AktuellNeuer Klimasonderbericht
Warnschrei des IPCCSonderbericht des Weltklimarates: WWF fordert drastisches Umsteuern der BundesregierungWWF Pressemitteilung, 8.10.18 Zum heute veröffentlichten Sonderbericht des Weltklimarats IPCC zu den Auswirkungen einer 1,5 Grad starken Erderhitzung sagt Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland: „Der Bericht des Weltklimarates ist ein Warnschrei aber einer, der noch rechtzeitig kommt: Um die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen, bedarf es schneller und weitreichender Veränderungen in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen. Der Warnschrei richtet sich auch an die Bundesregierung. Sie muss den Bericht zum Anlass nehmen, endlich wieder naturwissenschaftliche Realitäten statt Mutlosigkeit zur Richtschnur ihrer Klimapolitik zu machen. Zuletzt aber hatte die Kanzlerin die dringend notwendige Anpassung der EU-Klimapolitik an das Pariser Klimaziel abgelehnt mit der Begründung, dass die derzeitigen Ziele schon schwer zu erreichen seien. Dabei muss man die Ziele aus der Physik und nicht aus politischen Opportunitäten ableiten. Diese Blockade muss jetzt fallen, denn um die schlimmsten Klimakatastrophen zu verhindern, müssen die Vertragsstaaten ihre Klimaschutzbemühungen drastisch verstärken. Ihre Selbstverpflichtungen zum Pariser Klimaabkommen reichen nicht aus, noch steuern wir auf eine Erderhitzung um 3 bis 4 Grad Celsius zu. Die EU muss ihre unzureichenden Klimaziele für 2020 und 2030 deutlich erhöhen, damit bei der großen Klimakonferenz in Katowice im Dezember auch andere Länder mitziehen. Bei der morgigen Sitzung des EU-Umweltministerrates wird erneut über die Anhebung des EU-Beitrags zum Pariser Abkommen (NDC) verhandelt. Doch die Bundesregierung droht hier sogar hinter eine von Angela Merkel und Emmanuel Macron bereits getroffene schwache Vereinbarung eines 'Updates des EU NDC' zurückzufallen. Nach dem IPCC-Bericht kann es nicht bei dieser Haltung bleiben.“ NABU zum Weltklimarat-Bericht: Beim Kohleausstieg keine Zeit verlierenTschimpke: Begrenzung der Erderhitzung heißt zügig handelnNABU Pressemitteilung, 8.10.18 Berlin/Seoul Die globale Erderwärmung schreitet voran. Bereits heute ist ein Temperaturanstieg von etwa einem Grad Celsius messbar, wie der Weltklimarat (IPCC) in seinem heute veröffentlichten Sonderreport bestätigt. Die Forscher weisen aber auch darauf hin, dass das kommende Ausmaß der Schäden durch den Klimawandel sehr stark davon abhängt, wie schnell wir handeln: „Die Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius ist immer noch möglich. Das heißt, dass wir alle möglichen Maßnahmen zum Klimaschutz nicht mehr in die Zukunft verschieben können, sondern zügig ergreifen müssen. In Deutschland muss deshalb schnellstmöglich mit dem Kohleausstieg begonnen werden“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Deutliche Kritik übt der NABU an der Haltung der Landesregierung Nordrhein-Westfalens in Bezug auf die geplante Rodung des Hambacher Waldes, der für den RWE-Braunkohleabbau weichen soll. „Die Ergebnisse des Weltklimarats führen es vor Augen: Es ist geradezu absurd, dass wir es überhaupt in Erwägung ziehen, einen Wald für die Braunkohleförderung zu opfern und traurig, dass erst ein Gerichtsentscheid die anstehende Rodung vorerst verhindert hat. Ernstgemeinter Klimaschutz muss den weiteren Ausstoß schädlicher Treibhausgase einschränken. Darum müssen wir neben dem Ausstieg aus der Kohle vor allem Ökosysteme, die Kohlenstoffe binden, also Wälder und Moore, sichern“, so Tschimpke weiter. Ein Scheitern bei den Klimaschutzzielen gefährde unsere Lebensgrundlagen, umso unverständlicher sei es, dass auch hierzulande die