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Petersberger Klimadialog beginnt

Trauminseln in Gefahr

Petersberger Klimadialog beginnt
WWF: Die Zeit des Aufschiebens ist vorbei


WWF Pressemitteilung, 22.5.17

Die Erderhitzung hat schon heute gravierende Folgen für Mensch und Natur weltweit. Doch einige Regionen sind stärker betroffen als andere, zum Beispiel der Inselstaat Fidschi: Steigt der Meeresspiegel weiter an, verlieren die Bewohner dort ihre Heimat. Der Petersberger Klimadialog, der am Montag in Berlin beginnt, findet in diesem Jahr auf gemeinsame Einladung Deutschlands und Fidschis statt. Der Inselstaat leitet dieses Jahr die internationalen Klimaverhandlungen. „Wir brauchen dringend konkrete Taten, um die Erderhitzung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen“, sagt Alfred Ralifo vom WWF Pacific. „Sonst werden nicht nur die Menschen im Pazifik heimatlos. Weltweit leiden die Menschen jetzt schon unter den Folgen der Klimakatastrophe.“

Der Petersberger Klimadialog bietet die Möglichkeit, dass Industriestaaten, die zu großen Teilen für die Erderhitzung verantwortlich sind, und vom Klimawandel besonders betroffene Länder wie Fidschi noch enger zusammenarbeiten. „Diese Möglichkeit gilt es zu nutzen. Uns bleibt keine Zeit mehr, Entscheidungen und Taten länger aufzuschieben“, sagt Kristin Reißig, Referentin für internationale Klimapolitik beim WWF Deutschland. „Alle Länder müssen dazu beitragen, die in Paris beschlossenen Klimaziele einzuhalten. Wir alle stehen in der Pflicht, die besonders gefährdeten Regionen vor dem Untergang zu bewahren. Für Deutschland bedeutet das unter anderem, schnell von der Kohle abzukehren.“

Während der UN-Klimagespräche in Bonn, die vergangene Woche zu Ende gegangen sind, hat die internationale Staatengemeinschaft bereits Fortschritte auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft gemacht. „In Berlin geht es jetzt darum, die Weichen für eine erfolgreiche Klimakonferenz Ende des Jahres zu stellen. Es gilt, Strategien weiterzuentwickeln, wie eine Erderhitzung mit katastrophalen Auswirkungen noch zu vermeiden ist und nachhaltige Entwicklung aussehen kann.“

Nachhaltige Entwicklung bietet große Chancen: Am Dienstag wird die OECD im Rahmen des Klimadialogs einen Bericht zu dem Thema vorstellen, „Investing in Climate – Investing in Growth“. „In dem Bekenntnis zu einer klimasicheren Zukunft liegt ein immenses Potenzial“, sagt Reißig. „Energie aus Sonnen- und Windkraft etwa ist unerschöpflich, günstig und sauber – und damit Grundlage für gesundes Wachstum.“

Zum achten Petersberger Klimadialog vom 22. bis 23. Mai haben Deutschland und Fidschi Minister aus rund 35 Staaten eingeladen. Dabei steht auch die Vorbereitung der UN-Klimakonferenz COP23 auf der Agenda, die unter Fidschis Präsidentschaft im November in Bonn stattfindet.


BDI, Germanwatch und MCC vor Petersberger Klimadialog: G20 müssen für Klimaschutz eintreten

Rückenwind für G20-Gipfel in Hamburg erforderlich
Grundstein für internationale CO2-Bepreisung jetzt legen
Ehrgeizige Klimaschutzpläne bis spätestens 2020 zentral


Gemeinsame Pressemitteilung von Germanwatch, BDI und MCC, 21.5.17

Berlin. Vor dem morgen in Berlin beginnenden Petersberger Klimadialog haben der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Germanwatch sowie das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) gemeinsam die G20-Staaten aufgefordert, klar für Klimaschutz und die Umsetzung des Paris-Abkommens einzutreten. Das Treffen müsse den erforderlichen Rückenwind für den G20-Gipfel in Hamburg Anfang Juli bringen, forderten der Wirtschaftsverband, die Umweltorganisation und das Forschungsinstitut am Sonntag gemeinsam in Berlin. In Hamburg stünden schwierige Verhandlungen über den klimapolitischen Teil der G20-Ab-schlusserklärung an.

