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Klimaschutzbericht 2018

Klimaschutzbericht 2018

BMU Pressemitteilung, 4.2.19

Das Bundeskabinett hat heute den "Klimaschutzbericht 2018" gebilligt. Demnach wird Deutschland im Jahr 2020 voraussichtlich rund 32 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als 1990. Zum Vergleich: 2017 lag die Minderung bei 27,5 Prozent. Fortschritte werden bis 2020 für den Energiesektor erwartet, unter anderem aufgrund der erfolgreichen Reform des EU-Emissionshandels. Allerdings werden diese Fortschritte durch höhere Emissionen in den Bereichen Verkehr und Gebäude zum Teil zunichtegemacht.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Deutschland war beim Klimaschutz in den vergangenen Jahren trotz einiger Fortschritte bei der Energiewende insgesamt noch nicht auf Zielkurs. Wir werden aus den Versäumnissen der Vergangenheit lernen, damit Deutschland nicht noch einmal sein Klimaziel verfehlt. Wir brauchen mehr Mut und Verbindlichkeit in der Klimapolitik. Darum werde ich ein Klimaschutzgesetz vorlegen, das die Einhaltung unserer Klimaziele verbindlicher macht. Der Bericht zeigt außerdem, wie dringlich es ist, dass die Bundesregierung neue Klimaschutz-Maßnahmen ergreift. Für den Kohleausstieg liegt jetzt ein guter Plan auf dem Tisch, der nun mit einer zielgerichteten Energiewendepolitik verbunden werden muss. Der Ausbau von erneuerbaren Energien und Netzen muss schneller vorankommen. Zudem müssen jetzt gute Klimaschutzkonzepte vor allem für den Verkehr und den Gebäudebereich folgen."

Die Bundesregierung hatte 2014 erstmals eine Handlungslücke beim Erreichen des 2020er Klimaschutzziels beziffert. Um diese zu schließen, wurden damals das "Aktionsprogramm Klimaschutz 2020" sowie der "Nationale Aktionsplan Energieeffizienz" (NAPE) beschlossen. Die Fortschritte werden in jährlichen Klimaschutzberichten bilanziert. Der „Klimaschutzbericht 2018“ kommt nur acht Monate nach Beschluss des "Klimaschutzberichts 2017". Er basiert teilweise auf der gleichen Datengrundlage und zeichnet daher ein ähnliches Bild. Demnach bringen die etwa 110 Maßnahmen, die 2014 beschlossenen wurden, zwischen 43 und 56 Millionen Tonnen CO2. Ursprünglich war mit 62-78 Millionen Tonnen kalkuliert worden. Im Ergebnis würde Deutschland ohne das Aktionsprogramm im Jahr 2020 statt auf 32 Prozent Minderung nur auf 28-29 Prozent kommen.

Nachdem der europäische Emissionshandel erfolgreich reformiert wurde, tragen höhere Zertifikatepreise einerseits stärker als erwartet zur Minderung von Treibhausgasen bei. Andererseits stagnieren die Emissionen im Gebäude- und Verkehrssektor auf hohem Niveau statt wie ursprünglich erwartet zu sinken.

Die Bundesregierung hatte sich für 2020 ursprünglich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Im vergangenen Jahr wurde deutlich, dass dieses Ziel nicht rechtzeitig zu schaffen ist. Für 2030 gilt ein Ziel von 55 Prozent. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, dass die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket auf den Weg bringt, damit das Klimaziel für 2030 zuverlässig erreicht und die Lücke zum Erreichen des 40-Prozent-Ziels so schnell wie möglich geschlossen wird.


Warnruf für den Klimaschutz

Klimaschutzbericht 2018 verabschiedet
WWF: Nach der Kohlekommission ist vor dem Klimaschutz


WWF Pressemitteilung, 6.2.19

Die politischen Maßnahmen der Bundesregierung sind weiterhin ungenügend zum Erreichen des 40-Prozent-Klimaziels in 2020. Das geht aus dem Klimaschutzbericht 2018 hervor, der am Mittwoch von der Bundesregierung verabschiedet wurde. Darin wird unter anderem eine Lücke zur Erreichung des Klimaschutzziels 2020 in Höhe von rund 8 Prozent bestätigt: Statt bis 2020 wie vorgesehen 40 Prozent weniger Treibhausgase zu emittieren als 1990, wird Deutschland bestenfalls eine Reduktion um 32 Prozent erreichen. Der für 2017 geschätzte Treibhausgasausstoß von 905 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente liegt dabei nur 3 Millionen Tonnen unter dem Wert von 2009 und verdeutlicht das verlorene Jahrzehnt beim Klimaschutz in Deutschland.

