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WWF Waldverlust-Ticker

WWF enthüllt Waldverlust-Ticker in Berlin

Deutscher Papierkonsum trägt Mitschuld am rasanten Waldschwund

WWF Pressemitteilung, 26.1.11

Die Uhr tickt: In jeder Minute verschwinden rund um die Welt 35 Fußballfelder wertvoller Wald. Sehen kann dies ab sofort jeder am Berliner Hauptbahnhof: Zum offiziellen Start des UN-Jahres der Wälder hat der WWF dort heute den Waldverlust-Ticker 2011 enthüllt.

Eine große digitale Uhr zählt vom 1.1. bis zum 31.12.2011 die vernichtete Waldfläche weltweit. Unter dem Zähler prangt in großer Schrift der Satz: "Innerhalb der nächsten 60 Stunden verlieren wir Wald von der Größe Berlins." Anhand alltäglicher Beispiele erklären Infografiken und Texte auf der Rückseite des Tickers, in welchen Produkten Wald zu finden ist und wofür die gigantische Zahl von 35 Fußballfeldern Wald pro Minute verschwindet. Der Waldverlust-Ticker steht bis zum 28. Februar im Berliner Hauptbahnhof und wird anschließend in anderen Bahnhöfen Deutschlands aufgestellt.

Der WWF betont, dass der rasante Waldverlust auch auf das Konto Deutschlands geht. "Wir Deutschen verbrauchen jedes Jahr allein 20 Millionen Tonnen Papier", sagt Philipp Göltenboth, Leiter des Waldprogramms beim WWF Deutschland. "Pro Kopf sind das im Durchschnitt 235 Kilo pro Jahr für Küchenrollen, Pappbecher, Werbeprospekte, Druckerpapier und Taschentücher. Damit liegt Deutschland EU-weit an der Spitze."

Nicht nur die Papierindustrie sorgt für den Waldschwund. Der Wald bleibt auch auf der Strecke, um den wachsenden Bedarf an Fleisch, Futtermitteln, Holz und Bioenergie zu decken. An die Stelle von natürlichen Wäldern rücken Agrarflächen und Plantagen.

Allein 30 Kilo Werbeflyer landen nach WWF-Analysen jährlich in deutschen Briefkästen - eine Papierflut, die nicht sein müsste. Gleiches gilt für Tissueprodukte. Davon verbrauchen deutsche Haushalte jährlich eine Menge in der Größenordnung von sieben Milliarden Papier-Küchenrollen. "Papier sparen und Wald schützen ist einfach", sagt WWF-Papierexperte Johannes Zahnen. "Wir könnten bundesweit jedes Jahr sechs Milliarden Pappbecher sparen, wenn wir unseren Kaffee unterwegs aus einer Tasse trinken würden. Das sind rund eine halben Million Bäume, die nicht gefällt werden müssten." An diesem unnötigen Papierverbrauch können wir alle was ändern, so der WWF-Experte.

Unterstützt wird die WWF-Aktion von Fußball-Nationalspielerin Fatmire "Lira" Bajramaj: "Wenn ich mir vorstelle, dass während eines Fußballspiels von 90 Minuten 3114 Fußballfelder Wald vernichtet werden, läuft es mir kalt den Rücken runter. Das muss aufhören. Deshalb gehe ich jetzt viel vorsichtiger mit Papierprodukten um", so die Stürmerin.

Wald schützen kann jeder - hier einige WWF-Tipps zum Papiersparen:

  • weniger Papier verbrauchen
  • so oft wie möglich Recyclingpapier nutzen
  • Papier konsequent recyceln und niemals in die Restmülltonne werfen
  • bei Papier aus frischen Fasern nur zu denen greifen, die dasFSC-Zertifikat tragen. Bei FSC stammt das Holz für den Zellstoff aus verantwortungsvoll, gut bewirtschafteten Wäldern.
  • Dokumente, die nicht unbedingt ausgedruckt werden müssen, als .wwf verschicken. Das grüne Dateiformat ist ein pdf, das sich nicht drucken lässt. Mehr dazu unter www.saveaswwf.de
  • Berlakovich: Schutz unserer Wälder wichtiger Beitrag zum Klimaschutz

    Aktivitäten im Internationalen Jahr des Waldes 2011 setzen verstärkt auf Bewusstseinsbildung und nachhaltige Waldbewirtschaftung

    Lebensministerium Österreich, 2.2.11

    Wien - Österreich hat international eine Vorreiterrolle, wenn es um die Bedeutung des Waldes geht. Bei der derzeitigen Sitzung des Waldforums der Vereinten Nationen (UNFF) in New York bringt Österreich seine Anliegen ein. Umweltminister Niki Berlakovich: "Österreich besteht zu 50 Prozent aus Waldfläche. Unser Know-how über nachhaltige Waldbewirtschaftung, die Bedeutung des Waldes für die Artenvielfalt und als Wirtschaftsfaktor ist enorm, es ist wichtig, hier international in einem aktiven Wissens- und Informationsaustausch zu stehen. Wir brauchen unsere intakten Waldflächen für den Schutz des Weltklimas und für unsere nachhaltige Energieversorgung. Hier ist Österreich vorne mit dabei: wir liegen beim Einsatz von Biomasse EU-weit an vierter Stelle", zeigt Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich das österreichische Potenzial auf. Das UN-Treffen steht unter dem Generalthema "Wälder für die Menschen, als Lebensgrundlage und zur Armutsbekämpfung".

    Die Sitzung des Waldforums der Vereinten Nationen gilt gleichzeitig als Startschuss für das Internationale Jahr des Waldes. Bei der Auftaktveranstaltung wird es auch eine Ministererklärung zum Generalthema geben. Das Internationale Jahr des Waldes 2011 soll durch vielfältige Aktivitäten die ökologische, ökonomische und soziale Bedeutung des Waldes mehr in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken, Bewusstsein schaffen und verstärkt Informationen anbieten.

    "Auch in Österreich führen wir 2011 zahlreiche und vielfältige Aktivitäten zum Jahr des Waldes durch. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen Schutzwald & Naturgefahren, Ökosystemare Leistungen des Waldes, Wirtschaftsfaktor Wald und Energie aus Holz. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt unserer intakten Naturlandschaft auch für nachkommende Generationen", unterstreicht Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich abschließend.




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