Aktuell


Klimakonferenz (1)

Deutschland fällt weit zurück beim Klimaschutz

Klimaschutz-Index 2019: Früherer Vorreiter rutscht weiter ab auf Rang 27 von 60 Plätzen
Emissionen steigen weltweit wieder - Kein Land tut schon genug um gefährlichen Klimawandel abzuwenden
Schweden und Marokko vorn - Schlusslichter USA und Saudi-Arabien


Pressemitteilung von CAN, Germanwatch und NewClimate Institute, 10.12.18

Katowice. Nach drei Jahren stagnierender Emissionen steigt der CO2-Ausstoß weltweit wieder an. Das Problem: Zwar setzen mehr Länder auf Erneuerbare Energien, aber der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas kommt nur langsam voran. Die Staaten beginnen sehr zögerlich mit der Umsetzung ihrer Klimaziele. "Unser Klimaschutz-Index zeigt: Es mangelt nicht an Bekenntnissen zum Pariser Klimaabkommen, sondern es mangelt bisher an politischem Willen für konkrete Schritte zur Umsetzung. Dafür gibt es keine Ausreden mehr, denn alle Lösungen liegen auf dem Tisch und sind auch bezahlbar", sagt Jan Burck von Germanwatch, einer der Autoren des Klimaschutz-Index, der heute beim Weltklimagipfel in Katowice vorgestellt wurde. Der Index wird von den Organisationen Germanwatch und NewClimate Institute erstellt.

Eine Folge dieser Entwicklung: Die Noten für die Klimapolitik der 56 analysierten Staaten plus EU sind im Schnitt deutlich schlechter als in den Vorjahren. Vergeben werden diese Noten von Klimapolitik-Expertinnen und -Experten in den jeweiligen Ländern. Ungebrochen ist hingegen die Dynamik beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Insbesondere Länder mit bisher geringer Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen holen nun auf. "Erneuerbare sind im Vergleich zu neuen fossilen Kraftwerken in vielen Regionen der Welt wirtschaftlicher, zudem hat auch das Pariser Abkommen den Schub für regenerative Energiequellen verstärkt. Die Kosten sind seitdem um grob ein Drittel weiter gesunken. Allerdings müsste der Ausbau noch deutlich beschleunigt werden, um die Pariser Klimaziele zu erreichen", erklärt Prof. Niklas Höhne vom NewClimate Institute, einer der Autoren des Index.

Zweitschlechteste Platzierung für Deutschland in Geschichte des Index Deutschland ist im neuen Index mehrere Plätze abgestiegen und verzeichnet mit Rang 27 (Kategorie "mäßig", Vorjahr: 22) seine bisher zweitschlechteste Platzierung in der 14-jährigen Geschichte des Klimaschutz-Index. Hauptgründe sind das seit 2009 ungefähr gleichbleibend hohe Emissionsniveau, das Abflauen beim zuvor starken Ausbau der Erneuerbaren Energien und nur mäßige Noten für die nationale Klimapolitik. Zu den größten Problemen gehört: "Die Bundesregierung steht bei der dringend notwendigen Verkehrswende auf der Bremse und ist auch bei der drängenden Frage zum Kohleausstieg mit leeren Händen nach Katowice gefahren", bemängelt Burck. "Nun wird sich beim angekündigten Klimaschutzgesetz zeigen, ob Deutschland weiter enttäuscht oder international wieder positive Impulse setzen und so vielleicht im nächsten Index aufrücken kann."

Konkret stehe Deutschland vor drei großen Herausforderungen, so die Autoren des Index: Erstens müssen die systemischen Fragen der Energiewende gelöst werden. Fluktuierende Erneuerbare Energien definieren nun das Design des Stromsystems. Der Um- und Ausbau von Netzen, Nachfragemanagement sowie Speicher müssen deshalb eine zentrale Rolle spielen. Zweitens muss der Kohleausstieg im Rahmen eines fairen Strukturwandels bis zirka 2030 vollzogen werden, gemeinsam mit einem entsprechend fortgeführten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Und drittens muss die Wende im Verkehrssektor in Richtung CO2-Reduktion vorangetrieben werden. Jan Burck: "Deutschland braucht einen Mix von Instrumenten - aber ohne einen Preis für den CO2-Ausstoß in allen Sektoren wird eine rechtzeitige und kosteneffiziente Transformation nicht gelingen."

