AktuellKlimaschutz durch Aufforstung
Wie Bäume das Klima retten könntenDie weltweite Aufforstung von Wäldern wäre auf einer Fläche von 0,9 Milliarden Hektar möglich und könnte so zwei Drittel der vom Menschen verursachten CO2 -Emissionen aufnehmen. Dies wäre die effektivste Massnahme gegen den Klimawandel. Zu diesem Schluss kommt eine aktuell in Science publizierten Studie der ETH Zürich.ETH Zürich Pressemitteilung, 4.7.19 Das Crowther Lab an der ETH Zürich forscht an naturbasierten Lösungen für den Klimawandel. In der neuen Studie zeigten die Forschenden erstmals auf, wo auf der Welt neue Bäume wachsen könnten und wie viel Kohlenstoff sie speichern würden. Jean-François Bastin, Studienleiter und Postdoc am Crowther Lab erklärt: «Ein Aspekt war für uns bei den Berechnungen besonders wichtig: Wir haben Städte und landwirtschaftliche Flächen von der gesamten Fläche, die das Potenzial zur Wiederaufforstung hat, ausgeschlossen, denn diese Gebiete braucht der Mensch anderweitig.» Ein Gebiet von der Grösse der USA aufforsten Die Forschenden berechneten, dass unter den aktuellen klimatischen Bedingungen die Erde mit rund 4,4 Milliarden Hektar Wald bedeckt sein könnte. Das sind 1,6 Milliarden mehr als die derzeit vorhandenen 2,8 Milliarden Hektar. Von diesen 1,6 Milliarden Hektar erfüllen 0,9 Milliarden Hektar das Kriterium nicht von Menschen genutzt zu werden. Derzeit stünde also ein Gebiet von der Grösse der USA für die Aufforstung zur Verfügung. Einst herangewachsen könnten diese neuen Wälder 205 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern. Das sind etwa zwei Drittel der 300 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, die seit der industriellen Revolution durch den Menschen verursacht in die Atmosphäre gelangten. ETH-Professor Tom Crowther, Mitautor der Studie und Gründer des Crowther Lab, meint dazu: «Wir alle wussten, dass die Aufforstung der Wälder einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten könnte, aber bislang war unklar, wie gross der Effekt wäre. Unsere Studie zeigt deutlich, dass Flächen zu bewalden derzeit die beste verfügbare Lösung gegen den Klimawandel ist. Allerdings müssen wir schnell handeln, denn es wird Jahrzehnte dauern, bis die Wälder reifen und ihr Potenzial als natürliche CO2-Speicher ausschöpfen.» Russland wäre am besten geeignet Die Studie zeigt auch, wo eine Aufforstung am besten möglich wäre. Die meiste Fläche entfällt auf nur sechs Länder: Russland (151 Millionen Hektar), USA (103 Millionen Hektar), Kanada (78,4 Millionen Hektar), Australien (58 Millionen Hektar), Brasilien (49,7 Millionen Hektar) und China (40,2 Millionen Hektar). Die Studie warnt schliesslich davor, dass viele aktuelle Klimamodelle fälschlicherweise erwarten, dass der Klimawandel die globale Baumbedeckung erhöhe. Zwar werden die Flächen der nördlichen Wälder in Regionen wie Sibirien wahrscheinlich zunehmen. Aber dort beträgt die Baumdichte durchschnittlich nur 30 bis 40 Prozent. Dem gegenüber steht allerdings der Verlust von dichten tropischen Wäldern, die typischerweise eine Baumbedeckung von 90 bis 100 Prozent aufweisen. Aufforstung der Erde könnte zwei Drittel der CO2-Emissionen bindenNeue Wälder sind aufgrund ihrer enormen CO2-Speicherpotentiale das wirksamste Mittel gegen den Klimawandel. Eine Bewaldung der Fläche der USA könnte zwei Drittel aller menschengemachten CO2-Emissionen wieder aus der Atmosphäre entfernen.Forschung und Wissen, 5. Juli, 2019 https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/umwelt/aufforstung-der-erde-koennte-zwei-drittel-der-co2-emissionen-binden-13373112 Können Wälder den Klimawandel stoppen?Eine ETH-Studie zeigt: das Potenzial zur Aufforstung von Wäldern als Kohlenstoffspeicher ist grösser als bisher gedacht.Von Stephan Weber, SRF, 4.7.19 https://www.srf.ch/news/schweiz/wald-als-klimaretter-koennen-waelder-den-klimawandel-stoppen Die beste Maßnahme gegen den KlimawandelForscher haben errechnet, dass eine weltweite (Wieder-)Aufforstung zwei Drittel der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen "schlucken" könntenVon Klaus Taschwer, Der Standard, 4.7.19 https://www.derstandard.de/story/2000105924910/die-beste-massnahme-gegen-den-klimawandel Klöckner (CDU) will Programm zur AufforstungAngesichts der Waldschäden durch Brände, Dürre und Stürme fordert Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner ein Programm zur Wiederaufforstung.Deutschlandradio, 8.7.19 https://www.deutschlandfunk.de/waldschaeden-kloeckner-cdu-will-programm-zur-aufforstung.2850.de.html?drn:news_id=1025374 Klöckner will Millionen neuer BäumeDer deutsche Wald leidet. Hitze, Borkenkäfer und Waldbrände setzen ihm übel zu. Agrarministerin Julia Klöckner will deshalb aufforsten. Millionen neuer Bäume sollen gepflanzt werden. Eine Idee für die Finanzierung hat die CDU-Politikerin auch schon, sowie eine prominente Fürsprecherin.n-tv, 6. Juli, 2019 https://www.n-tv.de/politik/Kloeckner-will-Millionen-neuer-Baeume-article21129890.html Waldexpertin über neue Klimastudie: „Aufforstung allein bringt's nicht“Aktuelle Berechnungen zeigen, dass neue Wälder CO2-Emissionen massiv ausgleichen könnten. Doch so einfach ist das nicht, erklärt Jana Ballenthien.Von Andrew Müller, taz, 7.7.19 https://taz.de/Waldexpertin-ueber-neue-Klimastudie/!5609689/ Aufforstung allein verhindert keine KlimakriseViel mehr Bäume - das ist für einige Wissenschaftler und Politiker die Lösung der Klimaprobleme. Wälder können zwar CO₂ speichern. Aber effizienter ist es, das Treibhausgas gar nicht erst in die Luft zu pusten.Kommentar von Hanno Charisius, Süddeutsche Zeitung, 8.7.19 https://www.sueddeutsche.de/wissen/wald-baum-aufforsten-klima-klimakatastrophe-klimaschutz-1.4515837 » zurück |
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