Aktuell


Zögerliche Klimaschutz-Förderung

EU-Förderung schläft beim Klimaschutz

WWF fordert Neuausrichtung der Regionalförderung EFRE

WWF Pressemitteilung, 26.1.11

Brüssel - Die Förderprogramme der Europäischen Union für Regionalentwicklung (EFRE) bieten unzulängliche Anreize für Öko-Innovationen zum Schutz vom Umwelt und Klima. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Taurus Eco Consulting GmbH im Auftrag des WWF. So fließen beispielsweise in Deutschland nur 10 Prozent der Finanzmittel in die Bereiche umweltfreundlicher Verkehr, Energie, Klimaschutz und Klimaanpassung sowie produktionsbezogener Umweltschutz. Hauptgrund dafür ist der Studie zufolge, dass es an konkreten umweltpolitischen Zielen und Kriterien fehlt, um die Förderung stärker auf zukunftsweisende Ökotechnologien auszurichten. Im Juni will die EU ihre Leitlinien für die Regionalförderung nach 2013 vorstellen.

„Wir brauchen nicht weniger als eine komplette Neuausrichtung der europäischen Regionalförderung, die sich viel stärker an dem Ziel einer nachhaltigen Wirtschaftsweise orientiert “, so Peter Torkler, WWF-Experte für EU Haushaltsfragen. „Die bisherigen innovationsbezogenen Förderansätze konzentrieren sich fast vollständig an produktiven Innovationen und Effizienzsteigerungen. Sie geben weder dem Umwelt- und Klimaschutz ein ausreichendes Gewicht, noch bieten sie klare Ideen und Vorgaben zur Verminderung des Ressourcenverbrauchs und der CO2 Emissionen. Die EFRE-Förderungen ignorieren somit die Klimastrategien der EU“.

Der WWF fordert daher für die künftige EU- Innovationsförderung die deutliche Aufstockung der Fördermittel für Klimaschutz und Energieeffizienz, klare und verbindliche Umweltziele für die Innovationspolitik sowie eine stärkere Fokussierung der Förderung auf Leitmärkte für Umweltinnovationen. Auch Deutschland sollte hier die Chance ergreifen und stärker in die Umwelttechnologien der Zukunft investieren, mit denen sich neue Märke erschließen und Jobs schaffen lassen.

„Die Neuausrichtung der EFRE-Innovationsförderung hin zu einer Umweltinnovationspolitik mit verbindlichen Zielen ist ein kleiner, aber strategisch sehr wichtiger Baustein in Richtung eines CO2-freien Europa“, so Peter Torkler. „Sie könnte gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie im Bereich Umwelttechnologien stärken, Exportmärkte erschließen und Arbeitsplätze schaffen helfen“.


Die Arktis - Schauplatz des Klimawandels

Von Sigrid Totz, Greenpeace-Online, 1.2.11

In neun Jahren wird das Nordpolarmeer in den Sommermonaten wohl eisfrei sein. Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Entwicklung nicht mehr aufzuhalten ist. Den Politikern raten sie, stärker auf die Kipp-Punkte zu achten.

Im norwegischen Tromsø fand in der vergangenen Woche die internationale Arktis-Konferenz Arctic Frontier statt. Rund 1000 Delegierte aus Politik und Wissenschaft diskutierten über die Folgen der Klimaerwärmung. Das Treffen stand unter dem Motto Tipping Points (Kipp-Punkte).

Tipping Points sind die Stellen auf der Welt, an denen das Klima schlagartig und irreversibel kippen könnte - mit teilweise erheblichen Folgen für den gesamten Planeten. Der Ozeanograf Carlos M. Duarte vom spanischen Forschungszentrum IMEDEA hat sechs solcher Kipp-Punkte in der Arktis ausgemacht.

