AktuellKlimakonferenz beginnt
Weltklimakonferenz in Bonn beginnt 25.000 Teilnehmer erwartetBei der UN-Klimakonferenz werden sich die Teilnehmer vor allem um die Details des Pariser Klimaabkommens kümmern.(dpa) - 6. November, 2017 https://www.shz.de/deutschland-welt/politik/weltklimakonferenz-in-bonn-beginnt-25-000-teilnehmer-erwartet-id18247536.html?nojs=true UNO-Konferenz in Bonn: Ringen um den KlimaschutzDeutschlandfunk, 6. November, 2017http://www.deutschlandfunk.de/uno-konferenz-in-bonn-ringen-um-den-klimaschutz.2852.de.html?dram:article_id=399935 Weltklimakonferenz beginnt in BonnVon Michael Bauchmüller, Süddeutsche Zeitung, 6.11.17http://www.sueddeutsche.de/wissen/klimawandel-weltklimakonferenz-beginnt-in-bonn-1.3736232 Weltklimagipfel beginnt in BonnEs geht ums Kleingedruckte: Heute beginnt in Bonn die 23. Weltklimakonferenz. Vertreter von 196 Ländern und der EU werden noch bis zum 17. November darum ringen, das Klimaabkommen von Paris nun mit konkreten Regelungen zu unterfüttern. Denn im nächsten Jahr soll das sogenannte Regelbuch zum Abkommen verabschiedet werden. Spannend wird dabei unter anderem, welche Rolle die USA diesmal spielen wird Bremser oder Beobachter.Scinexx, 6. November, 2017 http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-22061-2017-11-06.html US-Klimareport stellt sich gegen TrumpDer Klimawandel ist eine natürliche Entwicklung und hat nichts mit dem Menschen zu tun - falls es ihn überhaupt gibt. So in etwa ist die Meinung von US-Präsident Trump. Der aktuelle Klimabericht von 13 US-Behörden sagt allerdings so ziemlich das Gegenteil und stellt sich mit seinen düsteren Aussichten klar gegen die Meinung des Präsidenten.mdr, 4. November, 2017 http://www.mdr.de/nachrichten/politik/ausland/us-experten-klima-report-trump-widerspruch-100.html Vor Bonner Klimakonferenz: USA veröffentlichen düsteren ReportDie US-Regierung versucht die menschliche Rolle beim Klimawandel herunterzuspielen - doch der jüngste offizielle US-Klimaschutzbericht widerspricht dem entschieden. Der pikante Report wird wenige Tage vor der Weltklimakonferenz in Bonn publik.(dpa) - 4. November, 2017 https://www.heise.de/newsticker/meldung/Vor-Bonner-Klimakonferenz-USA-veroeffentlichen-duesteren-Report-3879346.html Weltklimakonferenz startet: Deutschland unterstützt Entwicklungsländer bei Klima-AnpassungBMUB/BMZ Pressemitteilung, 6.11.17Bonn - Die Bundesregierung hat zum Auftakt der Bonner Weltklimakonferenz angekündigt, Entwicklungsländer mit weiteren 100 Millionen Euro bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen: Das Bundesumweltministerium sagte 50 Millionen Euro für den Anpassungsfonds zu. Das Bundesentwicklungsministerium gibt 50 Millionen Euro in den „Least Developed Countries Fund (LDCF)“, der gezielt die ärmsten Länder bei der Klimaanpassung unterstützt. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Wir senden damit ein klares Signal: Deutschland steht den Menschen und den Ländern, die besonders vom Klimawandel betroffen sind, solidarisch bei. Ich hoffe, dass wir mit dieser Zusage einen guten ersten Impuls für eine konstruktive Verhandlungsatmosphäre setzen können. Deutschland ist damit mit bisher insgesamt 240 Millionen Euro der größte bilaterale Geber des Anpassungsfonds. Unser Ziel ist, ihn zu einem festen Bestandteil der Finanzarchitektur unter dem Pariser Abkommen zu machen.“ Bundesentwicklungsminister Gerd Müller: „Dürren, Wirbelstürme, Überschwemmungen - Die Entwicklungsländer haben selber am wenigsten zum Klimawandel beigetragen, tragen aber die Hauptlast. Die fortschreitende Erderwärmung gefährdet bisherige Entwicklungserfolge und wird für diese Menschen zur Überlebensfrage. Mit unserem Beitrag unterstützen wir gezielt die Ärmsten der Armen.