Aktuell


Tag des Artenschutzes

Damit der Tiger nicht zum Dino wird

WWF: Wenn die Waffen in der Savanne schweigen hilft das auch der Bevölkerung
Europas Geschäft mit dem Elfenbein: EU muss Exporte von Roh-Elfenbein verbieten


WWF Pressemitteilung, 2.3.17

Die Welt erlebt derzeit das größte Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier. Davor warnt die Naturschutzorganisation WWF anlässlich des Internationalen Tags des Artenschutzes (World Wildlife Day) am 3. März. „Wir müssen verhindern, dass in den kommenden Jahren Gorilla, Tiger oder Elefanten den Dinosauriern nachfolgen“, fordert daher Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland. Wilderei, Lebensraumzerstörung und Klimawandel setzen den Arten laut WWF immer stärker zu. Viele Tiere und Pflanzen leben in stetig kleiner werdenden Gebieten oder werden von Wilderern gehetzt. Hinzu kommt die seit Jahrzehnten anhaltende Übernutzung der natürlichen Ressourcen durch den Menschen. So zeigt etwa der Living Planet Index des WWF zum Zustand der weltweiten biologischen Vielfalt steil nach unten. Für die vergangenen vierzig Jahre wurde ein Rückgang von 58 Prozent gemessen. Damit haben sich die über 14.000 untersuchten Tierpopulationen mehr als halbiert.

Brandes fordert von der Bundesrepublik im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit mehr finanzielle Mittel zum Kampf gegen Wilderei, Artenschmuggel und Korruption- vor allem für die afrikanischen Subsahara-Staaten und in Südostasien. „Deutschland kann einen Beitrag leisten, indem es hilft, die kriminellen Strukturen der Arten-Mafia zu zerstören. Wenn die Waffen in der Savanne und im Dschungel schweigen, hilft das nicht nur Elefanten und Tiger, sondern auch den Menschen vor Ort, die unter den Machenschaften der Wilderer leiden.“

Außerdem müssen laut dem WWF-Vorstand die illegalen Märkte für Elfenbein, Tigerknochen oder Nashorn endlich ausgetrocknet und die Tigerfarmen in ganz Asien geschlossen werden. Auch die EU sieht der WWF in der Pflicht: Europa brauche endlich ein Exportverbot für Roh-Elfenbein, denn die Europäische Union sei einer der größten Elfenbeinexporteure der Welt. „Der Handel mit historischen Stoßzähnen befeuert die Nachfrage, vor allem in Asien. Außerdem können legale Exporte zum Reinwaschen genutzt werden, indem Stoßzähne von kürzlich illegal getöteten Elefanten fälschlich als legales Elfenbein deklariert werden“, so Brandes.

Der 3. März wurde von der internationalen Staatengemeinschaft zum Tag des Artenschutzes ausgerufen, da an diesem Tag im Jahr 1973 das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES unterzeichnet wurde. Ziel des Abkommens ist es, den illegalen Handel mit Wildtieren zu unterbinden und sicherzustellen, dass der Fortbestand von Wildarten nicht durch legalen Handel bedroht wird. „Das Washingtoner Artenschutzabkommen ist ein scharfes Schwert beim Kampf gegen das weltweite Artensterben. Es ist eine der wirksamsten, internationalen Naturschutzkonventionen, die wir kennen“, so Brandes.


Zooverband weist auf Bedrohung des Lebensraums "Wald" und seiner Bewohner hin

Verband der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) Pressemitteilung, 2.3.17

(Berlin/Karlsruhe) - Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) und der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe machen anlässlich des morgigen internationalen "Tag des Artenschutzes" auf die Bedeutung der heimischen Tierwelt aufmerksam: "Unsere Wälder sind ein wichtiger Bestandteil der Biodiversität. Sie sind Heimat unzähliger bedrohter Tierarten", berichtet VdZ Verbandsgeschäftsführer Volker Homes.

Eurasische Luchse gehören zu den bedrohten Waldbewohnern. Sie werden auf der nationalen Roten Liste des Bundesamts für Naturschutz als "stark gefährdet" geführt, da ihr Bestand durch Bejagung und Lebensraumverlust in Deutschland weitgehend ausgerottet wurde. Erst seit dem Jahr 2000 gibt es in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wieder kleine Populationen, die unter anderem auf die Auswilderungen von Nachzucht-Luchsen aus Zoos zurückgehen. Zudem gibt es kleine Luchsbestände in Bayern, Baden Württemberg und Luchshinweise in anderen Bundesländern.

Der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe ist VdZ-Mitglied und engagiert sich als "Tor zum Nationalpark Schwarzwald" besonders für den Schutz der Luchse. Am Lauterberg entsteht ein neues, naturnah gestaltetes Gehege. "Ziel und Herausforderung für die Planung der Anlage ist, den Luchsen einerseits einen möglichst natürlichen Lebensraum zu schaffen, gleichzeitig den Besuchern aber auch attraktive Einsichten zu bieten", so Dr. Matthias Reinschmidt, Direktor des Zoos Karlsruhe. "Insgesamt sind es 1.100 Quadratmeter, die den Luchsen dort in einem äußerst abwechslungsreichen Gehege zur Verfügung stehen. Das ist etwa das Zehnfache an Fläche, die sie bislang haben", so Reinschmidt weiter.