KSI 2019: Hauptergebnisse

Die ersten drei Plätze bleiben erneut frei, da kein Land bislang genug unternimmt um den Temperaturanstieg global deutlich unter zwei Grad zu halten. Am nächsten kommen diesem Anspruch Schweden (Platz 4) und Marokko (5.). Schweden profitiert vom guten Abschneiden bei den Erneuerbaren Energien und beim CO2-Emissionsniveau. Marokko punktet insbesondere mit dem rapiden Ausbau der Erneuerbaren und liegt derzeit auf Kurs zu dem ambitionierten Ziel, in zwei Jahren 42 Prozent seines Strombedarfs erneuerbar zu decken.

In der Kategorie "gut" liegen auch noch Indien (Platz 11) und die EU gesamt (16.). Indien überzeugt mit einem dynamischen Ausbau der Erneuerbaren, relativ geringen Pro-Kopf-Emissionen und recht guten Klimazielen - negativ sind Planungen für neue Kohlekraftwerke. Die EU bekommt zwar nur mäßige Werte bei Emissionen und Energieeffizienz, aber gute Noten für die Klimapolitik. Hier fallen vor allem die Maßnahmen zum Erreichen des 2030-Klimaziels ins Gewicht sowie die Vorstöße der Kommission, dieses noch sehr schwache Ziel anzuheben und das Ziel einer Klimaneutralität bis 2050 auf die Agenda zu setzen. "Angesichts der klimapolitischen Rückwärtsbewegung der USA muss die EU in eine Führungsrolle hineinwachsen. Die Grundlage ist von der EU-Kommission gelegt worden, nun dürfen sich die Mitgliedsländer - allen voran Deutschland - nicht querstellen", sagt Dr. Stephan Singer vom Climate Action Network (CAN).

China (33.) schafft es erstmals in die Kategorie "mäßig", vor allem wegen des Stopps der Emissionssteigerung 2014 bis 2016. Seither steigen die Emissionen jedoch wieder, so dass ein erneutes Abrutschen droht. Im Keller des Index befinden sich hingegen acht der G20-Staaten, darunter auf den letzten beiden Plätzen die USA (59.) und Saudi-Arabien (60.) Die USA haben ihren freien Fall damit fortgesetzt. Sie schneiden schlecht bis sehr schlecht bei Emissionen, Erneuerbaren und Energieeffizienz ab, zudem kaum überraschend bei der Bewertung der Klimapolitik der Trump-Administration. Allerdings gibt es positive Dynamik in vielen Bundesstaaten, Städten und aus der Demokratischen Partei, die über ihre Mehrheit im Abgeordnetenhaus künftig einige negative Entwicklungen verhindern könnte.

Zum Klimaschutz-Index von Germanwatch und NewClimate Institute: Der globale Klimaschutz-Index erscheint seit 2005 jährlich und wird seit dem vergangenen Jahr in modifizierter Form von Germanwatch und dem NewClimate Institute gemeinsam erstellt sowie gemeinsam mit dem Climate Action Network veröffentlicht. Er umfasst ein Ranking der 56 größten Emittenten weltweit (plus EU gesamt), auf sie entfallen gut 90% der globalen energiebedingten Emissionen. Der Index betrachtet in den einzelnen Staaten vier Bereiche: Emissionen (40% der Gesamtwertung), Energieverbrauch (20%), Erneuerbare Energien (20%) und Klimapolitik (20%, bewertet von Experten/innen aus dem jeweiligen Land). Zudem wird die Frage beantwortet, inwieweit das jeweilige Land in den Bereichen Emissionen, Erneuerbare Energien und Energieverbrauch adäquat handelt, um die Pariser Klimaziele erreichen zu können.

Der Klimaschutz-Index plus Scorecards der Länder und Grafiken: http://www.climate-change-performance-index.org oder www.germanwatch.org/de/16073


Klimaschutz-Index: Deutschland stürzt ab Deutschland hat nur noch Platz 27 im Länder-Ranking von Germanwatch

Von Joachim Wille, Frankfurter Rundschau, 11.12.18

http://www.fr.de/wissen/klimawandel/klimawandel/klimaschutz-index-deutschland-stuerzt-ab-a-1635868


Zum Erfolg verdammt

Die UN-Klimakonferenz ist das einzige gemeinsame Instrument der Menschheit, die Erderhitzung aufzuhalten. Was getan werden muss, ist klar; in Kattowitz geht es um das Wie.