“ Finanzielle Unterstützung und der vereinfachte Zugang zu multilateralen Anpassungsfinanzierungs-Instrumenten ist neben dem 1,5 Grad-Ziel eine der wichtigsten Forderungen Fidschis und der kleinen Inselstaaten und der Gruppe am wenigsten entwickelten Länder in den Verhandlungen. Der Anpassungsfonds finanziert unter anderem Maßnahmen zum Küstenschutz oder die Umstellung auf neue Anbaumethoden in der Landwirtschaft. Er wird von Geber- und Empfängerländern auf Augenhöhe verwaltet. Der Fonds hat bisher 67 Projekte in 63 Ländern mit einem Fördervolumen von rund 450 Millionen US-Dollar auf den Weg gebracht. Er wird aus einer Abgabe auf Projekte im internationalen Kohlenstoffmarkt gespeist. Aufgrund der niedrigen Preise auf dem Kohlenstoffmarkt bleiben die Einnahmen jedoch deutlich hinter den Erwartungen zurück. Trotz wachsender Bedarfe und der anerkannt guten Arbeit ist der Fonds daher unterfinanziert und auf freiwillige Einzahlungen wie die Deutschlands angewiesen. Der zehnte Geburtstag des Fonds wird am 16. November im Alten Rathaus in Bonn gefeiert. Der LDCF finanziert Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in den am wenigsten entwickelten Ländern. Diese sind besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels. Die Projekte umfassen Anpassungsmaßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Entwicklung von Klima-Informationssystemen, Küstenzonen- und Katastrophenrisikomanagement, Gesundheit sowie Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen. So wird zum Beispiel in Sierra Leone die Bevölkerung in ländlichen Gebieten dabei unterstützt, mit Klimarisiken wie Überschwemmungen umzugehen. In Nepal werden lokale Behörden gestärkt, um Land- und Forstwirtschaftspläne an den Klimawandel und dessen Risiken anzupassen. Deutschland ist der größte bilaterale Geber und hat insgesamt 265 Millionen Euro beigesteuert. Der Fonds hat bisher 195 Projekte in 49 Ländern mit einem Fördervolumen von rund 1,15 Mrd. USD auf den Weg gebracht. Etwa zwei Drittel der ausgezahlten Mittel sind in Projekte in Afrika geflossen und weitere 30 Prozent gingen in die Region Asien/Pazifik. Beeilung, bitte!Am Montag startet die Weltklimakonferenz in Bonn. Die Themen: Was wurde zum Schutz des Klimas erreicht? Was muss passieren? Erst einmal raus aus der Kohle, fordern Demonstranten.Von Michael Weiland, Greenpeace-Online, 4.11.17 Der steigende Meerespegel bedroht die Inselstaaten im Pazifik; immer heftigere Tropenstürme machen Zehntausende heimatlos. Und an die Nachricht, dass das Vorjahr das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen ist, hat man sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten schon fast gewöhnt. Der Klimawandel ist kein abstraktes Worst-Case-Szenario er ist in vollem Gange. Noch können die schlimmsten Folgen der Erderhitzung aufgehalten werden. Genau das ist die Aufgabe der 23. Weltklimakonferenz, die am Montag in Bonn beginnt. Und daran erinnert heute eine Demo, zu der auch Greenpeace eingeladen hat. Zwei Jahre sind seit dem historischen Klimagipfel in Paris vergangen. Dort einigten sich die Länder der Welt in einem Abkommen darauf, den globalen Temperaturanstieg deutlich unter zwei Grad, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Schon bei 1,5 Grad sehen Klimaexperten die kleinen Inselstaaten in Gefahr, bei mehr als zwei Grad drohen drastische Folgen für den Planeten: sich ausbreitende Wüsten, häufigere Überschwemmungen, eine Weltkarte, die vor allem wegen des Anstiegs des Meeresspiegels neu gezeichnet werden muss. Der einzige Weg, das zu verhindern, ist den weltweiten Ausstoß an Kohlenstoffdioxid konsequent und schnell zu senken: Das klimaschädliche Gas, das bei der Verbrennung von Öl und Kohle entsteht, ist Hauptverursacher der Erderhitzung. Deutschland patzt beim Klimaschutz