AktuellProtestaktion zu Rumänien
Protest gegen Zerstörung rumänischer Urwälder für Stromtrasse14 Schutzgebiete werden durch Kahlschläge geschädigtEU muss einschreiten gegen die Missachtung des Naturschutzrechts ROBIN WOOD Pressemitteilung, 4.3.20 Aktivist*innen der Umweltorganisationen ROBIN WOOD und Agent Green protestieren seit heute früh gegen Kahlschläge im rumänischen Urwald zum Bau einer Hochspannungsleitung. Die Aktion findet im Iardaștița-Urwald im Südwesten Rumänien statt, wo der mehrheitlich staatseigene Energiekonzern Transelectrica die Stromtrasse LEA ("linie electrică aeriană", oberirdische Stromleitung) errichten will. Sie soll vom südlichen Portile de Fier über Resita einmal über die Karpaten bis ins nördliche Arad führen. ROBIN WOOD-Kletter*innen spannten ein 50 Meter langes Banner mit der Aufschrift: "SAVE ROMANIAN PRIMARY FORESTS!" ("Rettet Rumäniens Urwälder!“) über einer Forststraße, die zu dem Gebiet führt, in dem gefällt wird. Zeitgleich bildeten mehrere Dutzend Aktivist*innen von Agent Green eine Menschenkette und entrollten ein Banner mit der Forderung: "Electric Power Line Portile de Fier - Reșița NOT via National Parks" ("Stromtrasse Fier - Reșița NICHT durch Nationalparks“). In Rumänien befinden sich die größten intakten Natur- und Urwaldgebiete der EU außerhalb Skandinaviens. Obwohl diese Gebiete für den Klima- und Artenschutz in Europa unersetzlich sind, soll die geplante Stromtrasse 14 Schutzgebiete durchschneiden. Darunter sind Natura 2000-Gebiete, die unter europäischem Schutz stehen sowie von der rumänischen Regierung selbst als streng geschützt eingestufte, unberührte Urwaldflächen ("virgin forests“). Anfang Februar 2020 hatte die EU-Kommission in einem Schreiben die rumänische Regierung aufgefordert, den illegalen Holzeinschlag in Rumänien zu unterbinden und damit ein offizielles Vertragsverletzungsverfahren gegen das EU-Mitglied eingeleitet. "Rumänien will hier offenbar Tatsachen schaffen, bevor das Vertragsverletzungsverfahren in Gang kommt und Rumänien sich vor dem Europäischen Gerichtshof für die Zerstörung von Schutzgebieten verantworten muss", sagt ROBIN WOOD-Aktivistin Lea. Die Aktivist*innen alarmierten heute die Polizei und kontaktierten die Wild- und Umwelthüter der Region sowie die Vertreter*innen des Umweltministeriums. Sie forderten, den Holzeinschlag sofort zu stoppen und das LEA-Projekt auf alternativen Routen zu verwirklichen, um die geschützten Naturgebiete zu umgehen. Agent Green hat inzwischen ein Verfahren gegen alle involvierten Behörden eingeleitet und eine Beschwerde an die EU-Kommission geschickt. „Das Projekt Transelectrica stellt die Quintessenz der Korruption in Rumänien dar. Transelectrica verfügt über alle möglichen Genehmigungen und Vereinbarungen, um mit Zustimmung des rumänischen Parlaments und der Regierung eine Art Legalität für ein Projekt vorzutäuschen, das 14 Naturschutzgebiete schädigt. Wir dürfen sie definitiv nicht weitermachen lassen“, sagt Gabriel Paun, Präsident von Agent Green. „Die rumänische Regierung schützt die wertvollen Urwälder des Landes nicht. Deshalb müssen wir als Waldnaturschutzorganisationen international zusammenstehen und auch die EU-Kommission muss nun handeln. Die letzten Urwälder Europas dürfen nicht Opfer von Korruption und Profitgier werden. Wir sind auf ihre Ökosystemleistungen dieser Wälder angewiesen und sie sind durch keine Technologie ersetzbar!", sagt Jana Ballenthien, Waldreferentin von ROBIN WOOD. » zurück |
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