Von Michael Weiland, Greenpeace-Online, 10.12.18

Die Erde ist rund 4,6 Milliarden Jahre alt, den Menschen gibt es seit ungefähr 300.000 Jahren. Globale Maßstäbe sind vor allem eines: groß. Oder zumindest waren sie das. Wenn wir heute über die Zukunft unseres Planeten sprechen, reden wir über kleine Zahlen. 1,5 Grad Celsius. Und nur wenige Jahre Zeit, um die Erderhitzung unterhalb dieser kritischen Erhöhung zu stabilisieren. Im globalen Maßstab ein Wimpernschlag.

Ein knappes Jahrhundert benötigte der Mensch, um das Klima der Erde und seine Lebensgrundlagen tiefgreifend zu verändern. Die Industrialisierung brachte mit der Verbrennung von Öl und Kohle unvorstellbare Mengen von Treibhausgasen, insbesondere Kohlenstoffdioxid, in die Atmosphäre. Seit Jahrzehnten wird die Erde darum immer wärmer: 2018 wird voraussichtlich das viertwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, im Mittel steigt die Temperaturkurve unerbittlich an. Die UN-Klimakonferenz, die derzeit im polnischen Kattowitz stattfindet, ist ein Mittel, mit dem sich die Menschheit gegen die Erderhitzung zur Wehr setzt. Ob es wirkungsvoll ist, zeigt sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. Handeln muss sie aber jetzt.

Ein historischer erster Schritt

Was umgangssprachlich Klimagipfel genannt wird, ist die 24. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention, kurz auch COP 24 (für Conference Of The Parties). Ihr kommt eine hohe Bedeutung zu, denn sie ist das einzige völkerrechtlich verbindliche Instrument der Klimaschutzpolitik. „Ein Problem dabei ist“, sagt der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer in einem aktuellen Interview im Greenpeace-Magazin, „dass eine politische Handlungsebene aufgerufen ist, die bisher nur theoretisch existiert: die Menschheit.“ Immerhin: Mit dem Klimaabkommen von Paris haben die Vereinten Nationen 2015 einen historischen Schritt für die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen die Erderhitzung geleistet.

Doch so einig erwies sich die Staatengemeinschaft kurz darauf nicht: Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten widerriefen die Vereinigten Staaten ihre Zusage, auch Brasilien zeigt sich nach dem Regierungswechsel uninteressiert an Klimaschutz. Das erschwert die Aufgabe, die vor uns liegt. Doch sie ist zu schaffen. Sie wird nur noch größere Mühe und Kraft kosten als angenommen.

Nur noch zwölf Jahre Zeit

Der letzte Sonderbericht des Weltklimarats IPCC gibt die Richtung vor. Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, müssen die CO2-Emissionen des gesamten Planeten bis 2030 halbiert werden. Wir sind keinesfalls auf einem guten Weg dahin: Statt zu sinken, steigen die Werte nach wie vor. Gibt es keine entscheidende Kursänderung, wird das 1,5-Grad-Ziel zwischen 2030 und 2052 gerissen – mit katastrophalen Folgen für das Weltklima. Überflutungen, Dürren und Stürme drohen, sowie Folgen, die wir nicht einmal abschätzen können.

Die Empfehlungen des Weltklimarats gehen noch weiter: Bis Mitte des Jahrtausends muss der Kohlenstoffdioxidausstoß bei null liegen, um die Klimaziele einzuhalten. Das geht nur durch eine Ausgleichsrechnung: Unvermeidliche Treibhausgasemissionen werden durch CO2-bindende Maßnahmen ausgeglichen. Zum Beispiel, indem man neue Wälder heranzieht – und die bestehenden schützt.