Trotz der in Paris geäußerten guten Absichten verkennen etliche Unterzeichnerstaaten des Klimaabkommens den Ernst der Lage. Ende Oktober dieses Jahres veröffentlichten die Vereinten Nationen den jüngsten „Emissions Gap Report“. Er zeigt, wie tief der Graben zwischen Wunsch und Wirklichkeit im Klimaschutz ist: Der Unterschied zwischen den CO2-Reduktionen, die nötig seien, um die Pariser Ziele zu erreichen, und den bislang zugesagten Einsparungen sei „alarmierend hoch“, so die Autoren. Deutschland ist da keine Ausnahme, sondern schlechtes Vorbild. Trotz der Erfolge der Energiewende wird hierzulande ebenso viel klimaschädliches CO2 ausgestoßen wie vor acht Jahren. Schuld daran ist die Kohle: Die Bundesregierung unter Angela Merkel schiebt den dringend notwendigen Ausstieg aus der schmutzigen Energie auf die lange Bank. Für die deutsche Versorgungssicherheit ist der Kohlestrom gar nicht entscheidend: Ein großer Teil des Stroms wird in Deutschland nicht benötigt und ins Ausland exportiert. Klimaschutz ist kein Luxus Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz reichen längst nicht mehr. In Bonn müssen die Delegierten aus aller Welt konkret werden und unter Umständen schmerzhafte Beschlüsse fassen: Klimaschutz ist kein Luxus, den man sich leistet, sondern alternativlos. Die Veränderungen im Weltklima gehen ausnahmslos alle an; einige Nationen kämpfen allerdings heute bereits ums Überleben. Beispielsweise die Republik Fidschi, die dieses Jahr Gastgeber der Weltklimakonferenz ist. Der Inselstaat im Pazifik droht buchstäblich im Meer zu versinken; finanziell kann der Staat den Kampf gegen die Folgen des Klimawandels nicht alleine stemmen. Er braucht die Solidarität reicherer Länder wie viele andere Staaten auch. Hier kann Deutschland Gutes tun, aber die Bundesregierung muss auch innerhalb der eigenen Grenzen etwas bewegen: Dazu gehört der Ausstieg aus der Kohle, eine Verkehrswende hin zu einer klimafreundlichen Mobilität sowie eine umweltverträgliche Agrarwende ohne Massentierhaltung. Demo in Bonn Greenpeace hat mit vielen weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen zu einer Demo in Bonn eingeladen. Rund 25.000 Menschen folgten dem Aufruf, um der Bundesregierung an ihrer alten Wirkungsstätte deutlich zu machen: Klimaschutz braucht den Kohleausstieg. Jennifer Morgan, Geschäftsführerin von Greenpeace International, redete auf der Abschlusskundgebung am Nachmittag den Teilnehmern der Klimakonferenz mit Nachdruck ins Gewissen, ihre Chance zur Rettung des Planeten nicht ungenutzt verstreichen zu lassen: Wir haben keine Zeit zu verlieren. Prüfstein am RheinCOP23 beginnt in BonnWWF erwartet wichtige Fortschritte für die Umsetzung des Paris-Abkommens auch Deutschland muss liefern Side Events im WWF-Pavillon WWF Pressemitteilung, 3.11.17 Zur Weltklimakonferenz in Bonn werden ab Montag rund 25.000 Gäste aus aller Welt erwartet. Auch der WWF wird vor Ort sein: Im WWF-Pavillon präsentiert die Naturschutzorganisation zwei Wochen lang spannende Side Events. „Der Paukenschlag der Klimadiplomatie ist nun zwei Jahre her. In Bonn erwarten wir leisere Töne, die aber nicht weniger wichtig sind: Es geht nun um die Feinheiten, wie die Staaten das Paris-Abkommen umsetzen“, sagt Jörg-Andreas Krüger, Mitglied der Geschäftsleitung des WWF Deutschland. „Unser Augenmerk gilt vor allem dem sogenannten Rulebook. Hier werden die Spielregeln für das Paris-Abkommen festgehalten.