Politik nicht entschlossen handele. „Der jetzt vorlegte IPCC-Report ist nur ein neuer Beweis für die verlogene Klimapolitik der Bundesrepublik. Den Lippenbekenntnissen zum Klimaschutz folgen unentwegt Taten, die diesen torpedieren. Ehrgeizige EU-Klimaziele wurden auf Druck Deutschlands kassiert, die deutschen Klimaziele bis 2020 im Koalitionsvertrag de facto aufgegeben“, sagt NABU-Klimaexperte Sebastian Scholz. Die Bundesregierung habe zwar die Kohlekommission eingerichtet, aber durch die geplante Rodung des Hambacher Waldes einen Konsens zum Kohleausstieg aufs Spiel gesetzt. „Auch Bundeskanzlerin Merkel positioniert sich trotz der Dringlichkeit im Klimaschutz nicht mehr. So droht die Klimakanzlerin zur Klimakiller-Kanzlerin zu werden“, kommentiert Scholz. Wissenschaft sieht schon bei 1,5-Grad-Erwärmung weltweite Risiken für Mensch und NaturWeltklimarat IPCC legt Sonderbericht über 1,5 Grad Celsius globale Erwärmung vorBMU Pressemitteilung, 8.10.18 Der neue IPCC-Sonderbericht, der heute in Incheon/Korea veröffentlicht wurde, zeigt, dass bereits bei 1,5 Grad Celsius globaler Erwärmung weltweit hohe Risiken durch die Klimafolgen bestehen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sehen in dem wissenschaftlichen Bericht einen weiteren Beleg für die Dringlichkeit der Bekämpfung des Klimawandels. Dem Bericht zufolge liegt die aktuelle globale Erwärmung bereits bei etwa 1 Grad Celsius. Die derzeitigen Anstrengungen im Klimaschutz reichten nicht aus, um die internationalen Klimaziele zu erreichen. Im Pariser Klimaabkommen hatte die Staatengemeinschaft 2015 beschlossen, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, wenn möglich unter 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Wir dürfen beim Klimaschutz keine Zeit mehr verlieren. Das ist die Kernbotschaft des Berichts. Die nächsten Jahre sind entscheidend, damit unser Planet nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Dafür trägt gerade unsere Generation eine herausragende Verantwortung. Wir müssen den Abschied von Kohle, Öl und Gas hinbekommen. Jede vermiedene Tonne CO2, jedes vermiedene Zehntelgrad Erderwärmung zählt. Dieser Umbau bringt viele Veränderungen mit sich und die große Chance, unsere Wirtschaft zukunftsfähiger und unsere Gesellschaft lebenswerter zu machen." Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: "Der Bericht zeigt: Der Klimawandel stellt uns als Gesellschaft in Deutschland, aber auch weltweit vor große Herausforderungen. Wir brauchen starke Beiträge aus der Forschung und müssen das Potenzial der Wissenschaft noch stärker ausschöpfen, um ihn in den Griff zu bekommen. Gute Ideen aus der Forschung und ein entschlossenes Handeln von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft können die notwendigen Veränderungen voranbringen. Diese müssen den Klimawandel mindern, gleichzeitig sozialverträglich gelingen und Innovationsschübe für die Wirtschaft liefern." Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die Risiken für Natur und Mensch zwischen 1,5 Grad Celsius und 2 Grad Celsius globaler Erwärmung stärker ansteigen als bisher bekannt. Extremereignisse nehmen deutlich zu. Insbesondere wird es weltweit zu verstärkten Hitzewellen kommen, Starkregenereignisse werden vermehrt auftreten sowie in manchen Regionen extreme Dürren. Sensible Öko-systeme wie beispielsweise die tropischen Korallenriffe oder auch die der Arktis sind besonders bedroht. Alle mit dem 1,5 Grad Celsius-Ziel kompatiblen Emissionspfade erfordern weltweit eine radikale Verringerung der Treibhausgas-Emissionen, um bis zur Mitte des Jahrhunderts CO2-Neutralität zu erreichen. Mit den derzeitigen Emissionsraten würden 1,5 Grad Celsius in den 2040-er