Kein Klimavorreiter in Sicht

Wenn die UN-Klimakonferenz 2015 in Paris ein Meilenstein war, werden in Kattowitz dieser Tage die Wegweiser aufgestellt. Bei dem Treffen geht es um die Formulierung eines Regelwerks für den Klimavertrag – erst kam das Was, nun folgt das Wie. Greenpeace fordert außerdem starke nationale Aktionspläne bis 2020, wie die Länder ihren Beitrag zum 1,5-Grad-Ziel leisten wollen, und finanzielle Unterstützung für arme und in der Klimakrise besonders schutzbedürftige Länder, zum Beispiel die Inselstaaten im Pazifik. Nach der ersten Woche zog Greenpeace-Sprecher Stefan Krug ein enttäuschtes Zwischenfazit: „Es ist beunruhigend, dass hier kein Klimavorreiter in Sicht ist, auch die EU und Deutschland nicht.“ Der vielbeachtete IPCC-Bericht des Weltklimarats zeige bei dem Treffen in Kattowitz keine Wirkung.

Eines steht über allem: Klimaschutz und Kohle sind nicht vereinbar. Wohin der verschleppte Kohleausstieg führt, sieht man am Beispiel Deutschlands: Der Kohlenstoffdioxidausstoß des Landes stagniert seit 2009, die selbstgesetzten Klimaziele der Bundesregierung für 2020 hat die Große Koalition dieses Jahr aufgegeben. Und das, obwohl sie zu erreichen wären. Internationale Nichtregierungsorganisationen verliehen Deutschland dafür im Rahmen der Klimakonferenz das „Fossil des Tages“ – eine Auszeichnung für besonders rückständige, wirklich nicht preisverdächtige Klimapolitik.


Kommentar zur COP24: Deutschland bekommt Negativpreis "Fossil des Tages" für fehlende Klimapolitik

BUND Pressemitteilung, 7.12.18

Am heutigen Freitag wird Deutschland auf der Klimakonferenz für seine ungenügende Klimapolitik abgestraft. Die internationale Zivilgesellschaft vergibt die Auszeichnung "Fossil des Tages" an die Bundesregierung für das Verfehlen der 2020-Klimaziele. Dazu erklärt Ann-Kathrin Schneider, BUND-Expertin für internationale Klimapolitik:

Die Bundesregierung hat die Hausaufgaben nicht gemacht und dafür nun die denkbar schlechteste Note bekommen. Die internationale Zivilgesellschaft hat Deutschland heute eine Sechs für nicht geleisteten Klimaschutz gegeben. Auf die Versuche der Bundesregierung, die notwendige Abschaltung von Kohlekraftwerken hinauszuzögern, reagieren wir hier immer ärgerlicher. Deutschland steht in der Schmuddelecke. Um die Klimakrise zu bewältigen, muss Deutschland schnell die dreckigsten und ältesten Kohlekraftwerke abschalten und bis 2030 aus der Kohleverstromung aussteigen."

Marie-Luisa Wahn, Bundesvorstand der BUNDJugend, kommentiert: "Deutschland hat seine Vorreiterrolle im Klimaschutz schon längst verloren. Nur wenn Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel auf nationaler Ebene ambitioniert angegangen werden, können die richtigen Signale an die internationale Staatengemeinschaft gesendet werden. Der Schutz unseres Planeten sichert die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen und muss endlich politische Priorität werden."


Kommentar zur COP24: Deutschland wird Klimaziele ohne Kohleausstieg und Mobilitätswende verfehlen

BUND appelliert: Neben Energiepolitik endlich auch Verkehrspolitik stärker in den Fokus nehmen

BUND Pressemitteilung, 10.12.18

Am heutigen Montag, zu Beginn der zweiten und entscheidenden Konferenzwoche auf der Klimakonferenz im polnischen Kattowice muss die Bunderegierung zugeben, dass sie selbst die Ziele des Kyoto-Protokolls bis 2020 deutlich – im Gegensatz zur EU – verfehlen wird. Dazu erklärt der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger:

Die Klimaziele Deutschlands für das Jahr 2020 werden ohne Kohleausstieg und Mobilitätswende verfehlt. Es ist blamabel, dass die Bundesregierung nicht den Mut hat, durch die Abschaltung von Kohlekraftwerken und die Besteuerung von spritschluckenden Autos die Klimakrise aktiv zu bekämpfen. Wir können es uns mit Blick auf die Klimakrise nicht leisten, den Kohleausstieg weiter auf den Sankt Nimmerleinstag zu verschieben und eine Verkehrspolitik zu betreiben, die dem Klimaschutz zuwiderläuft.

