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AKTION zu Biosprit-Studie

G20: Zehn internationale Organisationen empfehlen, die Förderung von sogenanntem Biosprit zu beenden

"Rettet den Regen­wald" e.V. Pressemitteilung, 2.11.11

Hamburg: Zehn internationale Organisationen empfehlen den Regierungen der G-20-Länder, die Förderung von sogenanntem Biosprit zu beenden. Die Regierungen sollten „in ihren nationalen Richtlinien die Bestimmungen streichen, die die Produktion und den Verbrauch von Biosprit subventionieren oder vorschreiben", so die Autoren der Studie wörtlich 1). Zu ihnen gehören das Welternährungsprogramm (WFP) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen, die Weltbank, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa (OECD).

„Die Organisationen bestätigen die langjährigen Warnungen der Umwelt- und Entwicklungsorganisationen aus aller Welt. Die in Cannes versammelten Staatschefs müssen den Konflikt zwischen Tank und Teller jetzt endlich beenden", erklärt Klaus Schenck, Wald- und Energiereferent des Vereins Rettet den Regenwald. „Der von den Industrienationen forcierte Biospritboom muss gestoppt werden."

Die EU hat 2009 beschlossen, dass bis 2020 mindestens 10 Prozent des Kraftstoffs aus „erneuerbaren Quellen" stammen müssen. In Deutschland hat die Bundesregierung Anfang des Jahres die Einführung von E10-Kraftstoff vorgeschrieben. Dem fossilen Benzin werden dabei 10 Prozent Ethanol aus Weizen, Zuckerrüben oder Zuckerrohr beigemischt. Viele weitere Länder wie die USA, Brasilien, China und Australien fördern ebenfalls die vermeintlich grüne Energie vom Acker. Allein in der EU wird die Herstellung von Agrosprit mit jährlich etwa 3 Milliarden Euro Steuergeldern finanziert.

Die Nahrungsmittelpreise steigen dadurch massiv und verschärfen Unterernährung und Hunger. Agrospritkonzerne reißen sich riesige Landflächen unter den Nagel und vertreiben die Bevölkerung. Da Ackerland weltweit knapp ist, werden Regenwälder und andere wertvolle Ökosysteme für Anbauflächen zerstört. Die Rodungen vernichten die Artenvielfalt und setzt gewaltige Mengen des in Vegetation und Böden gebundenen Kohlenstoffs frei.

„Zwischen 2000 und 2009 hat sich die globale Produktion von Bioethanol vervierfacht, und die Produktion von Biodiesel ist um das zehnfache gestiegen; zumindest in den OECD-Ländern wurde dies weitgehend durch staatliche Fördermaßnahmen angetrieben“, schreiben die Autoren der Studie. Demnach landen bereits jetzt 20 Prozent der Zuckerrohrernte und 9 Prozent der Pflanzenöle und Getreide in Autotanks. Und schon die Hälfte der Maisproduktion der USA wird für die Herstellung von Ethanol verbraucht.

Dabei weisen selbst die von der EU in Auftrag gegebenen Studien längst nach, dass Agrosprit vielfach mehr klimaschädliche Emissionen verursacht als fossiler Kraftstoff. Der Agrosprit ist damit nicht „klimaneutral", wie fälschlich immer wieder behauptet wird.

Die Studie "Price Volatility in Food and Agricultural Markets: Policy Responses" wurde im Auftrag der G20-Staaten erstellt: http://ictsd.org/downloads/2011/05/finalg20report.pdf.


UNO, Weltbank und OECD empfehlen: Schluss mit sogenanntem Biosprit

"Rettet den Regen­wald" e.V. Pressemitteilung, 2.11.11

Die Regierungen der G20-Länder sollten „in ihren nationalen Richtlinien die Bestimmungen streichen, die die Produktion und den Verbrauch von Biosprit subventionieren oder vorschreiben", so schreiben die Autoren der Studie wörtlich. Zu diesen gehören das Welternährungsprogramm (WFP) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen, die Weltbank, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Europa (OECD) sowie sechs weitere internationale Institutionen.

Die G20-Länder wollen mit der angeblich grünen Energie vor allem das Klima schonen. Zu ihnen gehören die großen Industrienationen wie USA, Japan und Deutschland sowie die EU, aber auch aufstrebende Länder wie China, Indien und Brasilien.

Die EU hat bereits 2009 beschlossen, dass bis 2020 mindestens 10 Prozent des Kraftstoffs aus „erneuerbaren Quellen", d.h. hauptsächlich Agrarsprit stammen müssen. In Deutschland hat die Bundesregierung Anfang des Jahres die Einführung von E10-Kraftstoff vorgeschrieben. Dem fossilen Benzin werden dabei 10 Prozent Ethanol beigemischt. Allein in der EU wird die Herstellung von Agrosprit mit jährlich etwa 3 Milliarden Euro Steuergeldern finanziert.

Doch Ethanol und Biodiesel werden fast ausschließlich aus Nahrungsmitteln hergestellt: Mais, Weizen, Zuckerrohr, Ölpalme, Raps oder Soja. Die Nahrungsmittel werden knapp und die Preise steigen massiv. Agrosprit verschärft damit weltweit Unterernährung und Hunger. Der UN-Sonderbotschafter für das Recht auf Nahrung, Olivier de Schutterer, fordert in einer Stellungnahme an die G20: „Die Staatschefs müssen jetzt beweisen, dass sie die gemeinsame Erklärung der internationalen Organisationen vor fünf Monaten gehört haben; sie drängen die G20-Länder dazu, die Subventionierung von Biosprit zu beenden. Es reicht nicht aus, das Thema zu erwähnen, die G20 müssen das Menschenrecht auf Ernährung vor die Interessen der Industrie stellen." Schon 2007 bezeichnete sein Amtsvorgänger Jean Ziegler „Biokraftstoff als ein Verbrechen gegen die Menschheit".

Agrospritkonzerne reißen sich riesige Landflächen unter den Nagel und vertreiben die Bevölkerung. Da Ackerland weltweit knapp ist, werden Regenwälder und andere wertvolle Ökosysteme für Anbauflächen zerstört. Die Rodungen vernichten die Artenvielfalt und setzt gewaltige Mengen des in Vegetation und Böden gebundenen Kohlenstoffs frei.

Bitte schreiben Sie an die Staatschefs der G20-Länder und setzen Sie sich für ein Ende des Agrospritwahns ein. Die Welternährung einschließlich der Preisschwankungen von Nahrungsmitteln und Agrarprodukten stehen auf der Tagesordnung des G20-Gipfels. Wir sammeln die Unterschriften und werden sie demnächst übergeben.

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