forstministerium dies zu verhindern. „Wir halten es für einen Skandal, dass die Oberste Forstbehörde in Bayern völkerrechtsverbindliche Ziele zum Schutz der Artenvielfalt untergräbt“, so Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BN. Die Entscheidungsfreiheit der Kommunen darf nicht einseitig eingeengt werden und Kommunen muss es auch in Bayern möglich sein, freiwillig Teile der Gemeinde- und Stadtwälder der Natur zu überlassen. „Wir haben deshalb Forstminister Helmut Brunner in einem Brief nachdrücklich gebeten, diese einseitige nutzungsorientierte Interpretation der gesetzlichen Vorgaben seines Ministeriums zu korrigieren.“ Forstministerium will mehr Schutz bei Kommunalwäldern unterbinden In einem Brief vom 12. März (AZ: F1-7711-1/52), der dem BN vorliegt, weist das Forstministerium die 48 Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten darauf hin, dass freiwillige Stilllegungen von kommunalen Waldflächen der vorbildlichen Waldbewirtschaftung widersprechen. Den Kommunen soll „die Sachlage in geeigneter Weise“ zu erörtern“ Denn das Forstministerium interpretiert die vorbildliche Waldbewirtschaftung sehr einseitig als Pflicht, die Nutzfunktion zu sichern und zu verbessern und die Holzerzeugung zu steigern. Der BN kritisiert diese einseitige Auslegung des Forstministeriums, die Kommunen untersagen will, freiwillig kleinere Waldflächen der Natur zu überlassen. Als völlig abwegig betrachtet es der BN, wenn ein besserer Schutz der Wälder vom Forstministerium als waldgesetzwidrig bewertet wird, während massive Fehlentwicklungen in öffentlichen Wäldern stets toleriert wurden. Für Deutschland verbindliche Rio-Konvention fordert mehr Waldschutz Die Biodiversitätskonvention von Rio gibt völkerrechtsverbindlich auch für Deutschland und Bayern Ziele und Umsetzungsschritte zum Schutz der Biodiversität vor. So ist dort auch verbindlich festgelegt, dass die Nationalstaaten nationale Biodiversitätsstrategien entwickeln müssen. Dies hat die Bundesregierung 2007 mit Zustimmung der damaligen Kabinettsmitglieder Horst Seehofer und Michael Glos beschlossen und dort als einen Kernpunkt festgeschrieben, dass bis 2020 10 % der öffentlichen Wälder einer natürlichen Entwicklung zu überlassen sind. Insofern handelt es sich dabei um die Umsetzung einer völkerrechtlich verbindlichen Vorgabe, die auch Bayern beachten muss. Am 07.10. 2010 hat der Bundestag die Nationale Biodiversitätsstrategie fraktionsübergreifend begrüßt und eine zügige Umsetzung gefordert. Deutschland will Wälder schützen, Forstverwaltung in Bayern nicht Die Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich im Rahmen der UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt 2008 in Bonn vehement für einen besseren Schutz der Wälder weltweit eingesetzt und 500 Mio. € pro Jahr für den globalen Biodiversitätsschutz, insbesondere zum Waldschutz, bereit gestellt. Es kann deshalb nicht sein, dass Deutschland sich vehement für den Schutz natürlicher Wälder und Waldentwicklungen mit hunderten von Millionen von € außerhalb der EU einsetzt, aber im eigenen Land diese völkerrechtlich verbindlichen Ziele nicht nur nicht umsetzt, sondern sogar die Bayerische Forstverwaltung die Umsetzung der Biodiversitätskonvention im Bereich der Körperschaftswälder als waldgesetzwidrig interpretiert. » zurück |
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