“ In Bonn muss ein Entwurf entstehen, um das Rulebook im nächsten Jahr fertig stellen zu können. Außerdem wird es darum gehen, den „Talanoa Dialogue“ für 2018 vorzubereiten. Dieser Prozess dient dazu, die bisher vorgesehenen Beiträge der einzelnen Länder den wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel gegenüberzustellen. Nur so lässt sich die Lücke identifizieren und schließen, die bislang noch zwischen den zugesagten Beiträgen liegt und dem Ziel, die Erderhitzung deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten. „Unser aktueller Pfad führt uns noch nicht nach Paris. Dafür müssen alle Länder ihre Anstrengungen erhöhen. Das gilt auch für Deutschland. Statt die Klimakrise zu bekämpfen, befeuert Deutschland die Erderhitzung derzeit weiter - insbesondere mit seinen dreckigen Kohlekraftwerken“, sagt Jörg-Andreas Krüger. „Die neue Regierung muss bis 2020 die Hälfte der Kohlekapazitäten vom Netz nehmen, wenn sie ihr eigenes 2020-Ziel erreichen und einen fairen Beitrag zum Paris-Abkommen leisten will. Verpasst sie es, den Kohleausstieg endlich auf den Weg zu bringen und verbindlich festzuschreiben, macht sie sich auch bei der COP im eigenen Land unglaubwürdig.“ Angela Merkel muss auf der Bonner UN-Klimakonferenz den Kohleausstieg vor 2030 ankündigenBUND Pressemitteilung, 2.11.17Bonn/Berlin: Der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, fordert von Angela Merkel, auf der Weltklimakonferenz den Kohleausstieg deutlich vor dem Jahr 2030 in Deutschland anzukündigen. Die Bundesregierung müsse gemeinsam mit den anderen auf der Bonner COP23-Konferenz vertretenen Regierungen Fortschritte in drei zentralen Bereichen machen: beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, bei den Regeln zur Verbesserung der schwachen nationalen Klimaschutzpläne sowie bei Finanzhilfen für Länder und Gemeinden, die klimawandelbedingte Schäden erleiden. Angesichts der konstant hohen klimaschädlichen Emissionen hierzulande und des weiterhin großen Anteils von Kohlestrom stehe Deutschland vor einer Blamage, sagte der BUND-Vorsitzende. "In diesem Jahr, das gebeutelt war von Stürmen, Dürren und Überschwemmungen mit vielen Todesopfern, steht die Bundesregierung als Ausrichter der COP mehr denn je in der Pflicht, beim Klimaschutz endlich zu handeln. Glaubhafte Klimaschutzpolitik beginnt im eigenen Land. Die Bundeskanzlerin muss sich den zahlreichen Regierungen anschließen, die bereits aus der Kohle aussteigen werden, und auf der Konferenz in Bonn den deutschen Kohleausstieg deutlich vor 2030 ankündigen. Das gehört auch in den Koalitionsvertrag", forderte Weiger. Unter der Präsidentschaft der Regierung von Fidschi geht es bei der diesjährigen Konferenz um die Festlegung fairer und verbindlicher Regeln für den 2018 anstehenden Überprüfungsprozess der nationalen Klimaschutzpläne. Die in Bonn zu erarbeitenden Regeln für diesen "Facilitative Dialogue 2018" seien die Blaupause für alle künftigen Überprüfungsprozesse. "Wir brauchen Verbindlichkeit, damit die Überprüfung tatsächlich zu mehr Klimaschutz führt. Der Prozess muss fair gestaltet sein. Länder werden nur dann zu mehr Klimaschutz bereit sein, wenn alle mitmachen und die wirtschaftlich Stärksten mit der größten historischen Verantwortung für den Klimawandel am schnellsten handeln", sagte Weiger. Die Folgen der Klimakrise verursachten mittlerweile Schäden in Milliardenhöhe und machten immer mehr Gegenden unbewohnbar, besonders auf Inseln und an Küsten. Auf der Bonner Klimakonferenz müsse ein Fonds für diejenigen Länder ins Leben gerufen werden, die von solchen klimawandelbedingten Schäden betroffen seien, forderte Weiger. COP 23: Survival fordert mehr Mitsprache für indigene Völker bei KlimakonferenzSurvival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 6.11.17Survival International ruft zur COP 23 in Bonn internationale Entscheidungsträger*innen dazu auf, die Rolle indigener Völker beim Schutz der Umwelt stärker zu berücksichtigen. Die Klimakonferenz, die zwischen dem 6. und 17. November stattfindet, ist eine Folgekonferenz der historischen Verhandlungen von Paris 