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Update Hambacher Forst

Hambacher Wald: Sechs Mitglieder der Kohlekommission protestieren gegen geplante RWE-Rodung

BUND Pressemitteilung, 27.8.18

Berlin / Hambacher Wald: Anlässlich der angekündigten Rodung im Hambacher Wald durch den Energiekonzern RWE sind heute Mitglieder der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" – kurz Kohlekommission – vor Ort, um sich zu informieren. Sie übernehmen mit der Hängung von fünf Holztafeln symbolische Baumpatenschaften im ökologisch besonders wertvollen Kerngebiet des Waldes. Auf den Tafeln steht "Hambacher Wald: Dieser Baum darf nicht für Kohle sterben" und der Name des Baumpaten. Damit protestieren sie für dessen Erhalt und gegen die bewusste Provokation durch den Energieriesen RWE, Rodungen für den Kohleabbau durchführen zu wollen, noch während die Kommission tagt.

Durch den jahrzehntelangen Kampf um den Erhalt des uralten Waldes ist er zu einem starken Symbol für die Pariser Klimaziele und die Klimabewegung geworden.

Kai Niebert, Präsident des Umweltdachverbandes Deutscher Naturschutzring (DNR): "RWE hat die Lunte für eine unnötige Eskalation entzündet. Während Politik und Kohlekommission versuchen, einen sozial- und umweltverträglichen Kohleausstieg zu vollziehen, will RWE sowohl das Klima wie auch gesellschaftliche Konflikte anheizen. Eigentum verpflichtet – das gilt auch für RWE."

Martin Kaiser, Geschäftsführer Greenpeace: "Der Hitzesommer 2018 hat endgültig die Perspektive umgedreht: Der Hambacher Wald blockiert nicht die Bagger, sondern die Bagger blockieren den Klimaschutz."

Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): "Wenn die Chance besteht, einen höchst wertvollen Wald zu retten, sollte diese dringend genutzt werden. Wenn RWE unnötig Fakten schaffen würde, obwohl der Klimaschutz auch den Tagebauen neue Grenzen setzt, wäre das besonders fatal. Denn das Ziel der Kommission, der gesellschaftliche Konsens über einen sozial gerechten und klimaverträglichen Kohleausstieg, wird dadurch akut gefährdet."

Antje Grothus, Initiative "Buirer für Buir" und Vertreterin der Tagebaubetroffenen im Rheinischen Revier: "RWE eskaliert die Konflikte und schafft Fakten: Zwangsumsiedlungen, Zwangsenteignungen und die Vernichtung des Hambacher Waldes. Das muss zum Schutze der Menschen und des sozialen Friedens endlich aufhören. Wer sich jetzt nicht darum bemüht die unmittelbar bevorstehenden Räumungen und Rodungen abzuwenden, ist verantwortlich für die zu erwartenden massiven Auseinandersetzungen."

Reiner Priggen, Vorstandsvorsitzender Landesverband Erneuerbare Energien NRW e.V.: "Es ist bedauerlich, dass RWE immer nur den Konflikt mit den Umweltverbänden sucht und die Chance die in der Energiewende liegt bis heute nicht erkannt hat."

Auch Hannelore Wodtke, als Vertreterin der Tagebaubetroffenen im Lausitzer Revier in die Kohlekommission berufen, solidarisiert sich mit der Baumpflanzung/Aktion: "Wir Lausitzer Tagebaubetroffenen blicken mit Sorge ins Rheinland. Das Verhalten eines Tagebaubetreibers torpediert im ganzen Land die konstruktive Diskussion um den Kohleausstieg."

Gemeinsam fordern die genannten Mitglieder der Kohlekommission den Konzern RWE auf, auf die geplante Rodung im Hambacher Wald zu verzichten und den Ergebnissen der Kommission im Sinne des Klimaschutzes nicht vorzugreifen. Ziel ist es, den Wald dauerhaft zu erhalten. Die Bundesregierung müsse ihr ganzes Gewicht in die Waagschale werfen, um RWE zur Umkehr zu bewegen. Insbesondere wird die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen aufgefordert, die anhaltenden Angriffe auf die Arbeit der Kommission zu unterlassen und ihre Einflussmöglichkeiten für die Abwendung der Rodungen endlich zu nutzen, um so eine Eskalation zu verhindern. Die Mitglieder kritisieren zugleich scharf den verstärkten Druck für Umsiedlungen am Tagebau Garzweiler und forderten auch hier eine Aussetzung.

Die Mitglieder der Kohlekommission stehen für friedlichen und gewaltfreien Protest. Gewaltanwendung im Hambacher Wald verurteilen sie scharf.


Am Hambacher Wald entscheidet sich die Zukunft der Energiewende

Der im Rheinland gelegene Hambacher Wald ist bundesweit zum Symbol für die energiepolitische Zukunft Deutschlands geworden. Der BUND und viele umweltbewegte Bürger*innen kämpfen seit Jahren friedlich für den Stopp der Braunkohlenbagger und die Rettung des Waldes. Dort wird es sich entscheiden: Gelingt der schnelle Abschied vom Klimakiller Braunkohle oder setzen sich die alten Beharrungskräfte durch?

Von Dirk Jansen, Geschäftsleiter Bund für Umwelt und Naturschutz in NRW, auf Energiezukunft, 27.8.18

https://www.energiezukunft.eu/meinung/meinung-der-woche/am-hambacher-wald-entscheidet-sich-die-zukunft-der-energiewende/


Hambacher Forst RWE hält an Rodungsplänen fest

Von Gerhard Voogt, Kölner Stadt-Anzeiger, 24.8.18

https://www.ksta.de/wirtschaft/hambacher-forst-rwe-haelt-an-rodungsplaenen-fest-31163076


Massiver Polizeieinsatz im Hambacher Forst: Aktivistencamp durchsucht

(dpa) - 28. August, 2018

http://www.aachener-zeitung.de/lokales/region/massiver-polizeieinsatz-im-hambacher-forst-aktivistencamp-durchsucht-1.1971174


Hier retten, dort roden

Die Waldbrände in Brandenburg und die geplante Abholzung des Hambacher Forstes: Beides steht für den Irrsinn der deutschen Klimapolitik.

Kommentar von Malte Kreutzfeldt, taz, 27.8.18

http://www.taz.de/!5527923/


Ein Tag im Wald

Zu Besuch im Hambacher Forst, zwischen Steinwürfen und Idylle

Von Sebastian Weiermann, Neues Deutschland, 27.8.18

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1098619.waldbesetzung-ein-tag-im-wald.html


Ist der Hambacher Forst noch zu retten?

Die Kohlekommission berät gerade darüber, wie der Ausstieg aus der Kohleförderung zu schaffen ist. Gleichzeitig will der Energiekonzern RWE weitere Waldflächen zum Braunkohleabbau abholzen. Passt das zusammen?

WDR 5 Tagesgespräch, 24. August, 2018

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-tagesgespraech/audio-ist-der-hambacher-forst-noch-zu-retten-100.html




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