AktuellBiodiv-Inseln ohne Pestizide
Biodiv-Inseln ohne PestizideEU-Parlament verbietet Glyphosat & Co. auf Ökologischen VorrangflächenWWF Pressemitteilung, 14.6.17 Am Mittwoch hat eine Mehrheit der Abgeordneten im Europaparlament für ein Verbot von Pestiziden auf Ökologischen Vorrangflächen gestimmt. Damit folgt das Parlament einem Vorschlag der EU-Kommission. Jeder europäische Landwirt ist seit 2013 verpflichtet, auf fünf Prozent seiner Flächen der Ökologie Vorrang zu gewähren. Andernfalls erhält er keine Agrar-Direktzahlungen aus Brüssel. Mit dem Pestizidverbot wurde eine Lücke geschlossen, die seit Inkrafttreten der Rechtsordnung scharf kritisiert wurde. Damit wird die Wirksamkeit dieser Ökologischen Vorrangflächen erhöht. Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland zu der Entscheidung des EU-Parlaments: „Pestizide werden von den Biodiv-Inseln in der Agrarlandschaft verbannt. Damit wurde der mit Steuergeldern finanzierte Pestizideinsatz gegen die Biologische Vielfalt endlich gestoppt. Trotz des massiven Wiederstands der Agrarlobby hat heute die Mehrheit der EU-Parlamentarier einem richtungsweisenden Vorschlag der Kommission zugestimmt.“ NABU: Endlich Schluss mit Glyphosat & Co. auf ökologischen VorrangflächenEU-Abgeordnete stimmen für Pestizid-VerbotNABU Pressemitteilung, 14.6.17 Straßburg Der NABU begrüßt den heutigen Beschluss des Europäischen Parlaments für ein Verbot von Pestiziden auf ökologischen Vorrangflächen ab Januar 2018. EU-Agrarkommissar Phil Hogan hatte einen entsprechenden Vorschlag für ein Pestizidverbot auf diesen Flächen gemacht, um dem Artenverlust in der Landwirtschaft entgegenzuwirken. Die Abgeordneten stimmten knapp gegen den Beschluss des EU-Agrarausschusses und die Resolution des deutschen EP-Abgeordneten Albert Deß (CSU) und des Briten John Stuart Agnew (UKIP). Beide hatten sich zuvor im Agrarausschuss gegen den Vorschlag der EU-Kommission und somit gegen das Pestizidverbot auf ökologischen Vorrangflächen stark gemacht. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Glyphosat und Co. haben auf diesen Flächen nichts zu suchen. Das ist ein längst überfälliger erster Schritt in die richtige Richtung. Die EU-Parlamentarier haben ein wichtiges Signal gesetzt. Bis zu einer grundlegenden Reform der EU-Agrarpolitik und einer wirklichen Trendwende, um die erschreckenden Verluste der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft aufzuhalten, ist es trotzdem noch ein weiter Weg. Wir brauchen mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft mit blütenreichen Wiesen und Säumen, Brachflächen, Sträuchern und Hecken, wo Insekten und Feldvögel Lebensräume finden.“ Damit Landwirte die Direktzahlungen aus der ersten Säule der EU-Agrarpolitik (GAP) erhalten, müssen sie sicherstellen, dass fünf Prozent ihrer Fläche als ökologische Vorrangflächen genutzt werden. Diese Flächen konnten jedoch, wie alle wissenschaftlichen Untersuchungen belegen, bis heute keinen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt in Agrarlandschaften leisten nicht zuletzt aufgrund des bislang erlaubten Einsatzes von Pestiziden. Bisher fließen jährlich gut zwölf Milliarden Euro an Direktzahlungen unter anderem für die ökologischen Vorrangflächen an die Landwirte in der EU. Insgesamt beträgt das EU-Agrarbudget 60 Milliarden Euro pro Jahr. Das Abstimmungsergebnis zeigt, dass die Wünsche der Bürger nach einer umfassenden Reform der EU-Agrarpolitik erste kleine Früchte tragen. Innerhalb von nur einer Woche waren über 9.000 Menschen dem Aufruf des NABU gefolgt und hatten Protest-E-Mails an einflussreiche EU-Abgeordnete verschickt. » zurück |
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