AktuellBiosphärenreservat Schwarzwald
Schwarzwald ab heute mit UNESCO-Prädikat"Biosphärenreservat" mit großem Artenreichtum und kultureller VielfaltBMUB Pressemitteilung, 15.6.17 Der Schwarzwald im Südwesten der Republik darf sich nun "Biosphärenreservat" nennen. Das beschloss der Internationale Rat des UNESCO-Programms "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB). Das neue Schutzgebiet erstreckt sich über 28 Gemeinden im Südschwarzwald auf einer Fläche von etwa 630 Quadratkilometern. Als Biosphärenservate zeichnet die UNESCO Natur- und Kulturlandschaften aus, die sich aufgrund ihrer kulturellen Vielfalt und ihres großen Artenreichtums als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung eignen. Der Schwarzwald ist das 16. Gebiet in Deutschland, dem die UNESCO diesen Titel verleiht. Zuletzt waren 2009 der Bliesgau und die Schwäbische Alb als Biosphärenreservate anerkannt worden. Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im BMUB: "Ich freue mich sehr, dass große Teile des Schwarzwalds von der UNESCO ausgezeichnet wurden. Das ist nicht zuletzt der Initiative der örtlichen Gemeinden im Schwarzwald zu verdanken. Ich danke allen Bürgermeistern, Bürgern und ehrenamtlichen Naturschützern, die sich dafür so lange engagiert haben und dabei vom Land und dem Regierungspräsidium Freiburg unterstützt wurden. Ich bin sicher, dass dieser erfolgreiche Naturschutz von unten auch für die nötige Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen wird. Denn der Titel 'Biosphärenreservat' ist nicht nur eine Zierde, sondern auch eine Verpflichtung: Umweltschutz und Nachhaltigkeit müssen im Schwarzwald auf Dauer groß geschrieben werden." Dr. Christiane Paulus, die Vorsitzende des MAB-Nationalkomitees beim Bundesumweltministerium: "In Deutschland leisten bislang 15 UNESCO-Biosphärenreservate sehr überzeugende Arbeit, um die Regionen unter Bewahrung ihrer Natur- und Kulturlandschaften zukunftsfähig zu machen. Nun kommt der südliche Schwarzwald als weitere Modellregion für nachhaltige Entwicklung hinzu. Im Südschwarzwald hat sich in den letzten Jahren eine beeindruckende Dynamik seiner Bewohner entwickelt, diese großartige Kulturlandschaft gemeinsam zukunftsfähig zu machen." Gemeinschaftlich genutzte Bergweiden bis in die höchsten Lagen, die "Allmendweiden", zeichnen das neue UNESCO-Biosphärenreservat Schwarzwald besonders aus. Auf diese Hochweiden trieben die Bauern ihre großen Herden mit traditionellen Rinderrassen noch bis in die jüngere Vergangenheit. Die daraus entstandene einzigartige Landschaft umfasst zum Beispiel von Verbiss geprägte "Weidbuchen". Allmendweiden sind wegen ihres großen Artenreichtums besonders schützenswert, heute jedoch nur noch vereinzelt in Deutschland vorhanden. Das frisch gekürte UNESCO-Biosphärenreservat will unter anderem zum Erhalt von gefährdeten Rinderrassen beitragen, beispielsweise durch Vermarktung von Milch, Käse und Fleisch. Charakteristisch für den südlichen Schwarzwald sind außerdem der Wechsel von Wald- und Offenlandschaften und der Weitblick von den hohen Gipfeln. Keine andere deutsche Mittelgebirgslandschaft weist größere Höhenunterschiede auf kleinstem Raum auf. Die Menschen im Südschwarzwald entwickelten eine Vielfalt an Traditionen weiter. Nahezu jedes Dorf hat seine eigene Tracht, die alemannische Sprache und Fastnacht sind Beispiele des Immateriellen Kulturerbes ebenso wie die Holzschnitzkunst. Bergbaugeschichte lässt sich hier erleben. Mühlen, Museen, moderne Baukultur und traditionelle Schwarzwaldhäuser laden ein, die Vielfalt der Region kennenzulernen. Lang etabliert ist auch die Nutzung von durch Wasserkraft und Holz gewonnenen erneuerbaren Energien. Hintergrund UNESCO-Biosphärenreservate zeigen, wie der Reichtum der Natur- und Kulturlandschaft durch eine nachhaltige wirtschaftliche Nutzung erhalten werden kann. Nunmehr 16 UNESCO-Biosphärenreservate in Deutschland arbeiten als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung mit über 600 Biosphärenreservaten weltweit zusammen. Strenger Naturschutz in Kernzonen geht einher mit der Entwicklung und Förderung