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FSC-Zertifizierer suspendiert

Komplize am Pranger

WWF-Beschwerde: Zertifizierer von Holzindustrie Schweighofer suspendiert

WWF Pressemitteilung, 13.6.16

Berlin - Der Zertifizierer “Quality Austria” wurde suspendiert und darf keine neuen FSC-Zertifikate auszustellen. Das ist das aktuelle Zwischenergebnis nach einer Reihe Beschwerden des WWF Österreich und Anschuldigungen anderer Umweltorganisationen. Anlass der WWF-Beschwerde bei der Akkreditierungsstelle von Quality Austria war die Ausstellung mehrerer FSC-Zertifikate für die Produktkette (CoC) des Unternehmens Holzindustrie Schweighofer Anfang des Jahres. Die Umweltschützer werfen Quality Austria vor, FSC-Vergaberichtlinien nicht beachtet zu haben. Danach habe Quality Austria Verstöße von Holzindustrie Schweighofer gegen FSC-Vorgaben übergangen.

Die Suspendierung durch Accreditation Services International (ASI) trat am 29. Mai in Kraft und gilt zunächst für sechs Monate. Die Beschwerde des WWF richtet sich gegen Produktionsstätten und Lieferketten von Schweighofer in Rumänien und weiteren Ländern. Die Umweltschützer kritisieren, die massiven Vorwürfe vonseiten der rumänischen Behörden sowie zahlreicher Nichtregierungsorganisationen wegen illegal geschlagenem Holz und organisierter Kriminalität seien offensichtlich nicht ausreichend beachtet worden. Schweighofer habe ferner entgegen der FSC-Regularien keine angemessene Befragung der Stakeholder durchgeführt. Umweltorganisationen werfen Holzindustrie Schweighofer seit Monaten vor, Holz aus illegalen Quellen zu beziehen, was den Grundgedanken und Vorschriften des FSC-Siegels widerspreche.

Der rumänische Staat ermittelt seit mehreren Monaten gegen Holzindustrie Schweighofer. Unter anderem wird dem österreichischen Unternehmen vorgeworfen, illegales Holz aus dem rumänischen Nationalpark Retezat zu beziehen. Im Oktober 2015 präsentierte die US-amerikanische „EIA“ (Environmental Investigation Agency) einen Bericht, wonach Holzindustrie Schweighofer einer der größten Treiber für illegalen Holzeinschlag in Rumänien ist. Zu diesem Ergebnis kam die EIA in Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen wie WWF nach Jahren investigativer Recherche. Als Beweise wurden unter anderem Videos veröffentlicht, welche Manager von Schweighofer zeigen, die illegal geschlagenes Holz kaufen wollen und dafür sogar einen Bonus anbieten.




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