„Der Verweis auf das 1,5 Grad-Ziel im Klimaschutzbericht wirkt angesichts der erneut offenkundigen Orientierungslosigkeit der Bundesregierung beim Klimaschutz absurd, “, sagt Henrik Maatsch vom WWF Deutschland. Das verlorene Jahrzehnt für den Klimaschutz mache deutlich, dass die Regierung hierzulande wenig bis nichts dafür getan hat, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. „Nach der Kohlekommission ist vor dem Klimaschutz: Ein Kohleausstiegsgesetz muss schnellstmöglich regeln, wie auch für den Zeitraum zwischen 2022 und 2030 der stetige Rückgang der Kohleverstromung entlang konkreter Minderungsziele gewährleistet werden kann“, so Maatsch. Im Abschlussbericht der Kohlekommission waren die Vorgaben für diesen Zeitraum vage geblieben.

Der WWF fordert außerdem die schnelle Umsetzung eines Klimaschutzgesetzes, das für alle Sektoren verbindliche Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion festschreibt, damit Deutschland seinen fairen Beitrag zum Kampf gegen die Klimakrise leistet. „Ein wirksames Klimaschutzgesetz legt verbindliche Maßnahmen und Minderungsziele für alle Sektoren fest, um das Klimaziel von 55 Prozent bis 2030 sicher zu erreichen, im Zweifel frühzeitig nachzusteuern und bei erneutem Verfehlen auch sanktionieren zu können“, sagt Maatsch.

Angesichts der gestiegenen Emissionen in Industrie und Verkehr müssen diese und andere Sektoren nun endlich liefern: „Eine Debatte über die Platzierung von Messstellen hilft der Verkehrswende nicht weiter und lenkt vom eigentlichen Problem ab: Die Emissionen im Verkehr sind unbestreitbar schlecht für unsere Gesundheit und schlecht für das Klima. Gerade im Verkehrs- und dem Gebäudesektor müssen die Emissionen nun endlich drastisch sinken, statt zu steigen. Neben der steuerlichen Förderung von energieeffizienten Sanierungsmaßnahmen braucht es ebenso die Abschaffung des Dieselsteuerprivilegs und einer aufkommensneutralen Bepreisung von CO2.“


Die letzten vier Jahre waren die wärmsten der Messgeschichte

Globale Erwärmung entwickelt sich parallel zu höheren Treibhausgas-Konzentrationen

(APA) - 6. Februar, 2019

https://derstandard.at/2000097633004/Die-letzten-Vergangene-vier-Jahre-waren-die-waermsten-der-Messgeschichte


UNO: Es wird immer heißer

Weltorganisation sieht klares Anzeichen für langfristigen Klimawandel
Erhöhte Temperaturen tragen zu zu extremen Wetterereignissen bei


(AFP) - 7. Februar, 2019

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1111742.klimawandel-uno-es-wird-immer-heisser.html


"Kritische Schwelle" erreicht: So heiß wird die Erde in den nächsten 5 Jahren

(dpa) - 7. Februar, 2019

https://www.watson.de/wissen/klima/769467648-klimawandel-so-heiss-wird-die-erde-in-den-naechsten-fuenf-jahren


Deutschland verfehlt Klimaziele für 2020

Zwar verringern mehr als hundert Maßnahmen den CO2-Ausstoß erheblich, heißt es im neuen Klimaschutzbericht. Doch das reiche nicht, um die Klimaziele zu erreichen.

ZEIT-Online, 6. Februar, 2019

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-02/klimaschutzbericht-ziele-2020-immissionen-klimawandel


Forscher warnen: Grundwasser schwindet

Eine Studie zeichnet ein düsteres Bild: Aufgrund des Klimawandels wird sich der Grundwasserspeicher in Zukunft nicht wieder auffüllen können.

Von Florence Schulz, Der Tagesspiegel, 29.1.19

https://www.tagesspiegel.de/politik/klimawandel-forscher-warnen-grundwasser-schwindet/23922150.html


Klimawandel: Waldbrände befeuern die Erderwärmung

Sonnenseite, 31. Januar, 2019

http://www.sonnenseite.com/de/wissenschaft/klimawandel-waldbraende-befeuern-die-erderwaermung.html


Klima? Lieber Kapitulation!

Die globalen Temperaturen steigen und diejenigen, die dagegenhalten könnten, schaffen es nicht. Es wäre ehrlicher, einfach aufzugeben.

Kommentar von Ingo Arzt, taz, 6.2.19

http://www.taz.de/!5568480/




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