AktuellTag der Wildhüter
Wildhüter unter BeschussInternationaler Tag der Wildhüter: Jeder siebte Ranger wurde im vergangenen Jahr schwer verletztWWF Pressemitteilung, 31.7.18 Berlin: Wildhüter stehen in der ersten Reihe, wenn es um den Schutz bedrohter Tierarten und ihrer Lebensräume geht. Anlässlich des Internationalen Tages der Wildhüter am Dienstag macht der WWF darauf aufmerksam, wie gefährlich sie leben und arbeiten: Nach einer aktuellen Umfrage der Umweltschützer ist jeder siebte Ranger in Asien und Zentralafrika in den letzten zwölf Monaten bei der Ausübung seiner Tätigkeit schwer verletzt worden. Gleichzeitig ist die Zahl dokumentierter tödlicher Zwischenfälle weltweit leicht angestiegen. Laut der Internationalen Ranger Federation kamen im vergangenen Jahr weltweit 107 Wildhüter ums Leben, im Jahr zuvor waren es 101. Seit 2009 sind damit offiziell insgesamt 871 Ranger tödlich verunglückt. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. „Wildhüter stehen wortwörtlich an der Front des Naturschutzes und leisten unheimlich wichtige Arbeit. Sie sind es, die der weltweit organisierten Wildtiermafia entgegentreten. Umso bestürzender ist es, dass sie viel zu häufig unter schlechter Ausrüstung und den Folgen mangelnder Ausbildung leiden“, so Katharina Trump, Referentin für Wildartenkriminalität beim WWF Deutschland. Eine überwältigende Mehrheit (86 Prozent) der Ranger gab in der Umfrage an, dass ihre Arbeit vor allem aufgrund von Zusammenstößen mit Wilderern gefährlich ist. Daneben sind sie auch einem hohen Risiko durch Infektionskrankheiten wie Malaria ausgesetzt. Trotzdem sagten nur 15 Prozent aus, in Erster Hilfe geschult worden zu sein. Über die Hälfte der Befragten gab außerdem an, dass die Erste-Hilfe-Leistungen, die sie in Notsituationen erhielten, ungenügend seien. Als mangelhaft empfinden viele auch ihre Bezahlung: In Asien verdient ein Wildhüter durchschnittlich 292 US-Dollar im Monat, in Zentralafrika mit 150 US-Dollar rund die Hälfte. Nur 36 Prozent der Ranger erklärten, für den Fall von lebensbedrohlichen Verletzungen oder dem eigenen Todesfall versichert zu sein. „Für das Überleben ikonischer Tierarten wie Elefanten, Nashörner oder Tiger riskieren Ranger jeden Tag ihr Leben. Doch um ihren eigenen Schutz ist es schlecht bestellt. Wir müssen dringend dafür sorgen, dass sie besser ausgebildet und ausgerüstet werden“, so Katharina Trump. „Auch Arbeitsunfähigkeits- und Unfallversicherungen sind in einem so gefährlichen Beruf unerlässlich. Wird ein Ranger arbeitsunfähig, oder stirbt gar, bricht häufig das Einkommen für eine ganze Familie weg. Und das heißt für die meisten Armut.“ Ranger-Tagung im Bayerischen WaldBayerischer Rundfunk, 31.7.18https://www.br.de/mediathek/video/niederbayern-ranger-tagung-im-bayerischen-wald-av:5b60a378a035c30018405364 » zurück |
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