2015, bei der Regierungsvertreter*innen und Zivilgesellschaft aus aller Welt Klimafragen diskutieren, darunter auch Angehörige indigener Völker. Survival führt internationale Bestrebungen nach einem neuen Naturschutz-Model an, das indigene Rechte ins Zentrum stellt. Die wichtige Rolle, die indigene Völker im Natur- und Klimaschutz spielen, wurde in den letzten Jahren auch von internationalen Akteuren wie den Vereinten Nationen anerkannt. Der „Dalai Lama des Regenwaldes“, Yanomami-Schamane Davi Kopenawa, sagte: „Der Regen kommt spät. Die Sonne verhält sich seltsam. Die Welt ist krank. Die Lungen des Himmels sind verschmutzt. Wir wissen, dass es passiert. Ihr könnt nicht weiter die Natur zerstören.“ Belege und Studien zeigen, dass indigene Gebiete die beste Barriere gegen Abholzung sind. Effektive Maßnahmen zum Schutz und zur Anerkennung indigener Landrechte bedeuten auch den Schutz großer Waldflächen, die zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zur Verringerung von CO2 beitragen. Dennoch arbeiten einige führende Naturschutzorganisationen mit der Industrie und der Tourismusbranche zusammen und zerstören dabei die stärksten Verbündeten der Umwelt. So haben beispielsweise WWF und WCS mit Abholzungsfirmen Partnerschaften im Kongobecken abgeschlossen, die nicht nachhaltig arbeiten. Beide haben zudem zu schweren Menschenrechtsverletzungen an indigenen Völkern wie den Baka und Bayaka beigetragen. Auch wenn einige indigene Sprecher*innen wie Sonia Guajajara aus Brasilien an der Klimakonferenz teilnehmen, werden indigene Stimmen nur eine Nebenrolle bei den Gesprächen spielen. Dies obwohl indigene Völker die besten Naturschützer und Wächter ihrer Gebiete sind und sie eine Schlüsselrolle im Naturschutz einnehmen sollten. Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte: „Es ist gefährlich indigene Völker an den Rand der Diskussionen um den Schutz unseres Planeten zu drängen. Sie wissen weit mehr darüber, wie man die Natur schützt, als andere. Ihre Expertise zu ignorieren ist für uns ein großes Risiko. Seit Jahrzehnten verwüstet die industrialisierte Gesellschaft den Planeten und zerstört dabei auch indigene Völker. Es ist Zeit auf sie zu hören, bevor es zu spät ist.“ “Indigenous Peoples First Victims of Climate Change“Menschenrechtler und Ashaninka aus Brasilien fordern nachhaltigere KlimapolitikGfbV Pressemitteilung, 6.11.17 Göttingen/Bonn - Gemeinsam mit dem Sprecher der Ashaninka-Indianer aus Brasilien, Benki Piyako, hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mit einer Mahnwache in Bonn zu Beginn des UN-Klimagipfels eine nachhaltigere Klimapolitik gefordert, die indigene Völker als gleichberechtigte Verhandlungspartner einbezieht. „Indigenous Peoples: First Victims of Climate Change“ klagten die Menschenrechtler auf einem Transparent in grellen Farben während ihrer Aktion am Montag. Sie warfen den Industrienationen vor, mit ihren zögerlichen Maßnahmen gegen die Erderwärmung die Existenz der Ureinwohner zu gefährden und mit der ökologischen auch die kulturelle Vielfalt der Erde aufs Spiel zu setzen. „Die Hauptlast des Klimawandels tragen schon jetzt die weltweit etwa 5.000 indigenen Völker mit ihren rund 370 Millionen Angehörigen. Es muss selbstverständlich sein, ihre Bedürfnisse und ihr Wissen anzuerkennen und sie nicht nur am Rande der Konferenz zu Wort kommen zu lassen“, fordert die GfbV. Indigene Gemeinschaften seien sehr viel stärker als die Industrienationen auf intakte Ökosysteme angewiesen, um ihr traditionelles Leben weiterführen zu können. Die Ashaninka-Gemeinschaft von Benki Piyako im brasilianischen Bundesstaat Acre habe deshalb schon vor Jahren die Initiative für den Regenwald ergriffen und viele junge Bäume auf ihrem Territorium nachgepflanzt. Gleichzeitig