nachhaltiger Wirtschaftsweisen auf dem Großteil der Fläche. Deutschlandweit verzeichnen die Biosphärenreservate jährlich insgesamt rund 65 Millionen Besucher, die einen Bruttoumsatz von knapp drei Milliarden Euro bewirken. Der Internationale MAB-Koordinationsrat entscheidet jährlich über die Anerkennung von Biosphärenreservaten und überprüft alle zehn Jahre die Qualität der bereits bestehenden Gebiete. Bis morgen berät er über die Anerkennung weiterer Biosphärenreservate weltweit. Südschwarzwald ist nun weltweit vorn dabeiVon Ralf Deckert, Schwarzwälder Bote, 15. Juni, 2017http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.baden-wuerttemberg-suedschwarzwald-ist-nun-weltweit-vorn-dabei.da8bd248-000f-496e-ae54-4f81c8010ce2.html Reiseziel mit hohem Nachhaltigkeitsfaktor: das Biosphärengebiet Schwäbische AlbBundesumweltministerium und Deutscher Tourismusverband zeichnen Tourismusregionen ausBMUB Pressemitteilung, 14.6.17 Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb setzte sich beim "Bundeswettbewerb 2016/2017 Nachhaltige Tourismusdestinationen in Deutschland" gegen insgesamt 27 Bewerber als Sieger durch. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Florian Pronold, und der Präsident des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), Reinhard Meyer, ehrten heute in Berlin die Preisträger, darunter vier weitere Reiseziele: Die Sächsische Schweiz erhielt den Sonderpreis in der Kategorie Nachhaltige Mobilität. Die Peeneregion in Vorpommern überzeugte bei "Biologische Vielfalt und Naturerlebnis". Die Nordseeinsel Juist setzte sich bei "Klimaschutz, Ressourcen- & Energieeffizienz" durch, das Allgäu konnte mit seiner gut sichtbaren Regionalität punkten. Der DTV, das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz hatten den Wettbewerb gemeinsam ausgelobt, um in der Tourismusbranche mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Nachhaltigkeit zu lenken. Die Schwäbische Alb kann sich nun über eine bundesweite Mediakampagne auf ausgewählten Werbeflächen in Bahnhöfen sowie DB-Reiseplänen freuen. Pronold: "Nachhaltiger Tourismus ist mehr als Marketing. Nachhaltige Tourismuskonzepte schützen Umwelt und Natur und sichern zugleich wirtschaftliche Zukunft in ihren Regionen, sorgen für Lebensqualität und stiften Identität. Es ist schön, dort zu leben, wo andere Urlaub machen. Als Bayer freue ich mich natürlich darüber, dass das Allgäu dabei ist genauso beeindruckt bin ich aber von allen Gewinnern und Teilnehmern des Wettbewerbs." Meyer: "Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb zeigt geradezu par excellence, wie nachhaltiger Tourismus die regionale Entwicklung vorantreiben kann. Er stärkt nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern auch das Selbstbewusstsein der 'Älbler'. Tourismus- und Naturschutzverbände, Gemeinden, Unternehmen und Bürger ziehen an einem Strang. Das Engagement steckt an und bringt hochwertige regionale Produkte und Angebote für die Gäste hervor, zum Beispiel albtypische Gerichte der 'Biosphärengastgeber' oder Entdeckungsreisen der 'Biosphären-Botschafter' durch die Lebensräume des UNESCO-Biosphärenreservates. Die konsequente, nachhaltige Ausrichtung und das starke Wir-Gefühl haben die Jury begeistert." Die Expertenjury bewertete die Bewerberdestinationen nach 40 ökologischen, ökonomischen, sozialen und managementbezogenen Nachhaltigkeitskriterien. Dazu zählen unter anderem "Schutz von Natur und Landschaft", "Gemeinwohl und Lebensqualität" oder "Lokaler Wohlstand". Die gesamte Kriterienliste findet sich im 2016 veröffentlichten Praxisleitfaden "Nachhaltigkeit im Deutschlandtourismus". Schließlich konnte sich das Biosphärengebiet Schwäbische Alb im Finale gegen das Biosphärenreservat Bliesgau, die Stadt Celle, die Nordseeinsel Juist und die Nordeifel durchsetzen. Der Preis für die Finalisten: Eine bundesweite Werbekampagne in Bahnhöfen und auf DB-Reiseplänen. Alle Finalisten sowie die Sonderpreisträger können zudem eine Auslandsvermarktung durch die Deutsche Zentrale für Tourismus in Anspruch nehmen. » zurück |
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