Die kontinuierliche Verbesserung der Tierhaltung ist allen VdZ-Mitgliederzoos ein wichtiges Anliegen. Die Karlsruher Luchse können beispielsweise künftig ihr Futter "selbst erjagen". Ein quer über die Anlage gebauter Beutezug macht dies möglich. Daran können zum Beispiel Fleischstücke aufgehängt und in großer Geschwindigkeit über den Boden gezogen werden. Bereits Ende dieses Jahres soll das neue Gehege für die Tiere fertiggestellt werden.


Tag des Artenschutzes: Flächenverbrauch drosseln

Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Pressemitteilung, 2.3.17

Anlässlich des Internationalen Tages des Artenschutzes am 3. März ruft der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) zum verstärkten Engagement für bedrohte Tier- und Pflanzenarten auf. Aus Sicht des BBU ist es wichtig, dass die Politik auf allen Ebenen den anhaltenden Flächenverbrauch drosselt. Gleichzeitig appelliert der Verband an die Bevölkerung, aktiven Artenschutz zu betreiben und beim Einkauf auf regionale und kontrolliert-biologische Waren zu achten.

Der BBU betont, dass natürliche Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten immer knapper werden. Der engagierte Verband*sieht nach wie vor beim Flächenverbrauch für Bebauungspläne aller Art sowie für den Fernstraßenbau Gefahren für die Artenvielfalt. Deutlich spürbar ist beispielsweise der Rückgang der Singvögel. Da vorhandene Frei-Flächen nicht vermehrt werden können, ruft der BBU zum sparsamen Umgang mit Flächen auf. Feucht- und Streuobstwiesen, aber auch Hecken, Baumgruppen und schützenswerte Brachflächen, müssen vor der Bebauung bewahrt werden.

Zur Reduzierung flächenintensiver Straßenbauprojekte fordert der BBU die Ausweitung des Bus- und Bahnverkehrs. „Es muss gelingen, dass wieder mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagert wird“, so Udo Buchholz vom Vorstand des BBU.

In der Landwirtschaftspolitik kann durch den Verzicht auf chemische Keulen der Artenschutz nachhaltig gefördert werden. Große Hoffnungen setzt der BBU dabei auf den Bio-Landbau und auf ein zunehmend bewussteres Einkaufsverhalten der Bevölkerung. Zudem spricht sich der Verband gegen den Einsatz von genmanipulierten Pflanzen aus und er befürwortet den Anbau alter, regional bedeutsamer Gemüse- und Obstarten.

Der BBU empfiehlt im Gartenbereich auf den Einsatz von Torf zu verzichten. Auch im Bundesgebiet werden noch immer Tier- und Pflanzenarten durch den Torfabbau in Moorgebieten bedroht. Torf sollte daher nicht mehr zum Einsatz kommen. Beim Kauf von „Blumenerde“ sollte darauf geachtet werden, dass sie auch wirklich ohne Torf hergestellt wurde. Außerdem sollte im heimischen Garten auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet werden. Das Aufhängen von Nistkästen steigert die Attraktivität auch kleiner Gärten für die heimische Tierwelt.

International fordert der BBU den verstärkten Schutz der Regenwälder und der Meere. Abholzungen von Regenwäldern sowie die Vergiftung der Meere müssen gestoppt werden.

Angesichts der vielfältigen Aufgaben im Bereich des Artenschutzes ruft der BBU die Bevölkerung zur Mitarbeit in Bürgerinitiativen auf. Der BBU unterstützt auch gerne die Gründung neuer Umweltschutz-Bürgerinitiativen. „Es macht Spaß und ist sinnvoll, wenn man sich mit Gleichgesinnten für bedrohte Arten einsetzt. Eine Bürgerinitiative ist schnell gegründet und jede Initiative, die im BBU mitwirkt, verstärkt das bundesweite Umweltschutz-Engagement“, betont BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.


Riesiger Nationalpark für Sibirische Tiger

China Radio International, 3. März, 2017

http://german.cri.cn/3105/2017/03/03/1s262161.htm


Artensterben in NRW geht weiter

(dpa) - 2. März, 2017

http://www1.wdr.de/nachrichten/artenschutz-nrw-gefaehrdete-arten-100.html


Hälfte der Arten in Berlin ist gefährdet oder ausgestorben

Am 3. März ist Internationaler Tag des Artenschutzes: Pflanzen und Tiere sind in Berlin bedroht – nutzen aber ungewöhnliche Chancen.

Von Patrick Goldstein, Berliner Morgenpost, 3.3.17

http://www.morgenpost.de/berlin/article209807457/Haelfte-der-Arten-in-Berlin-ist-gefaehrdet-oder-ausgestorben.html




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