Während immerhin in der Energiepolitik über den Kohleausstieg politisch diskutiert wird, ignoriert der Verkehrssektor alle zwingenden Anforderungen des Klimaschutzes. Deshalb ist es auch eine Folge dieser Verkehrspolitik, dass die verkehrsbedingten Emissionen sogar wieder angestiegen sind. Der BUND fordert eine sozial- und umweltverträgliche Mobilitätswende, die zu einer deutlichen Reduktion des Rohstoff- und Energieverbrauchs im Verkehrssektor führt, um wenigstens bis 2030 eine Reduktion der verkehrsbedingten Emissionen von 40 bis 42 Prozent zu erreichen. Dafür müssen die Maßnahmen und Instrumente klar mit den notwendigen Verordnungen unterlegt, aber auch Finanzierung und Zeitplan verbindlich festgeschrieben werden."


COP24: Polnische Sicherheitskräfte halten Partner von BUND und Germanwatch in Kattowice und an der Landesgrenze fest

Gemeinsame Pressemitteilung von BUND und Germanwatch, 8.12.18

Berlin/Kattowice. Seit dem heutigen Samstag um neun Uhr früh werden zwei Mitarbeiter von Ecoaction, einer ukrainischen Partnerorganisation des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und von Germanwatch, in Kattowice von Sicherheitskräften der polnischen Grenztruppen festgehalten. Ihr Aufenthaltsort ist unklar, der Kontakt ist nicht herstellbar. Eine weitere leitende Mitarbeiterin von Ecoaction wurde heute Morgen im Ort Przemysl an der Einreise nach Polen gehindert. Eine Einreise wird ihr bis zum Ende des UN-Klimagipfels verwehrt. Die Gründe für das Vorgehen der Sicherheitskräfte gegenüber friedlichen Akteuren der Zivilgesellschaft, die beim UN-Klimagipfel in Kattowitz akkreditiert sind, sind unklar.

"Es ist inakzeptabel, dass Mitarbeiter von Umweltorganisationen während der Klimakonferenz in Polen von Sicherheitskräften festgehalten werden", sagt Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND. "Die polnische Regierung muss die sofortige Freilassung unserer Partner der Organisation Ecoaction aus der Ukraine bewirken. Wir sind zutiefst besorgt, dass Menschen, die sich mit friedlichen Mitteln für den Schutz des Klimas einsetzen, kriminalisiert und ihrer Freiheitsrechte beraubt werden. Wir haben seit mehreren Stunden keinen Kontakt mit unseren Kollegen und wissen nicht, wo sie sich jetzt befinden. Wir appellieren an die Bundesregierung, sich auf höchster diplomatischer Ebene für deren Freilassung einzusetzen."

Auch Klaus Milke, Vorsitzender von Germanwatch, verurteilt die Festsetzung der Klimaschützer: "Wir fordern die polnischen Behörden auf, unverzüglich unsere ukrainischen Partner freizulassen, die heute Morgen ohne ersichtlichen Grund verhaftet wurden. Außerdem muss den Mitarbeitern dieser renommierten Umweltorganisation die Einreise nach Polen ermöglicht werden."

Die festgehaltenen Partner arbeiten mit dem BUND zusammen in einem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) finanzierten Projekt zur Stärkung der Zivilgesellschaft in der Klimapolitik. Mit Germanwatch kooperieren sie in einem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kofinanzierten Projekt zur Energietransformation in der Ukraine. Die Organisation Ecoaction macht sich für öffentliche Beteiligung stark und setzt sich für erneuerbare Energien und Energieeffizienz ein.


Neuer Rekord beim CO2-Ausstoß

Die CO2-Emissionen steigen 2018 stark an und erreichen voraussichtlich einen neuen Rekordwert.

Von Friederike Meier und Joachim Wille, Frankfurter Rundschau, 6.12.18

http://www.fr.de/wissen/klimawandel/klimawandel/klimawandel-neuer-rekord-beim-co2-ausstoss-a-1633260


Die Arktis erhitzt sich besonders schnell – auch Europa spürt das

(AFP) - 11. Dezember, 2018

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_84929950/klimawandel-die-arktis-erhitzt-sich-besonders-schnell-auch-europa-spuert-das.html


Menschheit dreht Klima-Uhr zurück

Schon 2030 könnte ein Klima herrschen wie vor drei Millionen Jahren

Scinexx, 11. Dezember, 2018

https://www.scinexx.de/news/geowissen/menschheit-dreht-klima-uhr-zurueck/


Große Finanzfirmen agitieren plötzlich gegen den Klimawandel

Finanzfirmen haben üblicherweise nur ein Ziel - und auf dem Weg dahin investieren sie in alle Bereiche, in denen eine satte Rendite winkt. Mit dem zunehmenden Klimawandel gerät dieses Geschäftsmodell in Gefahr. Also gibt es nun öffentlichkeitswirksame Aufrufe.

