Aktuell


EU-Waldstrategie beschlossen

EU-Parlament beschließt neue Waldstrategie

Am 28. April hat das EU-Parlament die neue EU-Waldstrategie beschlossen. Sie soll die Waldstrategie von 1998 ablösen und sich auf die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder, die ressourceneffiziente Nutzung ihrer Rohstoffe, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Forstsektors und die Schaffung von Arbeitsplätzen konzentrieren. Die Entschließung wurde mit 566 zu 66 Stimmen bei 45 Enthaltungen angenommen.

FORDAQ, 29.4.15

http://holz.fordaq.com/fordaq/news/Waldstrategie_EU_Parlament_Forstwirtschaft_41622.html


EU-Waldstrategie zur Stärkung des Forstsektors beschlossen

Köstinger für nachhaltige Waldbewirtschaftung als Arbeitsplatzgarant und Motor der Bioökonomie

Land&Forst Betriebe Österreich, 28.4.15

Wien - Heute wurde der Bericht von Elisabeth Köstinger, Abgeordnete zum Europäischen Parlament, "Eine neue EU-Waldstrategie: für Wälder und den forstbasierten Sektor" im EU-Parlament diskutiert und mit großer Mehrheit im Plenum beschlossen.

Ziel dieser Strategie der EU ist es, die Wälder und den forstbasierten Sektor in ihrer gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Rolle weiter zu stärken und den Rohstoff Holz als wichtige Ressource für Europa in den Vordergrund zu stellen bzw. nachhaltig zu nutzen. Die EU-weite Strategie wird alle Aspekte des Forstsektors ansprechen, sowohl seinen Stellenwert für Natur und Umwelt als auch sein ökonomisches Potential und die Leistungen für die Gesellschaft.

"Die Forstwirtschaft ist ein absolut nachhaltiger Wirtschaftsmotor, der in Europa über 3,5 Millionen Arbeitsplätze sichert. Die europäische Forststrategie erkennt daher die wichtige Rolle der Wälder an und stärkt diese Branche. Allen Vorstößen, die darauf abzielen, den Waldbesitzern neue bürokratische Hürden aufzulegen, werden wir einen Riegel vorschieben", so Elisabeth Köstinger, die sich als Chefverhandlerin des Europäischen Parlaments zur neuen EU-Waldstrategie besonders für nachhaltige und aktive Waldbewirtschaftung eingesetzt hat.

Für Köstinger steht vor allem eine verbesserte Koordinierung des Forstsektors auf europäischer Ebene im Vordergrund. Geht es etwa um Fragen der Energie-, Umwelt- und Klimapolitik müssen die Forstwirtschaft und deren Experten Gehör finden. Kernpunkte von Köstingers Bericht sind unter anderem eine nachhaltige Wald-be¬wirtschaftung als Wirtschaftsfaktor und Arbeitsplatzgarant, Forschung und Entwicklung, Ressourceneffizienz sowie keine weiteren bürokratischen Hürden für die Waldbesitzer. Zudem sollen eine subsidiäre Umsetzung der EU-Waldstrategie und eine Konzentration auf Wachstum, Beschäftigung und Investitionen zur Stärkung des Forstsektors sichergestellt werden. "Gemeinsame Grundsätze dürfen nicht zu einer Zentralisierung auf EU-Ebene führen. Nicht eine Überregulierung, sondern subsidiär verankerte, sinnvolle Bewirtschaftungskriterien sind mein vorrangiges Ziel", betont Köstinger.

"Das österreichische Forstgesetz garantiert bereits jetzt Kriterien wie Nachhaltigkeit, Regionalität und Innovation bei der Bewirtschaftung unseres grünen Schatzes und kann somit als Vorbild für andere europäische Staaten dienen", sieht DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe, die österreichische Forstwirtschaft als Vorreiter. "Wir gratulieren MEP Elisabeth Köstinger zu dem erfolgreichen Ergebnis und sehen in der europäischen Waldstrategie die Anerkennung der Forstwirtschaft als Basis für die Neuausrichtung der Bioökonomie in Europa."

Garant für Lebensqualität, Nachhaltigkeit, Arbeitsplätze und Wertschöpfung

Mit über 3,5 Millionen Arbeitsplätzen steht der Forstsektor europaweit an dritter Stelle bei der Beschäftigung, direkt hinter der Metall- und der Lebensmittelindustrie. Alleine in Österreich beziehen rund 300.000 Personen ein Einkommen aus dem Wald- und Holzsektor. Holz ist eine wichtige europäische Ressource mit großer wirtschaftlicher und sozialer Bedeutung. Durch die sorgfältige Pflege und nachhaltige Bewirtschaftung durch über 16 Millionen Waldbesitzer ist gewährleistet, dass die Wälder ihre ökologischen, ökonomischen und sozialen Funktionen dauerhaft erfüllen können.


EU-Beschluss zur Beimischungsquote von Agrokraftstoff fördert Waldzerstörung und Landraub

Bundesregierung muss nationale Quote herabsetzen

BUND Pressemitteilung, 28.4.15

Brüssel/Berlin: Der Beschluss des Europaparlaments für eine Beimischung von Agrokraftstoffen in Höhe von sieben Prozent widerspricht nach Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den EU-Klimaschutzzielen und den internationalen Zielen des Waldschutzes.

"Das EU-Parlament erkennt zwar die Notwendigkeit einer Obergrenze für den Einsatz von Agrarkraftstoffen. Schließlich geht die Produktion der sogenannten Biokraftstoffe auf Kosten des Naturschutzes sowie der gerechten Landverteilung. Die Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen und die Weltbank haben sogar den Ausstieg aus der Agrospritförderung gefordert. Da dies auf EU-Ebene unterbleibt, muss Deutschland jetzt vorangehen und die Beimischungsquote für Agrarkraftstoff auf eigene Faust herabsetzen", sagte die BUND-Agrarexpertin Katrin Wenz.

"Weil es in Europa nicht genug Anbauflächen gibt, um den Agrospritbedarf zu decken, importiert die Europäische Union unter anderem Palmöl aus Indonesien. Das verschärft dort die Flächenkonkurrenz und führt vielerorts zu Landkonflikten, in deren Folge Kleinbauern vertrieben werden", sagte Wenz.

Die BUND-Expertin kritisierte auch die oftmals schlechte Klimabilanz der sogenannten Biokraftstoffe. Unter Berücksichtigung sämtlicher indirekter Treibhausgasemissionen weise beispielsweise Agrosprit aus Rapsöl eine schlechtere Klimabilanz auf als fossiler Kraftstoff.




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