„Die G20-Staaten müssen in Hamburg den Grundstein für eine schrittweise Einführung eines CO2-Preises in den G20-Staaten legen“, forderte Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer. „Wir unterstützen die deutsche Präsidentschaft in ihrem ehrgeizigen Zeitplan für einen zügigen Ausstieg der Weltgemeinschaft aus der ineffizienten Subventionierung fossiler Energien.“ Die G20-Staaten stehen für rund 66 Prozent der Weltbevölkerung und mehr als 80 Prozent der globalen Wirtschaftskraft und CO2-Emissionen.

Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch, drängte auf ein klares Signal für die Umsetzung des Paris-Abkommens von den G20. „Klare, am Paris-Abkommen orientierte Langfristziele, ein stetig steigendes internationales CO2-Preissignal und ausreichend Klimafinanzierung schaffen die Grundlage für die notwendigen Investitionen weltweit. Und sie eröffnen insbesondere den ärmsten und verletzlichsten Menschen und Ländern nachhaltige Zukunftschancen“, erläuterte Bals.

„Um durch das eigene Beispiel zu überzeugen, sollten die G20-Staaten bis Ende 2018, aber definitiv nicht später als 2020 langfristige nationale Klimaschutzpläne vorlegen. Sie sollten zudem ambitionierte und vergleichbare kurzfristige Klimaschutzziele zusagen und damit einen glaubhaften Anteil an der Erfüllung des Paris-Abkommens übernehmen“, empfahl Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator-Instituts MCC.


Petersberger Klimadialog: Minister aus aller Welt treffen sich in Berlin

BMUB Pressemitteilung, 19.5.17

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und der Premierminister der Republik Fidschi, Josaia Voreqe Bainimarama, haben für den 22. und 23. Mai rund 30 Minister aus allen Weltregionen zum achten Petersberger Klimadialog nach Berlin eingeladen. Unter dem Motto "Gemeinsam an Lösungen arbeiten" haben die Minister dort die Gelegenheit, die Verhandlungen auf der Weltklimakonferenz COP 23 im November in Bonn vorzubereiten und Fragen der praktischen Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens zu besprechen. Am Dienstag werden Bundeskanzlerin Angela Merkel und der künftige COP-Präsident Bainimarama zu den Delegierten sprechen.

Geprägt wird der diesjährige Klimadialog von der kommenden COP-Präsidentschaft Fidschis - der ersten Präsidentschaft eines kleinen Inselstaates. Am Montag soll es zunächst um aktuelle politische Herausforderungen für die Klimadiplomatie gehen sowie die Erwartungen an die Weltklimakonferenz COP23 in Bonn. Am Nachmittag diskutieren die Minister dann über ambitionierte nationale Klimaschutzbeiträge und Anpassungsstrategien.

Auch die deutsche G20-Präsidentschaft schlägt sich im Programm nieder: Am Dienstag wird der Generalsekretär der OECD, Angel Gurría, eine Studie vorstellen, die untersucht, welche Wachstumseffekte Investitionen in den Klimaschutz für die Volkswirtschaften der G20 haben. Die Studie wurde mit Unterstützung des BMUB im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft erstellt.

Die Bundesregierung veranstaltet den Petersberger Klimadialog seit 2010. Im ersten Jahr fand er auf dem Petersberg bei Bonn statt. Das Treffen hat sich inzwischen als wichtiger Termin in der internationalen Klimadiplomatie etabliert. Die Treffen finden im informellen Stil statt, um eine offene Debatte zu fördern. Ko-Vorsitzender ist jeweils das Land, das der nächsten Weltklimakonferenz vorsitzt.




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