Industrie Magazin, 11.12.18

https://industriemagazin.at/a/grosse-finanzfirmen-agitieren-ploetzlich-gegen-den-klimawandel


Neuseelands Armee sieht Klimawandel als Feind

Die Streitkräfte des Inselstaates erklären den Klimawandel zu einem ihrer ärgsten Gegner. Die Bedrohung sei sogar größer als die der geopolitischen Streitigkeiten im Pazifik, wo China einige Gebiete beansprucht.

Deutsche Welle, 6. Dezember, 2018

https://www.dw.com/de/neuseelands-armee-sieht-klimawandel-als-feind/a-46607124


Klimaschutz ist Gemeinschaftsaufgabe

VHS-Kurs „klimafit“ vermittelt Know-how zu regionalen Folgen des Klimawandels: Jetzt anmelden!

WWF Pressemitteilung, 11.12.18

Während die Weltgemeinschaft im polnischen Katowice weiter um die Umsetzung der Pariser Klimaschutzziele ringt, sind wir auch in Deutschland längst von den Folgen des Klimawandels betroffen. Mehr Hitzetage, Starkregenereignisse, Überschwemmungen, Dürren: Nicht erst seit diesem Sommer müssen sich die Menschen hierzulande mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinandersetzen. Immer deutlicher zeigt sich, dass neben Klimaschutz auch Klimaanpassung in Deutschland notwendig wird. "Viele fühlen sich zwar über die globalen Auswirkungen des Klimawandels gut informiert, wissen aber nicht, was das für Deutschland oder für bestimmte Regionen in Deutschland bedeutet", sagt Bettina Münch-Epple, Leiterin der Bildungsabteilung des WWF Deutschland.

Genau hier setzt der innovative Volkshochschulkurs "klimafit" an. Er vermittelt wichtiges Know-how im Umgang mit den Folgen des Klimawandels und darin, sie so gering wie möglich zu halten und sich bestmöglich anzupassen. An sechs Kursabenden zwischen Februar und April 2019 lernen die Teilnehmenden die Ursachen des Klimawandels sowie seine regionalen Auswirkungen kennen und werden darin geschult, in ihren Gemeinden eigene Maßnahmen zum Klimaschutz zu entwickeln. Am Ende erhalten sie ein "klimafit"-Zertifikat, das sie als Multiplikatoren für den kommunalen Klimaschutz auszeichnet.

"Extreme wie Dürren einerseits und Überschwemmungen andererseits bedrohen Existenzen und verursachen Millionenschäden. Einige Regionen Deutschlands, wie beispielsweise der Südwesten oder der Norden sind besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen: Hier beobachten wir einen deutlichen Anstieg von extremen Wetterereignissen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir uns in den Kommunen vernetzen und diese klimafit machen", sagt Dr. Klaus Grosfeld, Geschäftsführer des Helmholtz-Verbundes "Regionale Klimaänderungen" REKLIM.

Aus diesem Grund wird der Kurs an 16 Standorten mit Schwerpunkt Südwest- sowie Norddeutschland angeboten. Dazu gehören: Bremen, Bremerhaven, Eckernförde, Emden, Greifswald, Hamburg, Rostock, Bad Säckingen, Bad Krozingen, Bühl (Landkreis Rastatt), Emmendingen, Ettlingen, Freiburg i. B., Heidelberg, Offenburg und Singen. Anmeldungen sind über die jeweiligen Volkshochschulen möglich. Der Fortbildungskurs wurde vom WWF Deutschland und dem Helmholtz-Verbund "Regionale Klimaänderungen" REKLIM gemeinsam entwickelt. Bei der Organisation werden sie von den kommunalen Klimaschutzverantwortlichen und den regionalen Volkshochschulen unterstützt. Der Kurs wird von der Robert Bosch Stiftung und der Klaus Tschira Stiftung gGmbH gefördert. Mehr Informationen unter www.wwf.de/klimafit und www.reklim.de/klimafit




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