Jahren bereits überschritten werden. Weltklimarat fordert rasches Handeln zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 GradDer Weltklimarat IPCC hat ein entschlossenes Handeln angemahnt, um die Erderwärmung noch auf 1,5 Grad zu begrenzen. Notwendig seien "schnelle, weitreichende und beispiellose Änderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen", heißt es in einem Sonderbericht des IPCC, der am Montag im südkoreanischen Incheon veröffentlicht wurde. Sollte das 1,5-Grad-Ziel verfehlt werden, drohen den Wissenschaftlern zufolge dramatische Folgen für das Leben auf der Erde.(AFP) - 8. Oktober, 2018 https://de.nachrichten.yahoo.com/weltklimarat-begrenzung-erderw%C3%A4rmung-1-5-grad-erfordert-rasches-011209655.html Weltklimarat dringt auf rasches Handeln für 1,5-Grad-ZielDer Weltklimarat legt einen Sonderbericht zum Ziel von 1,5 Grad maximaler Erderwärmung vor. Die Experten fordern einen Umbau in der Weltwirtschaft.Von Susanne Ehlerding, Der tagesspiegel, 8.10.18 https://www.tagesspiegel.de/politik/klimawandel-weltklimarat-dringt-auf-rasches-handeln-fuer-1-5-grad-ziel/23158566.html Deutscher Experte: 45 Prozent weniger CO2 reichen nicht mehrZwei Monate vor einem UN-Klimagipfel warnen Forscher eindringlich davor, was schon bei einer Erwärmung um 1,5 Grad Celsius passieren kann. Ein deutscher Experte sagt, dass der Bericht die volle Dramatik gar nicht zeigt.(dpa/AFP) - 8. Oktober, 2018 https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_84577342/erderwaermung-weltklimarat-schlaegt-alarm-drastische-aenderungen-noetig.html Wissenschaftler fordern Umbau der WeltwirtschaftJenseits von 1,5 Grad Erwärmung werde es katastrophal damit der Menschheit das erspart bleibt, braucht es laut Weltklimarat massive Investitionen vor allem in erneuerbare Energien. Nichtstun würde noch teurer werden.(AFP) - 8. Oktober, 2018 http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/ipcc-zum-klimawandel-umbau-der-weltwirtschaft-noetig-15826670.html Weltklimarat hält "nie dagewesene Veränderungen" für nötigDer Weltklimarat (IPCC) hat seinen Sonderbericht veröffentlicht; demnach sei es noch möglich, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.Doch um dies zu erreichen, seien "beispiellose Veränderungen" nötig bei der Stromerzeugung, der Fortbewegung, der Landwirtschaft, Industrieprozessen und der städtischen Infrastruktur. Vor allem Entwicklungsländer würden durch engagierteren Klimaschutz entlastet. Von Michael Bauchmüller, Süddeutsche Zeitung, 8.10.18 https://www.sueddeutsche.de/wissen/bericht-weltklimarat-klimawandel-1.4160538 Nach uns die SintflutAllen Warnungen vor dem Klimawandel zum Trotz: Die Menschheit macht einfach weiter wie bisher. Dabei pokern wir um die Zukunft. Das Risiko tragen unsere Nachkommen.Ein Kommentar von Nick Reimer, DIE ZEIT, 8.10.18 https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-10/ipcc-bericht-weltklimarat-klimawandel (Kommentar Waldportal: Die großen Schnee- und Permafrostgebiete von Arktis und Subarktis schmelzen aktuell rapide, verbunden mit gigantischen Freisetzungen von Methan und der Verringerung der Sonnenreflexion=Albedo. Damit befinden wir uns am Anfang einer gigantischen Beschleunigungsphase des Klimawandels. Massive Anstrengungen zum Klimaschutz sind für die Menschheit überlebenswichtig, keine Frage, können aber nicht mehr den Anstieg über 3 Grad verhindern, sondern nur die Katastrophe abmildern und Millionen von Menschenleben retten. Bereiten wir die Gesellschaft auf die Horrorszenarien einer Hitzezeit vor, denn sie sind jetzt leider unvermeidbar. Diese Prognosen weiter zu ignorieren wäre fatal.) » zurück |
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