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Ölindustrie finanziert Klimawandel-Leugner

Händler des Zweifels: Wie die Ölindustrie die Kampagnen der Klimaleugner finanziert

Von Karsten Smid, Greenpeace-Blog, 17.9.13

Auf den Internetseiten der Klimaskeptiker tut sich was. Fast jeden Tag ein neuer Artikel mit neuen revolutionären Erkenntnissen. Und alle diese Artikel kommen mehr oder weniger zu dem gleichen Schluss: der Klimawandel findet nicht statt. Meist handelt es sich um Übersetzungen aus dem amerikanischen, aber es gibt auch gezielte Diffamierungen gegen deutsche Klimawissenschaftler. Das alles hat Methode.

Und die hat sich Greenpeace einmal näher angesehen. Die aktuelle Studie “Dealing in Doubt: The Climate Denial Maschine vs Climate Science“, präsentiert die Geschichte der Leugnung des Klimawandels und die Angriffe auf die Klimawissenschaft in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Er untersucht die speziellen Kampagnen der Klimaleugner gegen den Weltklimarat (IPCC), ihrer Finanzierung durch die fossile Energielobby und die breite Palette von Taktiken und Tricks die eine kleine Handvoll Leugner verwenden, um die Klimawissenschaft zu untergraben.

“Wir können dokumentieren, dass eine gut geschmierte Leugnungsmaschinerie, die in den frühen 1990er Jahren auf Touren kommt, angeheizt wird durch Millionen von Dollar von Konzernen wie ExonMobil und dem der Ölindustrie nahestehenden Koch Konzern”, sagt mein amerikanischer Greenpeace Kollege Kert Davis zu dem Report.

Bei jeder Veröffentlichung einer neuen Einschätzung erfährt der Weltklimarat IPCC eine Welle von gezielten Angriffen aus dem Kreis der Leugner. Trotz der traditionellen Neigung des IPCC zu einer konservativen Einschätzung der Wissenschaft. Die Kampagnen der Leugner bezeichnen konsequent die Berichte als Übertreibungen und diffamieren die Wissenschaftler als “Alarmisten”.

Bei dem Report handelt es sich um ein Update des gleichnamigen Berichts aus dem Jahr 2010. Er behandelt detailliert:
  • die Geschichte der IPCC-Berichte ab dem ersten Evaluierungsbericht im Jahr 1990 bis zur Gegenwart
  • die Beschreibungen der fortwährenden Versuche, einzelne Wissenschaftler und ihre Arbeit persönlich anzugreifen , darunter Michael Mann, Dr. Benjamin Santer, Dr. Kevin Trenberth und James Hansen
  • die Taktiken und Tricks der Leugner
  • ein Rückblick auf den aufgeputschten “Climategate “-Skandal , und dem was wirklich passiert ist
  • die globale Reichweite der Klimaleugnungsmaschinerie
Der Bericht enthält zudem eine Fallstudie über das Heartland Institute, einer konservativen Denkfabrik aus den USA, die kürzlich eine Kampagne gestartet haben, die jeden der an den Klimawandel glaubt in die Nähe von Terroristen gerückt hat. Das Institut gibt auch den “NIPCC ” Bericht (Non- Intergovernmental Panel on Climate Change) mit dem Titel ” Climate Change Reconsidered ” heraus, ein Bericht mit dem klaren Ziel, die Klimawissenschaft zu diskreditieren und Verwirrung zu stiften. Es ist eine unglaubliche Geschichte von Lügen und Fehlinformationen die von einigen Autoren gezielt gestreut werden, finanziert von Geldern der fossilen Energielobby.

Der Greenpeace-Report entlarvt die subtilen Methoden der amerikanischen Klimaleugner. Doch die Methode “Zweifel streuen” haben die deutschen Klimaskeptiker 1 zu 1 übernommen, mit Übersetzungen der Artikel aus dem amerikanischen, mit Verunglimpfungen angesehener Klimawissenschaftler und mit Angriffen auf jeden, der ihr Vorgehen kritisch hinterfragt.

P.S.: Über die “Klimaskeptiker in Deutschland und ihr Kampf gegen die Energiewende” hat der Politikwissenschaftler Achim Brunnengräber eine lesenswerte Studie (PDF, http://politikwissenschaft.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/inst_politikwiss/IPW_Working_Papers/IPW-WP-1_2013-Achim-Brunnengraeber.pdf) veröffentlicht. Er zeigt auf, dass sich die Angriffe in Deutschland zunehmend auch gegen die Energiewende richten.




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