Kipp-Punkte in der Arktis

Ein Kipp-Punkt ist das arktische Meereis. Die weißen Flächen des Eises reflektieren Sonnenlicht ins All. Die dunklen Wasserflächen dagegen absorbieren das Licht, das Wasser erwärmt sich. Je weniger Eis, desto stärker die Erwärmung - der Klimawandel beschleunigt sich. Nach Ansicht der Wissenschaftler ist der Kipp-Punkt hier bereits erreicht.

Weitere Tipping Points sind nach Meinung des Forschers Duarte die tauenden Permafrostböden und das schmelzende grönländische Festlandeis. In den Permafrostböden sind gewaltige Mengen Methan gespeichert. Methan ist ein hochwirksames Klimagas. Wird es freigesetzt, beschleunigt es ebenfalls den Klimawandel. Das schmelzende Festlandeis auf Grönland lässt den Meeresspiegel weltweit ansteigen.

Einiges deutet darauf hin, dass beim grönländischen Inlandeis der Kipp-Punkt bald erreicht sein könnte. Der Weltklimarat ging bislang davon aus, dass der Wendepunkt bei einem Temperaturanstieg von 1,9 bis 4,6 Grad Celsius liege. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung berichtete in Tromsø von neuen, noch unveröffentlichten Forschungsergebnissen. Demnach könnte schon eine Erwärmung von 1,3 bis 2,3 Grad ausreichen. Davon haben wir 0,8 bis 0,9 Grad bereits geschafft.

Neues vom Golfstrom

Wie dramatisch der Klimawandel sich bemerkbar macht, zeigt auch eine Studie, die kürzlich in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde. Sie weist nach, dass das Wasser des Golfstroms an seinem nördlichen Ende so warm ist wie seit Jahrtausenden nicht. Der Golfstrom transportiert wärmeres Wasser vom Atlantik ins Nordpolarmeer.

Wissenschaftler hatten die Sommertemperaturen in der Fram-Straße während der vergangenen 2000 Jahre rekonstruiert. Durch die Fram-Straße wird das wärmere Wasser des Golfstroms in die Arktis geleitet. Möglich ist eine solche Rekonstruktion anhand von winzigen, im Sediment eingeschlossenen Organismen.

Die Forscher stellten fest, dass das Wasser 1900 Jahre lang durchschnittlich 3,4 Grad warm gewesen sein muss. In den knapp 120 Jahren zwischen 1890 und 2007 betrug die Temperatur durchschnittlich 5,4 Grad Celsius. Derzeit sind es bereits 6 Grad.

Eine besorgniserregende Entwicklung, sagt auch die Meeresbiologin Iris Menn von Greenpeace. "Die kaskadenartigen Auswirkungen, die das Erreichen der 'Tipping Points' nach sich ziehen, lassen sich derzeit nur erahnen. Das ist es, was wir unbedingt verhindern müssen." Menn fordert ein rechtlich verbindliches, scharfes Klimaabkommen, um die Arktis vor Schlimmerem zu bewahren.


Donnerstag, 27. Januar, 20:50 Uhr

Forscher: Atlantik heizt die Arktis auf

Kiel (dpa) - Der Atlantik heizt die Arktis auf. Das atlantische Wasser in der Framstraße, einer Meerenge zwischen Grönland und Spitzbergen, ist in den vergangenen 2000 Jahren noch nie so warm gewesen wie heute.(...)

http://de.news.yahoo.com/26/20110127/tsc-forscher-atlantik-heizt-die-arktis-a-dd61bdb.html


Sonntag, 23. Januar, 22:04 Uhr

Schutt bremst Gletscherschmelze im Himalaya

Potsdam/London (dpa) - Die Folgen des Klimawandels auf die Gletscher im Himalaya fallen regional sehr unterschiedlich aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Potsdam. So sind beispielsweise die Hälfte der untersuchten Gletscher in der Karakoram-Region im Nordwesten des Himalaya stabil oder dehnen sich sogar aus.(...)

http://de.news.yahoo.com/26/20110123/tsc-schutt-bremst-gletscherschmelze-im-h-dd61bdb.html




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