hätten die Ashaninka beständig Überzeugungsarbeit bei nicht-indigenen Siedlern auf ihrem Gebiet geleistet. Die Siedler erkennen inzwischen an, dass nur ein intakter Regenwald langfristig ihre Existenz sichert. Vor kurzem wurde sogar ein Ashaninka zum Bürgermeister der gesamten Gemeinde gewählt, berichtete die GfbV-Brasilienexpertin Eliane Fernandez Ferreira. Benki Piyako und seine Gemeinschaft haben das Ausbildungszentrum „Yorenka Ãtame“ ins Leben gerufen. In dem Projekt wird indigenen und nicht-indigenen Jugendlichen der schonende und respektvolle Umgang mit der Natur auch mit modernen Mitteln nahegebracht. Sie werden in Waldwirtschaft, Schildkröten-, Bienen- und Fischzucht unterrichtet und lernen ebenso, Computer und Internet zu nutzen. Begleitet von Eliane Fernandes Ferreira hält sich Benki Piyako bis zum 12. November 2017 in Bonn auf. Er berichtet auf mehreren Veranstaltungen über seine Umweltprojekte und will auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit um Unterstützung der Ashaninka bitten. Internationale Experten veröffentlichen Zehn-Punkte-Memorandum zur Bekämpfung des KlimawandelsGemeinsame Pressemitteilung des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) und des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA), 6.11.17In Vorbereitung der heute beginnenden UN-Klimakonferenz (COP23) in Bonn haben am Wochenende rund 300 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Medien sowie Verhandler im Klimaprozess über eine sozialverträgliche Dekarbonisierung der Weltwirtschaft und die Zukunft der globalen Zusammenarbeit diskutiert. Ein besonderes Augenmerk legten die Veranstalter der Konferenz "Climate Action and Human Wellbeing at a Crossroads: Historical Transformation or Backlash?" dabei auf die Perspektive von Entwicklungs- und Schwellenländern sowie der kleinen Inselstaaten. Die Konferenz wurde vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) in Kooperation mit dem Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Bonn / Königswinter ausgerichtet. Als Ergebnis der Konferenz wurde ein Zehn-Punkte-Memorandum mit dem Titel „Der Klima-, Gerechtigkeits- und Kooperations-Nexus: Zehn Bausteine für die Große Transformation zur Nachhaltigkeit“ präsentiert. Das Memorandum definiert zentrale globale Herausforderungen der kommenden Jahre und appelliert an staatliche und nicht-staatliche Akteure, beschleunigt gegen den Klimawandel vorzugehen. Nebojsa Nakicenovic, Deputy Director General des IIASA, betonte anlässlich der Abschlussveranstaltung am Sonntagnachmittag: „Mit den nachhaltigen Entwicklungszielen hat sich die Weltgemeinschaft auf einen neuen und ambitionierten Gesellschaftsvertrag geeinigt, der einen hoffnungsvollen ersten Schrift auf dem Weg zu einer umfassenden nachhaltigen Transformation darstellt.“ Dringenden Handlungsbedarf sieht Dirk Messner, Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), auf einer weiteren Ebene: „Um das Übereinkommen von Paris über den Klimawandel und die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung umzusetzen, müssen wir neben inhaltlichen Fragen auch auf eine neue Kultur der globalen Zusammenarbeit hinarbeiten, die auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt basiert“, so Messner. Das Memorandum wurde am Ende der zweitägigen Konferenz vorgestellt und mit hochrangigen Teilnehmern diskutiert, die verschiedene Perspektiven repräsentierten, etwa die Sicht von privaten und öffentlichen Sektoren, Verhandlern im Klimaprozess, Künstlern und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen von den Sozialwissenschaften bis zum Ingenieurwesen. Das Memorandum enthält u.a. folgende Forderungen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft:
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